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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadthalle baut Zaun gegen Trinker-Szene
 
Zaun soll ungebetene Gäste fernhalten
Zwischenüberschrift:
Stadthallen-Chef: Belästigungen sind nicht mehr hinnehmbar
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück An der Osnabrück-Halle entsteht in den Sommerferien ein Zaun, der die Trinker-Szene und Obdachlose fernhalten soll. Es sei nicht mehr hinnehmbar, dass Besucher und Mitarbeiter abends von Berauschten angepöbelt würden, sagte Hallenchef Jan Jansen unserer Redaktion. Alle Versuche, zusammen mit den Menschen aus der Alkohol- und Drogenszene eine andere Lösung zu finden, seien gescheitert. Auf der dem Schlossgarten zugewandten Seite nutzen Obdachlose den überdachten Vorraum gern als Schlafplatz. Auch Grüppchen von Alkohol- und Drogenabhängigen, die sich im Schlossgarten treffen, ziehen sich bei schlechtem Wetter gern unter das ausladende Vordach zurück. Oliver Moch, der professionell Drogenkranke betreut, äußerte Verständis für das Vorgehen der Stadthalle.

Osnabrück Es geht nicht mehr anders, sagt der Chef der Osnabrück-Halle, Jan Jansen. In der Sommerpause wird an der Stadthalle ein Zaun gebaut, um die Trinker-Szene und Obdachlose fernzuhalten. Die Belästigungen von Gästen und Mitarbeitern seien nicht mehr hinnehmbar.

Jansen greift nicht gern zu diesem drastischen Mittel, zumal es die Schokoladenseite der Osnabrück-Halle betrifft. Auf der dem Schlossgarten zugewandten Seite ragen oben die Raucherterrasse und ein Teil des Kongresssaals vor, darunter gibt es einen überdachten Freiraum, den Obdachlose gern als Schlafplatz und eine Gruppe von Alkohol- und Drogenabhängigen als Schlechtwetter-Treffpunkt nutzen. Es sei öfter spätabends zu Belästigungen von Gästen und Mitarbeitern gekommen, sagt Jan Jansen. Das können wir nicht länger hinnehmen.″

Das Team der Osnabrück-Halle hat es im Guten versucht. Alle Gespräche, alle Appelle, alles Zureden hätten nichts gebracht. An der Innenseite einer Scheibe hängt ein Plakat: Dies ist kein öffentliches Grundstück. Wir bitten darum, sich hier nicht niederzulassen. Bei Verstößen sprechen wir Hausverbote aus.″ Ein paar Meter weiter hat jemand seinen Schlafsack und ein paar Habseligkeiten fein säuberlich deponiert. Der Besitzer, so scheint es, ist nur kurz in der Stadt unterwegs und wird am Abend zum Schlafen hierher zurückkehren.

Oliver Moch, Leiter des Café Connection, äußert Verständnis für die Reaktion der Stadthalle: Ich kann die Halle verstehen, dass sie Gäste und Mitarbeiter vor Belästigungen bewahren will.″ Dass Obdachlose unter dem Vordach Schutz suchten, sei auch ein Ausdruck der Wohnungsnot in Osnabrück.

Die Stadt hat sich unserer Klientel sehr zugewandt″, sagt Moch und verweist auf die Diskussionen um den Drogentreffpunkt Raiffeisenplatz. Wir arbeiten sehr eng mit der Stadt und der Polizei zusammen, die Kommunikationswege sind sehr kurz.″

Der Raiffeisenplatz unweit des Bahnhofs war lange Zeit ein Brennpunkt des Drogen- und Alkoholkonsums, bis sich Nachbarn beschwerten. Die Stadt holte daraufhin die Szene, Nachbarn, Polizei und Experten an einen Tisch und leitete einen Umbau des Platzes ein. Kenner der Drogenszene sagen, der neue Platz sei manchen Drogenkonsumenten jetzt zu offen und einsehbar. Deshalb habe sich die Szene in der Stadt auf mehrere Treffpunkte verteilt. Einer dieser Punkte ist der Schlossgarten – „ wo sich unsere Klientel gern aufhält wie viele andere Menschen auch″, sagt Moch.

Bei schlechtem Wetter suchen die Alkohol- und Drogenabhängigen Schutz unter dem Vordach der Osnabrück-Halle. Nicht selten bleiben leere Flaschen und Glasscherben zurück. Die überdachte Fläche gehört nicht zum öffentlichen Verkehrsraum, sondern ist in Besitz der Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (OBG) und damit Teil der Osnabrück-Halle. Die OBG ist eine städtische Tochtergesellschaft, die die Halle an die Betriebsgesellschaft, die Veranstaltungs- und Kongress GmbH (OVK), verpachtet.

Geplant ist ein eineinhalb Meter hoher, gut 50 Meter langer Metallgitterzaun. Eine Hainbuchenhecke soll den Zaun optisch abschirmen. Im Juli soll der Bau beginnen.

Bildtexte:
Dieses Plakat an der Osnabrück-Halle findet kaum Beachtung. Deshalb lässt die städtische Tochtergesellschaft jetzt einen Zaun bauen.
Der überdachte Platz wird künftig abgesperrt.
Fotos:
hin
Autor:
Wilfried Hinrichs


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