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1.
Erscheinungsdatum:
28.06.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gefährliche Raupen: Mehr als 100 Fälle
Nun krabbelt es auch in Osnabrück
Kita am Schölerberg muss wegen Raupenplage schließen
Zwischenüberschrift:
Eichenprozessionsspinner explosionsartig vermehrt / Lange Wartezeit für Entfernung
Auch Innenräume betroffen / Stadt richtet Notgruppe ein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Zahl
der
Fälle
von
Eichenprozessionsspinner-
Populationen
in
der
Stadt
Osnabrück
hat
sich
im
Vergleich
zum
Vorjahr
schon
jetzt
mehr
als
verzehnfacht.
Das
teilte
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
mit.
So
wurden
seit
Ende
Mai
dieses
Jahres
rund
100
Gespinste
des
Eichenprozessionsspinners
gefunden
und
im
städtischen
Meldesystem
Emsos
eingetragen.
Zum
Vergleich:
Im
Vorjahr
wurde
erstmals
ein
geringfügiger
Befall
durch
die
Raupe
an
städtischen
Bäumen
festgestellt
–
ganze
acht
Fälle
sind
aus
2018
dokumentiert,
in
denen
Nester
abgesaugt
wurden.
Unterdessen
hat
die
erste
Kita
in
Osnabrück
wegen
der
Gefahr
durch
die
Raupen
geschlossen.
Bürger
im
Stadtteil
Widukindland
wollen
auf
eigene
Faust
Nester
entfernen
lassen
–
sie
dürfen
aber
nicht.
Osnabrück
Der
Eichenprozessionsspinner
ist
in
Osnabrück
angekommen.
Nachdem
im
Vorjahr
nur
einige
Fälle
zutage
traten,
ist
jetzt
eine
Vielzahl
von
Bäumen
im
ganzen
Stadtgebiet
betroffen.
Das
führt
zu
absurden
Situationen:
Im
Widukindland
wollen
Anwohner
die
Raupen
entfernen
lassen
–
sie
dürfen
aber
nicht.
„
Ich
bin
vollkommen
in
Sorge″,
berichtet
eine
Anwohnerin
des
Nordalbingerwegs
unserer
Redaktion.
Der
Grund:
In
der
kleinen
Straße
im
Stadtteil
Widukindland
steht
ein
gutes
Dutzend
Eichen.
In
einem
der
Bäume
haben
sich
Eichenprozessionsspinner
eingenistet.
Ausgerechnet
diese
Eiche
steht
direkt
vor
dem
Wohnhaus
der
Familie
und
ragt
weit
in
das
Grundstück
hinein.
Weil
mehrere
Anwohner
bereits
über
die
typischen
Symptome
einer
Raupendermatitis
klagen
–
darunter
rote
Pusteln
auf
der
Haut
–
haben
sie
sich
unlängst
an
die
Stadtverwaltung
beziehungsweise
den
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
gewandt.
Dort
laufen
momentan
die
Fäden
zusammen,
wenn
Bürger
die
Nester
der
gefährlichen
Raupe
melden.
Bei
Bäumen,
die
im
öffentlichen
Raum
stehen,
ist
der
OSB
für
die
Entfernung
der
Spinner
zuständig,
während
auf
Privatgrundstücken
der
Eigentümer
gefordert
ist.
Für
die
Anwohner
des
Nordalbingerwegs
wäre
momentan
letztere
Möglichkeit
die
deutlich
bessere
Alternative.
Denn
wegen
der
großen
Belastung
durch
die
explosionsartige
Vermehrung
der
Tiere
sind
die
Kapazitäten
–
der
OSB
beauftragt
Spezialunternehmen
–
derartig
ausgelastet,
dass
momentan
zunächst
sensible
Orte
angefahren
werden,
darunter
Schulen,
Kindergärten,
Freizeitanlagen
oder
Krankenhäusern.
„
Da
ab
August
mit
dem
Schlüpfen
der
Falter
die
Problematik
beendet
ist,
erfolgen
an
abgelegenen
Bereichen
nur
bei
stärkerem
Befall
Bekämpfungsmaßnahmen″,
sagt
OSB-
Sprecherin
Katrin
Hofmann.
Mindestens
zwei
bis
drei
Wochen
werde
es
daher
im
Schnitt
dauern,
bis
ein
Raupenproblem
vor
Ort
angegangen
werden
könne,
so
die
Aussage
des
OSB.
Die
Nachbarschaft
des
Nordalbingerwegs
entschied
sich
daher,
auf
eigene
Kosten
zu
handeln,
und
fand
einen
Fachbetrieb,
der
die
Raupen
in
den
kommenden
Tagen
entfernen
könnte.
Doch
die
Rechnung
hatten
die
Anwohner
ohne
den
OSB
gemacht.
Denn
weil
der
Baum
eben
nicht
auf
Privatgelände
steht,
sondern
im
öffentlichen
Raum,
sind
ihnen
die
Hände
gebunden.
Hintergrund:
Die
vom
OSB
beauftragten
Firmen
zum
Absaugen
des
Eichenprozessionsspinners
arbeiten
sachgemäß
entsprechend
den
Sicherheitsbestimmungen
und
stehen
mit
dem
OSB
in
einem
Vertragsverhältnis,
sodass
im
Schadensfall
Ansprüche
erhoben
werden
können,
heißt
es
in
einer
Stellungnahme
des
Servicebetriebs.
„
Bei
einer
Beauftragung
durch
beispielsweise
die
Bürger
ist
die
Stadt
nicht
Vertragspartner
und
hat
keinerlei
Handhabe
bei
Sicherheitsmängeln
oder
beim
Nacharbeiten″,
sagt
Hofmann
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
Für
die
Anwohner
des
Nordalbingerwegs
ist
das
unbefriedigend.
„
Ich
weiß
nicht,
wie
wir
hier
in
Zukunft
weiter
leben
sollen″,
sagt
eine
Frau.
Das
Problem
bleibe
weiterhin
aktuell,
denn
auch
nachdem
die
Falter
schlüpfen
–
üblicherweise
im
August
–
bleiben
die
Nester
mit
den
Tausenden
Brennhaaren
gefährlich.
Sie
werden
vor
allem
dann
zur
Gefahr,
wenn
sie
vom
Wind
aus
den
Bäumen
geweht
werden
und
sich
ihre
unheilvolle
Wirkung
vom
Boden
aus
manifestiert.
Für
Volker
Bajus,
Fraktionsvorsitzender
der
Grünen
im
Osnabrücker
Stadtrat,
ist
die
Häufung
der
Raupenpopulationen
ein
Vorbote
der
sich
dynamisch
entwickelnden
Klimakrise.
„
Hier
kann
man
beispielhaft
beobachten,
wie
sehr
der
Klimawandel
unseren
Alltag
verändert
und
die
Lebensqualität
negativ
beeinflusst″,
schreibt
Bajus
in
einer
Mitteilung
an
unsere
Redaktion.
Noch
einen
weiteren
Effekt
habe
die
Zunahme
der
Tiere:
„
Die
Bekämpfung
ist
kostenintensiv
und
aufwendig.
Schutzanzüge
können
nur
einmal
verwendet
werden.
Die
Stundensätze
der
Fachfirmen
liegen
bei
über
300
Euro″,
so
Bajus
weiter.
Ansprechpartner:
Vom
Eichenprozessionsspinner
befallene
Bäume
auf
öffentlichen
Straßen
meldenBetroffene
beim
Ordnungsamt
oder
dem
Rathaus
der
jeweiligen
Gemeinde.
Im
Landkreis
steht
der
Gesundheitsdienst
für
Fragen
unter
0541
5018113
bereit.
Für
Befall
an
öffentlichen
Plätzen
in
der
Stadt
Osnabrück
ist
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
zuständig
und
unter
der
Telefonnummer
0541
323
3300
oder
das
Osnabrücker
Meldesystem
Emos
erreichbar.
Bildtext:
Raupen-
Alarm
am
Nordalbingerweg:
Anwohner
wollen
die
Tiere
entfernen
lassen,
dürfen
es
aber
nicht.
Foto:
David
Ebener
Kommentar
Er
ist
gekommen,
um
zu
bleiben
Egal
in
welche
deutsche
Stadt
man
momentan
schaut
–
überall
läuft
der
Kampf
der
Kommunen
gegen
die
haarigen
Raupen.
Es
ist
ein
Kampf
gegen
Windmühlen,
denn
den
Tieren
ist
–
so
ehrlich
muss
man
sein
–
mit
den
momentan
zur
Verfügung
stehenden
Methoden
kaum
beizukommen.
Von
Hand
alle
betroffenen
Eichen
abzusaugen
ist
ein
absurd
hoher
Aufwand.
Verfolgt
man
die
Ausbreitung
des
Spinners
in
den
vergangenen
Jahren,
muss
man
konstatieren,
dass
sich
Osnabrück
jetzt
in
der
gleichen
Situation
befindet,
die
süd-
und
mitteldeutschen
Städten
schon
seit
Jahren
immanent
ist.
Auch
dort
hat
man
bisher
quasi
keine
anderen
Lösungen
gefunden,
als
den
Raupen
mit
dem
Sauger
zu
Leibe
zu
rücken
oder
die
Nester
zu
verkleben.
Ein
Gifteinsatz
in
städtischen
Gebieten?
Undenkbar.
Müssen
sich
die
Osnabrücker
deshalb
an
die
gefährlichen
Tiere
gewöhnen?
Vielleicht
schon,
denn
nur
ein
kalter
Winter
und
spürbare
Eisheilige
könnten
die
Populationen
schwächen.
Ob
natürliche
Feinde
wie
Meisen
oder
der
Kuckuck
die
massenhafte
Ausbreitung
aufhalten
können,
ist
zweifelhaft.
So
hart
es
klingt:
Der
Eichenprozessionsspinner
ist
da
–
und
er
wird
nicht
wieder
gehen.
Man
wird
lernen
müssen,
mit
ihm
umzugehen.
Nicht
hysterisch,
sondern
besonnen.
s.philipp@
noz.de
Osnabrück
Die
städtische
Kita
am
Schölerberg
ist
seit
einigen
Tagen
vom
Eichenprozessionsspinner
befallen
und
muss
daher
bis
zum
Start
der
Kita-
Sommerferien
geschlossen
werden.
Die
Kinder
werden
an
anderer
Stelle
betreut.
Seit
einigen
Tagen
ist
der
Garten
der
Kita
vom
Eichenprozessionsspinner
befallen
und
beeinträchtigt.
Da
mittlerweile
auch
auch
der
Innenraum
der
Kita
betroffen
ist,
hat
das
Gesundheitsamt
empfohlen,
die
Einrichtung
zu
schließen.Eltern
informiert
Daher
wird
die
Kita
Schölerberg
mit
einer
Notgruppe
am
Donnerstag
und
Freitag
in
die
benachbarten
Räume
der
BBS
Schölerberg
ausweichen
und
nächste
Woche
ins
Gemeinschaftszentrum
Ziegenbrink
ziehen.
Ab
dem
8.
Juli
sind
Sommerferien
in
der
Kita.
Die
Eltern
der
Kinder
wurden
darüber
am
Mittwochnachmittag
und
Donnerstagmorgen
informiert.
Eine
Firma
wird
das
Nest
entfernen.
Der
Kammerjäger
wird
bis
zum
Wochenende
sowohl
das
Nest
im
Garten
absaugen
als
auch
die
notwendigen
Maßnahmen
im
Gruppenraum
ergreifen.
Anschließend
wird
eine
Grundreinigung
durchgeführt.
Von
den
Brennhärchen
des
Eichenprozessionsspinners
kann
eine
Gesundheitsgefahr
für
Menschen
ausgehen.
Symptome
können
Juckreiz,
Schüttelfrost,
aber
auch
heftige
allergische
Reaktionen
sein.
Jeder
Kontakt
ist
zu
vermeiden.
Bildtext:
Klein,
aber
gefährlich:
Die
Haare
des
Eichenprozessionsspinners
können
beim
Menschen
eine
Raupendermatitis
auslösen.
Foto:
David
Ebener
Verhalten
im
Ernstfall
-
Augen
mit
Wasser
spülen
-
Augen
nicht
reiben,
da
die
Gefahr
besteht,
dass
sich
Brennhärchen
in
der
Hornhaut
festsetzen
-
Zeitnah
duschen
und
die
Kleidung
wechseln
-
Kontaminierte
Schuhe
und
Kleidung
nicht
in
den
Wohnbereich
bringen
-
Juckreiz
mit
kaltem
Wasser
mildern
-
Kleidung
anschließend
bei
60
Grad
waschen
-
Bei
stärkeren
Problemen
sollte
ein
Arzt
aufgesucht
werden.
Bei
schweren
allergischen
Reaktionen
mit
Atemnot
sollte
der
Rettungsdienst
gerufen
werden.
-
Da
auch
Haustiere
betroffen
sein
können,
sollten
Besitzer
darauf
achten,
dass
ihre
Tiere
nicht
mit
den
giftigen
Raupen
in
Kontakt
treten.
Autor:
Sebastian Philipp, Corinna Berghahn