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Osnabrück An der Gesamtschule Schinkel werden ökologische Themen und Nachhaltigkeit schon seit vielen Jahren durch unterschiedliche Projekte umgesetzt, zum Beispiel wird auf dem Dach der Schule Ökostrom produziert, Lehrer* innen und Schüler* innen werden gebeten, mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen, und sogar Bienen leben auf dem Schulgelände. Ein anderes Projekt beschäftigt sich mit der Vermeidung von Plastikmüll. Laut aktuellen Studien entstehen allein durch Einweg-Kaffeebecher jährlich 40 000 Tonnen Plastikmüll. Würden alle Kaffeetrinker* innen statt Einweg- Mehrwegbecher benutzen, könnten diese 40 000 Tonnen ganz einfach vermieden werden, dachten sich einige Lehrkräfte und die Arbeitsgemeinschaft Schülerfirma an der Gesamtschule Schinkel, die versuchte, Alternativen zu finden. Recherchen der Schüler* innen der 8. Klasse der AG Schülerfirma ergaben verschiedene Möglichkeiten, die Plastikbecher durch Becher aus einem anderen Material zu ersetzen. Kriterien wurden aufgestellt und die verschiedenen Mehrwegbecher überprüft. Mehrweg statt Einweg Das beste Ergebnis erzielten Mehrwegbecher aus dem Grundmaterial Bambus, da Bambus schnell nachwächst und somit ein nachhaltiger Rohstoff ist. Der Becher kann über eine lange Zeit verwendet werden und ist kompostierbar. Außerdem ist er leicht, geschmacksneutral und spülmaschinenfest. Es gibt ihn mit einer Silikonbanderole für bessere Griffigkeit und mit einem Deckel. An der Gesamtschule können Kaffeetrinker* innen nun seit November 2018 Mehrweg-Bambus-Kaffeebecher mit dem Logo der GSS erwerben. Die Becher kosten einmalig 6, 90 Euro, der Kaffee dazu 0, 60 Euro. Bis jetzt wurden circa 70 Becher an der GSS verkauft. Damit es nicht langweilig wird und der eigene Becher besser zu erkennen ist, werden vier verschiedene Farben angeboten: Weiß, Gelb, Grün und Blau. In Zusammenarbeit mit der Film-AG entstand ein Werbespot zu den neuen Bechern, der schulintern auf Monitoren gezeigt wird. Aber auch diese Lösung hat, wie vieles, ihre zwei Seiten: Die Bambus-Becher werden nicht von allen als eine optimale Lösung betrachtet, wie die Zeitung TAZ vor Kurzem berichtete: Die Becher aus Bambus enthalten neben organischen Materialien auch Klebstoffe wie Melamin, die weder ökologisch noch gesundheitlich unbedenklich seien, wenn der Becher mit über 70°C heißem Inhalt befüllt werde. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Becher, wenn sie nicht mehr benutzt würden, meist im Hausmüll landeten und gar nicht kompostiert würden.„ Die Bambusbecher sind eine erste sinnige Verbesserung″, meint Jens Ahaus, Fachbereichsleiter Ganztag/ Freizeit an der Gesamtschule Schinkel und Leiter der AG Schülerfirma. Da es aber eine absolut optimale Lösung nicht gibt, sind alle Nutzer* innen der neuen Kaffeebecher natürlich dazu aufgerufen, ihre Becher lange zu verwenden und dann zu kompostieren. Bildtext: Um dem Plastikmüll entgegenzuwirken, setzt die Gesamtschule Schinkel auf nachhaltige Mehrwegbecher aus Bambus. Foto: picture alliance/ Andrea Warnecke, dpa Osnabrück Ja, bei dem Ökofriseur Purehair in Osnabrück gibt es diese Besonderheit. Abgesehen davon, dass der Laden mit der bekannten Öko-Kosmetikmarke „ Aveda″ kooperiert und auch einige Produkte, die zu 100 Prozent mit Windenergie hergestellt werden, im Angebot hat, werden hier Handtücher, die aus Treibholz hergestellt wurden, verwendet. Diese sind gänzlich wiederabbaubar. Auch die Haarfarben können einen großen Anteil an Gluten sowie Pflanzenextrakten vorweisen. Durch Demeterfelder kommen viele Rohstoffe aus einem ökologischen Bioanbau, womit verschiedene Völkerstämme sowie das Schonen des Regenwaldes unterstützt werden. Die Verpackungen werden größtenteils von Völkergruppen in Nepal und Marokko hergestellt. Dadurch müssen die Frauen dort nicht in der Stadt nach Arbeit suchen, sondern können in der Nähe ihrer Familien einer Tätigkeit nachgehen. Oft bestellt das Unternehmen Ein-Liter-Flaschen, um möglichst wenig Verpackungsmüll zu produzieren. Sie sorgen für möglichst kurze Transportwege der Waren sowie die genaue Trennung von Müll und dessen richtige Entsorgung. Durch die Verwendung der nachhaltigen Handtücher werden nicht nur Wasser und Waschpulver gespart, sie werden auch wiederverwertet und nach einigen Wäschegängen in Putzlappen umgewandelt. So muss kein Regenwald dafür abgeholzt werden, und die Handtücher „ fließen″ am Ende wieder in das Ökosystem ein. Der Inhaber startete das Unternehmen bereits vor ca. 20 Jahren, allerdings befindet sich der Purehair Salon etwa seit 13 Jahren in Osnabrück . Damals legte der Inhaber viel Wert auf Nachhaltigkeit, wollte Produkte mit hoher Ökobilanz und ohne künstliche Inhaltsstoffe. Man muss sagen, dass ihm das weitestgehend gut gelungen ist. Auf jeden Fall gibt es sehr viele Unterschiede zwischen einem ,, gewöhnlichen″ und einem Ökofriseur. Osnabrück Vor Kurzem wurden in der Stadt Osnabrück die neuen E-Busse eingeführt. Das Bundesumweltministerium hat dafür 14, 9 Millionen Euro bereitgestellt. Die Fördersumme fließt in den Aufbau der großen E-Bus-Flotte der Stadtwerke. Davon wurden 13 E-Busse von VDL erworben. Diese sollen im zweiten Quartal zum Einsatz kommen. Bisher wurde nur die Linie 41 Düstrup–Haste durch Linie M1 Düstrup–Haste ersetzt. In den E-Bussen gibt es zahlreiche USB-Steckdosen, mit denen man sein Handy aufladen kann. Die Busse laden sich an den eingebauten Stationen auf und beziehen ihren Strom aus regenerativen Quellen. Die Busse stoßen keine Stickoxide aus, was besser für die Umwelt und für die Anwohner ist. Anscheinend machen die E-Busse durchaus Sinn für die Umwelt. Foto: picture alliance/ Hannah Wagner/ dp Osnabrück Die Ursulaschule in Osnabrück hat ein Projekt in diesem Bereich gestartet, z. B. wird dort an der Schule auf Plastiktüten und Strohhalme verzichtet. Wir haben den Projektleiter Tobias Romberg befragt. Herr Romberg, wie kamen Sie auf die Idee, mit diesem Projekt anzufangen? Wir haben vor etwa fünf Jahren überlegt, was große Umweltprobleme sind und was wir als Klimabotschafter umsetzen können. So kamen wir auf die Idee, etwas gegen die Plastiktüte zu unternehmen und haben „ Plastiktütenfreies Osnabrück″ gegründet. Was machen Sie für die Vermeidung von Plastiktüten? Ich persönlich benutze entweder einen unserer Jutebeutel, von denen wir vor einigen Jahren mit vielen Sponsoren 10 000 herstellen lassen konnten. Oder ich habe meinen Rucksack oder eine Tasche dabei und packe dann meine Einkäufe in den Rucksack bzw. in die Tasche. Was haben Sie für die Vermeidung von Strohhalmen gemacht? Wir haben dazu auch in der Gruppe diskutiert. Der Strohhalm ist ein typisches Beispiel für ein Produkt, das nahezu überflüssig ist. Man kann auf einen Strohhalm ohne größere Schwierigkeiten verzichten, indem man aus dem Glas oder aus der Flasche trinkt. Für die, die nicht verzichten wollen, haben wir nach Alternativen geschaut. Es gibt Halme aus Stroh, Metall und Glas. Das ist immer besser als Plastik. Und wir haben einigen Cafés Makkaroni geschenkt. Aus den Nudeln kann man auch prima schlürfen. Werden Sie in der Zukunft noch andere Produkte dazufügen? Ja. Wir planen momentan mit der Stadt und anderen Partnern ein großes Projekt, das sich generell mit dem Thema Verpackungsmüll beschäftigt. Wenn man durch einen Supermarkt geht, sieht man, dass zu viele Dinge unnötig verpackt sind. Ich habe neulich sogar ein Foto geschickt bekommen, das in Plastik verpackte Bananen zeigt. Wie bescheuert – Bananen haben Schalen. Das sollte doch eigentlich reichen. Wie man anhand dieses tollen Projekts sehen kann, sind vor allem die Schulen im Stande, große Menschenmengen mit Umweltthemen zu erreichen und für diese zu sensibilisieren. Und das kommt nicht nur der Schülerschaft, sondern auch und vor allem unserer Umwelt zugute. Also, Mut zum Nachmachen! Osnabrück Verpackungsfreie Supermärkte sind ein aktueller Trend. Immer mehr Kunden wollen einkaufen ohne Verpackung. Plastik ist zwar leicht und praktisch, leider aber eines der aktuell größten Umweltprobleme. Darauf zu verzichten ist erst mal nicht bequem. Doch es ist möglich: Alles für den alltäglichen Bedarf, nur ohne Plastikverpackungen! Das verspricht der kleine verpackungsfreie Supermarkt namens Tara – unverpackt. Er folgt dem Trend, bewusster mit umweltverschmutzendem Plastik umzugehen, beziehungsweise die Verpackungen ganz zu umgehen. Der kleine Supermarkt hat die Sortimentgröße eines Tante-Emma-Ladens. Man erhält Lebensmittel, Naschwaren, Getränke, Kosmetik, Reinigungsmittel sowie Schönes und Praktisches, nur ohne Plastik. Milchprodukte wie Käse werden im Kühlhaus gekühlt. Fleisch wird aus hygienischen Gründen nicht angeboten. Getränke, die man erwerben kann, sind in Pfandflaschen abgefüllt. Die Lebensmittel kommen aus dem Osnabrücker Umfeld. Die Besitzer achten darauf, dass in der Herstellung von Produkten auch Leute mit Einschränkungen arbeiten können. Der Laden ist immer sehr gut besucht, bis zu 150 Leuten am Tag gehen ein und aus. Statt in den klassischen Verpackungen werden die Produkte lose in sogenannten Bulk Bins oder Mehrwegverpackungen angeboten. Bulk Bins sind Sammelbehälter, die die Möglichkeit bieten, Waren nach Gewicht zu verkaufen. Die Waren werden in den Behältern im Laden bereitgestellt. Kunden können dann die Produktmenge abfüllen und abmessen, die sie brauchen. Die Behälter sind zum Beispiel mit Müsli gefüllt. Sind sie leer, werden sie von einer Firma abgeholt, die sie reinigt und wieder neu befüllt. Kunden können auch ihre eigenen Behälter mitbringen (z.B. Gläser, Dosen, Beutel) und diese dann selbst direkt befüllen. Bei spontanen Einkäufen ist es auch möglich, Behälter zu erwerben oder Papiertüten für den Einkauf zu verwenden. Wenn Kunden mit leeren Behältern kommen, wiegen sie diese an der Tara-Waage, um das Gewicht zu ermitteln. Dann befüllen sie ihre Behälter mit der gewünschten Ware. An der Kasse wird wieder der volle Behälter gewogen, und das Tara-Gewicht wird abgezogen. So bezahlt der Kunde nur den Inhalt. Der Name Tara ist ungewöhnlich, schön und bedeutet in etwa erleuchtet. Hingehen ist angesagt und äußerst umweltfreundlich. Bildtext: Tara unverpackt. Foto: David Ebener Das Projekt An dem Projekt „ Umwelt macht Schule″ nehmen Schülerinnen und Schüler aus 30 weiterführenden Schulen und zehn Tageszeitungen in ganz Deutschland teil. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich unter pädagogischer Anleitung mit aktuellen Umweltthemen auseinander. Als Ergebnis des Projekts finden Sie die von den Schülerinnen und Schülern selbst recherchierten und verfassten Artikel in Ihrer regionalen Partnerzeitung. Umgesetzt wird das Projekt unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Svenja Schulze durch das IZOP-Institut in Aachen. IZOP-Institut Das Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren GmbH (IZOP) in Aachen fördert verschiedene bundesweite Projekte und Medien.
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Autor:
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Blendi Gashaj, Jan Schiller, Erik Westendorf, Anne, Mira, Paula, Annika, Ela, Luise, Linda, Hanna, Hivda, Kajakschana, Ena, Felix, Henning, Kanstantin, Marie, Symella
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