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1.
Erscheinungsdatum:
27.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Müßiggänger″ macht es sich im Jäger bequem
Zwischenüberschrift:
Künstler enthüllt aus Holz der gefällten Kastanie geschnitzte Skulptur
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Ein
Stück
der
alten
Kastanie,
die
im
Biergarten
der
Osnabrücker
Traditionskneipe
„
Grüner
Jäger″
gefällt
werden
musste,
ist
dort
wieder
aufgetaucht.
Der
Osnabrücker
Holzbildhauer
Franz
Greife
hat
daraus
die
lebensgroße
Skulptur
„
Der
Müßiggänger″
gemacht.
Vor
eineinhalb
Jahren
musste
die
rund
150
Jahre
alte
Kastanie
im
Zentrum
des
Wintergartens
schweren
Herzens
gefällt
werden.
Nun
taucht
zumindest
ein
Teil
von
ihr
an
fast
selber
Stelle
und
in
anderer
Form
wieder
auf.
Denn
der
Osnabrücker
Holzbildhauer
Franz
Greife
hat
aus
einen
etwa
zwei
Meter
hohen,
unteren
Stammstück
eine
lebensgroße
Skulptur
gefertigt.
Genau
dort,
wo
lange
Zeit
der
markante
Baum
stand,
liegt
nun
ein
Mann,
der
aus
demselben
feinen,
alten
Holz
geschnitzt
ist.
Das
passt,
denn
ebenso,
wie
mancherorts
Kastanien
vom
Aussterben
bedroht
sind,
gilt
dies
auch
für
Kneipen
und
die
Kneipenkultur.
Die
Schaffung
sogenannter
„
dritter
Orte″
der
Begegnung
und
des
Austauschs
neben
der
Familie
und
dem
Arbeitsplatz
ist
daher
in
aller
Munde.
In
dem
seit
1859
als
„
Biertränke″
bestehenden
Traditionslokal
im
Schatten
der
Katharinenkirche
rennt
man
damit
allerdings
drei
Jahrhunderte
offene
Türen
ein.
Bis
heute
ist
der
„
Grüne
Jäger″
ein
florierender
Treffpunkt
für
die
unterschiedlichsten
Bewohner
der
Stadt.
„
Der
Müßiggänger″
hat
Greife
denjenigen
genannt,
der
nun
dort
quasi
eingezogen
ist.
Damit
möchte
der
Künstler,
der
seinerzeit
als
Abiturient
selbst
Stammgast
im
„
Jäger″
gewesen
ist,
auf
den
Aspekt
nicht
nur
der
physischen
Einkehr
in
eine
Kneipe,
sondern
auch
der
„
inneren
Einkehr″,
des
Innehaltens
und
der
„
Besinnung
vom
Alltag″
hinweisen.
Das
Thema
Müßiggang
sei
schon
immer
ein
weltweites
Thema
der
Kunst
und
Kultur
gewesen
und
nicht
zuletzt
selbst
eine
Kunst,
betont
er.
Seit
mehr
als
30
Jahren
arbeitet
Greife
mit
Holz
–
in
den
ersten
zehn
Jahren
noch
in
der
Möbelproduktion,
bevor
er
das
Material
als
Rohmasse
für
Skulpturen
entdeckt
hat.
Das
Stück
Jäger-
Kastanie
hat
sich
dabei
als
recht
tückisch
erwiesen.
Zum
einen
musste
es
von
allerlei
Eisenteilen
befreit
werden,
die
unter
anderem
als
Führungselemente
für
Stromkabel
gedient
haben.
Und
zum
anderen
stellte
sich
schon
beim
ersten
Zuschnitt
des
Rohlings
mit
der
Kettensäge
heraus,
dass
der
Stamm
innen
hohl
ist
und
der
Künstler
somit
weniger
Volumen
zur
Verfügung
hatte
als
ursprünglich
gedacht.
Das
führte
dazu,
dass
der
Müßiggänger
nun
buchstäblich
ein
Hohlkreuz
hat,
welches
aber
nicht
zu
sehen
ist,
da
er
in
2,
30
Meter
Höhe
in
seiner
Gänze
selbst
unübersehbar
auf
einem
Podest
an
einer
Wand
liegt.
Dabei
wirkt
er
alles
andere
als
hölzern,
sondern
zutiefst
menschlich.
Nicht
nur
dem
Künstler,
sondern
auch
Jäger-
Chef
Pascal
Rupp
war
es
wichtig,
dass
der
neue
Stammgast
aus
dem
Holzstamm
nicht
als
müder
und
verstrahlter
Trunkenbold
erscheint,
sondern
offenen
Auges
bei
Sinnen
ist,
positiv
wach
und
entspannt
aussieht,
Ruhe,
Zufriedenheit
und
Friedlichkeit
ausstrahlt.
Er
selbst
habe
Modell
gestanden
–
und
das
sei
ihm
„
nicht
schwergefallen″,
verriet
der
Gaststättenbetreiber
augenzwinkernd
bei
der
feierlichen
und
gefeierten
Enthüllung
der
neuen
Holzskulptur
am
Sonntagmittag.
Die
geladenen
Gäste
und
die
zufällig
anwesende
Frühschoppengesellschaft
bekamen
im
Anschluss
auch
einen
Film
zum
Arbeitsprozess
zu
sehen.
Auch
erinnerte
Rupp
daran,
dass
aus
anderen
Teilen
der
Kastanie
bereits
ein
Wandbrett
und
zwei
Tische
gemacht
worden
sind
–
und
Frühstücksbrettchen,
die
zugunsten
einer
Baumpatenschaft
zum
Verkauf
angeboten
wurden.
Der
liegende,
dabei
aber
über
allen
thronende
„
Mann
wie
ein
Baum″
ist
nun
jedoch
das
Herz-
und
Prunkstück
der
Wiederverwertung
–
und
könnte
zum
neuen
Markenzeichen
des
„
Jägers″
werden.
Bildtexte:
Enthüllt
von
Fuß
bis
Kopf
von
Holzbildhauer
Franz
Greife:
In
unmittelbarer
Nähe
von
dem
Ort,
an
dem
im
„
Grünen
Jäger″
früher
die
Kastanie
stand,
liegt
nun
ein
entspannter
Mann.
Die
Kastanie
im
„
Grünen
Jäger″
war
krank
und
musste
vor
anderthalb
Jahren
gefällt
werden.
Fotos:
Thomas
Osterfeld,
Archiv/
Gert
Westdörp
Autor:
Matthias Liedtke