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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Computer statt Giftspritze
Zwischenüberschrift:
DBU stell Bilanz für das Jahr 2018 vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Braucht der Bauer der Zukunft fast keine Spritzmittel mehr? Die Bundesumweltstiftung (DBU) hat die Entwicklung einer Maschine gefördert, die auf dem Acker Unkraut optisch erkennt. Und die Digitalisierung kann noch viel mehr für den Umweltschutz leisten, wie DBU-Generalsekretär Alexander Bonde in der Bilanzpressekonferenz sagte.

Alle Welt redet von Digitalisierung aber selten im Zusammenhang mit Umweltschutz. In einer Forsa-Umfrage brachten zwei Drittel der Befragten die Begriffe Umweltschutz und Digitalisierung nicht in Verbindung. Dabei könnten digitale Prozesse helfen, Umwelt, Natur und Klima zu schützen, ohne selbst mehr Ressourcen zu verbrauchen″, sagte Bonde am Dienstag am Sitz der Stiftung in Osnabrück. Deshalb habe die DBU die Digitalisierung zum aktuellen Förderschwerpunkt gemacht.

So hat die Stiftung die Entwicklung eines Unkraut-Sensors unterstützt. Die Wiesbadener Firma Premosys hat in Kooperation mit der Uni Bonn ein Gerät entwickelt, das schädliche Ackerbegleitkräuter″, wie DBU-Referatsleiter Jörg Lefèvre sagte, von den gewünschten Feldfrüchten unterscheidet. Statt flächendeckend zu spritzen, könne ein Landwirt Pflanzenschutzmittel punktgenau einsetzen, so Lefèvre, was die Umwelt schone und Kosten spare. Der Sensor der Firma Premosys hat Marktreife erlangt. Zurzeit werde mit Maschinenherstellern verhandelt, sagte Lefèvre.

Zweites Beispiel, wie Digitalisierung Ressourcen schont: Das Institut für Umwelttechnik (ifu) in Hamburg entwickelt mit mehreren Partnern und finanzieller Förderung der DBU ein Computerprogramm, das bilanzierbar macht, wo genau in der Produktion wie viele Abfälle entstehen. Das Programm ist auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten und solle helfen, Verluste zu vermeiden und Kosten zu sparen.

Drittes Beispiel: Auf der Internetplattform (https:// nachhaltig.digital/) bündelt die Umweltstiftung Ideen, Produkte, Lösungen und Diskussionen über Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Die Plattform richtet sich an Mittelständler und soll helfen, Netzwerke aufzubauen.

Das sind drei Projekte von insgesamt 213, die die Umweltstiftung im vergangenen Jahr gefördert hat. Die Zahl der geförderten Projekte ist im Vergleich zum Vorjahr (207) leicht gestiegen, auch die Fördersumme stieg von 51, 5 (2017) auf 52, 7 Millionen Euro (2018). Gleichzeitig knickte der Ertrag aus dem Stiftungskapital im vergangenen Jahr ein. Mit 95 Millionen Euro erwirtschaftete die DBU im Vergleich zum Vorjahr (123 Millionen Euro) deutlich weniger. Das Ergebnis sei akzeptabel″, sagte DBU-Finanzchef Michael Dittrich. Der Inflationsverlust von 1, 8 Prozent werde damit ausgeglichen, und das Stiftungskapital bleibe ebenso stabil wie das Fördermittelniveau.

Die Nullzinspolitik und sinkende Aktienkurse machen das Geldbeschaffen immer schwieriger. Das Stiftungskapital, das 2018 von 2, 24 auf 2, 28 Milliarden anwuchs, ist breit angelegt, wie Dittrich erklärte. Jeweils gut ein Viertel des Vermögens steckt in Unternehmensanleihen und Aktien. 14 Prozent sind in Immobilienfonds und erneuerbare Energien angelegt. Der Rest verteilt sich auf verschiedene Anlagenformen in geringem Umfang auch in Staatsanleihen, die zum großen Teil mit Negativzinsen belegt sind (also Geld kosten).

Der Gewinn von 95 Millionen Euro ist der geringste seit der großen Finanzkrise 2008/ 2009. Und die Aussichten werden nicht besser, wie Dittrich erklärte: Die Zinsen werden auf absehbare Zeit nicht deutlich steigen. Und an den Aktienmärkten müssen wir uns nach starken Jahren auf stärkere Schwankungen und rückläufige Kurse einstellen. Das schwächere Wachstum wird sich früher oder später auch an den Börsen bemerkbar machen.″

Bildtexte:
Die Bundesstiftung Umwelt hat im vergangenen Jahr 213 Projete mit 52, 7 Millionen Euro gefördert.
Die Wiesbadener Firma Premosys hat ein Gerät entwickelt, das schädliche Ackerbegleitkräuter von gewünschten Feldfrüchten unterscheidet.
Fotos:
Friso Gentsch/ dpa, Premosys
Autor:
Wilfried Hinrichs


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