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1.
Erscheinungsdatum:
16.03.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Trumpf für die Zukunft
Zwischenüberschrift:
Neue Studie sagt größere Zuwachsraten für erneuerbare Energien voraus als die EU
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Das
Datum
war
purer
Zufall.
Bei
seinem
Neujahrsempfang
Anfang
Februar
hatte
sich
der
Bundesverband
ErneuerbareEnergie
(BEE)
darauf
verständigt,
eine
Untersuchung
zu
Marktchancen
von
erneuerbarer
Energie
Mitte
Märzvorzustellen.
Heute
ist
es
soweit.
Doch
niemand
konnte
damals
ahnen,
dass
die
Veröffentlichung
mitten
in
dergrößten
Natur-
und
Nuklearkatastrophe
Japans
geschehen
würde.
Die
aktuelle
Studie
dürfte
der
von
der
Bundesregierung
abrupt
eingeleiteten
Atomwende
–
inklusive
Moratorium
für
die
AKW-
Laufzeitverlängerung
und
des
vorläufigen
Aus
alter
Meiler
–
zusätzlichen
Schub
verschaffen.
Denn
der
Report
hält
einen
weitaus
größeren
Zuwachs
bei
erneuerbaren
Energien
für
möglich
als
bislang
von
der
EU
angestrebt,
erläutert
Rainer
Hinrichs-
Rahlwes.
„
Die
Untersuchung
wurde
von
europäischen
Verbänden
für
erneuerbare
Energie
erarbeitet″,
erklärt
der
Präsident
des
Europäischen
Verbands
für
Erneuerbare
Energien
(EREF)
,
der
auch
Vorstandsmitglied
im
BEE
und
im
Europäischen
Rat
für
Erneuerbare
Energien
(EREC)
ist.
Beteiligt
waren
an
der
Studie
auch
Wissenschaftler
des
Fraunhofer-
Instituts
für
System-
und
Innovationsforschung
(ISI)
sowie
der
Technischen
Universität
Wien.
Die
Studie
sei
Teil
eines
EU-
mitfinanzierten
Projekts,
das
Ende
September
2011
auslaufe,
sagt
Hinrichs-
Rahlwes.
Wichtigste
Erkenntnisse:
Erneuerbare
Energien
(EE)
können
nach
Ansicht
der
Forscher
bis
2020
in
Europaeinen
Anteil
von
24,
4
Prozentam
Brutto-
Endenergieverbrauch
haben.
Die
EU
geht
bisher
von
lediglich
20
Prozent
aus.
Auch
der
EE-
Anteil
an
der
Stromproduktion
wird
laut
Studie
höher
liegen,
als
die
Regierungen
in
der
EU
im
Durchschnitt
anstreben:
Die
EE-
Industrie
geht
von
rund
42
Prozent
aus.
Die
27
EU-
Mitgliedstaaten
spielen
dagegen
lieber
die
defensive
Karte,
halten
einen
Anteil
von
nur
34
Prozent
für
möglich.
In
Deutschland
sieht
der
EREF-
Chef
indes
ganz
andere
Optionen.
„
Hierzulande
könnten
wir
bis
2050
sogar
eine
fast
vollständig
auf
erneuerbaren
Energien
basierte
Wirtschaft
haben″,
sagt
Hinrichs-
Rahlwes.
Das
alles
funktioniere
jedoch
nur
unter
der
Bedingung,
„
dass
die
Politik
das
Regelwerk
nicht
zusammenstreicht″.
Seine
Forderung
an
die
Bundesregierung:
„
Erneuerbare
Energien
müssen
Vorrang
behalten,
die
Förderung
muss
weiterlaufen.″
Schon
in
zehn
Jahren
sei
es
möglich,
so
der
Energieexperte,
„
dass
Deutschland
die
Hälfte
seiner
Stromproduktion
durch
regenerative
Energie
abdeckt″.
Beim
Stichwort
Strom
nimmt
sich
Hinrichs-
Rahlwes
die
Kritiker
vor,
die
einen
Verzicht
auf
Atomkraft
für
schlicht
undenkbar
halten
und
vor
Versorgungsengpässen
warnen.
„
Bei
Atomkraftkann
es
immer
nur
einzig
um
Strom
gehen.
Energie
für
Wärme
und
den
Transportsektor
kann
sie
fast
überhaupt
nicht
bereitstellen.″
Eines
räumt
das
BEE-
Vorstandsmitglied
aber
ein:
„
In
Europa
haben
nur
wenige
Staaten
bei
Ressourcen
und
Politikvorgaben
ähnlich
gute
Voraussetzungen
wie
Deutschland.″
Lediglich
Spanien,
Österreich
und
Dänemark
könnten
da
noch
mithalten.
Um
potenzielle
Zuwachsraten
für
erneuerbare
Energien
in
Deutschland
nicht
zublockieren,
ist
es
nach
Ansicht
von
Hinrichs-
Rahlwes
unbedingt
notwendig,
„
auch
weiterhin
nach
Technologie
und
Größe
differenziert
zu
fördern″.
Das
gelte
etwa
für
die
Windkraft,
für
die
weniger
Subventionen
vonnöten
seien
als
für
Solarenergie.
Eines
steht
für
ihn
fest:
„
Es
dauert
nicht
mehr
lang,
bis
man
Ökostrom
aus
Windkraft
billiger
produzieren
kann
als
Strom
aus
konventionellen
Quellen.″
Damit
aber
erneuerbare
Energien
auch
in
Europa
zu
einer
Erfolgsgeschichte
werden,
kommt
man
um
einen
intensiven
Ausbau
der
Netze
nicht
herum,
weiß
Hinrichs-
Rahlwes.
Und
noch
etwas
seif
ürs
Erste
unverzichtbar:
Zwar
werde
das
Speichern
von
Energie
aus
regenerativen
Quellen
stetig
verbessert.
„
Aber
wir
brauchen
vorerstweiter
etwa
flexible
Gaskraftwerke,
die
kurzfristig
den
Be-
arf
in
Spitzenlastzeiten
abfedern
können.″
Eines
ist
für
Hinrichs-
Rahlwes
sicher:
„
Nach
dem
Unfall
in
Japan
wird
in
der
EU
ein
Nachdenken
dar
über
einsetzen,
ob
Atomkraft
noch
sinnvoll
ist.″
Bildtexte:
Option
für
die
Zukunft:
Windturbinen
in
Dabancheng
in
China,
eine
Biogasanlage
im
brandenburgischen
Schwedt,
ein
Erdwärmekraftwerk
im
mecklenburgischen
Neustadt-
Glewe,
das
Pumpspeicherwerk
Hohenwarte
II
im
Saaletal,
ein
Windrad
und
eine
Fotovoltaikanlage
auf
der
Insel
Pellworm
und
ein
Gezeitenkraftwerk
in
der
Rance-
Mündung
bei
St.
Malo.
Nur
noch
Notbeleuchtungin
Tokio.Japans
Regierungrief
zum
Energiesparen
auf.
Bilder
einer
Katastrophe:
Verbogene
Schienenstränge,
Flugzeugspitze
im
Fenster.
Fotos:
dpa
KOMMENTAR
Den
erneuerbaren
Energien
gehört
die
Zukunft
Noch
ist
nichts
überstanden,
noch
sind
die
verheerenden
Folgen
der
japanischen
Apokalypse
nicht
einmal
annähernd
abzuschätzen.
Fest
steht
jedoch,
dass
abseits
üblicher
Rituale
und
Reflexe
für
politische
Flickschusterei
die
Zeit
fehlt.
In
den
nächsten
Wochen
und
Monaten
sind
klare
Bekenntnisse
unabdingbar.
Die
Bürger
und
vor
allem
potenzielle
Investoren
haben
die
Nase
voll
von
Politik
im
Vier-
Jahres-
Takt,
gemäß
dem
Motto:
Ausstieg
aus
dem
Ausstieg
aus
dem
Ausstieg.
Die
jetzt
von
der
Bundesregierung
vollzogene
Volt
ein
der
Atompolitik
bedeutet
eine
große
Chance
für
Strom,
Wärme
und
Mobilitätaus
erneuerbarer
Energie.
Wer
allerdings
glaubt,
Deutschland
allein
sei
Maß
aller
Dinge,
betreibt
Augenwischerei.
Für
Kernkraft
wie
für
regenerative
Energie
gilt:
Der
Abschied
vom
Atomzeitalter
und
die
Weichenstellung
für
Sonne,
Wind
und
Wasser
gelingen
nur,
wenn
eine
Mehrheit
der
Staaten
weltweit
diesen
Wechselwirklich
will.
Wie
beschwerlich
der
Weg
zu
einem
solchen
dann
tatsächlich
bahnbrechenden
Konsens
aber
wird,
zeigt
allein
das
Beispiel
Frankreich.
Rund
60
Meiler
sorgen
für
80
Prozent
der
Stromproduktion.
Präsident
Nicolas
Sarkozy
schließt
einen
Atomausstieg
kategorisch
aus.
Doch
allen
Warnungen
vor
Versorgungsengpässen
zum
Trotz:
In
Kombination
etwa
mit
flexiblen
Gaskraftwerken
und
vor
allem
mit
Energie-
Einsparung
haben
erneuerbare
Energien
die
Kraft,
den
Menschen
eine
lebenswerte
Zukunft
zu
sichern.
k.jongebloed@
noz.de
Autor:
Klaus Jongebloed