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1.
Erscheinungsdatum:
30.04.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Für Hitler war eine Patientin wie sie ein „unwertes Leben″
Zwischenüberschrift:
Lina Lümkemann starb unter ungeklärten Umständen in einer Anstalt
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Wer
zur
Zeit
des
Nationalsozialismus
Patient
einer
psychiatrischen
Anstalt
wurde,
befand
sich
in
Lebensgefahr.
1939
setzte
Adolf
Hitler
seine
Verwaltung
auf
Menschen
an,
die
er
als
„
unwertes
Leben″
bezeichnete.
Auch
die
Osnabrückerin
Lina
Lümkemann
geriet
als
Patientin
der
Heil-
und
Pflegeanstalt
am
Gertrudenberg
in
die
Fänge
der
Nationalsozialisten.
Sie
starb
1943
unter
ungeklärten
Umständen
in
der
sächsischen
Landesheilanstalt
Altscherbitz
im
Alter
von
40
Jahren.
Vor
ihrem
ehemaligen
Zuhause
an
der
Mittelburgstraße
7
liegen
jetzt
zwei
Stolpersteine.
Der
erste
erinnert
an
Lina
Lümkemanns
älteren
Bruder
August,
den
Nationalsozialisten
bereits
1941
in
der
Tötungsanstalt
Hadamar
in
Hessen
mit
Gas
ermordet
hatten.
Zur
Verlegung
des
Stolpersteins
für
Lina
Lümkemann
empfingen
Elke
Petra
Voss
und
ihre
Familie
die
Teilnehmer
der
Zeremonie
erneut
mit
Kaffee
und
Keksen
–
wie
schon
vor
zwei
Jahren.
Sie
bewohnen
jetzt
das
Haus
im
Schinkel.
Elke
Petra
Voss
ist
außerdem
Patin
der
neuen
Messingtafel.
Früher
lebten
hier
der
Oberschaffner
Heinrich
Lümkemann,
seine
Frau
Caroline
und
ihre
sechs
Kinder.
Eines
von
ihnen
war
Lina
Lümkemann,
die
als
Plätterin
arbeitete
und
unverheiratet
blieb.
Zeitzeugen
erinnern
sich,
dass
sie
zu
Beginn
des
Zweiten
Weltkriegs
in
der
Wäscherei
eines
Hilfskrankenhauses
in
Hellern
gearbeitet
hat.
Weshalb
sie
im
Juli
1942
in
die
Provinzial-
Heil-
und
Pflegeanstalt
kam,
ist
nicht
bekannt.
Doch
wenige
Monate
später
wurde
sie
nach
Hildesheim
verlegt
und
von
dort
aus
im
April
1943
zusammen
mit
64
weiteren
Frauen
in
die
sächsische
Landesheilanstalt
Altscherbitz
bei
Schkeuditz
gebracht,
wo
sie
zwei
Monate
später
starb.
Als
offizielle
Todesursache
wurden
eine
„
akute
Darmerkrankung″
und
„
Herzmuskelentartung″
notiert.
Doch
vielfach
ist
überliefert,
dass
Angehörige
solche
Angaben
erhielten,
um
das
tatsächliche
Geschehen
zu
verschleiern.
Lina
Lümkemann
gehört
damit
zu
den
Opfern
der
sogenannten
Euthanasie
(Sterbehilfe)
.
Mit
diesem
Begriff
beschönigten
Nationalsozialisten
die
Morde
an
200
000
psychisch
kranken
oder
geistig
behinderten
Menschen.
Gesteuert
wurden
die
Taten
von
der
Berliner
Adresse
Tiergarten
4
aus.
Adolf
Hitler
hatte
der
1939
eigens
dafür
eingerichteten
Verwaltung
eine
Tötungsermächtigung
ausgestellt
–
und
die
Bürokratie
agierte
im
Auftrag
des
Rassenwahns.
Bildtext:
In
diesem
Haus
an
der
Mittelburgstraße
7
lebte
Lina
Lümkemann,
an
die
jetzt
ein
Stolperstein
erinnert.
Foto:
Jörn
Martens
Stolpersteine
Die
verlegten
Stolpersteine
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts.
Patin
des
Stolpersteins
für
Lina
Lümkemann
ist
Elke
Petra
Voss.
Schüler
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg
haben
die
Gedenktafel
verlegt:
Stefan
Bischof,
Cengiz
Yaman,
Francesco
Russello
und
Sebastian
Kemme.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
künftige
Stolpersteine
Hinweise
von
Zeitzeugen
entgegen
unter
Tel.05
41/
3
23
22
87.
Autor:
Jann Weber