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1.
Erscheinungsdatum:
25.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Es ist zum Verzweifeln!
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Kein
Krieg
um
Vorgärten″
(Ausgabe
vom
22.
Mai)
.
„
Natürlich
bieten
solche
Hardcore-
Schottergärten
mit
Findling,
Konifere
und
Marmor-
Gabione
eher
den
Anblick
eines
Heldengrabes
als
den
eines
mit
Leben
gefüllten
biodiversen
Außenwohnzimmers.
Auch
weitläufig
gepflasterte
Stellplatzanlagen
oder
scharf
geschorene
und
unkrautfrei
gespritzte
Rasenflächen
sind
Faltern,
Hummeln
und
Dompfaffen
öde
unwirtliche
Lebensräume.
Selbst
aufwendig
mit
nicht
heimischen
Edelstauden
und
Zuchtblüten
vollgestopfte
Prachtgärten
nutzen
der
Natur
wenig,
weil
sie
für
die
vorgenannte
Fauna
gar
nicht
nutzbar
sind.
Andererseits:
Der
lustige
verwilderte
Bio-
Garten
kommt
auch
oft
nicht
gut
an,
weil
manchem
Nachbarn
der
böse
Samenflug
des
Un-
besser:
Wildkrautes
missfällt.
Natürlich
sind
Schotterwüsten
recht
langweilig
und
hässlich.
Aber
muss
hier
schon
wieder
gesetzesmäßig
scharf
geschossen
werden?
Moden
–
auch
im
Garten
–
kommen
und
gehen,
und
mit
Verlaub:
Ich
bezweifele,
dass
in
einer
Urbanisation
selbst
hundert
versprengte
,
grüne′
Reihenhaus-
Vorgärtchen
die
dortige
Insekten-
und
Vogelwelt
merklich
retten
helfen
können.
Viel
wichtiger
wäre
eine
Renaturierung
der
ausgeräumten,
monokulturell
genutzten
Feldflur,
Düngeeinschränkungen,
Pestizidvermeidung
und
intelligentes
Brachlandmanagement.
Hier
sollten
die
Kommunen
–
auch
mit
ihren
Flächen
–
als
gutes
Beispiel
vorangehen
und
vielleicht
sogar
Anreize
für
die
Anlage
biodiverser
Privatflächen
bieten.
Manche
tun
das
bereits.
Dies
müsste
nur
positiv-
offensiver
kommuniziert
werden.
Vielleicht
würden
dann
auch
mehr
Schottergarten-
und
Maisfeldbesitzer
nachdenklich
werden.″
Klaus
Schafmeister
Georgsmarienhütte
„
Die
Initiative
der
Grünen,
in
Osnabrück
Aktivitäten
gegen
die
Zunahme
der
Schottergärten
zu
unternehmen,
ist
begrüßens-
und
unterstützenswert,
und
wenn
es
im
Rahmen
bestehender
Rechtsverordnungen
bereits
Möglichkeiten
gibt,
gegen
solche
Entgleisungen
vorzugehen,
sollte
das
dringend
passieren.
Aber
es
ist
wie
(fast)
immer:
Außer
hohlem
Geschwätz
passiert
bei
uns,
wenn
es
um
die
biologische
Vielfalt
geht,
nichts
oder
nur
Einfältiges.
Wie
naiv
muss
man
eigentlich
sein
zu
glauben,
man
könne
dieser
Entwicklung
mit
Anreizen
erfolgreich
begegnen?
Und
wie
sollen
solche
Anreize
denn
aussehen?
Vielleicht
ein
Gutschein
für
einen
Mähroboter,
der
dann
auf
der
ehemals
geschotterten
Fläche
den
einförmigen
Rasen
kontinuierlich
niedermetzelt
und
nebenbei
mal
einen
Igel
anschreddert?
Das
Problem
beginnt
ja
nicht
erst
bei
Gärten,
die
durch
Schotter
und
eingefärbten
Kies
ihre
Lebensfeindlichkeit
dokumentieren,
sondern
bei
Gärten,
die
zwar
grün,
aber
so
überpflegt
und
steril
sind,
dass
Insekten
und
andere
wildlebende
Mitgeschöpfe
keinerlei
Chancen
haben,
dort
zu
existieren.
Mein
Fachkollege
Prof.
Peter
Berthold,
ehemals
Leiter
des
Max-
Planck-
Institutes
für
Ornithologie
(Vogelwarte
Radolfzell)
,
nennt
sie
treffend
Psychopathengärten.
Es
gibt
übrigens
noch
eine
weitere
Entwicklung,
die
für
heimische
Organismen
eine
Katastrophe
ist,
nämlich
die
Beete
unter
einer
dicken
Decke
von
Rinden-
und
Holzmulch
zu
ersticken,
und
die
greift
nicht
nur
in
Privatgärten,
sondern
auch
auf
öffentlichen
Flächen
und
an
Hochschulstandorten
um
sich.
Was
nutzen
Konferenzen
des
Weltbiodiversitätsrates
mit
allen
daraus
resultierenden
Schreckensmeldungen
und
Appellen,
wenn
im
Großen
wie
im
Kleinen
nichts
wirklich
Durchgreifendes
passiert?
!
Es
ist
zum
Verzweifeln!
″
Prof.
Dr.
Herbert
Zucchi
Osnabrück
Bildtext:
Pflegeleicht,
mehr
nicht:
ein
typischer
Schottergarten.
Foto:
Carmen
Jaspersen/
dpa
Autor:
Klaus Schafmeister, Prof. Dr. Herbert Zucchi