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1.
Erscheinungsdatum:
13.07.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wer will noch im Flüchtlingshaus arbeiten?
Zwischenüberschrift:
Diakonie räumt Probleme in der Kantine ein und sagt, warum es schwierig ist, Personal zu finden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
schweren
Vorwürfe
von
Wachleuten
zu
den
Arbeitsbedingungen
im
Osnabrücker
Flüchtlingshaus
betreffen
auch
die
Diakonie,
die
dort
für
den
laufenden
Betrieb
zuständig
ist.
Unfreundliches
Küchenpersonal
sei
schuld
daran,
dass
es
bei
der
Essensausgabe
immer
wieder
zu
Konflikten
komme,
sagen
die
Wachleute.
Zwei
Mitarbeiter
des
Sicherheitsdienstes
WSO
hatten
unserer
Redaktion
die
Zustände
in
dem
Standort
der
Landesaufnahmebehörde
(LAB)
am
Natruper
Holz
geschildert.
Geflüchtete,
die
im
Land
ankommen,
werden
dort
registriert
und
untergebracht,
bis
ihr
Asylverfahren
einen
Schritt
weiter
ist.
In
der
Regel
leben
rund
400
Menschen
im
Flüchtlingshaus.
Nicht
nur
Marathonschichten
mit
288
Arbeitsstunden
im
Monat
und
den
Einsatz
von
unzureichend
qualifizierten
Kollegen
bemängeln
die
beiden
Wachleute.
Bei
der
Essensausgabe
in
der
Kantine
komme
es
regelmäßig
zu
Auseinandersetzungen.
„
Das
Essen
wird
auf
die
Teller
geklatscht″,
schildert
ein
Mitarbeiter.
Und
die
Teller
seien
dann
meist
unappetitlich
übervoll.
Außerdem
behandelten
die
Küchenmitarbeiter,
die
hinter
einer
Glasscheibe
stehen,
die
Geflüchteten
häufig
von
oben
herab.
„
Das
kann
ständig
eskalieren″,
so
der
Wachmann.
„
Und
dann
müssen
da
drei
bis
vier
Sicherheitsdienstmitarbeiter
stehen.″
Bei
seinen
Kollegen
fehle
es
auch
oft
an
Respekt.
„
Ich
habe
immer
allen
,
Guten
Morgen′
gesagt″,
berichtet
der
andere
Mitarbeiter.
„
Viele
Kollegen
machen
das
nicht.″
Bewohner
des
Flüchtlingshauses
haben
keine
Möglichkeit,
sich
selbst
Mahlzeiten
zuzubereiten,
sie
sind
auf
die
Kantine
angewiesen.
Und
für
den
Betrieb
der
Kantine
ist
die
Osnabrücker
Diakonie
verantwortlich
–
ebenso
wie
beispielsweise
für
die
Reinigung
und
die
sozialpädagogische
Betreuung.
Der
theologische
Geschäftsführer
der
Diakonie,
Friedemann
Pannen
räumt
ein:
„
Ja,
wir
hatten
ein
paar
Probleme
in
der
Küche,
vor
allem
Ende
2018.″
Dass
die
Teller
oft
sehr
voll
seien,
liege
daran,
dass
viele
Bewohner
sich
möglichst
viele
Sättigungsbeilagen
wünschten,
so
Pannen.
Es
könne
sein,
dass
in
Ausnahmefällen
auch
mal
Essen
auf
den
Teller
geklatscht
worden
sei.
Es
habe
dann
jedoch
einige
Nachschulungen
gegeben
und
die
Diakonie
habe
erfahrene
Mitarbeiter
sowie
eine
zusätzliche
Fachkraft
in
der
Kantine
eingesetzt.
„
Es
gibt
aktuell
erkennbar
für
uns
keine
Rückmeldung
mehr,
dass
das
Personal
unfreundlich
sei″,
so
Pannen.
Die
Bewohner
würden
regelmäßig
befragt.
Die
Landesaufnahmebehörde
antwortete
unserer
Redaktion
schriftlich,
dass
wöchentlich
eine
Besprechung
zwischen
WSO-
und
Kantinenmitarbeitern
stattfinde.
Am
Haupteingang
gebe
es
außerdem
einen
Briefkasten
für
Wünsche
und
Anregungen.
Die
beiden
Wachleute
hatten
jedoch
kritisiert,
dass
sie
mit
Anregungen
und
Verbesserungsvorschlägen
stets
auf
taube
Ohren
stoßen
würden.
Der
theologische
Diakonie-
Geschäftsführer
gibt
aber
noch
einen
ganz
anderen
Punkt
zu
bedenken:
Es
sei
schwieriger
geworden,
Personal
für
das
Flüchtlingshaus
zu
gewinnen,
sei
es
nun
für
die
Küche
oder
im
Bereich
der
Reinigung.
Willkommenskultur
weg
„
Der
gesamtgesellschaftliche
Niedergang
der
Willkommenskultur
hat
auch
für
uns
Auswirkungen″,
so
Pannen.
Ende
2014
waren
die
ersten
Bewohner
im
Flüchtlingshaus
eingezogen.
„
2014
und
2015
waren
die
Mitarbeiter
stolz,
hier
zu
arbeiten″,
sagt
Pannen.
Das
sei
nicht
mehr
durchgängig
so,
im
Gegenteil:
Manche
müssten
sich
im
privaten
Umfeld
sogar
rechtfertigen.
Er
kritisiert
die
systemischen
Rahmenbedingungen
unter
der
derzeitigen
Asylpolitik
von
Innenminister
Horst
Seehofer
(CSU)
.
Bezogen
auf
die
europäische
Flüchtlingspolitik
und
die
Seenotrettung
im
Mittelmeer,
spricht
Pannen
sogar
von
einem
Systemversagen.
Wenn
sich
die
Diakonie
rechtfertigen
müsse,
warum
sie
durch
den
Betrieb
des
Flüchtlingshauses
trotzdem
Teil
des
Systems
bleibe,
sagt
Pannen:
„
Mein
Auftrag
als
Christenmensch
ist
es,
in
diesen
Rahmenbedingungen
so
viel
Menschlichkeit
wie
möglich
einzubringen.″
Bildtext:
Die
Kantine
des
Flüchtlingshauses:
Wachleute
kritisieren,
das
Küchenpersonal
klatsche
das
Essen
auf
die
Teller
und
behandle
die
Bewohner
von
oben
herab.
Foto:
Archiv/
Swaantje
Hehmann
Autor:
Sandra Dorn