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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Weniger Passanten in der Innenstadt
 
Umsatzrückgang trübt Aussichten im Handel
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Handelsmonitor 2019 vorgestellt
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Nicht ohne Sorgen blickt der Osnabrücker Einzelhandel in die Zukunft. Der Grund: In der Langzeitstudie Handelsmonitor″, die seit einigen Jahren von der IHK, dem City-Marketing und der Osnabrück Marketing und Tourismus GmbH aufgelegt wird, zeigen einige wichtige Kennzahlen einen negativen Trend auf. So prognostiziert der Einzelhandel einen Rückgang beim Umsatz, zudem entwickelt sich die Innenstadt weniger dynamisch, als es die Konkurrenz aus Münster und Bielefeld tut. Weiterhin rückläufig entwickelten sich zudem die Passantenströme in den wichtigsten Einzelhandelslagen vor allem aber in der Johannisstraße. Zudem wurden Besucher nach den Stärken der Osnabrücker Innenstadt befragt 60 Prozent lieferten eine bezeichnende Antwort.

Osnabrück Der Osnabrücker Einzelhandel droht hinter seinen Konkurrenten aus Bielefeld, Münster und Oldenburg ins Hintertreffen zu geraten. Das ist ein Ergebnis des neuen Handelsmonitors, der nun vorgestellt wurde. Ein anderes ist der gravierende Passantenrückgang in der Johannisstraße.

Seit fünf Jahren untersucht die Industrie- und Handelskammer (IHK) gemeinsam mit dem Osnabrücker City Marketing (OCM) und der Osnabrück Marketing und Tourismus (OMT) die Entwicklung des Einzelhandels in der Innenstadt. Nach den alarmierenden Zahlen aus dem Vorjahr mit schweren Verlusten unter anderem bei der Passantenfrequenz scheint sich die Situation in der Osnabrücker Geschäftswelt nun zu stabilisieren.

Allerdings offenbart der Handelsmonitor einen Trend, der sich auch schon im Vorjahr zeigte. Sowohl bei der Kaufkraft als auch beim Umsatz besitzt Osnabrück im bundesweiten Vergleich und in Relation zu den benachbarten Städten wie Bielefeld oder Münster seit 2016 eine weitaus geringere Dynamik. Zwar behauptet sich die Stadt als zentraler Einkaufsort der Region, doch laut Handelsmonitor entwickelt sich die Umsatzprognose im Vergleich zum Vorjahr negativ. Prognostiziert wird ein Einzelhandelsumsatz in Höhe von 1, 429 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es noch 1, 495 Milliarden Euro gewesen.

In der wichtigen Kategorie der Handelszentralität stagniert Osnabrück bei einem Wert von 143 Punkten. Diese Kennzahl zeigt an, wie viel Kaufkraft aus dem Umland nach Osnabrück fließt, und ist somit ein Indikator für die Anziehungskraft des innerstädtischen Einzelhandels auf die Region. Osnabrück liegt hier mehr oder weniger gleichauf mit Oldenburg.Shopping-Erlebnis

Als Herausforderung für die Zukunft bezeichnete IHK-Expertin Anke Schweda die Sicherung der guten Erreichbarkeit der Innenstadt. Händler müssten sich außerdem Gedanken machen, wie Offline- und Online-Geschäft miteinander verknüpft werden und das Shopping-Erlebnis für Besucher der Innenstadt weiterentwickelt werden könnte.

Nach unten zeigt der Pfeil weiterhin bei den Passantenfrequenzen in den Innenstadtlagen wenn auch nicht ganz so dramatisch wie im Vorjahr. In der Addition von vier Messpunkten in der Georgstraße, der Großen Straße, der Krahnstraße und der Herrenteichsstraße ergibt sich ein leichtes Minus von 0, 9 Prozent. Zum Vergleich: In 2017 hatten 11, 1 Prozent weniger Menschen als im Vorjahr die Messpunkte im Zentrum passiert, wie OMT-Geschäftsführerin Petra Rosenbach bilanzierte.

Dramatisch stellt sich die Entwicklung in der Johannisstraße dar: Bedingt durch die Baustellensituation, büßte die Straße im Vergleich zum Vorjahr fast ein Viertel der Passanten ein. Schon im Vorjahr war ein Verlust von mehr als 20 Prozent zu verzeichnen gewesen. Weniger Durchlauf war zudem im südlichen Abschnitt der Großen Straße messbar.Krahnstraße steigert sich

Doch bei den Frequenzmessungen gibt es auch positive Ergebnisse. So steigerte sich in 2018 vor allem der nördliche Abschnitt der Krahnstraße, in dem viele inhabergeführte Geschäfte zu finden sind. Auch am Nikolaiort und in der Herrenteichsstraße war mehr los als im Vorjahr.

Nach den drastischen Einbrüchen bei den Passanten-Zahlen im Weihnachtsgeschäft 2017 ist die Zahl der Menschen auf Geschenk-Suche im vergangenen Jahr wieder leicht angestiegen erreicht aber noch lange nicht das Niveau von 2016. Konkret: In der 50. Kalenderwoche des Jahres 2016 wurden an vier Messpunkten in der Summe rund 740 000 Personen gemessen. Im Jahr darauf schrumpfte diese Zahl auf rund 545 000 Menschen. 2018 stieg die Zahl leicht auf rund 585 000.

Rosenbach betonte, dass es außerordentliche Öffnungstage wie beispielsweise der Black Friday″ sind, die für volle Geschäfte und somit auch Einzelhändlerkassen sorgen. Die OMT-Chefin hofft daher, dass auch verkaufsoffene Sonntage durch die Gesetzesreform auf Landesebene wieder einfacher ermöglicht werden können.

Weil die langen Adventssamstage mit Öffnungszeiten bis 22 Uhr in den vergangenen Jahren rückläufige Passantenzahlen offenbarten, sollen diese laut Rosenbach in 2019 keine Wiederholung erfahren. Angesichts der in der Summe eher durchwachsenen Zahlen appellierte OCM-Chefin Ira Klusmann an den Zusammenhalt in der Osnabrücker Geschäftswelt: Beim VfL hat man gesehen, was Teamgeist bewirken kann. Im Einzelhandel sind alle Mitbewerber, aber erfolgreich können wir nur gemeinsam sein.″Sauberkeit bemängelt

Martin Kremming vom Beratungsunternehmen Cima stellte schließlich unter anderem die Ergebnisse einer Passanten- und Online-Umfrage vor. Negativ fiel den Befragten dabei die Situation am Neumarkt und in der Johannisstraße auf. Als weitere Schwächen wurden benannt: die allgemeine Verkehrssituation, die fehlende Aufenthaltsqualität und die mangelnde Sauberkeit in der Innenstadt.

Bezeichnend war die meistgenannte Antwortmöglichkeit auf die Frage nach den Stärken der Osnabrücker Innenstadt: Mehr als 60 Prozent gaben hier weiß nicht″ an. Immerhin ein Viertel der Befragten lobte hingegen die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten.

Bildtext:
So voll wie auf unserem Archivfoto aus dem Jahr 2016 hätten es die Einzelhändler in Osnabrück gerne öfter. Doch der aktuelle Handelsmonitor offenbart Rückgänge bei der Passantenfrequenz in der Innenstadt.
Foto:
Archiv/ Jens Lintel

Was ist der Handelsmonitor?

Der Handelsmonitor Osnabrück″ ist eine Gemeinschaftsstudie der Osnabrück-Marketing und Tourismus GmbH (OMT), des Osnabrücker City Marketing e. V. (OCM) und der Industrie- und Handelskammer Osnabrück Emsland Grafschaft Bentheim (IHK).

Ziel ist eine bessere Positionierung des Osnabrücker Einzelhandels durch laufende Marktbeobachtungen. Der Handelsmonitor wird jährlich aktualisiert. Auch ein Vergleich von Städten mit vergleichbarer Einzelhandelsstruktur wird dadurch möglich.

Darüber hinaus wird mit dem Quartierscheck″ ein Fokus auf Handlungsfelder für ausgewählte Geschäftsstraßen vor Ort ermittelt.

Die in der Analyse und Interpretation eingesetzten Methoden werden so angewendet, dass eine fortlaufende Aktualisierung zur strategischen Steuerung ermöglicht werden kann („ Monitoring″- Prinzip).

Mithilfe der jährlichen Aktualisierungen und des Einbaus von Sonderthemen″ sollen zukünftige Zielgruppen und Markttrends erfasst und gezielter Branchen angesprochen werden. Durch die Bündelung von Daten, Fakten und Wissen der lokalen Akteure soll ein lebendiges Monitoring-Instrument für die strategische Weiterentwicklung des Oberzentrums Osnabrück dauerhaft etabliert werden.

Die jeweiligen Ergebnisse werden öffentlich zur Verfügung gestellt.
Autor:
Sebastian Philipp


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