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1.
Erscheinungsdatum:
16.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wohnraum für Mauersegler
Zwischenüberschrift:
Wie eine umweltbewusste Osnabrücker Nachbarschaft Vögeln und Insekten hilft
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mit
Nistkästen,
Insektenhotels
und
einem
strukturreichen
Garten
haben
Barbara
Gube
und
Albrecht
Weitershaus
am
Osnabrücker
Sonnenhügel
ein
Refugium
für
kleine
und
große
Flug-
und
Kriechtiere
geschaffen.
Voller
Vorfreude
erwarten
sie
derzeit
die
Rückkehr
der
Mauersegler.
An
ihre
„
Naturinsel″
mitten
in
der
Stadt
dockt
auch
die
Nachbarschaft
an.
Durch
diese
Vernetzung
naturnaher
Gärten
summt,
brummt
und
zwitschert
es
ab
April
rund
um
den
Glogauer
Weg.
„
In
den
letzten
Jahren
waren
die
Mauersegler
Ende
April
schon
hier″,
erinnert
sich
Barbara
Gube.
Dieses
Frühjahr
sei
bis
jetzt
wohl
noch
zu
kalt,
aber
lange
könne
es
nicht
mehr
dauern,
bis
die
Langstreckenzieher
eintreffen.
Mehr
als
10
000
Kilometer
legen
sie
zurück,
um
von
ihren
Winterquartieren
im
südlichen
Afrika
über
das
Atlasgebirge,
das
Mittelmeer
und
die
Alpen
nördlichere
Gefilde
für
die
Brut-
und
Aufzuchtzeit
zu
erreichen.
Viele
Mauersegler
finden
dann
sogar
in
dasselbe
Nest
zurück.
Auch
Amsel,
Haussperling,
Rotkehlchen,
Heckenbraunelle,
Dompfaff
und
Stieglitz
tirilieren
in
ihrem
Garten,
aber
die
Mauersegler
beobachtet
Barbara
Gube
besonders
gern:
„
Sie
sind
wahre
Flugkünstler,
die
tatsächlich
nur
zum
Brüten
festen
Boden
aufsuchen.
Die
übrige
Zeit
ihres
Lebens
verbringen
sie
in
der
Luft,
fangen
so
Insekten
und
schlafen
sogar
beim
Fliegen.″
Deswegen
sei
es
wichtig,
dass
man
Nisthilfen
für
Mauersegler
in
mindestens
acht
Meter
Höhe
aufhängt
und
es
davor
eine
freie
Einflugschneise
ohne
Baumhindernis
gibt,
erklärt
der
regionale
Naturschutzexperte
Friedhelm
Scheel.
Zufällig
entdeckte
er
auf
einer
Fahrradtour
das
Refugium
am
Sonnenhügel
und
zeigt
sich
begeistert:
„
Leider
gibt
es
heute
viel
zu
wenig
solcher
Leute,
die
noch
Verantwortung
für
ihre
Mitgeschöpfe
zeigen.″Kulturfolger
Die
Häuser
der
Osnabrücker
Wohnsiedlung,
gebaut
in
den
Sechzigerjahren,
wurden
2012
saniert.
„
Mit
der
Dämmung
gingen
Nistplätze
für
Mauersegler
verloren,
die
hier
seit
Langem
brüten″,
berichtet
Albrecht
Weitershaus.
Mauersegler
sind
sogenannte
„
Kulturfolger″,
die
sich
in
vom
Menschen
belebten
Gebieten
wohlfühlen,
unter
den
Dächern
und
in
Gebäudenischen
geeignete
Wohnstuben
finden.
Doch
durch
die
Modernisierung
der
Häuser
und
das
übertriebene
Sauberkeits-
und
Ordnungsstreben
vieler
Menschen
werden
Tiere,
auch
die
Kulturfolger,
immer
weiter
verdrängt.
Erschwerend
hinzu
kommt
für
die
Vögel
der
starke
Insektenrückgang
und
somit
das
Schwinden
ihrer
Nahrungsquelle.
Diesem
Trend
wollte
die
Anwohner-
Gemeinschaft
am
Glogauer
Weg
und
den
umliegenden
Wohnstraßen
mit
ökologischem
Bewusstsein
entgegenwirken.
Im
Frühling
2013
bauten
sie
nach
Vorgaben
des
Naturschutzvereins
Nabu
gemeinsam
Mauersegler-
Nistkästen
aus
Restholz.
Die
Hauseigentümer
passten
die
Kastenfarbe
ihrer
jeweiligen
Hauswand
an.
Noch
im
selben
Frühjahr
wurden
Nisthilfen
von
Mauerseglern
angenommen.
Zusätzlich
bohrte
das
Ehepaar
Gube-
Weitershaus
Anfang
2019
Einfluglöcher
in
die
Stirnseite
ihrer
Dachverkleidung,
sodass
die
Mauersegler
nun
auch
unter
der
hohlen
Dachtraufe
Unterschlupf
finden.
„
Es
ist
wirklich
faszinierend.
Mit
Schwung
fliegen
sie
in
weitem
Bogen
auf
das
Loch
zu,
klappen
unmittelbar
vorher
ihre
Flügel
ein,
und
schwupps
sind
sie
im
Nest
verschwunden″,
erzählt
Barbara
Gube.
Auf
den
ersten
Blick
könnte
man
den
Mauersegler
mit
Schwalben
verwechseln.
Sie
erkenne
ihn
jedoch
gut
an
den
längeren,
sichelförmigen
Flügeln,
dem
kurzen
Schwanz
und
den
ständigen
Flugrufen.
Besonders
putzig
sei
es,
wenn
im
Juli
und
August
die
Köpfchen
des
Mauerseglernachwuchses
aus
den
Löchern
der
Nistkästen
gucken.
Zumeist
Ende
August
brechen
die
Mauersegler
dann
wieder
auf,
um
im
Süden
zu
überwintern.
Die
Mauersegler-
Nistkästen
werden,
so
beobachtet
es
Albrecht
Weitershaus,
auch
gerne
von
Spatzen
angenommen.
Aber
nicht
jeder
Nistkasten
eigne
sich
für
jede
Vogelart,
sagt
er.
So
sei
insbesondere
die
Form
und
Größe
der
Einfluglöcher
entscheidend.
Am
benachbarten
Starweg
zum
Beispiel
haben
die
Anwohner
den
Straßennamen
zum
Programm
gemacht
und
einen
urigen,
hölzernen
Staren-
Kasten
gebaut
und
an
einem
Baum
an
der
Wegkreuzung
aufgehängt.
Im
Garten
von
Ehepaar
Gube-
Weitershaus
gibt
es
zudem
einen
Schmetterlings-
Kasten.
„
Ihn
fliegen
immer
viele
Zitronenfalter
an.
Vielleicht
überwintern
sie
sogar
darin″,
mutmaßt
Barbara
Gube.
Ihre
beiden
Katzen,
die
ebenfalls
gerne
durch
den
Garten
streifen
und
auf
den
Birnenbaum
klettern,
hält
sie
durch
„
Katzenabwehrgürtel″
von
dem
dort
angebrachten
Kohlmeisen-
Kasten
fern.
Der
Gürtel
besteht
aus
grünen,
nach
unten
überlappenden
Kunststoffbändern,
an
denen
die
Katzen
abrutschen.
„
Es
gibt
viele
kleine,
feine
Maßnahmen,
die
man
unternehmen
kann,
um
heimischen
Arten
zu
helfen,
die
es
in
unserer
bebauten
und
zerschnittenen
Landschaft
nicht
mehr
leicht
haben
und
damit
gleichzeitig
den
eigenen
Garten
zu
beleben″,
betonen
Barbara
Gube
und
Albrecht
Weiterhaus.
Sie
hoffen
auf
viele
Nachahmer.
Der
Nabu
bietet
detaillierte
Bauanleitungen
für
Mauersegler-
Nisthilfen
sowie
Gartenvögel-
Porträts
und
Bestimmungshilfen
auf
seiner
Internetseite
an.
Bildtexte:
Selbst
gebaute
Nistkästen
für
Mauersegler
haben
Barbara
Gube
und
Albrecht
Weitershaus
an
ihren
Häusern
im
Stadtteil
Sonnenhügel
angebracht.
Naturschützer
Friedhelm
Scheel
(rechts)
ist
begeistert
von
diesem
Engagement.
Mauersegler
ähneln
den
Schwalben,
gehören
aber
nicht
zu
ihrem
näheren
Verwandtenkreis.
Foto:
imago
images/
blickwinkel
Nicht
nur
Vögel
und
Insekten,
auch
andere
Tiere
lieben
Barbara
Gube
und
Albrecht
Weiterhaus
–
darunter
auch
Katzen.
Die
Amsel
nutzt
die
Futterstelle
neben
dem
Schmetterlings-
Kasten
im
Garten.
Fotos:
Carolin
Hlawatsch
Autor:
Carolin Hlawatsch