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1.
Erscheinungsdatum:
19.06.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Stück Stadtgeschichte im Dornröschenschlaf
Zwischenüberschrift:
Studenten präsentieren Ideen für den Bürgerpark und die Gertrudenberger Höhlen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Besonderheiten
des
Gertrudenbergs
sind
auch
vielen
Osnabrückern
unbekannt.
So
liegt
unter
dem
Bürgerpark
ein
weit
verzweigtes
Höhlensystem,
das
mehr
als
700
Jahre
alt
ist.
Studenten
der
Hochschule
wollen
es
mit
kreativen
Lösungen
wieder
ins
Bewusstsein
der
Bürger
holen.
Eiskeller,
Bierlager,
Bunker
und
Fluchtweg
für
Nonnen
–
um
die
Gertrudenberger
Höhlen
ranken
sich
viele,
teils
wilde
Geschichten.
Sogar
das
Gerücht,
dort
sei
Giftmüll
eingelagert
worden,
kursierte
zwischenzeitlich.
Heute
ist
das
Höhlensystem
den
meisten
Osnabrückern
nur
vom
Hörensagen
bekannt,
auch
wenn
sich
ein
Verein
seit
Jahren
für
dessen
Kenntlichmachung
einsetzt.
28
Studenten
des
Faches
Freiraumplanung
und
Landschaftsbau
im
zweiten
Semester
haben
nun
in
der
Gertrudenkirche
ihre
Ideen
für
einen
attraktiveren
Bürgerpark
und
eine
bessere
Vermittlung
von
dessen
Geschichte
vorgestellt.
Der
Standort
war
nicht
zufällig
gewählt:
Die
Gertrudenkirche
war
lange
Zeit
einer
der
Eingänge
zu
den
Höhlen.
Nonnen
konnten
dadurch
unentdeckt
vor
Angreifern
in
die
Stadt
fliehen.
An
die
Geschichte
der
Nonnen
hatten
mehrere
der
Gruppen
angeknüpft.
Eines
der
Modelle
zeigt
einen
Gemeinschaftsgarten,
der
dem
des
Klosters
nachempfunden
sein
soll.
Senioren
aus
nahen
Pflegeheimen
und
Kinder
könnten
dort
zusammen
gärtnern.
In
der
Mitte
soll
ein
Aussichtsturm
an
die
Tradition
des
Kalkbrennens
erinnern
–
eines
der
ältesten
Handwerke
der
Welt,
dem
die
Gertrudenberger
Höhlen
ihre
Existenz
verdanken.
Denn
ab
dem
14.
Jahrhundert
trieb
der
steigende
Bedarf
nach
Trochitenkalk
das
tiefe
Höhlensystem
in
den
Berg.
Der
abgebaute
Kalk
wurde
gebrannt
und
danach
mit
Wasser
gemischt,
um
Kalkmörtel
herzustellen,
der
zum
Bau
von
Häusern
benötigt
wurde.
Insgesamt
900
Meter
unterirdische
Wege,
von
denen
etwa
500
Meter
noch
begehbar
sind,
entstanden
im
Laufe
der
Zeit
durch
den
Abbau.
Die
Eingänge
sind
im
Bürgerpark
zu
sehen,
betreten
werden
darf
die
unterirdische
Welt
zurzeit
aber
nur
mit
spezieller
Genehmigung.
Zu
unbefestigt
sind
die
Wege,
um
die
Sicherheit
möglicher
Besucher
garantieren
zu
können.Sicherheitsfragen
Ginge
es
nach
Professor
Jürgen
Milchert,
der
das
Projekt
betreut
hat,
würde
die
Stadt
Geld
in
die
Hand
nehmen,
um
das
Höhlensystem
begehbar
und
erfahrbar
zu
gestalten.
Über
die
Sicherheit
der
Höhlen
war
in
den
vergangenen
Jahren
viel
diskutiert
worden.
Im
Jahr
2016
plante
die
zuständige
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
sogar
eine
Zuschüttung,
was
mit
Sicherheitsbedenken
begründet
wurde.
Doch
Gutachter
gaben
Entwarnung:
Einsturzgefährdet
ist
die
Höhlenwelt
nicht.
Das
einzigartige
Kulturdenkmal
ist
somit
nicht
in
Gefahr,
schläft
aber
bis
auf
Weiteres
einen
Dornröschenschlaf.
Ältere
Osnabrücker
erinnern
sich
vielleicht
noch
daran,
als
Kind
in
den
Höhlen
gewesen
zu
sein.
Während
des
Zweiten
Weltkriegs
wurden
die
Höhlen
als
Bunker
für
mehr
als
4000
Menschen
genutzt.
Selbst
wenn
oben
die
Bomben
fielen,
soll
es
unter
der
Erde
relativ
ruhig
gewesen
sein,
berichten
Zeitzeugen.
Es
gab
Toiletten,
Liegen
und
eine
Elektroanlage.
Die
Studenten
sehen
großes
Potenzial
in
Bürgerpark
und
historischen
Höhlen.
Mit
einem
jährlichen
Fest
wollen
sie
die
Bürger
auf
den
stadtgeschichtlichen
Schatz
aufmerksam
machen.
Als
Teil
des
Programms
könnte
ein
Kalkofen
befeuert
werden,
haben
sich
die
Nachwuchsplaner
überlegt.
Es
könnte
Imbisswagen
geben,
und
an
Infoständen
könnte
über
die
Geschichte
des
Gertrudenbergs
informiert
werden.
Auch
Umweltorganisationen
könnten
sich
präsentieren.Raum
für
Fledermäuse
Eine
Gruppe
beschäftigte
sich
mit
der
Möglichkeit,
Fledermäuse
in
einer
vom
Rest
abgeschlossenen
Höhle
anzusiedeln.
Ein
sicherer
Ort
zum
Nisten
und
Überwintern
sei
wichtig
für
die
Tiere.
Über
Audiogeräte
oder
Zähler
könnte
Besuchern
die
Zahl
der
jeweils
anwesenden
Fledermäuse
anschaulich
gemacht
werden.
Die
Geschichte
der
Höhlen
spielte
in
den
meisten
Modellen
die
Hauptrolle.
Infotafeln,
Interaktion
über
QR-
Codes
und
Projektionen
historischer
Bilder
direkt
in
den
Höhlen
soll
die
Vergangenheit
für
die
Besucher
lebendig
werden
lassen.
Auch
ein
Höhlenmuseum
mit
Glasscheibe,
durch
die
in
die
Höhle
geblickt
werden
kann,
ist
unter
den
Vorschlägen.
Auch
an
gastronomischen
Angeboten
soll
es
den
zukünftigen
Besucherströmen
nicht
fehlen:
Eine
Studentin
stellte
ihr
Modell
eines
Cafés
vor,
das
in
der
Bauweise
an
einen
Kalkofen
erinnert
und
zu
einem
Kulturzentrum
werden
soll.
Den
außergewöhnlichsten
Vorschlag
brachte
eine
Gruppe
unter
dem
Titel
„
Spirituelles
Wiedererwachen″.
Beim
Gertrudenberg
handele
es
sich
um
einen
besonderen
Ort
mit
einem
„
Genius
loci″,
also
einem
„
Geist
des
Ortes″.
Viel
sei
über
die
Jahre
kaputt
gegangen,
mit
einer
Gartenanlage
im
Goldenen
Schnitt
wollen
die
Studenten
die
Harmonie
in
den
Bürgerpark
zurückbringen.
Wasser
ist
dabei
das
zentrale
Element,
da
es
für
Ruhe
und
Reinigung
stehe.
Einen
Kräutergarten
mit
keltischen
Kräuterbeeten,
aus
denen
sich
jeder
bedienen
darf,
soll
die
Besucher
zur
„
heilenden
Kraft
der
Natur″
zurückführen.
Zwei
Höhleneingänge
sollen
mit
großen
Schneckenformen
markiert
werden
–
schließlich
sind
Schnecken
die
Grundlage
des
Trochitenkalks,
der
für
die
Entstehung
der
Höhlen
verantwortlich
war.
Zur
Vorstellung
der
Projekte
waren
auch
interessierte
Bürger
eingeladen.
Auf
die
Nachfrage,
was
denn
nun
aus
den
Ideen
wird
und
welche
vermutlich
dauerhaft
in
der
Schublade
landen,
meinte
Milchert,
dass
er
einige
davon
für
durchaus
umsetzbar
hält,
zum
Beispiel
das
Gertrudenberg-
Fest.
Wer
sich
selbst
ein
Bild
machen
möchte:
Die
Modelle
der
Studenten
sind
noch
für
mindestens
einen
Monat
in
der
Gertrudenkirche
öffentlich
zugänglich.
Bildtexte:
Aussichtsturm
in
Form
eines
Kalkofens.
Durch
eine
Glasscheibe
soll
man
von
oben
in
die
Höhle
schauen
können.
Fotos:
David
Ebener
Autor:
Stella Essmann