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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Entwurf der „Schinkelkids″ wird (fast) Wirklichkeit
Zwischenüberschrift:
Kinder haben eigenen Spielplatz geplant / CDU fürchtet Probleme durch Nähe zum Straßenstrich
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Grundschüler des Hortes Schinkelkids der Osnabrücker Heiligenwegschule haben den Spielplatz ihrer Träume entworfen. Ihre Ideen gingen an ein Planungsbüro. Jetzt wurde ihnen der Entwurf vorgestellt und die Kinder sind begeistert.

Voller Vorfreude stürmten 23 Schinkelkids″ in den Speisesaal der Heiligenwegschule und riefen dabei Hallo Rosa! Hallo Karin! Vor einem Monat waren Rosa Jünemann und Karin Wank vom Kinder- und Jugendbüro schon einmal hier gewesen und hatten mit den Schülern Ideen für einen Spielplatz nach ihren Wünschen gesammelt. Laut der Hortleiterin Anika Langenkamp gab es seitdem kaum ein anderes Thema mehr.

Zusammen waren sie auf Spielplätze in der Umgebung gegangen und hatten überlegt: Was gefällt uns und was nicht? Der Hasepark an der Buerschen Straße, in dem der neue Spielplatz entstehen soll, wurde gemeinsam vermessen. Dann bauten die Kinder kreative Modelle zu ihren Ideen, zum Beispiel mit Perlen, Milchkartons oder Korken.

Jetzt war Jonas Hageböke vom Planungsbüro Brandenfels mit dem fertigen Entwurf da. Ein kostenloser Süßigkeitenautomat, ein Hühnergehege oder einen Heißluftballon wird es zwar nicht geben, das aber störte die Kinder nicht. Sie hatten nur Ohren für das, was alles möglich gemacht wird. Mit leuchtenden Augen und lauten Oh!″- und Ah!″- Rufen hörten sie gespannt zu, wie Hageböke den Plan vorstellte.

Eine Kletterpyramide mit einem Baumhaus auf der Spitze und eine lange Rutsche wird es zum Beispiel geben. Einen Dinosaurier zum Draufklettern bekommen die Kinder auch. Einen echten?″, fragte ein Schüler hoffnungsvoll. Leider nur einen aus Stein″, erklärte Hageböke. Sicherheitsrisiko Einhorn

Dass es auch ein Einhorn (aus Holz) geben wird, sorgte für besonders laute Freude. Leider sei das mit dem Horn aus Sicherheitsgründen ein bisschen schwierig, schränkte der Experte ein, aber man arbeite schon an einer Lösung. Eine richtige Graffitiwand sei auch nicht umsetzbar, dafür wird es eine Kreidewand zum Bemalen geben. Der gewünschte Blumeneingang″ soll durch ein Blumenmuster auf dem Boden verwirklicht werden. Außerdem wird ein barrierefreies Spielhaus gebaut. Die Aussicht auf einen Schaukelpark wurde mit lautem Jaaaaa! kommentiert. Auch das Karussell, die Trampoline und das Labyrinth kamen gut an.

Die Kinder hatten in ihren Modellen auch an ein Toilettenhaus, Mülleimer und Bänke gedacht. Ob es die denn auch in echt geben wird? Hageböke beruhigte die kleinen Planer. Sogar fünf Tische mit Bänken zum Picknicken seien eingeplant. Ein Junge wollte wissen, ob der Fußballplatz und die Bäume erhalten bleiben. Auch da konnte Hageböke Gewissheit schaffen, beides bleibe so, wie es ist. Nur wann es endlich losgeht, konnte Hageböke nicht genau sagen. Im Herbst starten auf jeden Fall die ersten Vorbereitungen, im Frühjahr nächsten Jahres dann der eigentliche Bau. Im Sommer 2020 soll das Projekt fertig sein. Was für die Architekten ein sportlicher Zeitrahmen ist, ist für die Grundschüler ein halbe Ewigkeit.

Der Spielplatz ist das erste Projekt des Förderprogrammes Soziale Stadt″. 15 Millionen Euro stehen für die Umgestaltung des Stadtteils Schinkel zur Verfügung. Nach aktuellem Stand soll davon etwa eine halbe Million in den Spielplatz fließen. Im Hasepark soll neben dem Spielplatz noch ein Parkour-Park für Jugendliche entstehen, der auch von den Grundschülern interessiert begutachtet wurde. Die Idee ist, einen Mehrgenerationenpark zu schaffen, der Kindern und ihren Familien viel bietet.

Zum Schluss musste der Spielplatzentwurf in der Heiligenwegschule noch offiziell gemacht werden. Mit einem lautstarken: Ja!″, stimmten die Kinder dem Entwurf zu und unterschrieben die Urkunde. Nun steht dem Bau ihres selbst gestalteten Spielplatzes nichts mehr im Wege.CDU sorgt sich

Während sich die Kinder schon freuen, macht sich die CDU Sorgen: Die unmittelbare Nähe des geplanten Großspielplatzes zum Straßenstrich erfordert schnellstmöglich entsprechende Maßnahmen″, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung der christdemokratischen Ratsfraktion. Diese will in die nächste Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr und Ordnung einen Antrag einbringen, in dem Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen gefordert werden.

Anlieger beklagten sich immer wieder darüber, dass die Straßenprostitution im Hasepark Probleme mit sich bringe, berichtet die CDU, vor allem eine Vermüllung des Bereiches, und die Verrichtung der Notdurft auch auf Anliegergrundstücken seien zu beobachten. Wir befürchten, dass sich das auch auf den geplanten Spielplatz auswirken wird.″ Um dessen Nutzer zu schützen, müsse die Anlage gesichert und die Spielfläche sauber und rein gehalten werden. Hier sind vor allem der Ordnungsaußendienst und der Osnabrücker Servicebetrieb gefragt.″

Bildtexte:
Die kleinen Planer unterzeichnen feierlich die Urkunde damit ist der Spielplatzentwurf offiziell″.
Jonas Hageböke musste viele Fragen beantworten.
" Die längste Rutsche der Welt" wünschen sich die Schinkelkids in ihrem Modell.
Fotos:
André Havergo, Stella Essmann
Autor:
Stella Essmann


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