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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Auch Osnabrücker sollen Wasser sparen
 
„Pools nicht gerade am heißesten Tag befüllen″
Zwischenüberschrift:
Warum die Stadtwerke Osnabrück den Aufruf des Landkreises zum Wassersparen unterstützen
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück Die Stadtwerke Osnabrück schließen sich dem Appell des Landkreises an, wegen der Hitzewelle Wasser zu sparen. Die Stadtwerke schalteten bereits Reservebrunnen zu und bitten, unnötige Verbräuche möglichst zu vermeiden″.

Osnabrück Wegen der Hitzewelle und geringen Niederschlags in der ersten Jahreshälfte rufen nun auch die Stadtwerke Osnabrück zum Wassersparen auf und unterstützen somit den entsprechenden Aufruf des Landkreises. Am Montag hatten die Osnabrücker 43 400 Kubikmeter Wasser und damit knapp 50 Prozent mehr als an durchschnittlichen Tagen verbraucht. Die Osnabrücker sollten ihre Pools nicht gerade am bislang heißesten Tag des Jahres befüllen″, sagte Stadtwerke-Sprecher Marco Hörmeyer gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Spitzenverbräuche schon zum Sommerbeginn: Mit Blick auf die Prognosen, die auch am Mittwoch und Samstag noch Temperaturen um die 30-Grad-Marke vorhersagen, haben die Stadtwerke Osnabrück in dieser Woche bereits sechs von insgesamt 25 flexiblen Reservebrunnen zugeschaltet. Da am Montag nur drei Tage nach dem kalendarischen Sommeranfang bereits erstmals in diesem Jahr ein sogenannter Spitzenabgabewert von mehr als 40 000 Kubikmetern pro Tag erreicht wurde, hielt es der Stadtwerke-Sprecher für geboten, die Bürger der Stadt für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser zu sensibilisieren. Auch bei den am Dienstag erreichten Temperaturen von bis zu 34 Grad rechnet Hörmeyer mit ähnlichen Spitzenverbräuchen.

In durchschnittlichen Jahren hingegen würden nur einmal jährlich solche Verbräuche erzielt. Eine Ausnahme bildete der vergangene Dürre-Sommer, in dem sogar zwölf Tage die sogenannten Spitzenabgabewerte gezählt wurden. Um nicht Gefahr zu laufen, diesen Rekord noch zu toppen, rief Hörmeyer dazu auf, behutsam und sorgsam mit der Ressource Wasser umzugehen und unnötige Verbräuche möglichst zu vermeiden″. Wenn Hörmeyer die Abgabemengen im Juni 2018 und im Juni 2019 vergleicht, so verzeichnen wir in den vergangenen Wochen sogar leicht höhere Abgaben als zur gleichen Zeit im Trockensommer 2018″. Hörmeyer erklärt: Im vergangenen Jahr haben die ergiebigen Niederschläge im Winter 2017/ 18 länger vorgehalten als nach dem vergleichsweise trockenen Winter 2018/ 19.″

Normalerweise regeneriere sich der Grundwasserspiegel ständig. Der Dürre-Sommer 2018 und der trockene Winter hätten aber dazu geführt, dass die Grundwasserspeicher insbesondere in den Wassereinzugsgebieten außerhalb Osnabrücks also im Wasserwerk Wittefeld und Wasserwerk Thiene nicht in dem Maße gefüllt worden seien, wie es normalerweise der Fall sei. Um diese wieder auf das normale Maß zu bringen, seien regelmäßige Niederschläge erforderlich. Stabile Wasserversorgung: Die Stadtwerke Osnabrück und die Wasserverbände in der Region betonen, dass die Wasserversorgung weiterhin stabil und gesichert sei. Dennoch dürften die Bürger nicht sorglos mit der so wichtigen Ressource umgehen. Für die Stadtwerke Osnabrück, den Wasserbeschaffungsverband Osnabrück-Süd und den Wasserverband Bersenbrück ist von zentraler Bedeutung, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für einen behutsamen Umgang mit Wasser zu schärfen.

Am Wochenende hatte der Landkreis bereits an die Haushalte appelliert, sparsam mit dem Wasser umzugehen und auf die Bewässerung von Gärten oder das Auffüllen privater Pools zu verzichten. Mit Blick auf die sichere Wasserversorgung der Allgemeinheit solle aktuell auf persönlichen Luxus beim Wasserverbrauch verzichtet werden″, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises. Wasserversorgung im Nordkreis: Der Geschäftsführer des Wasserverbands Bersenbrück, Ralph-Erik Schaffert, betonte, dass der Aufruf des Landkreises in Abstimmung mit den Wasserverbänden erfolgt sei, um die Bürger dafür zu sensibilisieren, nicht so viel den Rasen zu sprengen″. Der Wasserverband habe mit einem schlagartigen Anstieg des Wasserverbrauchs zu kämpfen, sobald die Bürger ab 17 Uhr nach Hause kämen und anfingen, den privaten Rasen zu bewässern oder die Pools zu befüllen. In höheren Lagen wie etwa in Merzen könne der schlagartige Anstieg des Wasserverbrauchs am Abend zur Folge haben, dass die Leistungen der Pumpen nicht ausreichten, um das Wasser mit dem üblichen Druck in die Leitungen zu verteilen. Größere Wasserverbräuche gebe es zudem dadurch, dass die Tiere in den Ställen der landwirtschaftlichen Betriebe bei den aktuellen Temperaturen doppelt so viel tränken. Schaffert prognostizierte: Bald werden einige alte und nicht mehr so leistungsfähige Trinkwasserbrunnen ersetzt. Dann wird sich die Situation bei Druckschwankungen auch in höheren Lagen wieder entspannen.″ Wasserversorgung im Südkreis: Ähnlich beschreiben der Geschäftsführer der Stadtwerke Georgsmarienhütte, Jörg Dorroch, und der Leiter des Wasserbeschaffungsverbands Osnabrück-Süd, Olaf Lietzke, die Situation. Der Verbandschef warnt: Bei den aktuellen Verbräuchen ist es schwierig, die Hochbehälter aller Mitgliedsgemeinden über Nacht wieder vollzumachen.″ In Hochbehältern wird die Menge an Trinkwasser zwischengespeichert, die erwartungsgemäß an einem Tag verbraucht wird. Wenn der Verbrauch so hoch bleibt: Der Leiter der Landkreis-Wasserbehörde, Detlef Wilcke, sagte unserer Redaktion gestern, dass der Appell zum sparsamen Umgang mit Wasser der erste Schritt sei. Wenn der Verbrauch weiterhin so hoch bleibe, dann könne der Wasserversorger als Ultima Ratio auch verbieten, den Rasen zu sprengen, und bei Zuwiderhandlungen Bußgelder verhängen. Wilcke betont: Davon sind wir aktuell aber noch weit entfernt. Es wäre jedoch falsch, erst zu reagieren, wenn es bereits 5 vor 12 ist.″

Bildtext:
In Hochbehältern (hier am Osnabrücker Schölerberg) wird die Menge an Trinkwasser zwischengespeichert, die erwartungsgemäß an einem Tag verbraucht wird. Im Landkreis haben Wasserversorger Probleme, die Hochbehälter über Nacht wieder zu füllen,
Foto:
Archiv/ Jörn Martens
Autor:
Jean-Charles Fays


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