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1.
Erscheinungsdatum:
08.06.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Klima: SPD drängt auf Fortschritte
Klingbeil: Groko-Erhalt hängt an Union
Zwischenüberschrift:
Klingbeil sieht Union in der Pflicht / Wagenknecht nennt Bedingungen für Koalition
SPD-Generalsekretär erklärt Klimaschutz zum Testfall für Schwarz-Rot
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
SPD
versinkt
im
Popularitätstief,
doch
sie
steckt
nicht
auf:
Nach
den
Niederlagen
bei
der
Europawahl
und
der
Wahl
in
Bremen
will
sie
nun
unter
anderem
mit
dem
Thema
Klimaschutz
in
die
Offensive
kommen.
Derweil
schwingen
die
Grünen
sich
in
ungeahnte
Umfragehöhen.
Und
bei
den
Linken
hofft
man
auf
eine
Erholung
der
SPD
und
einen
„
Bremen-
Effekt″
in
Richtung
Rot-
Grün-
Rot
auch
auf
Bundesebene.
Die
SPD
will
nach
den
Worten
ihres
Generalsekretärs
Lars
Klingbeil
noch
sehr
viel
in
der
Großen
Koalition
umsetzen.
Im
Interview
mit
unserer
Redaktion
betonte
Klingbeil
zugleich
aber
auch,
das
von
der
Koalition
geplante
Klimaschutzgesetz
sei
ein
Test,
„
ob
die
Union
in
dieser
Regierung
noch
handlungsfähig
ist″.
Erstmals
soll
laut
Klingbeil
konkret
geregelt
werden,
wie
und
bis
wann
welche
Sektoren
Kohlendioxid
(CO2)
einsparen
müssen.
„
Die
Zeit,
in
der
ausschließlich
auf
großen
Gipfeln
über
ehrgeizige
Ziele
geredet
wird,
ist
vorbei.
Wir
müssen
gesetzlich
handeln″,
so
der
SPD-
Generalsekretär.
Er
kritisierte,
die
Minister
Peter
Altmaier
(CDU)
und
Andreas
Scheuer
(CSU)
befänden
sich
noch
immer
im
klimapolitischen
Tiefschlaf.
„
Das
ist
unsäglich.
Wer
einfach
immer
nur
neue
Gutachten
in
Auftrag
gibt,
darf
sich
über
weltweite
Klimaproteste
nicht
wundern.″
Bei
den
Linken
wächst
derweil
die
Hoffnung
auf
einen
Machtwechsel
in
Berlin.
Bundestagsfraktionschefin
Sahra
Wagenknecht
sagte
unserer
Redaktion:
„
Nach
Jahren
wachsender
Ungleichheit
und
hemmungsloser
Bereicherung
der
oberen
Zehntausend
braucht
Deutschland
dringend
eine
Regierung,
die
sich
um
mehr
sozialen
Ausgleich
bemüht.
An
einer
solchen
Regierung
würde
sich
die
Linke
auch
im
Bund
beteiligen.″
Allerdings
sei
eine
soziale
Regierung
kaum
denkbar
ohne
eine
starke
Sozialdemokratie,
so
Wagenknecht
weiter.
„
Wir
wünschen
der
SPD
daher,
dass
sie
in
ihrer
tiefen
Krise
die
Kraft
findet,
zu
sozialdemokratischer
Politik
zurückzukehren
und
die
Generation
Groko
und
Agenda
2010
an
ihrer
Spitze
durch
neue
glaubwürdige
Köpfe
zu
ersetzen.″
Die
SPD
liegt
bei
der
Sonntagsfrage
im
ARD-
„
Deutschlandtrend″
mit
12
Prozent
aktuell
nur
noch
auf
Platz
vier,
hinter
den
Grünen
(26
Prozent)
,
CDU/
CSU
(25
Prozent)
und
AfD
(13
Prozent)
.
Die
Liberalen
kommen
derzeit
auf
acht
Prozent,
die
Linken
auf
sieben.
Nach
einer
weiteren
Umfrage
(Yougov)
wünscht
sich
fast
jeder
Zweite,
dass
die
Grünen
bei
der
nächsten
Bundestagswahl
mit
einem
Kanzlerkandidaten
antreten.
Baden-
Württembergs
Ministerpräsident
Winfried
Kretschmann
(Grüne)
geht
davon
aus,
dass
seine
Partei
mehr
als
nur
einen
vorübergehenden
Umfrage-
Hype
erlebt.
Bei
Fragen
von
Klima-
und
Artenschutz,
die
viele
Menschen
umtrieben,
seien
die
Grünen
die
erste
Adresse.
„
Es
ist
also
durchaus
möglich,
dass
meine
Bundespartei
dauerhaft
mehr
Zuspruch
bekommt″,
so
Kretschmann
in
der
„
Bild″.
Kommentar
Blick
nach
vorn
Die
Grünen
vor
der
Union,
die
SPD
hinter
der
AfD:
Ist
das
mehr
als
ein
flüchtiges
Stimmungsbild?
Erlebt
Deutschland
gerade
einen
grundlegenden
politischen
Umbruch?
Die
aktuellen
Umfragen
legen
solche
Schlüsse
nahe
und
laden
zu
Spekulationen
ein
–
etwa
über
die
Frage,
ob
die
Grünen
einen
Kanzlerkandidaten
aufstellen
müssen.
Ja,
das
sollten
sie,
Stand
heute.
Fest
steht
aber
auch:
Bis
zu
den
nächsten
Wahlen
sind
es
noch
mehr
als
zwei
Jahre,
sofern
die
Große
Koalition
hält
und
die
in
Bedrängnis
geratene
SPD
nicht
die
Notbremse
zieht.
Wetten
werden
noch
angenommen.
Ein
einfaches
„
Weiter
so″
kann
in
jedem
Fall
nicht
die
Lösung
sein.
Die
Parteien
dürfen
nicht
das
Gespür
für
die
Sorgen
der
Menschen
verlieren.
Mal
löst
die
Migration
Ängste
aus,
dann
der
Klimaschutz.
Auf
solche
Veränderungen
müssen
sich
Parteien
einstellen,
wollen
sie
nicht
sang-
und
klanglos
untergehen.
Noch
besser
ist
es
aber,
vorausschauend
zu
agieren.
Denn
Politik
wird
immer
dann
zum
Spielball
von
Propaganda
und
Populisten,
wenn
sie
den
Ereignissen
hinterherläuft.
Union
und
SPD
haben
für
diese
Fehler
mit
starken
Verlusten
gebüßt.
Sie
müssen
den
Blick
deshalb
dringend
nach
vorne
richten.
Denn
es
sind
jede
Menge
gefährliche
Klippen
zu
umschiffen,
nicht
nur
im
Klimaschutz.
Man
nehme
nur
den
digitalen
Wandel
mit
seinen
enormen
Chancen
und
Risiken.
u.westdoerp@
noz.de
Berlin
Während
des
Interviews
mit
Lars
Klingbeil
in
seinem
Bundestagsbüro
donnert
und
blitzt
es.
Ausgerechnet
bei
den
schwierigen
Fragen
kracht
es
besonders
laut.
Dass
die
Groko
hält,
hänge
vor
allem
an
der
Union,
sagt
der
SPD-
General.
Mehrere
Unionsminister
seien
beim
Thema
Klimaschutz
noch
im
„
Tiefschlaf″.
Bei
der
Wahl
ihrer
neuen
Parteispitze
werde
sich
die
SPD
nicht
unter
Druck
setzen
lassen,
macht
Klingbeil
klar.
Womöglich
könne
die
Entscheidung
erst
im
Dezember
fallen.
Herr
Klingbeil,
Andrea
Nahles′
Rückzug
hat
die
SPD
durchgerüttelt.
Ein
Interims-
Trio
ist
installiert,
aber
wann
wird
es
eine
dauerhafte
neue
Spitze
geben?
Malu
Dreyer,
Manuela
Schwesig
und
Thorsten
Schäfer
sind
ein
eingespieltes
Team
und
stecken
voller
Elan.
Ich
spüre,
dass
gerade
ein
Ruck
durch
die
Partei
geht,
der
uns
belebt.
Das
tut
allen
gut.
Am
24.
Juni
wird
der
Parteivorstand
über
das
weitere
Verfahren
entscheiden.
Immer
wieder
gab
es
den
Vorwurf,
der
oder
die
Vorsitzende
werde
im
Willy-
Brandt-
Haus
ausgekungelt,
das
war
auch
ein
Mühlstein
für
Andrea
Nahles.
Wird
es
diesmal
wirklich
anders
kommen?
Wir
brauchen
einen
Bruch
mit
den
alten
Ritualen,
wie
Vorsitzende
gefunden
wurden.
Wir
können
nicht
noch
einmal
im
Hinterzimmer
jemanden
ausgucken
und
womöglich
auch
noch
festlegen,
wer
Außenminister
oder
Kanzlerkandidat
wird.
Die
Mitglieder
müssen
diesmal
breit
beteiligt
werden.
Ich
will
als
Generalsekretär
einen
spannenden
Wettbewerb.
Die
SPD
wird
einen
neuen
politischen
Stil
prägen.
Auf
den
Aufruf
an
die
Mitglieder,
Vorschläge
für
das
Verfahren
zu
machen,
haben
wir
am
ersten
Tag
innerhalb
weniger
Stunden
schon
mehr
als
10
000
Rückmeldungen
bekommen.
Die
Mitglieder
sind
motiviert.
Für
eine
Urwahl
müsste
die
Parteisatzung
geändert
werden
…
Es
gäbe
auch
die
Möglichkeit,
dass
sich
der
Parteitag
verpflichtet,
ein
Votum
der
Parteibasis
anzuerkennen.
Wir
prüfen
jetzt
sorgfältig
alle
Möglichkeiten.
Ich
denke
aber,
klar
ist:
Die
Mitglieder
werden
irgendwie
mit
entscheiden.
Ich
wünsche
mir,
dass
die
Kandidaten
im
ganzen
Land
unterwegs
sind
und
sich
vor
Ort
vorstellen
und
es
einen
fairen
Wettbewerb
gibt.
Was
halten
Sie
vom
Vorschlag,
die
Vorsitzenden-
Wahl
auch
für
Nichtmitglieder
zu
öffnen?
Das
wäre
eine
Option,
das
Interesse
zu
wecken,
neue
Mitglieder
für
die
SPD
zu
gewinnen.
Wir
werden
diese
Idee
ernsthaft
verfolgen,
und
ich
bin
gespannt,
ob
sich
in
der
Partei
Mehrheiten
dafür
finden
werden.
Ich
will
nicht
ausschließen,
dass
wir
auch
so
einen
Weg
gehen
werden.
Koalitionspartner
und
Opposition
warnen
vor
einer
Hängepartie,
wichtige
Entscheidungen
könnten
ohne
einen
gewählten
SPD-
Vorsitzenden
nicht
getroffen
werden.
Wie
lange
wird
die
SPD
für
ihre
Neuaufstellung
brauchen?
Auch
die
CDU
hat
von
uns
in
der
Großen
Koalition
die
Zeit
bekommen,
eine
Nachfolgerin
für
Parteichefin
Angela
Merkel
zu
suchen.
Ebenso
gab
es
einen
Führungswechsel
bei
der
CSU.
Also:
Ball
flach
halten
und
locker
bleiben.
Die
SPD
ist
voll
da.
Wir
sind
handlungsfähig.
Es
ist
die
Union,
die
etwa
bei
der
Grundrente,
beim
Klimaschutz
oder
beim
Thema
Miete
blockiert.
Sie
selbst
fänden
eine
Doppelspitze
gut.
Dafür
würde
mindestens
eine
Frau
gebraucht.
Katarina
Barley,
Manuela
Schwesig
und
Malu
Dreyer
haben
schon
mal
abgesagt.
Der
Umgang
mit
Andrea
Nahles
hat
viele
abgeschreckt,
oder?
Wir
haben
großartige
Frauen
in
der
SPD
und
ein
tolles
Amt,
das
es
zu
besetzen
gilt.
Ich
zweifele
nicht
daran,
dass
wir
mehrere
tolle
Kandidatinnen
und
Kandidaten
haben
werden.
Lassen
Sie
sich
überraschen.
Schauen
Sie
sich
die
Grünen
an.
Dort
hatte
wohl
kaum
jemand
Annalena
Baerbock
auf
dem
Zettel.
Werfen
Sie
Ihren
Hut
in
den
Ring?
Die
Frage
stellt
sich
jetzt
nicht.
Ich
organisiere
als
Generalsekretär
jetzt
das
Verfahren.
Über
den
Eintritt
in
die
Große
Koalition
haben
die
SPD-
Mitglieder
entschieden.
Fast
60
Prozent
der
Parteimitglieder
wollen
laut
Deutschlandtrend
raus
aus
der
Groko.
Werden
sie
auch
gefragt,
ob
die
Koalition
weitermachen
soll?
Der
Beschluss
damals
lautete,
dass
ein
Parteitag
über
die
Halbzeitbilanz
entscheidet.
Ich
gehe
davon
aus,
dass
es
dabei
bleiben
wird.
Auch
das
besprechen
wir
am
24.
Juni.
Dann
legen
wir
auch
fest,
ob
wir
den
für
Anfang
Dezember
geplanten
Parteitag
vorziehen.
Wenn
die
Basis
vorher
eine
neue
Parteispitze
auswählen
soll,
bräuchten
die
Kandidatinnen
und
Kandidaten
aber
auch
Zeit,
um
sich
zu
präsentieren.
Das
spricht
gegen
ein
Vorziehen
des
Bundesparteitages.
Klar
ist:
Es
wird
keine
Schnellschüsse
geben.
Die
Union
macht
schon
mal
klar,
es
werde
„
keine
Rabatte″
geben.
Warum
sollte
die
SPD
in
der
Groko
bleiben,
zumal
bei
Neuwahlen
eine
linke
Mehrheit
möglich
erscheint?
Wir
haben
einen
guten
Koalitionsvertrag
für
vier
Jahre
ausgehandelt.
Die
SPD
will
noch
sehr
viel
umsetzen.
Nehmen
Sie
das
Klimaschutzgesetz:
Erstmals
wollen
wir
konkret
regeln,
wie
und
bis
wann
welche
Sektoren
CO2
einsparen
müssen.
Die
Zeit,
in
der
ausschließlich
auf
großen
Gipfeln
über
ehrgeizige
Ziele
geredet
wird,
ist
vorbei.
Wir
müssen
gesetzlich
handeln.
Das
Klimaschutzgesetz
ist
auch
ein
Test,
ob
die
Union
in
dieser
Regierung
noch
handlungsfähig
ist.
Auch
bei
der
Grundrente
und
bei
der
Verschärfung
der
Mietpreisbremse
blockieren
CDU
und
CSU.
Wir
brauchen
deutliche
Signale
aus
der
Union,
dass
die
Groko
vorankommt,
sonst
wird
es
schwierig
mit
der
Halbzeitbilanz.
Die
Kanzlerin
will
vor
konkreten
Maßnahmen
weitere
Gutachten
abwarten.
Wird
es
also
doch
keine
Klimaschutz-
Entscheidungen
mehr
vor
den
Landtagswahlen
im
Herbst
geben?
Die
Zeit
des
Abwartens
ist
vorbei.
Uns
fehlen
nicht
die
wissenschaftlichen
Erkenntnisse,
uns
fehlen
die
Handlungen.
Die
Unions-
Minister
Altmaier
und
Scheuer
befinden
sich
noch
immer
im
klimapolitischen
Tiefschlaf.
Das
ist
unsäglich.
Wer
einfach
immer
nur
neue
Gutachten
in
Auftrag
gibt,
darf
sich
über
die
weltweiten
Klimaproteste
nicht
wundern.
Bildtext:
Will
sich
bei
der
Wahl
eines
neuen
Partei-
Chefs
nicht
unter
Druck
setzen
lassen:
Lars
Klingbeil.
Foto:
imago
images/
phototek
Autor:
Tobias Schmidt, Uwe Westdörp