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1.
Erscheinungsdatum:
13.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Radbügel wichtiger als Bistrotische?
Zwischenüberschrift:
„Bottled″ soll am Reichwein-Platz rund die Hälfte seiner Außenbestuhlung verlieren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Ab
Oktober
gestaltet
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
den
an
schönen
Tagen
äußerst
belebten
Adolf-
Reichwein-
Platz
um.
Das
„
Bottled″
soll
dafür
zahlreiche
seiner
Tische
im
Außenbereich
verlieren.
Die
Nachbarn
solidarisieren
sich
mit
dem
Inhaber.
„
Über
die
Hälfte
meiner
Tische
fallen
weg″,
bestätigt
„
Bottled″-
Inhaber
Henrik
Schrage
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
Konkret
sind
es
11
von
21.
Denn
ab
Oktober
will
der
OSB
den
Reichwein-
Platz
und
die
Osterberger
Reihe
für
300
000
Euro
umgestalten.
An
der
Westseite
des
Platzes
sollen
die
Tische
des
„
Bottled″
neuen
Fahrradbügeln
weichen.
Dabei
ist
in
der
Regel
an
schönen
Tagen
schon
an
den
21
Tischen
kaum
noch
ein
Platz
zu
bekommen.
Bei
„
Bottled″-
Chef
Schrage
stößt
der
Schritt
aus
mehreren
Gründen
auf
Unverständnis.
„
Damit
fällt
ein
Stück
Lebensqualität
am
Platz
weg″,
sagt
er.
Die
Wohlfühlsituation
werde
durch
Tische
geschaffen,
nicht
durch
Fahrradbügel.
„
Ich
bin
sicher,
90
von
100
Bürgern
ziehen
Tische
vor.″
Seit
2004
ist
die
Bar
an
der
Osterberger
Reihe
beheimatet.
Schrage
rechnet
mit
erheblichen
Umsatzeinbußen,
sollte
der
Plan
in
seiner
jetzigen
Form
umgesetzt
werden.
Falle
die
Hälfte
seiner
Tische
im
Außenbereich
weg,
verringere
sich
auch
sein
Umsatz
um
die
Hälfte.
„
Da
hängen
auch
Arbeitsplätze
dran″,
sagt
Schrage.
Ihm
zufolge
sind
40
bis
50
Prozent
seiner
Mitarbeiter
sozialversicherungspflichtig
bei
ihm
beschäftigt.
„
Womöglich
bin
ich
dann
gezwungen,
Arbeitsplätze
abzubauen.″
Bei
der
Planung
zur
Umgestaltung
des
Platzes
habe
die
Stadt
respektive
der
OSB
ihn
nicht
mit
ins
Boot
geholt
–
vielmehr
sei
er
vor
vollendete
Tatsachen
gestellt
worden,
sagt
Schrage.
„
Ich
finde
es
sehr
erfreulich,
dass
der
Platz
verschönert
wird.
Aber
ich
finde
es
bedauerlich,
dass
die
Stadt
uns
nicht
nach
unserer
Meinung
fragte.″Anlieger
nicht
gefragt
Auf
Nachfrage
bestätigt
Hartmut
Damerow
vom
OSB:
Ja,
das
„
Bottled″
muss
künftig
auf
Tische
verzichten.
Er
bestätigt
ferner,
dass
der
OSB
die
Gastronomen
bei
der
Planung
nicht
mit
an
Bord
geholt
hat.
Die
Planung
sei
intern
erfolgt,
anschließend
habe
man
sie
den
Gastronomen
vorgestellt.
Damerow
verweist
auf
die
Notwendigkeit
von
Abstellplätzen
für
Fahrräder.
Die
Bügel
vor
dem
Haus,
in
dem
zuletzt
die
Buchhandlung
„
Zur
Heide″
untergebracht
war,
müssten
für
die
Außengastronomie
des
Nachfolgers
–
die
Gastro-
Kette
„
dean
&
david″
–
weichen.
Eventuell
sollen
weitere
Fahrradbügel
im
Bereich
der
Katharinenkirche
entstehen,
allerdings
sei
fraglich,
ob
Radfahrer
diese
dort
annehmen
würden,
wenn
sie
in
die
Einkaufsstraßen
oder
zum
um
die
Ecke
gelegenen
Reichwein-
Platz
wollten.
„
Es
wird
aber
noch
Gespräche
geben″,
versichert
Damerow.
Bei
einem
Ortstermin
soll
der
Konflikt
mit
Schrage
besprochen
werden.
„
Ich
bin
optimistisch,
dass
wir
uns
aufeinander
zubewegen.″
Er
sagt
aber
auch:
„
Es
ist
begrenzter
Raum,
der
vielen
Ansprüchen
gerecht
werden
muss.″Noch
Hoffnung?
„
Das
letzte
Wort
ist
noch
nicht
gesprochen″,
sagt
auch
Stadtsprecher
Gerhard
Meyering
und
verweist
ebenfalls
auf
den
Ortstermin,
der
zeitnah
erfolgen
soll.
Doch
auch
die
Stadt
verteidigt
die
geplanten
Fahrradbügel:
„
Die
meisten
Gastro-
Besucher
kommen
nun
mal
mit
dem
Rad.″
Die
Nachbarn
des
„
Bottled″
–
der
Eisladen
„
Schlecks″,
die
Bar
„
Henne″,
die
Kneipe
„
Grüner
Jäger″
sowie
das
Fachgeschäft
für
Küchen-
und
Haushaltsgeräte
„
Miele
Kerber″
–
haben
sich
mit
Schrage
solidarisiert.
„
Er
hat
meine
volle
Unterstützung
–
so
geht
doch
sein
Umsatz
flöten″,
sagt
„
Kerber″-
Geschäftsführer
Thomas
Richter.
Der
Umbau
sei
einerseits
eine
Bereicherung,
und:
„
Es
ist
schön,
dass
die
Stadt
wertschätzt,
was
hier
passiert″,
betont
Schlecks-
Inhaber
Florian
Stisser.
„
Aber
es
ist
schade,
dass
das
,
Bottled′
der
Leidtragende
ist.″
Der
Platz
habe
schließlich
auch
aufgrund
der
Außengastronomie
die
heutige
Aufenthaltsqualität.
Stisser
meint,
die
Fahrradbügel
könnten
doch
anderweitig
verbaut
werden,
etwa
im
südlichen
Teil
des
Platzes,
wo
lediglich
eine
Werbetafel
stehe.
„
Der
Dialog
wäre
schön
gewesen,
dann
hätten
wir
unsere
Erfahrungen
mitteilen
können,
die
wir
hier
gesammelt
haben″,
sagt
er.Ärger
über
Rad-
Rüpel
„
Miele
Kerber″-
Chef
Richter
ärgert
sich
zudem
darüber,
dass
die
Osterberger
Reihe
auch
weiterhin
für
Radfahrer
freigegeben
sein
soll,
obgleich
dieser
Bereich
eine
Fußgängerzone
ist:
„
Manche
fahren
langsam,
manche
schieben
auch,
aber
manche
rasen
hier
durch.″
Einen
Unfall
habe
er
bislang
zwar
weder
beim
Entladen
seines
Lkw
gehabt
noch
auf
dem
Weg
beobachtet.
„
Aber
was
ist,
wenn
hier
mal
einem
Kind
was
passiert?
Hier
ist
ein
Spielplatz.″
Diskussionen
mit
schnellen
Radfahrern
würden
zumeist
nichts
bringen.
„
Am
Ende
wird
man
doch
eh
nur
angepöbelt″,
sagt
Richter.
„
Bottled″-
Chef
Schrage
hingegen
hat
schon
einige
Kollisionen
zwischen
Radlern
und
seinen
Mitarbeitern
verzeichnet
–
da
sei
schon
das
eine
oder
andere
Tablett
geflogen,
beklagt
er.
Die
Stadt
verteidigt
derweil
die
Erlaubnis
für
Radfahrer,
die
Osterberger
Reihe
trotz
der
sehr
beengten
Verhältnisse
entlangfahren
zu
dürfen.
Für
Radler
sei
es
ein
Teil
der
Haupt-
Ost-
West-
Achse,
sagt
Stadtsprecher
Meyering.
Alternativen
seien
mit
dem
Ergebnis
geprüft
worden,
die
Route
nicht
aufgeben
zu
wollen.
Er
verweist
auf
die
Pflicht
der
Radler,
dort
Schritttempo
zu
fahren.
„
Und
wir
appellieren
an
alle
auf
gegenseitige
Rücksichtnahme.″
Bildtext:
Im
Moment
kann
hier
Kaffee,
Bier
oder
Wein
getrunken
werden
–
geht
es
nach
dem
Osnabrücker
Servicebetrieb,
ist
damit
aber
ab
Herbst
Schluss.
Die
Bistrotische
sollen
einer
Fahrrad-
Abstellanlage
weichen.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar
Unfassbar
Die
Gastronomie
am
Adolf-
Reichwein-
Platz
einschränken
für
Fahrradbügel?
Den
Menschen
den
Platz
nehmen,
um
ihn
für
Metall
frei
zu
halten?
Das
ist
abstrus.
Der
Reichwein-
Platz
ist
der
schönste
Platz
in
der
Stadt.
Ein
Treffpunkt
für
Jung
und
Alt
mit
allem,
was
das
Herz
begehrt,
und
einer
angrenzenden
Redlingerstraße,
die
sich
in
den
vergangenen
Jahren
wunderbar
entwickelt
hat.
Hier
liegen
die
Reste
der
an
vielen
Stellen
von
Asphalt
und
Beton
zugeschütteten
Osnabrücker
Seele,
und
die
sollen
jetzt
unter
Radbügeln
begraben
werden?
Unfassbar.
Der
Spielplatz
wurde
liebevoll
hergerichtet,
und
die
abwechslungsreiche
Gastronomie
macht
den
Reichwein-
Platz
zu
einem
innerstädtischen
Kleinod.
Elf
Tische
weniger
heißt
40
bis
50
Sitzplätze
weniger
für
Menschen,
die
den
Platz
genießen
möchten.
Die
Stadt
will
den
Platz
weiter
aufwerten.
Das
ist
löblich,
aber
bitte
doch
mit
ruhiger
Hand.
Radfahrer
müssen
ebenso
wenig
wie
Autofahrer
direkt
vor
der
Theke
parken.
Es
gibt
Alternativen.
Wetten,
dass...?
d.kroeger@
noz.de
Autor:
Dietmar Kröger