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1.
Erscheinungsdatum:
04.06.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der kleine Schäfer mit seinen Mini-Schafen
Zwischenüberschrift:
Siebenjähriger Osnabrücker Joshua vermietet Rasenmäher auf vier Beinen
Artikel:
Originaltext:
Der
Ende
April
in
Sutthausen
geborene
Ouessant-
Bock
trägt
schon
kleine
Horn-
Ansätze.
Später
kann
daraus
mal
ein
rund
geformtes,
imposantes
Gehörn
werden,
„
Schnecke″
genannt.
Weibliche
Ouessants
sind
hornlos.
Osnabrück
Keck
schiebt
sich
Joshua
die
Schiebermütze
aus
der
Stirn
und
stapft
in
Gummistiefeln
durch
das
hohe
Gras
zu
seinen
Schäfchen.
Der
Osnabrücker
ist
zwar
erst
sieben
Jahre
alt,
betreibt
aber
bereits
sein
erstes
eigenes
„
Geschäft″:
Er
hält
eine
Herde
Ouessants
–
Bretonische
Zwergschafe
–
in
Sutthausen,
die
er
als
„
tierisch
gute
Rasenmäher″
vermietet.
Joshua
weiß,
wie
man
Schafe
anlockt,
anfasst,
pflegt
und
züchtet.
„
Das
habe
ich
mir
von
meinem
Papa
abgeguckt″,
ruft
er,
während
er,
umringt
von
der
Herde,
Schaf-
Leckerlis
aus
Weidenrinde
verteilt.
Zu
seinem
vierten
Geburtstag
bekam
Joshua
seine
ersten
beiden
Ouessant-
Schafe
geschenkt.
„
Martha
und
Lisa
haben
wir
damals
bei
einem
Herdbuchzüchter
im
Raum
Diepholz
erstanden.
Für
Joshua
sollten
es
möglichst
kleine
Schafe
sein,
die
er
handeln
kann.
Da
ist
die
Rasse
Ouessant
genau
passend″,
berichtet
sein
Vater
Jörg
Langen,
Inhaber
der
Kloster-
und
Gutsschäferei
Langen.
Im
Nebenerwerb
hält
der
Garten-
und
Landschaftsbauer
alte,
schützenswerte
Schafrassen,
mit
denen
er
durch
schonende
Beweidung
den
Naturschutz
unterstützt.
Mit
seinen
derzeit
insgesamt
150
Schafen
der
Rassen
Swaledale
und
Bentheimer
beweidet
er
30
Hektar
Land
im
Auftrag
von
Privatleuten,
Landwirten
oder
der
Stadt
Osnabrück.
Schon
von
klein
auf
begleitet
Joshua
seinen
Vater
zu
den
Schafen.
Der
Junge
hat
eine
große
Begeisterung
für
die
Tiere
entwickelt,
die
auch
nicht
weniger
wurde,
als
ihn
eines
der
kräftigen
Swaledales
einmal
kurzerhand
umgeschubste.
So
entschlossen
sich
seine
Eltern
irgendwann
zu
dem
lebendigen
Geburtstagsgeschenk
–
und
lagen
damit
absolut
richtig:
Aus
Joshuas
anfänglich
zwei
Ouessant-
Schafen
sind
inzwischen
stolze
18
geworden.
Um
seine
Herde
zu
vergrößern,
investierte
Joshua
sein
Taschengeld
in
Böcke.
„
Ein
paar
meiner
Schafe
kommen
auch
aus
dem
Osnabrücker
Zoo″,
berichtet
der
junge
Schäfer
stolz.
Und
im
April
kamen
drei
Lämmer
zur
Welt.
Eines
von
ihnen
taufte
er
auf
den
Namen
„
Jörg″.
„
Jetzt
heißt
es
so
wie
mein
Papa″,
sagt
Joshua
und
schmunzelt.
Die
Oussants
in
Sutthausen
tragen
schwarzes,
braunes
oder
graues
Vlies.
Schwarz
ist
die
ursprüngliche
Farbe
dieser
Rasse,
und
in
ihrer
Heimat,
der
bretonischen
Insel
Ouessant,
wird
man
kaum
andersfarbige
Exemplare
antreffen.
Erst
mit
der
Einfuhr
auf
das
Festland
und
der
Einkreuzung
anderer
Rassen
sind
weitere
Farbschläge
entstanden.
„
Ich
hätte
gerne
noch
eine
weiße
Aue
in
meiner
Herde″,
schwärmt
Joshua.
Aue,
so
nennen
Fachleute
weibliche
Schafe.
Regelmäßig
präsentiert
Joshua
seine
Lieblingsschafrasse
beim
Schafstag
im
Tuchmacher-
Museum
Bramsche,
das
nächste
Mal
am
Sonntag,
16.
Juni.
Dort
wurde
er
einmal
von
einer
Besucherin
aus
Westerkappeln
angesprochen,
die
seine
Ouessants
sehr
niedlich
fand.
Im
Gespräch
mit
ihr
entwickelte
Joshua
seine
Geschäftsidee
–
und
vermietet
seitdem
Minischafe
als
ökologische
Rasenmäher
für
zehn
Euro
pro
Tier
im
Monat.
„
Selbstverständlich
werden
die
Interessenten
zunächst
auf
Herz
und
Nieren
geprüft″,
betont
der
kleine
Geschäftsmann,
der
bei
solchen
Sätzen
schon
wie
ein
Großer
klingt.
Das
sei
tatsächlich
wichtig,
ergänzt
sein
Vater
mit
einem
Lächeln.
Schließlich
müsse
der
Entleiher
Verantwortung
für
die
Tiere
übernehmen
und
ihnen
zum
Beispiel
eine
ausreichend
große
Fläche
bieten.
Da
Schafe
Herdentiere
sind,
sollten
immer
mindestens
zwei
von
ihnen
auf
einer
Weide
stehen.
Gesetzlich
vorgeschrieben
sind
ganzjährig
mindestens
750
Quadratmeter
für
zwei
Tiere.
Die
Schafe
benötigen
einen
an
drei
Seiten
geschlossenen
Unterstand
als
Regen-
und
Sonnenschutz
und
immer
frisches
Wasser.
Ansonsten
sind
sie
robust
und
können,
ein
entsprechendes
Nahrungsangebot
vorausgesetzt,
das
ganze
Jahr
über
draußen
gehalten
werden.
Mit
einigen
seiner
Ouessants
geht
Joshua
manchmal
auch
zusammen
mit
seinen
Kumpels
aus
der
Grundschule
spazieren.
„
Mein
Lieblingsschaf
Paul
lässt
sich
schon
gut
am
Halfter
führen″,
berichtet
er.
Das
sei
praktisch
und
wichtig
für
die
Vorführung
seiner
Tiere
auf
Zuchtschauen
wie
zum
Beispiel
im
September
2018
auf
der
Leistungsschau
des
Osnabrücker
Herdbuchs
auf
dem
Hof
Meyer
zu
Strohen
in
Hellern,
wo
neben
Rindern
auch
Schafe
gezeigt
wurden.
Wer
Interesse
an
Joshuas
„
ökologischen
Rasenmähern″
hat,
kann
per
E-
Mail
an
joshualangen@
icloud.com
Kontakt
mit
ihm
aufnehmen.
Bildtexet:
Joshua
Langen
(7)
geht
gerne
mit
seinem
Lieblingsschaf
Paul
spazieren.
Paul
war
das
erste
Lamm
in
Joshuas
Zucht.
Er
ist
zutraulich
und
lässt
sich
gut
am
Halfter
führen.
Der
Ende
April
in
Sutthausen
geborene
Ouessant-
Bock
trägt
schon
kleine
Horn-
Ansätze.
Später
kann
daraus
mal
ein
rund
geformtes,
imposantes
Gehörn
werden,
„
Schnecke″
genannt.
Weibliche
Ouessants
sind
hornlos.
Fotos:
Carolin
Hlawatsch
Ouessant-
Schafe
Die
kleinste
Schafrasse
Europas
stammt
von
der
Insel
Ouessant,
einem
baumlosen,
kargen
Eiland
im
Atlantik
vor
Frankreichs
Bretagne-
Küste.
Von
jeher
wurden
die
Schafe
dort
in
rauem
Klima
ohne
Stall
gehalten,
auch
weil
es
keine
Raubtiere
auf
der
Insel
gab,
die
ihnen
gefährlich
werden
konnten.
Das
führte
zu
einer
robusten,
anspruchslosen
Schafrasse.
Warum
diese
nur
knapp
50
Zentimeter
Schulterhöhe
erreicht,
ist
nicht
genau
belegt.
Eine
Theorie
besagt,
dass
auf
Ouesssant
nur
die
größeren
Tiere
geschlachtet
wurden
und
sich
durch
diese
Auslese
die
kleineren
Exemplare
fortgepflanzt
haben.
Die
Ouessants
liefern
im
Verhältnis
zu
ihrer
Körpergröße
sehr
hohe
Wollmengen.
Eine
1880
eingerichtete
Fährverbindung
brachte
erste
Touristen
auf
die
Insel
und
mit
ihnen
neue
Ideen.
Allmählich
begann
man
auf
Ouessant,
Schafe
zur
Fleischproduktion
einzukreuzen.
Dies
brachte
die
Rasse
dort
fast
gänzlich
zum
Aussterben.
Dafür
war
sie
nun
aber
auch
auf
das
Festland
geraten,
wo
sie
vor
allem
Adlige
als
Dekoration
auf
ihren
Schlossweiden
hielten.
Damit
bewahrten
sie
die
Rasse
vor
dem
Verschwinden.
Mit
vier
Ursprungsherden
konnte
1970
eine
Erhaltungszucht
begonnen
werden.
Autor:
Carolin Hlawatsch