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1.
Erscheinungsdatum:
14.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wohnungsgesellschaft – ja oder nein?
Zwischenüberschrift:
Die wichtigsten Argumente der Befürworter und Gegner zum Bürgerentscheid am 26. Mai
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Am
26.
Mai,
dem
Tag
der
Europawahl,
entscheiden
die
Bürger
von
Osnabrück
darüber,
ob
die
Stadt
eine
eigene
Wohnungsgesellschaft
gründen
soll.
Befürworter
und
Gegner
einer
solchen
Einrichtung
haben
viele
Argumente.
Wir
fassen
die
wichtigsten
zusammen.
Bis
2004
hat
es
in
Osnabrück
schon
mal
eine
Wohnungsbaugesellschaft
(OWG)
in
städtischer
Hand
gegeben.
Die
damalige
Ratsmehrheit
aus
CDU
und
FDP
setzte
ihren
Verkauf
an
eine
Tochtergesellschaft
der
Niedersächsischen
Landesentwicklungsgesellschaft
(Nileg)
durch
–
gegen
den
Willen
von
SPD
und
Grünen.
Der
Preis
für
die
etwa
3500
Wohnungen:
26
Millionen
Euro.
Die
OWG
ging
in
den
Jahren
danach
durch
mehrere
Hände.
Heute
ist
sie
in
Besitz
der
Vonovia.
Angesichts
eines
heiß
gelaufenen
Wohnungsmarktes,
auf
dem
es
besonders
Menschen
mit
wenig
Geld
in
der
Stadt
schwer
haben,
gab
es
in
der
Osnabrücker
Politik
wiederholt
Versuche,
eine
Art
neue
OWG
zu
gründen.
2016
wurde
vom
seinerzeit
rot-
grün
dominierten
Rat
sogar
ein
entsprechender
Beschluss
gefasst,
allerdings
–
kurze
Zeit
und
eine
Kommunalwahl
später
–
von
einer
konservativen
Mehrheit
wieder
gekippt.
Weitere
Anläufe
scheiterten.
In
der
Zwischenzeit
nahmen
die
Bürger
das
Heft
selbst
in
die
Hand.
Und
erzwangen
einen
Bürgerentscheid,
der
am
26.
Mai
parallel
zur
Europawahl
durchgeführt
wird.
Die
Frage,
die
es
nun
von
den
Wahlberechtigten
mit
Ja
oder
Nein
zu
beantworten
gilt,
lautet:
Soll
die
Stadt
Osnabrück
eine
kommunale
Wohnungsgesellschaft
gründen?
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
fordert
im
Internet
zur
Mitwirkung
auf:
„
Nehmen
Sie
am
Bürgerentscheid
teil,
um
diese
für
unsere
Stadt
wichtige
Frage
zu
beantworten.″
Gleichzeitig
hat
die
Verwaltung
wichtige
Argumente,
die
für
und
gegen
eine
kommunale
Wohnungsgesellschaft
sprechen,
zusammengestellt.
Pro
und
Kontra
im
Überblick:
Was
dafür
spricht
...
Eine
städtische
Wohnungsgesellschaft
ist
nicht
in
erster
Linie
auf
Profit
aus,
sondern
auf
eine
soziale
Rendite.
Das
heißt,
sie
will
mit
ihrem
Geschäft
nicht
möglichst
viel
Geld
verdienen,
sondern
bedarfsgerechten,
bezahlbaren
Wohnraum
insbesondere
für
untere
und
mittlere
Einkommensgruppen
schaffen.
Gewinne
einer
städtischen
Wohnungsgesellschaft
würden
zunächst
nicht
ausgeschüttet,
sondern
reinvestiert
–
also
in
Erweiterung
und
Erhalt
des
Bestands
gesteckt.
Mit
ihren
Wohnungen
könnte
eine
kommunale
Wohnungsgesellschaft
den
Markt
entlasten
und
Mieterhöhungen
entgegenwirken.
Der
Ankauf
von
Bestandsgebäuden
und
deren
Sanierung
wären
möglich.
Für
einkommensschwache
Haushalte
wird
–
auch
aufgrund
auslaufender
Sozialbindungen
–
bis
Mitte
der
2020er-
Jahre
nur
noch
ein
Drittel
der
bisherigen
preisgünstigen
Wohnungen
zur
Verfügung
stehen.
Deshalb
müssen
zusätzliche
Sozialwohnungen
gebaut
werden.
Dafür
gibt
es
Förderprogramme
des
Landes.
Sozialer
Wohnungsbau
wird
bei
einer
geringen
Eigenkapital-
Rendite
aber
in
der
Regel
nicht
von
privaten
Investoren
durchgeführt.
Geringverdiener
wie
Studenten,
Rentner,
Alleinerziehende
oder
Flüchtlinge
kämen
als
Zielgruppe
einer
kommunalen
Wohnungsbaugesellschaft
leichter
und
diskriminierungsfrei
zu
eigenen
vier
Wänden.
Eine
gezielte
Durchmischung
sozialer
Schichten
bei
den
Vermietungen
kann
helfen,
soziale
Brennpunkte
zu
vermeiden.
Städtische
Grundstücke
könnten
zu
Beschaffungskosten
eingebracht
werden....
und
was
dagegen
Mit
Stephanswerk,
Heimstättenverein
Osnabrück
(HVO)
und
Wohnungsbaugenossenschaft
Osnabrück
(WGO)
sind
in
der
Region
bereits
drei
Anbieter
von
preisgünstigen
Wohnungen
am
Markt.
Diese
haben
nicht
nur
mehr
Erfahrung
in
der
Wohnungsherstellung
und
-
bewirtschaftung
als
die
Stadtverwaltung,
sondern
können
bei
einem
Bestand
von
insgesamt
mehr
als
5000
Wohnungen
mit
niedrigen
Mieten
auch
effizienter
arbeiten.
Der
Aufbau
einer
kommunalen
Wohnungsgesellschaft
würde
mehrere
Jahre
dauern.
Es
muss
aber
jetzt
etwas
dafür
getan
werden,
den
Osnabrücker
Wohnungsmarkt
zu
entspannen.
Dies
kann
insbesondere
mit
bestehenden
Gesellschaften
zeitnah
geschehen.
Eine
städtische
Wohnungsgesellschaft
erfordert
mit
Blick
auf
Baukosten
und
Grundstücke
hohen
Kapitaleinsatz.
Die
investive
Verschuldung
des
Konzerns
Stadt,
sprich
die
kreditfinanzierte
Schaffung
bleibender
Werte
in
Form
von
Wohnungen,
würde
weiter
steigen.
Durch
hohen
Kapitaleinsatz
besteht
ein
hohes
Unternehmensrisiko,
ohne
eine
angemessene
betriebswirtschaftliche
Kapitalrendite
zu
erzielen.
Es
gibt
zu
wenige
Grundstücke
auf
dem
Markt.
Der
Wohnungsmarkt
ist
bereits
so
angespannt,
dass
sowohl
Neubau
als
auch
Kauf
für
eine
neue
Wohnungsgesellschaft
zu
teuer
sein
könnten.
Die
politisch
bestimmten
Anforderungen
an
Gebäude
im
städtischen
Eigentum
gehen
oft
über
die
am
Markt
etablierten
Standards
hinaus.
Können
Mieten
und
Nebenkosten
nicht
kostendeckend
erhoben
werden,
wäre
eine
finanzielle
Unterstützung
aus
dem
städtischen
Haushalt
notwendig.
Aufgrund
der
höheren
finanziellen
Belastung
kann
es
deshalb
zum
Wegfall
von
Leistungen
in
anderen
Bereichen
oder
zu
Steuererhöhungen
kommen.
Da
eine
städtische
Wohnungsbaugesellschaft
keine
Gewinne
erzielen
müsste,
fehlt
der
Druck,
effizient
zu
wirtschaften.
Trotz
des
derzeitigen
Mangels
an
bezahlbaren
Wohnungen
wird
es
mittelfristig
wieder
Leerstände
geben
sowie
erhöhte
Instandhaltungskosten
zur
Sicherstellung
der
Vermietbarkeit.
Bilodtext:
Bezahlbare
Wohnungen
sind
Mangelware
in
Osnabrück.
Ob
die
Stadt
als
Bauherrin
das
ändern
kann?
Foto:
David
Ebener
Autor:
Sebastian Stricker