User Online: 1 |
Timeout: 11:42Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ratsherr erlebt „unfreundliches Gespräch″ mit Center-Investor
Zwischenüberschrift:
Seidler spricht in Paris vor und handelt sich eine Abfuhr ein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
FDP-
Ratsherr
Robert
Seidler
fand,
der
Center-
Investor
habe
Osnabrück
lange
genug
in
der
Neumarkt-
Frage
hingehalten,
und
wandte
sich
direkt
an
den
Chef
von
Unibail
Rodamco
Westfield
in
der
Pariser
Zentrale.
Das
Ergebnis
war
ein
„
ziemlich
unfreundliches
Gespräch″.
Der
Stillstand
am
Neumarkt
treibt
viele
in
Osnabrück
um,
auch
Robert
Seidler.
Der
Ratsherr
spricht
fließend
Französisch
und
hat
keine
Scheu
vor
großen
Namen.
Also
schickte
er
kurzerhand
dem
Vorstandsvorsitzenden
von
Unibail
Rodamco
Westfield,
Christophe
Cuvillier,
eine
Mail,
in
der
er
seinen
Anruf
im
Laufe
des
Tages
ankündigte
und
um
einen
Gesprächstermin
in
nächster
Zeit
in
Paris
ersuchte.
Die
Sache
sei
dringlich.
Zum
Telefonat
kam
es
nicht.
Die
Pariser
Zentrale
leitete
die
Mail
an
die
deutsche
Unibail-
Tochtergesellschaft
mit
Sitz
in
Düsseldorf
weiter.
Zwei
Stunden
nachdem
Seidler
die
Mail
an
Cuvillier
abgesetzt
hatte,
meldete
sich
bei
ihm
ein
anderer
Manager:
Olaf
Ley,
in
der
Branchensprache
Director
Investment/
Asset
Management
bei
Unibail-
Rodamco-
Westfield
in
Deutschland.
Man
kann
sagen,
Ley
ist
der
Herr
über
Investitionen
und
Vermögensverwaltung
und
damit
ein
wichtiger
Mann
auch
beim
Thema
Einkaufszentrum
„
Oskar″
am
Osnabrücker
Neumarkt.Als
Drohung
empfunden
Es
wurde
ein
„
ziemlich
unfreundliches
Gespräch″,
wie
Seidler
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion
berichtet.
Der
Manager
habe
darauf
verwiesen,
dass
Unibail
Rodamco
Westfield
zwar
öffentlich
vom
Bau
eines
Einkaufszentrums
Abstand
genommen
habe,
der
Bauantrag
für
„
Oskar″
aber
bislang
weiter
Bestand
habe.
Den
weiteren
Verlauf
des
Gesprächs
habe
er
als
Drohung
verstanden,
sagte
Seidler.
Ley
habe
durchblicken
lassen,
die
Stadt
Osnabrück
solle
„
vorsichtig
sein″,
wenn
sie
den
Bebauungsplan
für
das
Einkaufszentrum
aufzuheben
gedenke.
Wie
genervt
ist
die
Düsseldorfer
Zentrale
von
„
Oskar″,
dem
eigentlich
zu
klein
geratenen
Projekt,
das
über
fünf
Jahre
nicht
in
die
Gänge
gekommen
ist?
Unibail
strebt
nach
eigenen
Angaben
kein
Einkaufszentrum
mehr
an,
sondern
eine
gemischte
Nutzung.
Mehr
lässt
sich
der
Konzern
aber
nicht
entlocken,
und
in
Osnabrück
wächst
die
Sorge,
dass
der
Konzern
derzeit
mit
dem
Milliardenprojekt
„
Überseequartier″
in
Hamburg
so
viel
zu
tun
hat,
dass
die
Schrottimmobilien
am
Neumarkt
aus
dem
Blick
geraten.
Die
Stadt
hat
wenig
Handhabe,
den
Investor
zum
Abstellen
des
städtebaulichen
Elends
am
Neumarkt
zu
zwingen.
Robert
Seidler
sieht
aber
eine
Möglichkeit,
den
Investor
unter
Druck
zu
setzen:
Die
Stadt
sollte
den
Bauantrag
ablehnen
und
den
Bebauungsplan
aufheben.
Der
vorhabenbezogene
Bebauungsplan
600
für
das
Einkaufszentrum
hat
seit
dem
9.
März
2018
Rechtskraft.
Laut
Durchführungsvertrag
hätte
der
Investor
spätestens
ein
Jahr
nach
Rechtsgültigkeit
des
B-
Plans
einen
„
vollständigen
und
genehmigungsfähigen
Bauantrag″
stellen
müssen.
Der
Bauantrag
ist
im
Juni
2018
eingereicht
worden
–
allerdings
bis
heute
nicht
„
vollständig
und
genehmigungsfähig″,
wie
Seidler
betont.
Es
fehlen
nämlich
ein
paar
Unterlagen
zum
Brandschutz.
Die
Stadt
könnte
nach
Ablehnung
des
Bauantrages
einen
neuen
Bebauungsplan
aufstellen.
Doch
was
nutzt
es,
Ideen
und
Konzepte
zu
entwickeln,
wenn
der
Eigentümer
Unibail
Rodamco
Westfield
kein
Interesse
daran
hat?
Der
börsennotierte
Konzern
ist
seinen
Aktionären
verpflichtet,
nicht
der
Stadt
Osnabrück.
Daher
setzt
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
derzeit
auch
mehr
auf
Gespräche
und
Verhandlungen.
Aus
der
Politik
mehren
sich
die
Stimmen,
die
den
Kauf
der
Liegenschaften
durch
die
Stadt
fordern.
Seidler
weiß
nach
eigenen
Worten
aus
einer
„
zuverlässigen
Pariser
Quelle″,
dass
die
Unibail
Rodamco
Westfield
schon
vor
längerer
Zeit
versucht
habe,
die
Immobilien
am
Neumarkt
im
Paket
zu
verkaufen.
Es
habe
sich
aber
kein
Käufer
dafür
gefunden.
Bildtexte:
„
Los
geht′s″
am
Neumarkt
so
schnell
nicht.
Eher
ist
mit
einem
jahrelangen
Stillstand
zu
rechnen.
Streitbar:
Robert
Siedler
(FDP)
.
Fotos:
Jörn
Martens,
Archiv/
H.
Pentermann
Kommentar
Osnabrück-
Fonds
für
den
Neumarkt
Das
schlimmste
Szenario
für
den
Neumarkt
wäre:
Die
Stadt
und
der
Investor
zerstreiten
sich.
Im
Falle
einer
Konfrontation
hätte
Unibail
Rodamco
Westfield
das
größere
Stehvermögen,
denn
die
30,
nach
neueren
Schätzungen
vielleicht
50
Millionen
Euro,
die
als
Wert
für
die
Neumarkt-
Immobilien
in
der
Bilanz
stehen,
jucken
den
Milliardenkonzern
nicht
wirklich.
Osnabrück
hingegen
kann
sich
weiteres
Siechtum
an
Neumarkt
und
Johannisstraße
nicht
erlauben.
Ob
Alleingänge
wie
der
von
Robert
Seidler
hilfreich
sind,
die
Gesprächsatmosphäre
zu
pflegen
und
zu
verbessern,
sei
dahingestellt.
Die
Stadt
verfügt
über
planungsrechtliche
Mittel,
um
Druck
auf
den
Investor
auszuüben,
aber
zwingen
kann
sie
ihn
letztlich
zu
nichts.
Und
wenn
auch
warme
Worte
und
die
Erinnerung
an
die
grundgesetzliche
Maßgabe,
wonach
Eigentum
verpflichtet,
nichts
bewegen,
kann
vielleicht
ein
Impuls
aus
der
Bürgerschaft
helfen:
Wie
wäre
es
mit
einem
Osnabrück-
Fonds
zu
Kauf
und
Entwicklung
des
Elendsgebietes
am
Neumarkt?
Vermögende
Menschen,
die
sich
Osnabrück
verbunden
fühlen
und
womöglich
noch
Anlagemöglichkeiten
für
ihr
Kapital
suchen,
könnten
den
Neumarkt
als
gemeinsames
Projekt
begreifen,
dem
Investor
ein
Angebot
machen
und
im
Konsens
mit
der
Politik
ein
neues
Quartier
aufbauen.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs