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1.
Erscheinungsdatum:
20.07.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Auf die „Saufbarkeit″ kommt es an
Zwischenüberschrift:
Der große Hype ist vorbei, aber der Durst auf Craft-Bier noch lange nicht erloschen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Biere
in
der
Krise?
Das
mag
aus
Sicht
der
großen
Brauereien
so
sein.
Das
Bierfest
auf
dem
Osnabrücker
Markt
kann
sich
hingegen
nicht
über
mangelnde
Besucherzahlen
beklagen.
Es
setzt
auch
am
heutigen
Samstag
ab
14
Uhr
noch
einmal
auf
Vielfalt
in
Stil
und
Geschmack.
Es
ist
die
sechste
Auflage
–
und
mittlerweile
ist
beim
Bierfest
auch
die
Mafia
vor
Ort.
Zum
Glück.
Denn
hier
tritt
sie
nicht
undurchsichtig,
sondern
komplett
transparent
auf.
Und
mit
Angeboten,
die
zumindest
der
neugierig
gebliebene
Bierfreund
nicht
ablehnen
kann.
„
Wir
konzentrieren
uns
auf
untergärige
Bierstile
wie
Helles,
Pils
oder
beispielsweise
Doppelbock
und
Export″,
beschreibt
es
Dario
Stieren,
diplomierter
Braumeister
der
Munich
Brew
Mafia
(englisch
für
„
Münchener
Braumafia″)
.
Unfiltriert
und
unpasteurisiert
stellen
die
bayerischen
Bierpaten
ihr
flüssiges
Hopfengold
her.
Das
verkürze
zwar
das
Mindesthaltbarkeitsdatum,
erhöhe
aber
die
Drinkability
–
die
„
Saufbarkeit″,
wie
es
Stieren
landestypisch
ausdrückt.
„
Die
Leute
sollen
unsere
Biere
frisch
trinken″,
lautet
die
Überzeugung
der
bajuwarischen
Braumafiosi.
So
wie
der
Betrieb
von
Stieren
und
seinen
Partnern
funktioniert
die
deutsche
Craft-
Bier-
Szene
von
der
Macherseite
noch
immer:
Lust
auf
(anderes)
Bier
macht
Lust
auf
den
selbstbestimmten
Sud,
verbunden
mit
der
Lust
auf
die
risikobehaftete
Mission,
daraus
ein
Geschäft
zu
machen.
Die
sogenannten
Craft-
Brauer
(„
craft″
lässt
sich
aus
dem
Englischen
mit
„
handwerklich″
übersetzen)
erhöhten
die
Zahl
deutscher
Brauereien
im
vergangenen
Jahr
auf
1500.
Gegründet
wurde
der
kleine
mafiöse
Braubetrieb
mit
einem
Ausstoß
von
1000
Hektolitern
vor
drei
Jahren.
Damals
wie
heute
war
Craft-
Bier
zwar
nicht
in
aller
Munde,
aber
ein
Thema
in
den
Medien.
Was
ist
vom
Hype
um
die
Entdeckung
von
Biervielfalt
und
neuem
Geschmack
geblieben?
„
Momentan
stagniert
es″,
sagt
Bierfest-
Veranstalter
Michael
Solms.
Der
Bierfanatiker
(Solms
über
Solms)
wirkt
aber
überhaupt
nicht
resigniert.
Ja,
Craft-
Biere
in
Deutschland
fristeten
bei
einem
Marktanteil
von
höchstens
einem
Prozent
ein
Nischendasein.
Ja,
das
liege
an
der
Dominanz
der
Großbrauereien,
die
den
deutschen
Bierkonsum
steuerten.
„
Marktführer
Krombacher
gibt
allein
60
Millionen
Euro
für
das
Marketing
aus″,
weiß
der
Hannoveraner.
Trotzdem
–
und
das
stimme
ihn
optimistisch
–
keines
der
Standardbiere
habe
„
die
Eier
und
die
Qualität,
um
mit
unseren
Bieren
mithalten
zu
können″.
Allerdings
zeigen
auch
die
sogenannten
Fernsehbiere
auf
dem
Osnabrücker
Bierfest
Flagge.
Nur
ein
bisschen
versteckt.
Mit
einer
Art
Landbier
will
beispielsweise
Veltins
jenseits
des
„
hellen
Blonden″
geschmacklich
überzeugen.
Auch
der
Pils-
Nachbar
aus
Warstein
ist
da:
Aufgegangen
in
einem
hochprozentigen
Mischgetränk.
Cesur
Yeni
hatte
die
Idee,
Bier
mit
Cocktails
zu
verschmelzen.
Nach
viel
Tüftelei
und
objektiv
angelegten
Geschmacksermittlungen
ist
der
Bremer
mit
seinem
neuen
Start-
up
„
Cocktailooo″
nun
ein
Mitreisender
auf
dem
deutschlandweit
tourenden
Bierfest.
Dessen
Erfinder,
Michael
Solms,
muss
länger
überlegen,
fragt
man
ihn,
wie
sich
sein
Bierfest
und
gar
die
Bierspezialitäten-
Bewegung
in
der
nächsten
Zukunft
entwickeln
werden.
„
Ich
wünsche
mir,
dass
die
Leute
nicht
nur
zufrieden
sind
mit
dem,
was
wir
ihnen
präsentieren,
sondern
uns
fordern,
indem
sie
sagen,
wir
möchten
dieses
oder
jenes
Bier
haben.″
Und
Solms
glaubt
an
immer
neue
Entdeckungen
von
Brauereien
aus
der
ganzen
Welt
und
deren
individuellen
Biergeschichten.
So
wie
sie
die
Finne-
Brauer
aus
dem
benachbarten
Münster
und
eben
die
„
Munich
Brew
Mafia″
erzählen.
Deren
Narrativ
ist
unter
anderem
eng
mit
Lokalität
und
Regionalität
verbunden.
Noch.
Denn
auch
Dario
Strieren
und
seine
Mit-
Brau-
Paten
wollen
–
genau
wie
die
Kollegen
aus
Münster
–
durchaus
noch
wachsen.
„
In
Oberbayern
wollen
wir
uns
einen
Namen
machen
und
irgendwann
auch
mal
national
Grenzen
erweitern.″
Und
wer
wollte
ihnen
das
auch
verdenken?
Solange
die
„
Saufbarkeit″
erhalten
bleibt,
ist
an
Erfolg
schließlich
nichts
Unanständiges.
Bildtexte:
Fachsimpeln
kann
man
nicht
nur
über
Wein
–
auch
verschiedene
Bierstile
wecken
die
Diskussionslust.
Bekennender
Bierfanatiker:
Michael
Solms
aus
Hannover,
der
Erfinder
und
Veranstalter
des
Bierfests.
Die
Paten
der
Münchener
Braumafia:
Niklas
Zerhoch
und
Dario
Stieren
(von
links)
.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Stefan Buchholz