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1.
Erscheinungsdatum:
19.06.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Realschulen wehren sich
Diese Reform macht Bauchschmerzen
Zwischenüberschrift:
Keine Umwandlung bei Schulreform
Realschulen wollen sich nicht in Oberschulen umwandeln lassen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Osnabrücker
Schullandschaft
soll
reformiert
werden.
Neue
Schulen
sollen
enststehen
und
neue
Schulformen.
Eine
davon
wird
die
Oberschule
sein,
die
es
in
Osnabrück
zwar
gibt,
aber
noch
nicht
in
kommunaler
Trägerschaft.
Erklärtes
Ziel
von
Politik
und
Verwaltung
ist
die
Umwandlung
aller
städtischen
Realschulen
in
Oberschulen
zum
Schuljahr
2020/
21.
Für
Osnabrücks
Realschulleiter
stehen
hinter
der
geplanten
Reform
aber
noch
viele
Fragezeichen.
Mit
dem
Konzept,
das
am
kommenden
Dienstag
im
Rat
verabschiedet
werden
soll,
sind
sie
nicht
einverstanden.
Osnabrück
Die
Politik
hat
für
den
Umbau
der
Osnabrücker
Schullandschaft
gemeinsam
mit
der
Verwaltung
einen
Kompromiss
gefunden.
Aber
nicht
alle
sind
damit
einverstanden.
Die
Schulleiter
der
Realschulen
sehen
ihre
Interessen
nicht
gewahrt.
Sie
seien
keineswegs
gegen
Oberschulen
(OBS)
,
sagen
Birgit
Kaiser
(Leiterin
der
Erich-
Maria-
Rermarque-
Realschule)
,
Sabine
Heller
(Konrektorin
der
Bertha-
von-
Suttner-
Realschule)
und
Dirk
Ebrecht
(Leiter
der
Wittekind-
Realschule)
.
Gleichzeitig
sprechen
sie
sich
vehement
für
den
Erhalt
der
schulischen
Vielfalt
in
Osnabrück
aus,
und
dazu
gehören
ihrer
Meinung
nach
auch
die
Realschulen.
Zudem
fühlen
sie
sich
von
der
Entwicklung
überrollt
und
kreiden
Verwaltung
und
Politik
eine
unzureichende
Kommunikation
an.
Den
Unmut
der
drei
Schulleiter
hat
das
jüngst
im
Schulausschuss
beschlossene
Grundsatzpapier
ausgelöst,
demzufolge
im
Zuge
der
Umstrukturierung
der
Mittelstufenlandschaft
(Sekundarstufe
I)
die
drei
Realschulen
in
Oberschulen
zum
Schuljahr
2020/
21
umgewandelt
werden
sollen.
Zeitgleich
soll
aus
der
Hauptschule
Innenstadt,
der
Möser-
Realschule
und
der
Förderschule
an
der
Rolandsmauer
eine
weitere
Oberschule
entstehen.
Zusätzlich
ist
eine
Schulneugründung
im
südlichen
Stadtbereich
geplant,
möglicherweise
am
Standort
der
Käthe-
Kollwitz-
Schule,
um
den
steigenden
Schülerzahlen
der
kommenden
Jahre
gerecht
zu
werden.
Noch
am
21.
Mai
habe
es
ein
Treffen
aller
Sek-
I-
Schulleiter
gegeben,
bei
dem
ein
anderes
Modell
vorgestellt
worden
sei,
so
Ebrecht.
Vorgesehen
gewesen
seien
da
noch
eine
Neue
Oberschule
Innenstadt
und
die
OBS-
Neugründung.
Dass
ihre
Schulen
im
selben
Atemzug
ebenfalls
in
Oberschulen
umgewandelt
werden
sollen,
habe
bei
diesem
Treffen
niemand
gesagt.
Das
sei
erst
sechs
Tage
später
deutlich
geworden,
als
die
Verwaltung
einen
Ablaufplan
für
die
Umgestaltung
der
Schullandschaft
verschickt
habe.
„
In
der
Entscheidungsphase
wurde
nicht
mehr
kommuniziert″,
so
der
Vorwurf
der
Schulleiter.
Mobilklassen
Es
sei
ein
Fehler,
den
bestehenden
Realschulen
eine
neue
Schulform
„
überstülpen″
zu
wollen,
so
Ebrecht,
zumal,
wenn
die
baulichen
Voraussetzungen
dafür
noch
nicht
einmal
geschaffen
seien.
In
der
Tat
sieht
der
Plan
vor,
den
Oberschulbetrieb
zunächst
in
Mobilklassen
aufzunehmen,
während
parallel
die
Bauarbeiten
laufen,
mit
denen
der
räumliche
Mehrbedarf
einer
dann
jeweils
vierzügigen
OBS
an
den
jeweiligen
Standorten
gedeckt
werden
kann.
„
Eine
neue
Schule
in
Containern
entstehen
zu
lassen,
das
geht
nicht″,
sagt
Ebrecht.
Außerdem
sei
die
Zeit
für
die
Erstellung
neuer
Schulkonzepte
viel
zu
knapp
bemessen.
Politik
und
Verwaltung
sehen
in
der
Einrichtung
von
nur
zwei
Oberschulen
bei
Beibehaltung
der
Realschulen
hingegen
die
Gefahr,
dass
die
Oberschulen
zu
„
Restschulen″
verkommen,
in
denen
sich
allein
die
schwächeren
Schüler
sammeln.
Kaiser
hält
dem
entgegen,
dass
die
Gefahr
bei
zwei
komplett
neuen,
„
topeingerichteten″
und
damit
äußerst
attraktiven
Schulen
nicht
gegeben
sei.
Die
Schulleiter
wissen
aus
ihren
Kollegien,
dass
auch
dort
die
Pläne
nur
auf
wenig
Gegenliebe
stoßen.
Schule
lebe
aber
eben
nicht
allein
vom
Unterricht,
sagt
Heller.
Tragendes
Moment
einer
jeden
Schulgemeinschaft
sei
das
Engagement
der
Lehrer,
das
oftmals
weit
über
die
reine
Wissensvermittlung
hinausgehe.
Ebrecht,
Heller
und
Kaiser
sehen
die
Gefahr,
dass
diese
Motivation
bei
den
derzeitigen
Planungen
auf
der
Strecke
bleibe,
fürchten
gar
eine
Welle
von
Versetzungsanträgen.
Ebrecht
hat
im
Zuge
der
Reformdiskussion
schon
jetzt
eine
potenzielle
Lehrkraft
verloren,
die
sich
eigentlich
für
seine
Schule
entschieden
hatte,
dann
mit
Blick
auf
die
mögliche
Umwandlung
in
eine
OBS
nach
seinen
Worten
aber
ein
anderes
Realschulangebot
angenommen
hat.
„
Wir
haben
unterschiedliche
Schüler
und
brauchen
deswegen
auch
unterschiedliche
Schulen″,
spricht
sich
Kaiser
klar
für
das
dreigliedrige
Schulsystem
aus.
Sie
sieht
ein
Absinken
des
Lernniveaus
an
den
integrierenden
Oberschulen.
An
vielen
Oberschulen
würden
die
integrierenden
Systeme
deshalb
bereits
zurückgefahren
und
wieder
Real-
und
Hauptschulzweige
eingerichtet.
Kaiser:
„
Wir
brauchen
unterschiedliche
Schulformen,
weil
wir
auch
unterschiedliche
Kinder
haben.″Zu
großzügig
geplant
Heller
zweifelt
zudem
die
Berechnungen
der
zukünftigen
Schülerzahlen
an.
Zwei
fünfzügige
und
drei
vierzügige
Oberschulen
seien
zu
großzügig
geplant,
ist
sie
sich
sicher.
Die
Leiter
der
drei
kommunalen
Realschulen
erachten
es
als
sinnvoller,
zunächst
einmal
Geld
in
die
Neue
Schule
Innenstadt
und
die
Schulneugründung
zu
investieren.
Danach
könne
eine
Umwandlung
ihrer
Schulen
in
Oberschulen
neu
gedacht
werden.
Grundlegende
Voraussetzung
sei
dann
aber
eine
Abfrage
des
Elternwillens
vor
allem
in
den
Grundschulen
und
dass
eine
Umwandlung
erst
erfolgt,
wenn
die
dafür
notwendigen
Bauarbeiten
abgeschlossen
und
somit
die
äußeren
Voraussetzungen
geschaffen
sind.
Die
Schulelternräte
der
drei
Realschulen
haben
sich
ebenfalls
geäußert.
Sie
lehnen
eine
Umwandlung
ihrer
Schulen
klar
ab.
Gleichzeitig
bemängeln
sie
eine
unzureichende
Informationspolitik
von
Politik
und
Verwaltung.
Die
Eltern
der
Realschüler
hätten
sich
bewusst
für
diese
Schulform
entschieden,
weil
sie
in
den
homogenen
Lerngruppen
einer
Realschule
bessere
Lernbedingungen
sehen
als
in
den
heterogenen
Gruppen
einer
Oberschule,
heißt
es
in
einem
Schreiben
an
die
Mitglieder
des
Rates.
Bildtext:
Die
Realschulen
melden
sich
zu
Wort:
Sie
bezweifeln
die
Tragfähigkeit
der
Konzepts
zur
Reform
der
Schullandschaft.
Foto.
dpa
Kommentar
Berechtigte
Einwände
Dass
die
Realschulen
ihre
Umwandlung
zu
Oberschulen
nicht
einfach
so
hinnehmen
würden,
war
absehbar.
Die
Argumente
der
drei
Schulleiter
haben
Gewicht
und
sind
nicht
so
einfach
vom
Tisch
zu
wischen.
Allerdings
sollten
sie
nicht
den
Weg
zur
Mittelstufenreform
versperren.
Das
jüngst
im
Schulausschuss
vorgestellte
und
in
der
Ratssitzung
am
kommenden
Dienstag
zu
beschließende
Papier
zur
Sek-
I-
Reform
ist
ein
nach
vielen
Jahren
quälender
Diskussionen
mühsam
ausgehandelter
Kompromiss.
Das
feingliedrige
Konstrukt
einer
seltenen
parteiübergreifenden
bildungspolitischen
Einigkeit
ist
äußerst
fragil.
Aber
das
sind
die
Probleme
einer
ideologiegetriebenen
Parteipolitik
und
hat
die
Schulleiter
nicht
zu
interessieren.
Und
so
sind
ihre
Einwände
gegen
die
Planungen
berechtigt,
weil
fachlich
gut
begründet.
In
der
Tat
scheint
es
nicht
praktikabel,
eine
neue
Schulform
im
Chaos
einer
völlig
unzureichenden
Containerunterbringung
an
den
Start
zu
bringen.
Ebenso
fraglich
ist
es,
ob
Schule
gelingen
kann,
wenn
die
Akteure
–
in
diesem
Fall
die
Lehrer
–
nicht
hinter
dem
stehen,
was
sie
tun
sollen.
Die
Frage
nach
dem
Elternwillen
hat
ebenfalls
ihre
Berechtigung.
Da
allerdings
sind
wohl
mehr
die
gefragt,
deren
Kinder
noch
vor
der
Entscheidung
stehen,
welche
Schulform
sie
besuchen
wollen.
Ob
zwei
fünfzügige
Oberschulen
zu
„
Restschulen″
verkommen,
wenn
drei
Realschulen
zunächst
weiter
bestehen?
Die
Gefahr
besteht.
Letztendlich
kann
diese
Frage
nur
in
der
Praxis
beantwortet
werden.
Politik
und
Verwaltung
haben
ihren
gemeinsamen
Beschlussvorschlag
als
Grundlagenpapier
für
alle
weiteren
Überlegungen
bezeichnet.
Das
heißt
aber
auch,
dass
Änderungen
im
Vorgehen
möglich
sind.
Dabei
sollten
Schulen
und
Eltern
einbezogen
werden,
denn
den
viel
gepriesenen
Schulfrieden
kann
es
nur
geben,
wenn
alle
Beteiligten
sich
in
der
Reform
wiederfinden.
d.kroeger@
noz.de
Autor:
Dietmar Kröger