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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Kitaplatz-Mangel: Übergangslösungen verzögern sich
Zwischenüberschrift:
Aktuell 241 Kinder in Osnabrück noch ohne Betreuung fürs Kitajahr 2019/20
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Ursprünglich wollte die Stadt Osnabrück als Übergangslösung knapp 300 neue Krippen- und Kita-Plätze schaffen, um den diesjährigen Engpass in der Kinderbetreuung zu beseitigen. Nun werden es wohl nur 230 Plätze und die stehen voraussichtlich erst ab Herbst zur Verfügung.

Am ersten August beginnt das Kita-Jahr 2019/ 20. Bis dahin würden die neuen Plätze vermutlich nicht fertig sein, sagte Marcus Luttmer, Leiter des städtischen Fachdienstes Kinder, am Mittwochabend in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Verwaltungsvorstand Wolfgang Beckermann sagte: Ich bin heute sicher, dass wir dieses Problem im Wesentlichen im Herbst gelöst haben werden.″

Bis zum 4. Juli hatten sich die Eltern von 330 Kindern im Familien- und Kinderservicebüro der Stadt gemeldet, weil sie noch keinen Betreuungsplatz hatten. 89 dieser Kinder konnte die Stadt mittlerweile vermitteln.

So hoch war die Zahl der leer ausgegangenen Familien noch nie. Zum Kitajahr 2017/ 18 hatten sich die Eltern von 31 Kindern bei der Stadt gemeldet, 23 konnten vermittelt werden, 8 gingen leer aus. 2018/ 19 stiegen diese Zahlen schon merklich an: Die Eltern von 114 Kindern wandten sich ans Servicebüro, 95 Kinder konnten vermittelt werden, 19 nicht. In beiden Jahren lief die Anmeldung noch dezentral: Familien mussten die Kitas, für die sie sich interessierten, einzeln anschreiben, um sich zu bewerben. Es kam dabei zu Vielfachanmeldungen, und die Stadt hatte bis ins späte Frühjahr hinein keinen Überblick.Online-Anmeldung

Deshalb fand die Anmeldung für dieses Jahr erstmals online statt, und die Eltern konnten jeweils vier Wünsche abgeben. Das Problem: Die Plätze reichen bei Weitem nicht aus, und einen wesentlich besseren Überblick hat die Stadt auch nicht.

680 Kinder waren nach der ersten Anmelderunde bis Mitte April noch unversorgt. Mit der letzten Absage forderte die Stadt die Eltern auf, sich im Servicebüro zu melden die Familien von 330 Kindern taten das.

Den Boden unter den Füßen weggezogen″ habe der Stadt die Neuregelung in Niedersachsen, dass Eltern von Kindern, die zwischen Juli und September sechs Jahre alt werden, die Einschulung ohne Antrag um ein Jahr aufschieben können, sagte Fachdienstleiter Luttmer. 141 solcher Flexi-Kinder″ gibt es in diesem Jahr und mittlerweile weiß die Stadt, dass viele davon noch ein Jahr im Kindergarten bleiben.

Von den im April geplanten Übergangslösungen sind inzwischen einige weggefallen. So wollte die Stadt etwa in den Garten der Kita Schölerberg und der Kita Atter je einen Bauwagen, doch das machte laut Luttmer die Kita-Aufsicht des Landes nicht mit. Es ist ein mühseliger Prozess″, so Luttmer. Und im Stadtteil Schinkel sucht die Stadt derzeit noch eine Fläche für vier altersübergreifende Gruppen.

Auch die Plätze bei Tagesmüttern seien alle belegt, so Luttmer. Derzeit sei die Neueröffnung einer Großtagespflege in Arbeit, aber dort entstehen nur zehn Plätze.

In anderen Städten in Niedersachsen sehe es übrigens ähnlich aus, sagte Beckermann: Das tröstet keine Familie, aber es ist so.″ Erhebliche Ursachen für den aktuellen Engpass seien nicht steuerbar, vor allem Regelungen vonseiten des Landes (zum Beispiel kostenlose Kita ab dem 3. Geburtstag und flexible Einschulung) und Verzögerungen bei den Bauvorhaben.

Hermann Schwab, Leiter des Fachbereichs für Kinder, Jugendliche und Familien, sagte, beim Deutschen Städtetag gebe es Überlegungen, eine Erhöhung der Gruppengröße für Kinder über drei Jahre von 25 auf 26 zu fordern. Bei 114 Kindergartengruppen in der Stadt wären das entsprechend viele zusätzliche Plätze.Gericht am Zug

Erstmals gehen in diesem Jahr Osnabrücker Eltern den Rechtsweg. Beim Verwaltungsgericht versuchen drei Familien, ihren Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz mit Eilverfahren durchzusetzen. Die Verfahren sind übrigens gerichtskostenfrei, sprich: ohne finanzielles Risiko für die Eltern. Formal muss das Kind den Antrag stellen, gesetzlich vertreten durch die Eltern.

Ich kann die Eltern verstehen, die ungeduldig werden und klagen wollen″, sagte Schwab. Er betonte, dass die Stadt diese nicht bevorzugen wolle. Wir sind gewillt, auch den Menschen einen Platz zu bieten, die es nicht gewohnt sind zu klagen oder die der deutschen Sprache nicht so mächtig sind″, so Schwab. Wir müssen alle gleich behandeln und versuchen, das nacheinander abzuarbeiten.″
Autor:
Sandra Dorn


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