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1.
Erscheinungsdatum:
03.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Klimaschutz: Lieber Anreiz als Verbot
Flugzeug oder Bahn?
Luftfahrtverband legt eigenes Klimakonzept vor
Zwischenüberschrift:
Deutsche machen sich zunehmend Sorgen um Umwelt, scheuen aber Ausgaben
Grüne: Schiene muss günstigere Alternative werden / Branche fordert bessere Infrastruktur
Artikel:
Originaltext:
Berlin
In
Deutschland
fürchten
sich
Umfragen
zufolge
immer
mehr
Menschen
vor
den
Folgen
des
Klimawandels
und
plädieren
für
Anreize,
um
den
CO2-
Ausstoß
zu
mindern.
Wie
aus
einer
Untersuchug
des
Meinungsforschungsinstituts
Ipsos
hervorgeht,
gehört
für
gut
jeden
vierten
Deutschen
(26
Prozent)
der
Klimawandel
inzwischen
zu
den
besorgniserregendsten
Themen.
2017
sahen
das
nur
13
Prozent
so.
Im
Vergleich
der
28
Länder,
in
denen
die
Umfrage
erfolgte,
machen
sich
nur
in
Kanada
noch
mehr
Menschen
(29
Prozent)
Sorgen
wegen
der
Erderwärmung.
In
der
Diskussion
um
Umwelt-
und
Klimaschutzmaßnahmen
plädiert
eine
Mehrheit
der
Deutschen
für
Anreize
statt
Verbote,
wie
aus
einer
ARD-
Umfrage
hervorgeht.
Knapp
drei
Viertel
(72
Prozent)
der
Bundesbürger
sprechen
sich
laut
ARD-
„
Deutschlandtrend″
für
Anreize
aus,
um
klimafreundliches
Verhalten
zu
fördern.
15
Prozent
der
Befragten
finden
Verbote
besser,
um
klimaschädliches
Verhalten
einzuschränken.
Gefragt
nach
dem
Betrag,
mit
dem
sie
persönlich
bereit
wären,
den
Umwelt-
und
Klimaschutz
zu
unterstützen,
gaben
21
Prozent
an,
monatlich
kein
Geld
dafür
ausgeben
zu
wollen.
Ebenfalls
21
Prozent
können
sich
einen
Betrag
von
1
bis
25
Euro
monatlich
vorstellen.
20
Prozent
würden
26
bis
50
Euro
ausgeben,
14
Prozent
51
bis
100
Euro.
7
Prozent
wären
bereit,
Umwelt
und
Klima
mit
101
Euro
und
mehr
im
Monat
zu
unterstützen.
Für
den
ARD-
„
Deutschlandtrend″
wurden
am
Montag
und
Dienstag
dieser
Woche
1003
Wahlberechtigte
befragt.
Ipsos
befragte
nach
eigenen
Angaben
zwischen
dem
19.
April
und
3.
Mai
rund
19
500
Menschen
in
28
Ländern,
davon
rund
1000
aus
Deutschland.
Hessens
Ministerpräsident
Volker
Bouffier
(CDU)
unterstützte
derweil
den
Vorschlag
seines
bayerischen
Amtskollegen
Markus
Söder
(CSU)
,
den
Klimaschutz
als
Staatsziel
im
Grundgesetz
zu
verankern.
„
Ich
hielte
das
für
sinnvoll″,
sagte
Bouffier
dem
„
Spiegel″.
Einwände,
wonach
das
Grundgesetz
durch
eine
Aufnahme
immer
weiterer
Ziele
entwertet
werde,
wies
Bouffier
zurück:
„
Die
Gefahr
sehe
ich
beim
Klimaschutz
nicht.″
Der
CSU-
Wirtschaftspolitiker
Hans
Michelbach
warnte
indessen
vor
übereilten
Entscheidungen
beim
Klimaschutz.
„
Ich
habe
die
Befürchtung,
dass
der
Zeitgeist
uns
zu
Aktionismus
verführt″,
sagte
er
dem
„
Spiegel″.
Es
bringe
nichts,
immer
neue
Einzelmaßnahmen
ins
Spiel
zu
bringen,
notwendig
sei
vielmehr
„
ein
Gesamtkonzept″.
Die
CSU-
Spitze
hatte
vergangene
Woche
eine
Reihe
von
Vorschlägen
zum
Klimaschutz
vorgelegt.
Dazu
gehört
auch
der
Vorschlag
einer
verringerten
Mehrwertsteuer
für
Bahnreisen.Fridays-
Demonstration
Teilnehmer
des
Sommerkongresses
der
Friday-
for-
Future-
Bewegung
demonstrierten
gestern
in
der
Dortmunder
Innenstadt
für
mehr
Klimaschutz.
Mit
Sprechchören,
Musik
und
Transparenten
zogen
sie
durch
die
Innenstadt.
Die
Veranstalter
schätzten
die
Teilnehmerzahl
auf
rund
1500.
„
Es
darf
niemals
so
weit
kommen,
dass
sich
die
Erde
um
zwei
Grad
erwärmt.
Wir
sind
schon
sehr
nahe
daran,
und
das
macht
uns
riesengroße
Angst″,
sagte
eine
Rednerin.
Auf
dem
Weg
zum
klimaneutralen
Fliegen
setzt
die
deutsche
Luftverkehrsbranche
derweil
auf
die
Entwicklung
und
massenhafte
Produktion
synthetischen
Flugbenzins.
Kommentar
Flugscham
hilft
nicht
weiter
Was
tun?
Die
schnelle
Flugreise
in
den
Urlaub,
die
bequeme
Kreuzfahrt,
das
schöne
Auto
und
sogar
der
Grillabend
mit
Freunden:
All
das
bedeutet
Wohlstand
und
Lebensqualität.
Es
belastet
aber
auch
die
Umwelt,
weil
es
Ressourcen
verschlingt
und
den
Ausstoß
von
Treibhausgas
befeuert.
Jeder
weiß:
Das
kann
nicht
alles
so
weitergehen.
Wir
müssen
uns
umstellen,
weniger
verbrauchen,
Ökonomie
und
Ökologie
in
Einklang
bringen.
Nur
wie?
Verbote,
so
zeigen
Umfragen,
sind
bei
den
Bürgern
unbeliebt
und
damit
politisch
nicht
durchsetzbar.
Mehr
Anreize
aber
sind
möglich.
Die
lange
Zeit
zögerliche
Politik
muss
endlich
Dampf
machen.
Beispiel
Luftverkehr.
Für
den
Tourismus
und
die
Wirtschaft
ist
er
unverzichtbar.
„
Flugscham″-
Debatten
helfen
also
nicht
weiter.
Der
Flugverkehr
muss
stattdessen
umweltfreundlicher
werden
–
zum
Beispiel
durch
synthetisches
Kerosin,
das
sich
mithilfe
regenerativer
Energie
aus
CO2
und
Wasser
herstellen
lässt.
Die
Branche
selbst
setzt
dazu
jetzt
ein
wichtiges
Signal,
indem
sie
die
Politik
drängt,
die
Einnahmen
aus
der
Ticketsteuer
gezielt
für
die
Erprobung
der
Kerosin-
Alternative
einzusetzen.
Innovation
statt
Verbotsdebatten,
das
ist
ein
vielversprechender
Weg
hin
zu
mehr
Klimaschutz.
Wenn
dann
noch
jeder
Einzelne
einen
kleinen
eigenen
Beitrag
leistet
–
umso
besser.
u.westdoerp@
noz.de
Frankfurt
Inlandsflüge
gelten
inzwischen
als
Klimasünde
ersten
Ranges,
doch
verbieten
will
sie
so
schnell
keiner.
„
Bis
2035
wollen
wir
die
Bahn
auf
nahezu
allen
innerdeutschen
Strecken
und
ins
benachbarte
Ausland
zur
schnelleren,
komfortableren
und
günstigeren
Alternative
machen″,
heißt
es
stattdessen
in
einem
Positionspapier
der
Grünen.
Das
Dilemma
ist
damit
benannt:
Das
deutsche
Schnellbahnnetz
ist
derzeit
nicht
in
der
Lage,
flächendeckend
attraktive
Alternativen
zur
Flugreise
anzubieten.
Die
Grünen-
Vorschläge
würden
die
Flüge
innerhalb
der
deutschen
Landesgrenzen
sehr
schnell
deutlich
verteuern.
Derzeit
würden
die
Kosten
von
Flugtickets
durch
Subventionen
künstlich
niedrig
gehalten,
kritisieren
sie.
Kerosin-
und
Umsatzsteuern
sowie
eine
saftige
CO2-
Abgabe
bei
gleichzeitiger
Entlastung
der
Bahnkunden
und
zusätzliche
Milliarden
für
den
Schienenausbau
sollen
die
Verkehrswende
beschleunigen.
Mehr
Verlässlichkeit
und
besseren
Service
auf
der
Schiene
mit
eingeschlossen.
Die
meisten
Inlandspassagiere
sind
auf
den
Rennstrecken
zwischen
Berlin,
München,
Frankfurt
und
Hamburg
unterwegs,
bedient
von
der
Lufthansa,
ihrer
Tochter
Eurowings
oder
Easyjet.
Die
rheinländischen
Flughäfen
Köln-
Bonn
und
Düsseldorf
sind
besonders
bei
den
Mitarbeitern
der
Bundesministerien
und
ihrer
nachgeordneten
Behörden
beliebt,
um
auf
dem
Luftweg
in
die
Hauptstadt
zu
gelangen.
Die
Beamten
buchten
im
vergangenen
Jahr
229
116
Inlandsflüge,
wie
die
„
Welt″
berichtete.
Allein
das
Verteidigungsministerium
war
für
mehr
als
1100
Inlandsflüge
pro
Monat
verantwortlich.
2018
flogen
laut
Statistischem
Bundesamt
23,
5
Millionen
Passagiere
im
Inland.
Das
Umweltbundesamt
schätzt
die
dabei
verursachten
Treibhausgasemissionen
auf
rund
zwei
Millionen
Tonnen
CO2
–
ein
Bruchteil
der
rund
163
Millionen
Tonnen,
die
insgesamt
dem
Verkehrssektor
zugerechnet
werden.
Im
ersten
Halbjahr
2019
waren
es
11,
6
Millionen
Passagiere,
11
Prozent
der
Gesamtzahl.
Im
Gegensatz
zu
den
internationalen
Verbindungen
stagniert
die
Nachfrage
seit
Jahren.
Gut
zwei
Drittel
der
innerdeutschen
Passagiere
sind
dem
Branchenverband
BDL
zufolge
nach
dem
Kurzflug
bereits
am
Ziel,
meistens
handelt
es
sich
um
Geschäftsreisende,
die
Verbindungen
von
mehr
als
400
Kilometer
Entfernung
nutzen.
Das
übrige
Drittel
sind
Umsteiger.
Die
Schiene
kann
nach
größeren
Investitionen
durchaus
mithalten,
wie
entlang
der
Neubaustrecke
zwischen
Berlin
und
München
zu
beobachten
ist,
für
die
Sprinter-
ICE
seit
2017
weniger
als
vier
Stunden
benötigen.
In
Nürnberg
wurde
der
Flugplan
nach
Berlin
merklich
ausgedünnt,
die
Verbindung
nach
München
aber
aufrechterhalten.
Schließlich
dauert
die
Bahnfahrt
zum
schlecht
angebundenen
Franz-
Josef-
Strauß-
Flughafen
in
der
Landeshauptstadt
fast
genauso
lange
wie
ein
Schienen-
Trip
nach
Berlin.
Für
Umsteiger
ist
es
daher
immer
noch
einfacher
und
bequemer,
sich
gleich
in
Nürnberg
in
einen
Flieger
zu
setzen
und
dann
am
Münchner
Flughafen
umzusteigen.
Ähnlich
argumentiert
die
Lufthansa
für
andere
innerdeutsche
Umsteigerflüge.
Man
bündele
die
Passagiere
an
den
Drehkreuzen,
um
sie
mit
größeren
Maschinen
in
alle
Welt
zu
befördern.
Das
spare
im
Vergleich
zu
Direktflügen
CO2
ein.
Frankfurt
und
München
befänden
sich
bei
den
Interkontinentalflügen
in
harter
Konkurrenz
zu
Drehkreuzen
im
europäischen
Ausland,
gibt
auch
Matthias
von
Randow
vom
Branchenverband
BDL
zu
bedenken.
„
Dort,
wo
es
möglich
ist,
verzichten
wir
auf
inländische
Zubringerflüge
und
bringen
unsere
Passagiere
mit
der
Bahn
zum
Flughafen″,
sagt
eine
Lufthansa-
Sprecherin.
Voraussetzung
seien
aber
eine
gute
Bahnanbindung
der
Drehkreuze
sowie
eine
leistungsfähige
Schieneninfrastruktur.
Und
so
könnte
die
Zukunft
aussehen:
Aus
14
deutschen
Städten
gibt
es
das
Programm
Lufthansa
Express
Rail,
bei
dem
die
Anreise
per
Bahn
bereits
integraler
Bestandteil
der
anschließenden
Flugreise
ist.
Das
heißt
auch:
Ist
der
Zug
unpünktlich,
wird
man
kostenfrei
auf
eine
spätere
Verbindung
umgebucht.
Das
Gepäck
kann
man
allerdings
erst
am
Frankfurter
Flughafen
aufgeben.
Weitere
sechs
Städte
in
Nordrhein-
Westfalen
sollen
demnächst
folgen,
doch
im
Norden
und
Osten
der
Republik
klaffen
noch
deutliche
Angebotslücken.
Bildtext:
Heftig
diskutiert
wird
derzeit
über
Sinn
und
Unsinn
von
Inlandsflügen.
Foto:
dpa/
Frank
Rumpenhorst
Frankfurt
Regenerative
Kraftstoffe,
weniger
Inlandsflüge
und
ein
Aufpreis
fürs
Klima:
Die
deutsche
Luftfahrtbranche
hat
ein
eigenes
Maßnahmenbündel
für
den
Klimaschutz
präsentiert
und
dabei
eine
gemeinsame
Anstrengung
mit
Politik
und
Gesellschaft
angemahnt.
Der
Bundesverband
der
Deutschen
Luftverkehrswirtschaft
(BDL)
stellte
gestern
ein
Sechs-
Punkte-
Programm
vor,
das
die
CO2-
Emissionen
im
Flugverkehr
drastisch
senken
soll.
Fliegen
ist
laut
Umweltbundesamt
die
klimaschädlichste
Art,
sich
fortzubewegen.
Mit
wachsendem
Wohlstand
steige
auch
die
Nachfrage
im
Luftverkehr;
dieser
sei
zugleich
„
unverzichtbar
in
einer
freien
und
globalisierten
Welt″,
erklärte
der
BDL,
in
dem
Airlines,
Flughäfen
und
die
Deutsche
Flugsicherung
zusammengeschlossen
sind.
An
den
weltweiten
CO2-
Emissionen
habe
der
Luftverkehr
einen
Anteil
von
2,
8
Prozent.
„
Deswegen
sagen
wir:
Klimaschutz
geht
uns
alle
an,
und
wir
müssen
handeln,
nachhaltig
und
wirkungsvoll.″
Den
größten
Hebel
sieht
die
Branche
bei
der
Weiterentwicklung
der
Kraftstoffe.
„
Wir
wollen
erreichen,
dass
die
luftverkehrsbedingten
CO2-
Emissionen
auf
null
sinken″,
heißt
es
in
einer
gemeinsamen
Erklärung
der
BDL-
Mitglieder.
Demnach
sind
die
Unternehmen
bereit,
sich
bei
„
Pilotprojekten
zum
Aufbau
industrieller
Anlagen
zur
Herstellung
von
Power-
to-
Liquid-
Kraftstoff
zu
beteiligen″.
Zu
der
seit
2011
geltenden
Luftverkehrsteuer
heißt
es,
die
Bundesregierung
könne
die
Einnahmen
für
die
Markteinführung
regenerativer
Kraftstoffe
verwenden.
Dabei
sei
synthetisches
Kerosin,
das
im
Power-
to-
Liquid-
Verfahren
aus
Wasserstoff
und
CO2
erzeugt
werden
kann,
die
„
ökologisch
beste
Lösung″.
Zudem
müssten
Flugwege
im
gesamten
europäischen
Luftraum
optimiert
werden,
so
könnten
bis
zu
zehn
Prozent
Treibstoff
und
Emissionen
eingespart
werden.
Dazu
sei
etwa
eine
bessere
grenzüberschreitende
Kooperation
der
nationalen
Flugsicherungsorganisationen
nötig.
Autor:
epd, KNA, AFP, Uwe Westdörp, dpa