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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadtwerke bauen selbst Wohnungen
Zwischenüberschrift:
Neues Geschäftsfeld mit dem Ziel: 50 bis 100 neue Einheiten pro Jahr
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Egal, ob die Osnabrücker am Sonntag entscheiden, ob die Stadt eine Wohnungsgesellschaft gründen soll oder nicht: Die Stadtwerke sind bereits ins Wohnungsbaugeschäft eingestiegen. 50 bis 100 Wohneinheiten pro Jahr wolle die städtische Tochter bauen, sagt der Leiter des Geschäftsbereichs Immobilien, Marcel Haselof.

Als städtische Wohnungsbaugesellschaft durch die Hintertür″ hatte Osnabrücks SPD-Fraktionssprecher Frank Henning vor einem Jahr entsprechende Überlegungen bezeichnet. Und die sind mittlerweile Realität geworden.

Konkret will die Stadtwerketochter Esos im Neubaugebiet Landwehrviertel die Gebäude 88 und 89 kernsanieren und darin altersgerechte Wohnungen bauen. Bislang hatte die Stadt die beiden Häuser als Flüchtlingsunterkünfte genutzt. Seit dem Jahreswechsel arbeitet die Verwaltung schon daran, die Geflüchteten anderweitig unterzubringen, bis 30. Juni sollen die beiden Häuser geräumt sein. Die 108 Zimmer à 18 Quadratmeter Größe werden zu 70 Wohnungen für Senioren umgebaut, der Bauantrag sei bereits gestellt, sagt Marcel Haselof. Er ist Prokurist der Stadtwerke-Erschließungstochter Esos, die das gesamte frühere Kasernenareal für die Stadt erworben hat und vermarktet. Haselof ist gleichzeitig auch Leiter des Bereichs Immobilien der Stadtwerke und dieser Bereich wächst.Neues Personal

Auf ihrer Internetseite suchen die Stadtwerke aktuell zahlreiche Fachkräfte, etwa einen Architekten und einen Projektsteuerer, der beim Aufbau des neuen Geschäftsfeldes , Geschosswohnungsbau′″ mitarbeiten soll, wie es in der Stellenausschreibung heißt. Sechs Architekten, die aus dem Wohnungsbau kommen, arbeiteten bereits in der neuen Einheit, sagt Haselof. Damit wird aus dem städtischen Versorgungsunternehmen nun auch ein Akteur auf dem Wohnungsmarkt.

Die Projektnamen für die Gebäudeumbauten im Landwehrviertel lauten Esos 2″ und Esos 3″. Es gibt also auch noch Esos 1″: Am westlichen Ende der Grünanlage, die mitten in dem riesigen Neubaugebiet entsteht, wollen die Stadtwerke mit ihrer Tochter Esos noch ein Mehrfamilienhaus mit 20 Wohnungen bauen. 20 Prozent sollen mit Fördermitteln finanzierte Sozialwohnungen werden mit fünf Zimmern für größere Familien. Die Kaltmiete wird dann bei 5, 80 bis rund 7 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Miethöhe im frei finanzierten restlichen Teil des Hauses für Mieter, die keine Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen, steht laut Haselof noch nicht fest. Das hängt ab von den Baukosten.″ Die sind wegen des derzeitigen Baubooms und vieler komplizierter Vorgaben aus der Bauordnung hoch, trotzdem strebten die Stadtwerke Mieten unter zehn Euro pro Quadratmeter an, so Haselof.

Er stellt aber auch die Frage, von welchen Mieten in der Debatte um bezahlbaren Wohnraum eigentlich die Rede ist: Es wird immer über die Kaltmieten geredet, und die Nebenkosten werden nie berücksichtigt″, kritisiert der Immobilienchef. Die Stadtwerke könnten alles aus einer Hand bieten, also auch Strom und Heizung, im Strombereich womöglich sogar als eine Art Flatrate, so Haselof.

Und dann planen die Stadtwerke noch die Bebauung einer Fläche am Schinkelbad mit Mehrfamilienhäusern sowie im Auftrag der Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft (OPG) den Bau eines Parkhauses am Berliner Platz.

Und der Bürgerentscheid?

Doch was wird aus dieser Wohnbauoffensive der Stadtwerke, falls beim Bürgerentscheid am kommenden Sonntag eine Mehrheit der Osnabrücker beschließt, dass die Stadt eine kommunale Wohnungsgesellschaft gründen soll? Politisch äußern möchte sich das städtische Tochterunternehmen nicht zum Bürgerentscheid. Wir warten jetzt ab″, sagt Haselof. Sollte das Ergebnis lauten, dass die Stadt eine Wohnungsgesellschaft gründen soll, bieten wir unser Know-how und unseren Willen zur Zusammenarbeit an″, betont er. Der Stadtkonzern müsste sich dann erst einmal sortieren und entscheiden, wie so eine Wohnungsgesellschaft aussehen soll, sein Stadtwerke-Team könnte womöglich als Dienstleister fungieren.

Sollte eine Mehrheit der Osnabrücker eine Wohnungsgesellschaft ablehnen, machen die Stadtwerke weiter wie bisher. Mit der Zielvorgabe: 50 bis 100 neue Wohnungen pro Jahr.

Bildtext:
Die Stadtwerketochter Esos will aus den bisherigen Flüchtlingsunterkünften in den Gebäuden 88 und 89 an der Landwehrstraße Wohnungen für Senioren machen.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Sandra Dorn


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