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1.
Erscheinungsdatum:
06.07.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der pure Wahnsinn
Zwischenüberschrift:
Gastspiel des Circus Flic Flac an der Halle Gartlage mit furioser Premiere gestartet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Kreativität
und
Virtuosität,
gepaart
mit
Wahnsinn
und
Draufgängertum
–
das
beschreibt
ungefähr
das,
was
die
Premiere
des
Circus
Flic
Flac
am
Donnerstagabend
an
der
Halle
Gartlage
ausgemacht
hat.
Die
Zuschauer
sahen
eine
atemberaubende
Show
und
erhoben
sich
am
Ende
für
die
Artisten
von
ihren
Plätzen.
Nachdem
das
Publikum
Platz
genommen
hatte
und
das
Licht
gedämpft
worden
war,
stellten
die
Verantwortlichen
des
Circus
in
einer
Durchsage
erst
einmal
eine
Sache
unmissverständlich
klar:
„
Bei
uns
gibt
es
keinen
Platz
für
Rassismus,
Sexismus
oder
Homophobie!
″
Daraufhin
erhob
sich
ein
Mann
von
seinem
Platz
und
verließ
das
Zelt.
Es
war
Donald
Trump
–
wenn
auch
natürlich
nicht
der
echte.
Zum
ersten
Mal
an
diesem
Abend
brandete
tosender
Applaus
auf.
Nach
dem
Abgang
des
falschen
US-
Präsidenten
sorgten
echte
Mexikaner
für
den
ersten
Knalleffekt
des
Jubiläumsprogramms
„
Punxxx″.
Und
der
hatte
es
in
sich:
Auf
ihren
Motorrädern
flogen
die
Helldrivers
buchstäblich
durch
die
Manege.
Sie
nutzen
den
Eingang
zum
Block
A
als
Rampe,
katapultierten
sich
durch
die
Luft
und
drehten
dabei
Salti.
Wie
verrückt
muss
man
sein,
um
das
zu
machen?
Die
Verrücktheiten
nahmen
nicht
ab
–
im
Gegenteil.
Alex
Michael
zum
Beispiel
schaukelte
ohne
Netz
am
Trapez
in
mindestens
zehn
Meter
Höhe
unter
dem
Zeltdach,
sprang
dabei
von
einer
Schaukel
zur
anderen
und
jodelte
dabei.
Komplett
irre
wurde
seine
Nummer,
als
er
ungesichert
und
ohne
Netz
kopfüber
an
einer
Stange
durch
die
Luft
marschierte,
indem
er
seine
Füße
bei
seinem
Gang
in
Schlaufen
steckte.
Den
Gipfel
der
Verrücktheit
erreichten
die
Helldrivers,
als
sie
mit
acht
Motorrädern
durch
eine
Stahlkugel
rasten.
Das
war
schon
nicht
mehr
verrückt.
Das
war
der
pure
Wahnsinn.
Die
Zuschauer
rasteten
schier
aus,
als
sie
das
sahen.
Aber
es
waren
nicht
nur
diese
spektakulären
Nummern,
die
das
Publikum
aus
der
Reserve
lockte.
Die
aus
drei
zierlichen
Frauen
bestehende
ukrainische
Artistengruppe
Three
G
bewies,
das
kraftvolle
Equilibristik,
also
Balancierkunst,
nicht
nur
von
muskelbepackten
Männern
dargeboten
werden
kann.
Sinnlich
und
erotisch
war
der
Pole
Dance
von
Olha
Peresada,
die
tatsächlich
im
aus
dem
Zeltdach
prasselnden
lila
Regen
zu
Prince′
„
Purple
Rain″
an
einer
Stange
tanzte.
Oder
auch
die
Kontorsion
von
Shenea
Booth,
die
ihren
Körper
auf
einem
überdimensionalen
Stöckelschuh
verbog.
Dass
sie
dabei
ausgerechnet
zu
Charles
Aznavours
Chanson
„
Du
lässt
dich
geh′n″
tanzte,
war
eine
gelungenen
ironische
Brechung.
Das
Premierenpublikum
bewies
ein
Gespür
für
die
feinen
und
herausragenden
Fähigkeiten
der
Akrobaten.
Es
bejubelte
nicht
nur
die
spektakulären
Darbietungen,
sondern
spendete
auch
bei
den
virtuosen
Kunststücken
viel
Beifall.
Liebling
des
Abends
war
Dustin
Nicolodi,
der
als
Sprücheklopfer
und
Comedyjongleur
Coperlin
im
roten
Samtanzug
und
weißem
Rüschenhemd
die
Manege
betrat.
Er
erzählte
den
Leuten,
er
sei
ein
Italo-
Amerikaner,
weil
seine
Mutter
Italienerin
und
sein
Vater
ein
guter
Freund
des
Mannes
seiner
Mutter
sei.
Mit
seinen
(scheinbar)
dilettantischen
Zaubertricks
trieb
er
Lachtränen
in
die
Augen.
Besonders,
als
er
Friedhelm
aus
dem
Publikum
ein
ums
andere
Mal
ins
Bockshorn
jagte,
gab
es
kein
Halten
mehr.
Auch
Guerilla-
Comedian
David
Eriksson
brachte
die
Zuschauer
mit
seiner
exaltierten
Komik
zum
Lachen,
wenn
er
zum
Beispiel
mit
Ping-
Pong-
Bällen
jonglierte,
die
er
aus
seinem
Mund
schoss
und
auffing.
Das,
was
der
Circus
Flic
Flac
in
seiner
Jubiläumsshow
bietet,
ist
wahrlich
atemberaubend,
spektakulär
und
auf
einem
sehr
hohen
Niveau.
Das
Osnabrücker
Publikum
ist
durch
die
Roncalli-
Gastspiele
mittlerweile
hohe
circensische
Kunst
gewohnt.
Es
ist
zwar
nicht
angemessen,
beide
Zirkusse
miteinander
zu
vergleichen,
da
ihre
Ausrichtung
höchst
unterschiedlich
ist
–
hier
Herman
van
Veen,
da
Mötorhead.
Dennoch
hat
der
Circus
Flic
Flac
die
Latte
nun
noch
einmal
sehr
hoch
gelegt
–
und
übersprungen.
Und
ganz
am
Ende,
nachdem
die
Zuschauer
den
Artisten
für
die
zweistündige
und
äußerst
kurzweilige
Show
minutenlang
Applaus
gespendet
hatten,
gab
es
wie
schon
zu
Beginn
noch
einmal
eine
politische
Botschaft:
„
Diese
Show
hätte
ohne
Ausländer
nur
fünf
Minuten
gedauert.
Also:
Haltet
zusammen!
″
Der
Circus
Flic
Flac
gastiert
noch
bis
zum
14.
Juli
an
der
Halle
Gartlage.
Die
Vorstellungen
beginnen
jeweils
um
20
Uhr,
am
6.,
10.
und
13.
Juli
zusätzlich
um
16
Uhr,
am
7.
und
14.
Juli
um
15
und
19
Uhr,
Eintritt:
24
bis
54
Euro.
Tickets
in
den
Geschäftsstellen
unserer
Zeitung
und
auf
deinticket.de.
Bildtexte:
Die
Stunts
der
Helldrivers
sorgten
für
ungezählte
Gänsehaut-
Momente.
Auch
virtuose
Kunststücke
hat
die
Show
zu
bieten.
Schrill:
Guerilla-
Comedian
David
Eriksson.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Thomas Wübker