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1.
Erscheinungsdatum:
24.07.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bahn fährt bald mit Akku
Dieselzüge aufs Abstellgleis
Zwischenüberschrift:
Systemwechsel im OWL-Dieselnetz
Haller Willem soll künftig mit Batterie fahren / Brennstoffzellen-Antrieb auf Nordlinien möglich
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
Zweckverband
Nahverkehr
Westfalen-
Lippe
(NWL)
strebt
im
sogenannten
OWL-
Dieselnetz
den
Einsatz
von
Fahrzeugen
mit
alternativen
Antrieben
an.
Zu
diesem
Netz
gehört
auch
die
als
„
Haller
Willem″
bekannte
Regionalbahn-
Linie
RB
75
Osnabrück–Bielefeld.
Wie
NWL-
Geschäftsführer
Joachim
Künzel
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
erklärte,
kommen
als
Ersatz
für
heutige
Dieselfahrzeuge
vor
allem
elektrohybride
Züge
mit
aufladbarer
Traktionsbatterie
infrage.
Die
Systemumstellung
soll
mit
der
Neuvergabe
des
OWL-
Netzes
Ende
2025
erfolgen.
Osnabrück
Revolution
im
regionalen
Bahnverkehr:
Im
OWL-
Dieselnetz,
zu
dem
auch
die
Linie
RB
75
Osnabrück–Bielefeld
(Haller
Willem)
gehört,
sollen
künftig
Züge
mit
alternativen
Antrieben
fahren.
Auftraggeber
NWL
favorisiert
Batteriezüge.
Für
das
niedersächsische
Weser-
Ems-
Netz
könnten
auch
Wasserstoffzüge
in
Betracht
kommen.
Im
Osnabrücker
Rat
fand
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
neulich
deutliche
Worte,
als
es
darum
ging,
wie
der
regionale
Bahnverkehr
umweltfreundlicher
werden
könnte.
„
Dieselloks
sind
entsetzliche
Stinker!
Wir
müssen
uns
so
schnell
wie
möglich
davon
trennen″,
forderte
er.
Tatsächlich
werden
schon
heute
bei
den
hiesigen
Aufgabenträgern
die
Weichen
für
Fahrzeuge
mit
alternativen
Antrieben
gestellt.
In
wenigen
Jahren
könnten
die
ersten
von
ihnen
zum
Einsatz
kommen.Ausschreibung
in
Arbeit
Auf
der
Linie
RB
75
Osnabrück–Bielefeld
über
Halle
(Westfalen)
zum
Beispiel.
Der
sogenannte
Haller
Willem
ist
eine
von
insgesamt
acht
Verbindungen
im
OWL-
Dieselnetz,
das
zum
Fahrplanwechsel
im
Dezember
2025
nach
15
Jahren
neu
vergeben
wird.
Die
Vorbereitungen
dafür
laufen
auf
Hochtouren:
Bis
November
2019
wollen
sich
die
Verantwortlichen
auf
eine
Ausschreibung
festlegen.
Federführend
ist
dabei
der
Zweckverband
Nahverkehr
Westfalen-
Lippe
(NWL)
.
Ihm
schwebt
im
Zuge
der
Neuvergabe
ein
Wechsel
von
Diesel-
auf
Stromfahrzeuge
vor.
„
Dies
werden
aus
heutiger
Sicht
batterie-
elektrische
Triebwagen
sein″,
sagte
Geschäftsführer
Joachim
Künzel
unserer
Redaktion
auf
Anfrage.
Fahrzeuge
also,
die
ergänzend
zum
E-
Motor
über
Akkus
als
Stromspeicher
verfügen.
Mit
ihnen
können
nicht-
elektrifizierte
Abschnitte
überbrückt
oder
Stichstrecken
befahren
werden.
Dem
NWL
gehe
es
bei
der
geplanten
Systemumstellung
im
OWL-
Netz
aber
nicht
nur
um
„
einen
lokal
emissionsfreien
Betrieb″
–
sprich
weniger
Lärm
und
saubere
Luft
in
den
Bahnhöfen
und
entlang
der
Strecke,
sondern
auch
darum,
„
dass
wir
dort
klassisch
elektrisch
fahren
könnten,
wo
wir
heute
teilweise
auf
langen
Streckenabschnitten
mit
Dieselantrieb
unter
Fahrdraht
unterwegs
sind″.
Ein
weiterer
Vorteil
der
Batteriezüge
bestehe
in
ihrer
besseren
Fahrdynamik,
die
sich
positiv
auf
Angebotsqualität
und
Fahrplangestaltung
auswirken
könnte.
Einzelheiten
würden
derzeit
untersucht,
erklärte
Künzel.
Auf
einigen
Linien
seien
die
Voraussetzungen
jedoch
sehr
gut.
„
Unsere
Idee
ist,
ein
Netz
auf
alternative
Antriebe
umzustellen,
ohne
für
die
Umstellung
in
Infrastrukturen
investieren
zu
müssen.″Option
Wasserstoffzug
Züge
mit
Brennstoffzellen-
Antrieb
hingegen,
wie
sie
bislang
weltweit
einzigartig
in
Niedersachsen
gebaut
und
ausprobiert
werden,
scheinen
für
das
OWL-
Netz
von
morgen
noch
keine
Option.
„
Dies
ist
dann
aber
keine
grundsätzliche
Entscheidung
gegen
die
Wasserstofftechnologie″,
versicherte
Künzel.
Der
NWL
habe
noch
weitere
dieselbetriebene
Netze
mit
anderen
Voraussetzungen,
die
zu
einem
späteren
Zeitpunkt
wieder
in
den
Wettbewerb
gehen.
Für
diese
werde
der
Aufgabenträger
die
Frage
der
Antriebstechnik
immer
wieder
neu
stellen,
und
zwar
„
auf
Basis
der
konkreten
Situation
und
der
technologischen
Entwicklung″.Gute
Erfahrungen
Unterdessen
bewähren
sich
die
beiden
ersten
vom
französischen
Konzern
Alstom
in
Salzgitter
hergestellten
Wasserstoffzüge
seit
September
2018
im
täglichen
Fahrgastbetrieb
auf
der
Pilotstrecke
Buxtehude–Cuxhaven.
„
Kein
Zug
ist
bislang
liegen
geblieben″,
berichtete
LNVG-
Sprecher
Rainer
Peters
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
Es
habe
lediglich
eine
Handvoll
technischer
Störungen
gegeben,
die
mit
Software-
Update
bereinigt
worden
seien.
Delegationen
aus
aller
Welt
würden
die
Elbe-
Weser-
Verkehrsbetriebe
(EVB)
in
Bremervörde
besuchen,
um
die
Wasserstoffzüge
vom
Typ
Coradia
iLint
zu
erleben.
2021
sollen
weitere
14
Stück
für
den
Fahrzeugpool
der
LNVG
ausgeliefert
und
im
EVB-
Netz
eingesetzt
werden.
Gleichzeitig
nehme
die
weltweit
erste
Wasserstoff-
Tankstelle
für
Züge
in
Bremervörde
ihren
Betrieb
auf.
Geht
es
nach
dem
Osnabrücker
Rat,
darf
diese
Entwicklung
vor
unserer
Region
nicht
haltmachen.
„
Bei
einer
Erweiterung
des
Pilotprojektes
Buxtehude/
Cuxhaven
sollte
Osnabrück
unbedingt
berücksichtigt
werden″,
heißt
es
in
einem
Ende
Mai
beschlossenen
Antrag
der
CDU/
BOB-
Gruppe.
Doch
welche
heimischen
Strecken
eignen
sich
konkret?
LNVG-
Sprecher
Peters
erklärte:
„
Für
den
Einsatz
von
Wasserstoffzügen
kommen
Diesel-
Strecken
infrage,
die
nicht
elektrifiziert
sind,
also
keinen
Fahrdraht
haben.
Das
sind
bezogen
auf
Osnabrück
zum
Beispiel
die
Strecken
nach
Oldenburg
und
Bremen,
die
aktuell
von
der
Nordwestbahn
bedient
werden.″Entscheidung
naht
Ob
dort
eines
Tages
wirklich
Züge
mit
alternativen
Antrieben
fahren
werden,
sei
jedoch
völlig
offen.
Entscheidend
für
die
LNVG
sei,
ob
die
genannten
Strecken
„
in
den
nächsten
zwei
bis
drei
Jahren″
für
eine
Elektrifizierung
vorgesehen
sind.
Grund:
Die
Pool-
Fahrzeuge
im
Weser-
Ems-
Netz
–
also
jene
Züge,
die
der
Aufgabenträger
an
die
Eisenbahnverkehrsunternehmen
vermietet
–
erreichen
in
der
zweiten
Hälfte
der
2020er-
Jahre
das
Ende
ihrer
wirtschaftlichen
Nutzungsdauer
und
müssen
ersetzt
werden.
Peters:
„
Kommt
die
Elektrifizierung
nicht
oder
ist
erst
in
weiter
zeitlicher
Ferne
damit
zu
rechnen,
sind
die
genannten
Strecken
als
grundsätzlich
geeignet
einzustufen
für
den
Einsatz
von
Zügen
mit
alternativen
Antriebsformen,
also
auch
für
den
Einsatz
von
Zügen
mit
Brennstoffzellen-
Antrieb.″
Bildtexte:
Auf
Strecken
ohne
Oberleitung
sollen
künftig
auch
in
unserer
Region
Triebwagen
mit
alternativen
Antrieben
eingesetzt
werden
–
zum
Beispiel
auf
der
Linie
RB
75
(Haller
Willem)
zwischen
Osnabrück
und
Bielefeld.
Versorgt
sich
selbst
mit
Strom:
der
Wasserstoffzug
von
Alstom.
Fotos:
Michael
Gründel,
Michael
Reichel/
dpa
Kommentar
Unter
Strom
Die
Eisenbahn
hat
den
Ruf,
sehr
umweltfreundlich
zu
sein.
Vielerorts
zu
Unrecht,
denn
auf
zahlreichen
Strecken
fahren
mangels
durchgehender
Fahrdrähte
ausschließlich
Dieseltriebzüge
–
auch
in
und
um
Osnabrück.
Die
meisten
sind
älter
als
20
Jahre.
Bezüglich
des
Luftschadstoffausstoßes
unterliegt
ihr
Einsatz
so
gut
wie
keinen
Auflagen.
Oberleitungslücken
zu
schließen
und
Elektrotriebzüge
zu
verwenden
läge
also
nahe,
ist
aber
oft
nicht
wirtschaftlich.
Fahrzeuge
mit
alternativen
Antrieben
bieten
einen
Ausweg
aus
der
Misere:
Der
Batterietriebzug
scheint
dabei
die
beste
Lösung
auf
schwach
befahrenen
Bahnlinien
mit
Oberleitungslücken
bis
80
Kilometer.
Weisen
die
Strecken
größere
Oberleitungslücken
auf
oder
sind
überhaupt
nicht
elektrifiziert,
wäre
der
Wasserstoffzug
optimal
geeignet.
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sebastian Stricker