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1.
Erscheinungsdatum:
21.06.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Amprion-Pläne erhitzen die Gemüter
Zwischenüberschrift:
Emotionale Debatten bei außerordentlicher Ratssitzung in Bissendorf zur 380-kV-Leitung
Artikel:
Originaltext:
Bissendorf
Bis
hinaus
auf
den
Rathausplatz
drängten
sich
die
Besucher
am
Mittwochabend.
Bissendorfs
Bürgermeister
Guido
Halfter
hatte
zur
außerordentlichen
Ratssitzung
eingeladen.
Thema:
Die
380-
kV-
Leitung
von
Bad
Essen-
Wehrendorf
nach
Osnabrück-
Lüstingen.
Mehr
als
300
Bürger
verfolgten
die
Vorstellung
der
Antragsunterlagen
im
Raumordungsverfahren,
die
Thema
der
Sitzung
war.
Vertreter
der
Firma
Amprion
und
der
Verantwortliche
vom
Amt
für
regionale
Landesentwicklung
Weser-
Ems
(ArL)
waren
dazu
nach
Bissendorf
gekommen.
Die
Trasse
ist
der
nördlichste
Abschnitt
der
geplanten
380-
Kilovolt-
Höchstspannungsleitung
zwischen
Wehrendorf
und
Gütersloh,
die
im
Energieleitungsausbaugesetz
(EnLAG)
als
„
Vorhaben
16″
geführt
wird.
Während
die
Planungen
für
die
drei
südlichen
Abschnitte
–
einen
von
Lüstringen
bis
zur
Landesgrenze,
zwei
in
Nordrhein-
Westfalen
–
bereits
seit
2013
und
2014
laufen,
hatte
das
zuständige
Amt
für
regionale
Landesentwicklung
Weser-
Ems
in
Oldenburg
das
Raumordnungsverfahren
für
diesen
letzten
Teilabschnitt
erst
vor
gut
sechs
Wochen
eingeleitet.
Mit
sogenannten
„
Infomärkten″
erläutert
Amprion
seitdem
Bürgern
sein
Vorhaben.
Das
reichte
der
Gemeinde
Bissendorf
nicht.
Sie
lud
die
Verantwortlichen
zu
einer
außerplanmäßigen
Ratssitzung
ein,
bei
der
es
laut
Halfter
emotionsgeladene
Diskussionen
gab.
Wir
haben
bei
Beteiligten
nachgefragt,
um
die
Stimmung
einen
Tag
nach
der
Sitzung
einzufangen.
„
In
der
Ratssitzung
haben
die
Bürger
mit
sehr
emotionalen
Fragen
und
Beiträgen
ihre
große
Betroffenheit
durch
die
geplante
380-
kV-
Freileitung
authentisch
dargelegt″,
sagt
Halfter.
Die
Gemeinde
Bissendorf
spreche
sich
politisch
für
die
von
den
Bürgern
geforderte
gesamte
Erdverkabelung
aus.
Der
Schlüssel
zum
sicheren
Erfolg
dieser
Forderung
liege
aus
seiner
Sicht
jedoch
in
Berlin
und
kann
nur
durch
die
Änderung
des
Energieleitungsausbaugesetzes
(EnLAG)
durch
den
Deutschen
Bundestag
erfolgen.
Die
Gemeinde
Bissendorf
werde
im
Rahmen
der
Teilerdverkabelung
alles
dransetzen,
mit
einer
rechtlich
wie
inhaltlich
überzeugenden
Stellungnahme
zum
Raumordnungsverfahren
so
viele
Auslösekriterien
wie
möglich
für
eine
Erdverkabelung
ins
Verfahren
einzubringen,
so
Halfter.
Christian
Bräke
ist
Sprecher
der
Bürgerinitiative.
Er
formuliert
klar:
„
Wir
sind
von
der
schlampigen
Planungsqualität
von
Amprion,
die
sich
auch
an
diesem
Abend
wieder
gezeigt
hat,
entsetzt
und
bemängeln
den
Umgang
mit
der
betroffenen
Bevölkerung.
Die
Sitzung
hat
einmal
mehr
gezeigt,
wie
hoch
die
Betroffenheit
in
der
Bevölkerung
ist
und
wie
sehr
das
Thema
die
Menschen
bewegt.″
Die
Initia-
tive
fordere
auch
nach
diesem
Abend
weiterhin
eine
komplette
Erdverkabelung
im
Bissendorfer
Bereich
und
halte
sich
alle
Optionen
offen,
zum
dies
durchzusetzen.
„
Auch
eine
Klage
beim
Bundesverfassungsgericht
in
Leipzig
schließen
wir
nicht
aus.″
Bernhard
Heidrich
vom
Amt
für
regionale
Landesentwicklung
Weser-
Ems
erklärt
gegenüber
unserer
Redaktion:
„
Ich
habe
an
diesem
Abend
eine
deutliche
Ablehnung
der
Betroffenen
gegenüber
der
geplanten
Freileitung
mitgenommen.
Die
Forderungen
nach
der
vollständigen
Erdverkabelung
im
Bereich
Bissendorf
wurde
von
vielen
Anwesenden
mit
Nachdruck
gestellt.
Die
gesetzliche
Lage
gibt
dies
jedoch
aktuell
nicht
her.″
Heidrich
ist
zuständig
für
das
Raumordnungsverfahren
und
kümmert
sich
seit
mehr
als
fünf
Jahren
um
die
Leitungsplanungen,
die
die
Gemeinde
Bissendorf
betreffen.
Er
habe
an
diesem
Abend
versucht
zu
verdeutlichen,
welche
rechtlichen
Vorgaben,
Gesichtspunkte
und
Belange
bei
den
Alternativen
„
Freileitung″
und
„
Teilerdverkabelung″
relevant
sind.
„
Wir
werden
uns
die
Entscheidung,
in
welchen
Bereichen
eine
Teilverkabelung
als
Pilotprojekt
vorzusehen
ist,
nicht
einfach
machen.″
André
Berghegger,
Mitglied
des
Bundestages,
erklärt:
„
Jeder
der
Beteiligten
sollte
an
seiner
Stelle
versuchen
etwas
zu
tun.″
Das
Land
könnte
sich
für
mehr
Erdverkabelungen
im
Rahmen
des
Pilotprojektes
einsetzten,
der
Netzbetreiber
könnte
mehr
Erdverkabelungen
beantragen.
So
würde
jede
Stelle
ihren
Beitrag
leisten,
und
vielen
wäre
geholfen.
Er
sei
selber
enttäuscht,
wie
es
bisher
in
Bissendorf
laufe.
Dies
habe
er
an
dem
Abend
auch
zum
Ausdruck
gebracht.
Er
verstehe
das
Pilotprojekt
anders
als
der
Netzbetreiber,
der
eine
Teilverkabelung
nur
da
vorsehe,
wo
sie
notwendig
sei,
aber
auf
die
Akzeptanz
der
Bürger
nicht
eingehe.
Er
wünsche
sich
eine
durchaus
großzügigere
Teilverkabelung.
Seit
Jahren
beschäftige
er
sich
mit
dem
Thema,
daher
sei
es
ihm
wichtig
gewesen,
an
diesem
Abend
in
Bissendorf
dabei
zu
sein.
„
Vor
Ort
kann
man
ein
Gefühl
dafür
bekommen,
wie
die
Beteiligten
reagieren
und
was
wir
auf
politischer
Ebene
tun
können.″
Und
was
sagt
der
Übertragungsnetzbetreiber
zu
diesem
Abend?
„
Es
war
ein
wirklich
interessanter
Abend,
gerade
in
Form
einer
Ratssitzung.
Wichtig
ist
jedoch,
dass
alle
Stellungnahmen
und
Anregungen
der
Bürger
ihren
Weg
über
das
formelle
Verfahren
bei
der
zuständigen
Behörde
finden
müssen.
Alles
Weitere
wird
von
dort
geregelt″,
sagt
Michael
Weber,
Verantwortlicher
für
die
Projektkommunikation
bei
Amprion.
Am
3.
Juli
stellt
die
Gemeinde
Bissendorf
in
einer
Versammlung
im
Bürgersaal
ihre
Stellungnahme
im
Raumordnungsverfahren
zur
380-
kV-
Höchstspannungsleitung
vor,
die
bis
zum
8.
Juli
an
das
Amt
für
regionale
Landesentwicklung
Weser-
Ems
gegeben
werde,
kündigt
der
Bürgermeister
an.
Bildtext:
Die
380-
kV-
Leitung
wollen
viele
Bissendorfer
unter
die
Erde
verlegen.
Foto:
Archiv/
Gert
Westdörp
Autor:
Jessica von den Benken