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1.
Erscheinungsdatum:
09.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Grün gegen Grün
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Klimaallianz kritisiert „Verhinderungspolitik″ des Umweltforums Osnabrücker Land
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Osnabrücker
Klimaallianz
übt
harsche
Kritik
am
Umweltforum
Osnabrücker
Land.
„
Vielleicht
entschuldigt
sich
das
Umweltforum
eines
Tages
dafür,
dass
es
die
Energiewende
als
Voraussetzung
zum
Klimaschutz
in
der
Vergangenheit
so
lange
und
so
wirksam
behindert
hat″,
sagt
Klaus
Kuhnke
von
der
Klimaallianz,
weil
das
Umweltforum
den
Ausbau
der
Windenergie
behindere.
Dabei
ist
das
Umweltforum
eine
Mitgliedsorganisation
der
Klimaallianz.
Der
ehemalige
Professor
für
Erneuerbare
Energien
an
der
Hochschule
Osnabrück
wirft
dem
Umweltforum
vor,
dass
es
„
erfolgreich
an
der
Behinderung
oder
sogar
Verhinderung
des
weiteren
Ausbaus
der
Windenergie″
arbeite.
Das
Umweltforum
Osnabrücker
Land
versteht
sich
als
Dachverband
der
Natur-
und
Umweltverbände
in
Osnabrück
Stadt
und
Land
und
beschreibt
sich
selbst
auf
der
eigenen
Homepage:
„
Ziel
unseres
Verbandes
ist
es,
mit
einer
Stimme
für
die
Belange
von
Natur
und
Umwelt
einzutreten,
ohne
dass
die
Einzelmitglieder
ihre
eigene
Identität
aufgeben.″
So
vertritt
es
beispielsweise
auch
die
Interessen
des
Naturschutzbundes
(Nabu)
und
anderer
Verbände
in
der
Region.
Das
Umweltforum
Osnabrücker
Land
selbst
ist
Mitglied
in
der
Osnabrücker
Klimaallianz.
Kuhnke
zeigt
sich
nun
überzeugt,
dass
das
Umweltforum
seine
tatsächlichen
Aktivitäten
auf
die
Behinderung
größerer
Projekte
wie
etwa
von
Windkraftanlagen
konzentriert,
um
sehr
einseitig
Vögel
und
Fledermäuse
zu
schützen.
Der
ehemalige
Professor
an
der
Fakultät
Ingenieurwissenschaften
und
Informatik
betont:
„
Erneuerbare
Energien
sind
der
Schlüssel
zu
Klimaschutz
und
Energiewende.″
Das
dürfe
auch
die
Windenergie
für
sich
in
Anspruch
nehmen.
Ungeachtet
dessen
werde
sie
aber
„
vom
Umweltforum
am
weiteren
Ausbau
massiv
behindert″.
Mit
dem
Ziel,
Vögel
und
Fledermäuse
zu
schützen,
arbeite
es
„
unermüdlich
und
mit
großem
Erfolg
an
der
Behinderung
neuer
Windkraftanlagen″.
Mit
Akribie
und
Ausdauer
habe
es
immer
wieder
Mängel
und
Verfahrensfehler
bei
den
Genehmigungsbehörden
gesucht
und
gefunden
und
so
mit
allen
Mitteln
des
Rechtsstaates
„
der
Windkraft
Knüppel
zwischen
die
Beine
geworfen″.
Eine
„
Erfolgsbilanz″
sei
bei
der
Mitgliederversammlung
des
Umweltforums
nicht
ohne
Stolz
vorgetragen
worden.
Dies
habe
dazu
geführt,
dass
Behörden
ängstlich
und
übervorsichtig
geworden
seien
und
bei
der
Ausweisung
neuer
Windenergiegebiete
lieber
nichts
täten
und
neue
Anlagen
am
liebsten
gar
nicht
genehmigten
oder
nur
unter
hohen
Auflagen.
Die
Folge
ist
laut
Kuhnke,
dass
an
Standorten
für
neue
Windkraftanlagen
potenzielle
Betreibergemeinschaften
durch
Auflagen
so
eingeschränkt
werden,
dass
sie
von
ihrem
Vorhaben
ablassen.
Kuhnke
sieht
in
dem
zweiten
Vorsitzenden
des
Umweltforums
Osnabrücker
Land,
Matthias
Schreiber,
den
„
Protagonisten
der
Windanlagen-
Behinderung″.
Schreiber
sorgt
sich
darum,
dass
Windkraftanlagen
Vögel
und
Fledermäuse
erschlagen.
Kuhnke
fordert,
dass
man
sich
in
einer
Weise
entgegenkommt,
dass
Klimaschutz
durch
erneuerbare
Energien
möglich
wird
und
der
Schutz
von
Vögeln
und
Fledermäusen
dabei
nicht
zu
kurz
kommt.
Der
Professor
im
Ruhestand
resümiert:
„
Dann
müssten
Klimaschutz
und
Naturschutz
nicht
mehr
so
sinnlos
gegeneinander
arbeiten.
Dieses
Ziel
wurde
aber
durch
die
Verhinderungspolitik
des
Umweltforums
bisher
gründlich
verfehlt.″
Schreiber
kontert
als
zweiter
Vorsitzender
des
Umweltforums,
dass
der
Dachverband
von
Umweltorganisationen
sich
dem
Gedanken
verpflichtet
fühle,
den
Ausbau
erneuerbarer
Energien
zu
ermöglichen.
Der
Schutz
streng
geschützter
Vogel-
und
Fledermausarten
dürfe
dabei
aber
nicht
zu
kurz
kommen.
Nach
eigenen
Angaben
ist
dadurch
kein
Windpark
verhindert
worden,
es
seien
lediglich
zusätzliche
Auflagen
zur
Abschaltung
der
Anlagen
in
Zeiten
durchgesetzt
worden,
in
denen
für
Fledermäuse
und
Vogelarten
hohe
Risiken
bestehen,
mitunter
auch
zusätzliche
Kompensationsmaßnahmen.
Es
gehe
darum,
gesetzliche
Vorgaben
einzuhalten.
Die
dadurch
bedingten
wirtschaftlichen
Einbußen
der
Investoren
bleiben
laut
Schreiber
im
einstelligen
Prozentbereich.
Von
einer
Verhinderungspolitik
könne
also
keine
Rede
sein.
Vielmehr
werde
„
eine
Kompromisslinie
gesucht
und
ein
Mittelweg
beschritten,
der
Landschaftsschützern
und
Artenschützern
viel
größere
Zumutungen
aufbürdet:
Die
gehen
bei
diesem
Ansatz
nämlich
ganz
oder
zu
deutlich
größeren
Anteilen
leer
aus,
im
Gegensatz
zur
Windkraft.″
Das
Umweltforum
habe
sich
in
der
Klimaallianz
bislang
immer
als
Vermittler
verschiedener
Interessen
verstanden.
Nun
warnt
Schreiber:
„
Wenn
Professor
Kuhnke
den
Schwerpunkt
hin
zu
einem
Windkraft-
Absolutismus
verschieben
möchte,
manövriert
er
das
Klimabündnis
ins
Abseits
und
riskiert
dessen
Spaltung.″
Bildtexte:
Klimaschutz
gegen
Naturschutz:
Wie
gefährlich
sind
Windräder
für
Vögel?
Matthias
Schreiber
Klaus
Kuhnke
Fotos:
imago
images/
Jochen
Tack,
David
Ebener,
Bärbel
Recker-
Preuin
Kommentar
Miteinander
statt
gegeneinander
Unter
einer
Allianz
versteht
man
eigentlich
ein
Bündnis,
das
partnerschaftlich
zusammenarbeitet.
Wenn
ein
Vertreter
der
Osnabrücker
Klimaallianz
nun
von
einer
Verhinderungspolitik
des
Umweltforums
spricht
und
eine
Mitgliedsorganisation
dieser
„
Allianz″
somit
öffentlich
so
harsch
kritisiert,
dann
sollte
sich
das
Bündnis
ernsthaft
überlegen,
ob
eine
Zusammenarbeit
unter
diesen
Bedingungen
noch
sinnvoll
ist.
Wenn
die
Klimaallianz
nicht
auf
den
Dachverband
der
Osnabrücker
Umweltverbände
verzichten
möchte,
dann
sollte
sie
einen
Krisengipfel
einberufen
und
das
Verhältnis
klären.
So
kann
der
Zusammenschluss
von
Organisationen
aus
Umweltschutz,
Entwicklungspolitik,
Kirchen,
Energiepolitik
und
der
Arbeit
für
soziale
Gerechtigkeit
wohl
nicht
mehr
glaubwürdig
als
Allianz
auftreten.
Klar
ist,
dass
die
Windenergie
eine
der
zentralen
Säulen
der
künftigen
Energieversorgung
ist.
Ohne
diese
Energiequelle
wird
die
Energiewende
nicht
gelingen,
und
die
Klimaziele
werden
verfehlt.
Bis
zum
kommenden
Jahr
sollen
im
Landkreis
aber
bereits
200
Windenergieanlagen
ans
Netz
gehen,
sodass
der
Kreis
die
Ausbaugeschwindigkeit
der
Windkraft
voll
im
Zielpfad
des
Projekts
„
Masterplan
100
Prozent
Klimaschutz″
sieht.
Die
Klimaallianz
sollte
künftig
miteinander
statt
gegeneinander
arbeiten.
Gemeinsam
sollten
sie
den
Windkraftausbau
unterstützen,
dabei
aber
auch
gemeinsam
auf
gute
Planung
achten,
denn
diese
kann
das
Risiko
minimieren,
dass
Vögel
mit
Windrädern
kollidieren.
j.fays@
noz.de
Autor:
Jean-Charles Fays