User Online: 1 | Timeout: 02:11Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Auf Entdeckungstour mit Ida und Flatter
Zwischenüberschrift:
Digitaler Hörstift führt durch das Museum Industriekultur / FSJlerin hat die Idee und setzt sie um
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Vor einigen Jahren haben digitale Stifte mit integriertem Lautsprecher in die Kinderzimmer Einzug gehalten. Jetzt nutzt auch das Museum Industriekultur dieses Konzept, um junge Besucher durch das Haseschachtgebäude zu führen.

Mit Ida auf Entdeckungstour″ heißt das Projekt. Und Ida kennt sich aus im Museum. Zusammen mit ihrem Freund, der Fledermaus Flatter, erklärt sie jungen Besuchern und ihren Eltern, was es mit dem Bergbau am Piesberg auf sich hat. Gleich am Eingang erwartet die Kinder ein orangefarbener Counter, auf dem hintereinander aufgereiht die bunten Erlebnistafeln stehen. Der dazu passende Hörstift der Marke Bookii″ kann für die Dauer des Rundgangs kostenlos an der Kasse ausgeliehen werden.

Hält man die Tafel und den aktivierten Stift in Händen, kann es losgehen. Die achtjährige Emma ist an diesem Tag mit ihrer Mutter Sarah Breuer im Museum unterwegs und probiert es sofort aus. Bitte zur Schachthalle gehen″, lautet die erste Aufforderung. Emma leistet Folge und gelangt zu einem kleinen Modell, das dem Haseschachtgebäude aus dem Jahr 1875 nachempfunden ist. Mit ihrem Stift tippt sie nun nacheinander verschiedene Felder auf ihrer Tafel an und bekommt durch den kleinen Lautsprecher von Ida allerlei Informationen. Beispielsweise erklärt sie, wie damals Förderkörbe und Wasserpumpen funktioniert haben. Zwischendurch wird Emma dazu animiert, den Knopf am Modell vor sich zu drücken oder Symbolzeichen zu zählen.

Emma hat deutlich sichtbar Spaß an der Sache, möchte nun auch die zweite Ebene des Museums erkunden und natürlich noch mit dem gläsernen Aufzug in den 300 Meter langen Stollen herunterfahren. Dort erfährt Emma jede Menge über Steiger und Bergmänner, was der Ausspruch Glück auf! bedeutet und warum das Bergwerk so schnell wieder geschlossen wurde. Fledermaus Flatter stellt immer wieder kleine Quiz-Fragen und sorgt so dafür, dass Emma auch tatsächlich zuhört.

Die Idee und Konzeption des Projekts stammen von Isabel Jannack. Die 19-Jährige hat am Piesberg ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und möchte später einmal Mediengestalterin werden. Da sie während des FSJ ein eigenes Projekt ins Leben rufen sollte, kam ihr spontan der Gedanke mit dem digitalen Hörstift. Bei Museumsleiter Rolf Spilker stieß sie damit auf offene Ohren: Das passt hier genau hin, damit können wir unser Museumsmotto , Eltern spielen mit ihren Kindern′ sehr gut aufgreifen, und Kinder können noch intensiver den Besuch erleben.″

Insgesamt dauerte es mehrere Monate, bis alles funktionierte. Die größten Schwierigkeiten lagen darin, dass der Hörstift die Daten finden musste, und wir suchten sehr lange nach einem richtigen Druckverfahren. Es war fast schon eine kleine Forschungsarbeit″, sagt Isabel Jannack. Gemeinsam mit Freunden kreierte sie die Figuren Ida und Flatter, sie feilte am logischen Aufbau und überlegte sich, wo eine Führung am besten starten kann und welche Fragen Kinder wohl interessieren könnten. Ich rechne es ihr hoch an, dass sie das Projekt trotz der Schwierigkeiten zu Ende brachte″, betonte Spilker nun bei der Projektvorstellung und lobt die Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen der Praktikantin.

Der Audioguide mit Ida und Flatter ist seit dieser Woche ein fester Teil des Museumsangebots. Das Konzept ist vor allem für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren und ihre Familien gedacht. Die Ausleihe des Stifts, der einem digitalen Fieberthermometer ähnelt, ist im Eintrittspreis enthalten. Derzeit gibt es zwei Karten mit bedruckter Vorder- und Rückseite. Und wer Glück hat, trifft im Stollen vielleicht sogar den echten Flatter oder einen seiner Freunde. Denn das Museum am Piesberg ist ein europäisch ausgewiesenes Schutzgebiet und bietet rund 70 Fledermäusen ein Zuhause.

Bildtexte:
Emma hat es getestet: Mit digitalem Hörstift und Erlebnistafel war sie im Museum Industriekultur mit Ida auf Entdeckertour″.
Der Hörstift erinnert ein wenig an ein digitales Fieberthermometer.
Als FSJlerin hat Isabel Jannack das Konzept entwickelt.
Fotos:
Michael Gründel
Autor:
Monika Vollmer


Anfang der Liste Ende der Liste