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1.
Erscheinungsdatum:
21.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Strahlende Bilderwelten des Mittelalters
Zwischenüberschrift:
Diözesanmuseum zeigt aufwendige Reproduktionen mittelalterlicher Handschriften
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
Diözesanmuseum
Osnabrück
zeigt
die
Sonderausstellung
„
Gebundene
Pracht
–
Die
Faszination
Faksimile″.
Bis
zum
22.
September
werden
aufwendig
gestaltete
Reproduktionen
der
schönsten
und
bekanntesten
mittelalterlichen
Handschriften
gezeigt.
Wer
jetzt
die
Nase
rümpft
und
sagt:
„
Wieso
so
viel
Aufhebens
um
ein
paar
Kopien?
Ich
will
die
Originale
sehen″,
der
muss
wissen,
dass
die
viele
Jahrhunderte
alten
und
dementsprechend
empfindlichen
Originale
nur
höchst
selten
und
dann
auch
nur
unter
verschärften
Klima-
,
Licht-
und
Sicherheitsbedingungen
einsehbar
sind.
Die
Faksimiles
–
das
lateinische
„
fac
simile″
bedeutet
„
mache
es
ähnlich″
–
werden
in
mehrstufigem
Druck
auf
pergamentähnlichem
Spezialpapier
in
geringer
Auflage
hergestellt
und
zwischen
ebenfalls
originalgetreu
handwerklich
verzierte
Buchdeckel
gebunden.
Das
Streben
nach
Annäherung
an
das
Original
geht
so
weit,
dass
dessen
Beschädigungen
wie
etwa
Fehlstellen
und
Löcher
auch
in
das
Faksimile
hineingestanzt
werden.
Der
große
Vorteil
der
Faksimiles
liegt
darin,
dass
der
Betrachter
eigenhändig
umblättern
und
Seite
für
Seite
betrachten
darf,
was
beim
Original
ausgeschlossen
wäre.
Die
aufwändige
Herstellung,
die
nur
wenige
Fachverlage
auf
der
Welt
beherrschen,
hat
ihren
Preis.
So
kostet
etwa
die
Nachbildung
des
Codex
Gisle,
des
um
1300
von
der
Ruller
Zisterzienserin
Gisela
von
Kerssenbrock
gemalten
Gesang-
und
Gebetbuchs,
rund
10
000
Euro.
Es
sind
eben
in
gewisser
Weise
auch
eigenständige
Kunstwerke,
die
durch
die
Reproduktion
entstehen.
Die
Ausstellung
zeigt
beides:
die
Techniken
und
Arbeitsschritte
der
modernen
Faksimilierung
wie
auch
Werkzeuge
und
Hilfsmittel
der
klösterlichen
Schreibstuben
des
Mittelalters.
Der
Quaternio-
Verlag
in
Luzern/
Schweiz
gehört
zu
den
bedeutenden
Faksimile-
Herausgebern
historischer
Schriften.
Aus
Anlass
seines
zehnjährigen
Bestehens
geht
er
mit
den
schönsten
Beispielen
aus
dem
Verlagsprogramm
auf
Reisen
zu
den
Orten,
wo
er
die
Originale
einsehen
und
fotografisch
erfassen
durfte.
Das
Osnabrücker
Diözesanmuseum
ist
dabei,
weil
hier
vor
fünf
Jahren
die
Reproduktion
des
Codex
Gisle
entstand.
Eigentlich
sollten
im
Rahmen
der
Ausstellungseröffnung
Original
und
Faksimile
des
Codex
Gisle
im
Vergleich
gezeigt
werden,
berichtet
Museumsdirektor
Hermann
Queckenstedt.
Doch
dann
kam
es
anders.
Der
Ausstellungsstart
verzögerte
sich,
und
die
schon
länger
zugesagte
Ausleihung
des
Original-
Codex
Gisle
an
das
Paul-
Getty-
Museum
in
Los
Angeles
musste
bereits
Anfang
Mai
über
die
Bühne
gehen.
Museumsmitarbeiterin
Urszula
Ornat
begleitete
das
unschätzbar
wertvolle
nationale
Kulturgut
als
persönliche
Kurierin
auf
dem
Flug
in
die
Neue
Welt,
nachdem
zuvor
im
Museum
die
stellvertretende
Zollamtsleiterin
Silke
Dohms
die
Verpackung
überwacht
hatte,
alles
streng
nach
den
Vorgaben
des
neuen
Kulturgutschutzgesetzes.
Noch
während
der
Laufzeit
der
Osnabrücker
Ausstellung
wird
das
Original
aus
Kalifornien
zurückerwartet,
sodass
der
direkte
Vergleich
wohl
ab
der
zweiten
Augusthälfte
doch
noch
möglich
wird.
Der
Besuch
der
Ausstellung
lohnt
sich
auf
jeden
Fall
auch
schon
jetzt.
23
Faksimiles
nach
Originalen
des
10.
bis
16.
Jahrhunderts
sind
zu
sehen,
neun
davon
sind
zum
individuellen
Blättern
freigegeben.
In
der
Mehrzahl
handelt
es
sich
um
geistliche
Schriften
etwa
aus
Oxford,
Paris,
Bourges,
Reichenau,
Regensburg
oder
Breslau,
aber
es
sind
auch
weltliche
Werke
darunter
wie
etwa
die
„
Sternbilder
der
Antike″
aus
Limoges
oder
„
Der
Welsche
Gast″,
eine
Art
Knigge
des
14.
Jahrhunderts.
Museumspädagogin
Jessica
Löscher
hat
neben
den
Vitrinen
und
Lesepulten
eine
große
Ritterburg
aufgebaut,
sodass
die
Kinder
Szenen
aus
dem
Pariser
Alexanderroman
nachstellen
können.
Die
Ausstellung
„
Gebundene
Pracht″
ist
bis
zum
22.
September
im
Diözesanmuseum
zu
sehen.
Am
morgigen
Internationalen
Museumstag
(19.
Mai)
gibt
Clarissa
Rothacker
vom
Quaternio-
Verlag
Einblicke
in
die
Faksimilierung
mittelalterlicher
Handschriften.
Zum
gesamten
Begleitprogramm:
https:
//
bistum-
osnabrueck.de/
vorschau-
gebundene-
pracht.
Bildtext:
Nur
mit
Samthandschuhen
inspiziert
Zollbeamtin
Silke
Dohms
(Mitte)
das
Original
des
Codex
Gisle,
der
um
1300
entstandenen
Musikhandschrift
aus
dem
Kloster
Rulle,
bevor
es
seine
Reise
zu
einer
Kunstausstellung
in
Los
Angeles
antreten
kann.
Das
Team
des
Diözesanmuseums
mit
(von
links)
Friedrike
Dorner,
Urszula
Ornat
und
Hermann
Queckenstedt
sowie
ein
Zoll-
Azubi
sind
Zeugen
der
Ausfuhrkontrolle.
Fotos:
Jörn
Martens,
Pentermann
Autor:
Joachim Dierks