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1.
Erscheinungsdatum:
24.06.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadtrat ohne Migranten
Darum ist kein einziger Migrant im Rat
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Migrationsbeirat stößt bei Analyse auf Irrglauben und Missverständnisse
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Es
gibt
keine
Migranten
im
Osnabrücker
Rat.
Dabei
hat
ein
Drittel
der
Stadtbevölkerung
einen
Migrationshintergrund.
Vëllaznim
Haziri
und
Karin
Mackevics
vom
Migrationsbeirat
haben
sich
bei
den
hiesigen
Parteien
nach
den
Hintergründen
erkundigt.
Ein
Ergebnis:
Zwar
gibt
es
durchaus
auch
Mitglieder
mit
Migrationshintergrund,
diese
seien
jedoch
in
der
Parteiarbeit
kaum
aktiv
und
erfüllten
fast
nie
offizielle
Funktionen.
Haziri
und
Mackevics
sehen
dringenden
Nachholbedarf.
„
Das
Fehlen
von
migrantischen
Ratsdamen
und
-
herren
symbolisiert
für
unsere
Gesellschaft
eine
Musserfolgsstory″,
sagen
sie.
Der
Grund
für
dieses
Ungleichgewicht
bei
der
politischen
Partizipation
ist
offenbar
ein
gegenseitiges
Missverständnis.
Ein
Mentoring-
Programm
soll
Abhilfe
schaffen.
Osnabrück
„
Die
Migranten
glauben:
,
Die
politischen
Parteien
wollen
uns
nicht′″,
analysiert
Karin
Mackevics
vom
Osnabrücker
Migrationsbeirat,
„
und
die
Parteien
sagen:
,
Wir
sind
offen,
aber
die
Migranten
kommen
nicht
zu
uns.′″
Sie
und
der
Migrationsbeiratsvorsitzende
Vëllaznim
Haziri
haben
in
den
vergangenen
Monaten
viele
Gespräche
geführt:
mit
den
in
Osnabrück
vertretenen
Parteien
einerseits
und
mit
Migranten
andererseits.
„
Es
bestehen
Hemmschwellen
und
Passivitäten
auf
beiden
Seiten″,
sagt
Haziri,
„
es
braucht
einen
Brückenbauer.″
Haziri
betont:
„
In
Osnabrück
läuft
schon
einiges
sehr
gut,
was
Integration
angeht.″
Doch
bei
der
politischen
Partizipation
der
Migranten
hört
es
auf.
Für
das
Osnabrücker
Jugendparlament
gilt
das
übrigens
nicht,
dort
haben
mehrere
Mitglieder
einen
Migrationshintergrund.
Die
Stadt
Osnabrück
definiert
in
ihren
Statistiken
Menschen
mit
Migrationshintergrund
so,
dass
mindestens
ein
Elternteil
im
Ausland
zur
Welt
gekommen
ist.
Im
Herbst
in
zwei
Jahren
sind
wieder
Kommunalwahlen.
Etwa
ein
Jahr
vorher
stellen
die
Parteien
ihre
Listen
auf.
Das
bedeutet:
Wenn
mehr
Migranten
in
den
Rat
sollen,
dann
bleibt
nicht
mehr
viel
Zeit.Mentoringprogramm
Deshalb
hat
es
das
Thema
kurzfristig
auf
die
Tagesordnung
der
Ratssitzung
an
diesem
Dienstag
geschafft.
Aller
Voraussicht
nach
wird
der
Rat
beschließen,
ein
Mentoring-
Programm
aufzulegen
–
das
war
in
der
jüngsten
Sitzung
des
Sozialausschusses
einhellige
Meinung
der
Ratsmitglieder.
Haziri
hat
dort
das
Dialogpapier
vorgestellt,
das
er
und
Mackevics
verfasst
hatten.
Daraus
geht
unter
anderem
die
Zahl
der
Kandidaten
mit
Migrationshintergrund
bei
den
vergangenen
beiden
Kommunalwahlen
hervor.
Und
die
sind
gering:
Bei
der
CDU
gab
es
vier
Kandidaten,
bei
der
SPD
„
mindestens
zwei″,
bei
den
Grünen
„
mehrere″,
aber
letztlich
sei
bei
den
Grünen
aus
persönlichen
Gründen
keiner
in
den
Rat
eingezogen.
Bei
den
Linken
hatten
von
16
Kandidaten
vier
einen
Migrationshintergrund,
bei
FDP
und
Piraten
„
mindestens
einer″.
So
gut
wie
alle
hätten
auf
aussichtslosen
Listenplätzen
gestanden,
fassen
Haziri
und
Mackevics
zusammen.
Drei
Vorschläge
machen
die
beiden
Migrationsbeiratsmitglieder:
Die
Auflegung
eines
Mentoring-
Programmes
–
ähnlich
beispielsweise
dem
Programm
KidS,
mit
dem
die
Stadt
seit
2001
versucht,
Schüler
für
die
Kommunalpolitik
zu
begeistern.
Die
jungen
Teilnehmer
können
dabei
den
Ratspolitikern
über
die
Schultern
schauen
und
so
einen
Einblick
in
die
Ratsarbeit
bekommen.
Vorschlag
Nummer
zwei
ist
ein
Stand
beim
Fest
der
Kulturen
im
September,
bei
dem
Vertreter
der
politischen
Parteien
Migranten
über
ihre
Arbeit
informieren
sollen.
Nummer
drei
ist
ein
Videoaufruf
der
Osnabrücker
Parteienvertreter.
Vëllaznim
Haziri
ist
in
Osnabrück
geboren,
seine
Eltern
kommen
aus
dem
Kosovo.
Schon
als
Jugendlicher
übersetzte
er
für
sie.
Karin
Mackevics
wiederum
ist
Argentinierin,
hat
die
doppelte
Staatsbürgerschaft
–
und
ihre
Großeltern
väterlicherseits
wanderten
als
Baltendeutsche
nach
Argentinien
aus.
„
Potenzial
ist
da″,
sagen
beide
Migrationsbeiratsmitglieder.
Schließlich
hat
ja
allein
der
Migrationsbeirat
schon
16
ständige
Mitglieder
und
16
Stellvertreter.
Darunter
sind
neben
einer
Handvoll
Mitglieder
ohne
Migrationshintergrund
beispielsweise
Somalier,
Türken,
Araber,
Polen
und
Portugiesen.
Haziri,
der
ein
Dolmetscherbüro
führt,
ist
permanent
im
Gespräch
mit
Migranten.
„
Darunter
sind
welche,
die
Zeit
für
ein
politisches
Engagement
hätten
und
grundsätzlich
auch
Lust,
aber
sie
glauben,
die
Parteien
würden
sie
nicht
wollen″,
so
Haziri.
„
Ich
halte
das
Anliegen
für
extrem
wichtig″,
sagte
CDU-
Ratsmitglied
Günter
Sandfort
im
Sozialausschuss.
„
Wir
haben
da
sicherlich
einen
großen
Nachholbedarf.″
Kerstin
Lampert-
Hodgson
sagte,
ihr
sei
aufgefallen,
dass
der
Anteil
von
Schülern
mit
Migrationshintergrund
auch
beim
KidS-
Projekt
gering
sei.
„
Vielleicht
sollte
man
auch
noch
auf
die
Schulen
zugehen″,
riet
sie.
Heidi
Reichinnek
(Die
Linke)
betonte,
dass
dies
vor
allem
bei
den
Haupt-
und
Realschulen
wichtig
wäre.
Sozialdezernentin
Katharina
Pötter
unterstrich
nicht
nur,
dass
die
Verwaltung
hinter
der
Initiative
stehe,
sondern
betonte
auch:
„
So
ein
Mentoring-
Projekt
kann
nur
funktionieren,
wenn
sich
die
Fraktionen
einbringen
und
sich
genug
Ratsmitglieder
bereitfinden.″
Auch
bei
einem
Stand
auf
dem
Fest
der
Kulturen,
der
auf
jeden
Fall
zur
Verfügung
stehe,
seien
die
Fraktionen
aufgefordert,
sich
einzubringen.
Bildtext:
Kein
einziges
Mitglied
des
Osnabrücker
Stadtrats
hat
einen
Migrationshintergrund.
Karin
Mackevics
und
Vëllaznim
Haziri
vom
Migrationsbeirat
würden
dies
gerne
ändern.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Höchste
Zeit
Es
ist
besorgniserregend,
dass
so
eine
große
Bevölkerungsgruppe
wie
die
Migranten
im
Osnabrücker
Rat
durch
niemanden
aus
ihren
Reihen
vertreten
ist.
Denn
bei
kaum
einer
anderen
Wahl
haben
die
Bürger
mehr
Einflussmöglichkeiten
als
bei
der
Kommunalwahl.
Der
Stadtrat
besteht
aus
den
von
den
Osnabrückern
gewählten
Vertretern.
Er
entscheidet
nicht
nur,
ob
der
Neumarkt
für
Autos
gesperrt
wird,
sondern
auch
über
die
Gewerbesteuern
und
die
Krippengebühren.
All
das
betrifft
Migranten
genauso
wie
Osnabrücker
ohne
Migrationshintergrund.
Die
hiesigen
Parteien
machten
es
sich
in
der
Vergangenheit
zu
leicht,
wenn
sie
sagten:
„
Wir
sind
doch
offen,
die
Migranten
kommen
aber
nicht
auf
uns
zu.″
Und
die
Einwanderer
machten
es
sich
womöglich
auch
zu
leicht,
wenn
sie
sagten:
„
Die
wollen
uns
doch
eh
nicht.″
Gut,
dass
die
beiden
Migrationsbeiratsmitglieder
Karin
Mackevics
und
Vëllaznim
Haziri
sich
des
Problems
angenommen
haben.
Vielleicht
schaffen
sie
es,
eine
Brücke
zu
bauen.
In
diesem
Fall
könnte
ein
Mentoring-
Programm
tatsächlich
eine
gute
Sache
sein.
s.dorn@
noz.de
Autor:
Sandra Dorn