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1.
Erscheinungsdatum:
05.06.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Reiselustiges Paar wird zu „Plastikrebellen″
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Verein „Ozeankind″ engagiert sich gegen Meeresverschmutzung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Kämpfen
gegen
das
globale
Plastikmüll-
Problem
und
inspirieren
zu
einem
bewussten,
nachhaltigeren
Leben
–
dieser
Mission
haben
sich
Marina
und
Michael
Schmidt
aus
Osnabrück
verschrieben.
Im
Oktober
2018
gründeten
sie
deshalb
den
Verein
Ozeankind.
Alles
begann
mit
dem
großen
Plan
für
eine
einjährige
Weltreise.
Dafür
hatte
das
Paar
–
Marina
Schmidt
und
Michael
Schmidt
tragen
denselben
Nachnamen,
sind
aber
nicht
verheiratet
–
jahrelang
Geld
gespart.
Die
beiden
Reiselustigen
konnten
2016
trotzdem
nicht
widerstehen,
als
sie
kurz
vor
der
anstehenden
Tour
rund
um
den
Globus
auf
ein
interessantes
Angebot
für
eine
Malediven-
Inselhopping-
Tour
aufmerksam
wurden.
„
Als
wir
dort
mit
dem
Katamaran
einsame
Eilande
im
Indischen
Ozean
anfuhren,
die
mit
Plastikmüll
verschmutzt
waren,
haben
wir
das
Problem
zum
ersten
Mal
bewusst
wahrgenommen″,
erinnert
sich
Marina.
Eine
vom
Skipper
achtlos
ins
Meer
geworfene
Thunfischdose
war
dann
der
endgültige
Auslöser
für
Marina
und
Michaels
Gedankenkarussell.
Die
ganze
Woche
auf
dem
Katamaran
hörte
es
nicht
mehr
auf
sich
zu
drehen.
„
Wieso
finden
wir
hier,
auf
Inseln
mitten
im
Indischen
Ozean,
auf
denen
noch
nie
ein
Mensch
gelebt
hat,
Plastikstrohhalme
und
Schuhe?
″ – „
Wollen
wir
wirklich
noch
einfach
so
um
die
Welt
reisen?
″ – „
Sollten
wir
nicht
lieber
etwas
tun,
um
das
Plastikmüll-
Problem
einzudämmen?
″ – „
Wie
genau
könnten
wir
unserer
Natur
und
vor
allem
dem
von
uns
so
geliebten
Ozean
helfen?
″
So
lauteten
nur
vier
von
vielen
weiteren
Fragen.Privater
Kurswechsel
Wieder
zurück
in
Osnabrück,
vertieften
sich
die
beiden
in
das
Thema
und
merkten:
„
Auch
wir
sind
schuld.
Genau
wie
viele
andere
Menschen
auf
dieser
Welt
haben
wir
das
Problem
Plastikmüll
in
unserem
Alltag
nicht
gesehen
und
haben
gedacht,
es
sei
ganz
weit
weg.
Wir
alleine
könnten
ja
ohnehin
nichts
ändern,
wir
alleine
könnten
keinen
Unterschied
machen.
Doch
diese
Annahme
ist
falsch.″
Schon
bald
stand
der
Entschluss
fest:
„
Lass
und
zwar
in
die
Welt
ziehen,
aber
an
so
vielen
Orten
wie
möglich
Plastikmüll
einsammeln,
zu
kollektiven
Müllsammelaktionen
aufrufen
und
über
einen
Blog
andere
Menschen
anspornen,
mitzumachen
und
einen
umweltgerechteren
Lebensstil
einzuschlagen.″
2017
kündigten
Marina
und
Michael
Jobs
und
Mietwohnung.
Es
folgten
zwei
Monate
in
Südafrika,
drei
Wochen
Sansibar,
zwei
Monate
Thailand,
zwei
Monate
Malediven
und
ein
Monat
Malaysia.
Nur
drei
bis
vier
Monate
pro
Jahr
verweilt
das
Paar
noch
in
Deutschland.
Dort
reist
es
mit
Bus
und
Bahn.
Ihren
durch
die
Auslandsflüge
vergrößerten
CO2-
Fußabdruck
versuchen
sie
durch
eine
bewusste
und
umweltschonende
Lebensweise
auszugleichen,
beispielsweise
durch
vegetarische
Ernährung.
Egal,
wo
auf
der
Welt
die
zwei
Osnabrücker
gerade
sind,
rufen
sie
einmal
im
Monat
über
die
Internetseite
ozeankind.de
sowie
die
angeknüpften
sozialen
Medien
zu
sogenannten
„
Plastikrebell-
Clean-
ups″
auf.
Jeder,
egal
welchen
Alters,
egal,
ob
als
Einzelperson
oder
Gruppe,
egal
wo,
kann
mitmachen,
Müll
sammeln,
ihn
anschließend
wiegen
und
das
Ergebnis
mit
den
Hashtags
#
Ozeankind
oder
#
Plastikrebell
mit
anderen
Teilnehmern
in
den
sozialen
Kanälen
teilen.
Berichte
und
Fotos
aller
Clean-
ups
(der
englische
Begriff
lässt
sich
frei
mit
„
Aufräumaktion″
übersetzen)
sind
auf
dem
Blog
von
Ozeankind
zu
sehen.
Mehr
als
33
Tonnen
Müll
wurden
bisher
auf
diese
Weise
weltweit
eingesammelt,
16
Tonnen
davon
in
Deutschland.Immer
neues
Plastik
Auf
die
Idee
zu
den
gemeinschaftlichen
Müllsammel-
Veranstaltungen
kamen
Marina
und
Michael
an
einem
Strand
in
Thailand.
„
Damals
waren
Clean-
ups
noch
nicht
so
geläufig
wie
heute″,
erzählen
sie.
Zwei
Wochen
lang
hätten
sie
versucht,
den
Strand
zu
reinigen,
doch
immer
wieder
wurde
neues
Plastik
angeschwemmt.
Was
mit
dem
gesammelten,
gebündelten
Müll
passiere,
sei
abhängig
vom
jeweiligen
Land.
Teilweise
nimmt
der
Verein
Ozeankind
im
Vorfeld
Kontakt
mit
der
örtlichen
Müllentsorgung
auf,
manchmal
wird
ein
Container
zur
Verfügung
gestellt.
„
Schwarz-
weiß
betrachtet,
schaffen
wir
den
Plastikmüll
nur
von
A
nach
B.
Aber
jede
Müllhalde,
jeder
Recyclinghof
ist
ein
besserer
Ort
dafür
als
die
Natur.
Von
dort
muss
er
verschwinden,
bevor
er
sich
in
Mikroplastik
zersetzt
und
in
Flüssen,
Ozeanen
oder
Böden
verschwindet
und
damit
auch
im
Magen
eines
Wals,
einer
Schildkröte
oder
in
unserem
Wasserkreislauf
landet
und
Leben
gefährdet.″
Neben
den
Sammelaktionen
veranstaltet
Ozeankind
Vorträge
und
Projekte
mit
Kindergärten
und
Schulklassen.
So
bricht
das
Duo
im
Juli
wieder
nach
Sansibar
auf,
um
gemeinsam
mit
einem
lokalen
Recycling-
Unternehmen
über
einen
Zeitraum
von
fünf
Monaten
zwei
Umweltklassen
auf
ihrer
Reise
zu
„
Plastikrebellen″
zu
begleiten.
Gemeinsame
Workshops
und
regelmäßige
Clean-
ups
mit
Spaß
und
Wettkampfcharakter
sollen
die
Schüler
dort
motivieren
und
für
Naturschutz
sensibilisieren.
Im
August
ziehen
Marina
und
Michael
dann
weiter
auf
die
italienische
Insel
Elba,
um
in
einer
nachhaltigen
Tauchschule
eine
Kinderprojektwoche
durchzuführen.
„
Während
die
Eltern
tauchen,
machen
wir
mit
den
Kids
coole
Aktionen,
wie
Basteln
mit
Plastikmüll
oder
nachhaltiges
Einkaufen
im
Dorf″,
erklärt
Marina.Transparente
Finanzen
60
Fördermitglieder
hat
der
Ozeankind-
Verein
bis
heute.
Spendengelder
und
Mitgliedsbeiträge
fließen
in
die
Realisierung
der
Plastikmüll-
Vermeidungs-
Projekte.
Transparenz
ist
dem
Verein
sehr
wichtig.
„
Wir
öffnen
unsere
Zahlen
den
Menschen,
die
mitwirken″,
sagt
Michael.
Fördermitglieder
würden
Teil
der
„
Ozeankind-
Familie″
und
in
Projektentscheidungen
mit
einbezogen.
Ihre
Reisen,
Transport
und
Unterkunft
finanziert
das
Paar
aus
eigener
Tasche.
„
Wir
verdienen
über
unseren
Online-
Shop,
in
dem
wir
Upcycling-
Produkte
verkaufen,
wie
zum
Beispiel
von
unseren
Freunden
in
Südafrika
gefertigte
Armbänder
aus
recycelten
Geisternetzen
oder
Leinen″,
berichtet
Michael.
Neu
im
Shop
ist
das
von
Ozeankind
entwickelte
Arbeitsbuch
„
Entdecke
den
Plastikrebell
in
Dir″,
mit
dem
Kinder
zusammen
mit
ihren
Eltern
lernen,
rätseln
und
Spaß
haben
können.
In
Osnabrück
ist
das
Buch
(7,
10
Euro)
bei
Bücher
Wenner
und
im
Geschäft
Tara
–
unverpackt
im
alten
Hannoverschen
Bahnhof
erhältlich.
Bildtexte:
Plastikmüll
im
Indischen
Ozean
in
der
Region
der
Malediven.
Marina
und
Michael
Schmidt
mal
nicht
am
Ozean,
sondern
am
Rubbenbruchsee.
Ozeankind
hat
auch
in
Osnabrück
bereits
Müllsammel-
Aktionen
durchgeführt.
Fleißige
Helfer
bei
einer
Ozeankind-
Aktion
auf
der
Malediven-
Insel
Dhiffushi.
Weltweit
sind
bereits
mehr
als
33
Millionen
Tonnen
Müll
gesammelt
worden.
Fotos:
Verein
Ozeankind,
Carolin
Hlawatsch,
Ahmed
Shiruhan
Autor:
Carolin Hlawatsch