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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Der Highway für Fahrräder
Zwischenüberschrift:
Radschnellweg Osnabrück–Belm vor Vollendung
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Bis vor Kurzem sind Radfahrer auf dem Kopfsteinpflaster der Schlachthofstraße kräftig durchgeschüttelt worden. Nun ist der dortige Radweg makellos. Es ist der erste Abschnitt des Radschnellwegs Osnabrück–Belm. Die letzten Arbeiten sind im Gange, am 22. Mai will die Stadt den Radfahrern den Weg bis nach Belm übergeben.

Im November 2017 hatte der Bau des Radschnellwegs an der Schlachthofstraße begonnen ein gemeinsames Projekt von Stadt und Landkreis Osnabrück und der Gemeinde Belm. Nun schlängelt er sich über eine Länge von mehr als sechs Kilometern durch die Stadtteile Gartlage und Widukindland, entlang der Bahnlinie, vorbei an Schrebergärten, alten und neuen Wohnhäusern bis nach Belm. Osnabrück gehört mit dem Bau des Radschnellwegs Osnabrück– Belm zu den Vorreitern in Niedersachsen″, sagt Stadtsprecher Gerhard Meyering auf Anfrage. Nach Göttingen sei das landesweit der zweite Radschnellweg.

Er soll möglichst viele Pendler vom Auto aufs Rad bekommen. Einer Prognose zufolge könnten täglich mehr als 1700 Radler die Fahrradtrasse abseits von Autos, Bussen und Lkw benutzen, was täglich Tausende Autokilometer einsparen würde.

Fertiggestellt ist der Abschnitt von der Liebigstraße bis zur Straße Am Bahndamm (1200 Meter). Die Baumallee der Schlachthofstraße erhielt eine neue Decke herausfordernd sei der Schutz der Baumwurzeln gewesen, sagt Meyering. Ein gänzlich neuer Radweg schließt die Lücke von der Schlachthofstraße zur Straße Am Bahndamm um die Halle Gartlage herum. Dort fehlen noch Wegweiser und Markierungen. Die Stadt gibt den Teil am 22. Mai frei.Förderung vom Bund

6, 5 Kilometer wird der Weg am Ende lang sein. Das Bundesumweltministerium fördert den Abschnitt in der Gartlage mit dem Programm Klimaschutz durch Radverkehr″. Das Land fördert weitere Abschnitte. Insgesamt 7, 5 Millionen Euro hatten die Planer für die Umsetzung des Radschnellwegs und mit einer Förderquote von 90 Prozent kalkuliert. In den Jahren 2017 und 2018 wurden 400 000 Euro im Bereich der Baumallee der Schlachthofstraße investiert und abgerechnet, davon 388 500 Euro reine Baukosten, sagt Meyering. Für die Jahre 2018 und 2019 kämen von der Liebigstraße bis zum Bereich der Halle Gartlage weitere 1, 425 Millionen Euro hinzu, davon 1, 29 Millionen Euro reine Baukosten. Die Summe sei noch nicht abgerechnet. Längere Teilstücke des Radschnellwegs zwischen der Straße Am Bahndamm und Belm hingegen sind unverändert und längst nicht so breit.

Vom Ortsausgangsschild in Belm bis zum Ende der Schlachthofstraße zeigte das Smartphone im Test unserer Redaktion 6, 06 Kilometer an. Bis auf wenige scharfe Kurven sind hohe Geschwindigkeiten für E-Biker und sportliche Fahrer möglich. Platz zum Überholen oder gemütlichen Nebeneinanderfahren ist fast überall. In der Regel sei der Radweg vier Meter breit, mindestens aber drei Meter, sagt Meyering. Sämtliche Autozufahrten sind rot markiert. Radfahrer werden durch Rüttelstreifen vor den Zufahrten zum KME-Gelände vor kritischen Stellen″ gewarnt.Neue LED-Lampen

Die Stadtwerke sorgten im Abschnitt von der Schlachthofstraße bis zur Straße Am Bahndamm für die Beleuchtung. Dort kommen 30 neuartige LED-Lampen zum Einsatz, sagte Stadtwerke-Sprecher Marco Hörmeyer auf Anfrage unserer Redaktion. Ihre Besonderheit: Das Licht läuft mit. Befährt ein Radfahrer den Weg, erkennen die Leuchten ihn. Das Licht wird heller. Danach wird es wieder gedimmt. Derartige LED-Lampen kommen ab Ende Mai auch am Hörner Weg zum Einsatz. Ob die Stadtwerke weitere dieser Leuchten am Radschnellweg ab der Straße Am Bahndamm in Richtung Belm aufstellten, sei noch nicht entschieden, so Hörmeyer.

Doch nicht alle sind über den Bau des Radschnellwegs erfreut. Im Stadtteil Widukindland hatten vergangenes Jahr Anwohner ihre Bedenken geäußert. Sie fürchten eine Armada rasender Radfahrer, die den Kalkrieser Weg auf der Geraden entlang der Bahnlinie nicht selten″ mit Geschwindigkeiten von 40 bis 50 km/ h befahren könnten, so ein Anwohner damals. Viele Zufahrten zu den Grundstücken am Kalkrieser und Hunteburger Weg münden auf den Radschnellweg. Zudem befüchteten Anwohner, nicht mehr mit ihren Autos auf ihre Grundstücke zu kommen. Die Stadt hatte die Sorge stets als unbegründet zurück gewiesen.

Übrigens: Mit dem Abschnitt der Schlachthofstraße hat Osnabrück nun tatsächlich seinen ersten geschützten Radweg („ Protected Bike Lane″). Ein solcher war ursprünglich am Heger-Tor-Wall vorgesehen, doch die Stadt verzichtete dort auf einen gesonderten Schutz. Nicht so auf der Schlachthofstraße: Dort sind Radweg und Fahrbahn durch Betonbarrieren getrennt, damit Autos nicht auf dem Radweg fahren, halten oder parken.

Ob tatsächlich 1700 Radler täglich den Radweg nutzen werden, wird eine Radzählanlage zeigen.

Bildtexte:
ASPHALT STATT KOPFSTEINPFLASTER: Der neue Radweg auf der Schlachthofstraße ist makellos. Er führt bis nach Belm.
Der Weg um die Halle Gartlage herum.
Fotos:
Michael Gründel
Autor:
Jörg Sanders


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