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1.
Erscheinungsdatum:
09.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Geschäft flieht vor Chaos am Neumarkt
Rohlfing nimmt Reißaus
Zwischenüberschrift:
Warum Deutschlands ältestes Klavierhaus in der Innenstadt keine Zukunft sieht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Knapp
25
Jahre
lang
hat
sich
das
Osnabrücker
Traditionsgeschäft
„
Rohlfing
Musikland″,
dessen
Wurzeln
bis
1790
zurückreichen,
am
Neuen
Graben
wacker
geschlagen.
Doch
jetzt
zieht
es
die
Reißleine.
Noch
im
Sommer
will
Deutschlands
ältestes
Klavierhaus
seinen
Laden
samt
Werkstatt
im
Zentrum
aufgeben
und
an
den
Stadtrand
nach
Haste
umziehen.
Als
Grund
nennt
Inhaber
Wilfried
Tammen
vor
allem
die
Verkehrssituation
am
Neumarkt.
Immer
häufiger
würden
Kunden
fernbleiben
und
zum
Beispiel
ins
Internet
abwandern,
weil
sie
wegen
der
großen
und
lang
andauernden
Baustellen
nicht
mehr
nah
genug
an
seinem
Geschäft
parken
könnten.
Für
Rohlfing
selbst
sei
das
Be-
und
Entladen
nahezu
unmöglich
geworden.
„
Wir
halten
es
in
der
City
einfach
nicht
mehr
aus.″
Osnabrück
Deutschlands
ältestes
Klavierhaus,
das
„
Rohlfing
Musikland″
in
Osnabrück,
zieht
sich
in
Kürze
vom
Neumarkt
zurück.
Es
kapituliert
damit
vor
einer
aus
seiner
Sicht
kundenfeindlichen
Verkehrssituation
und
der
nahenden
Jahrhundert-
Baustelle
in
der
City.
Am
nördlichen
Stadtrand
sollen
die
Geschäfte
weitergehen.
Wilfried
Tammen,
Chef
und
Inhaber
des
1790
gegründeten
Traditionsunternehmens,
sagt
es
frei
heraus:
„
Wir
hauen
ab
aus
der
Innenstadt.
Wir
halten
es
hier
einfach
nicht
mehr
aus.″
Schon
in
wenigen
Monaten
werde
Rohlfing
nach
Haste
umziehen.
Unweit
des
Autobahnzubringers
habe
man
ein
„
tolles
neues
Domizil″
gefunden.
Wo,
anders
als
am
Neumarkt,
keine
ruinösen
Groß-
und
Dauerbaustellen
vor
der
Tür
stehen,
sondern
–
im
Gegenteil
–
Kunden
mit
ihren
Autos.Alles
viel
zu
eng
Jahrzehntelang
habe
sein
Geschäft
am
Neuen
Graben
17
dem
schleichenden
Niedergang
des
größten
und
wichtigsten
Platzes
der
Osnabrücker
City
getrotzt,
konkret
seit
1985.
Vom
Glanz
früherer
Zeiten,
als
das
Kaufhaus
Wöhrl
die
Menschen
täglich
zu
Tausenden
zum
Neumarkt
lockte,
sei
kaum
etwas
geblieben.
„
Was
uns
heute
besonders
zu
schaffen
macht,
ist
die
Verkehrssituation″,
erklärt
Tammen.
Mal
sei
der
Neumarkt
für
Autos
gesperrt,
mal
geöffnet.
Ab
August,
wenn
die
Umgestaltung
beginnt,
ist
er
wieder
dicht,
dann
sogar
für
mehr
als
ein
Jahr.
Ringsum
und
mittendrin
würden
neue
Hotels
hochgezogen.
Und
wer
weiß
schon,
welche
Beeinträchtigungen
der
Bau
des
geplanten
Einkaufszentrums
mit
sich
bringt?
Tammen
schwant
Böses.
Zwar
gilt
sein
Laden
–
trotz
starker
Konkurrenz
im
Internet
–
bei
vielen
in
Stadt
und
Region,
die
ein
Klavier
kaufen
möchten,
als
erste
Adresse:
Rohlfings
Einzugsgebiet
reicht
von
Cloppenburg
bis
Münster,
von
Bielefeld
bis
Bad
Bentheim.
Doch
schon
jetzt
würden
Kunden,
erst
recht
die
auswärtigen,
immer
häufiger
abwandern,
weil
sie
ihr
Ziel
im
Zentrum
von
Osnabrück
angeblich
nur
noch
schlecht
erreichen.
„
Bei
euch
kann
man
ja
nicht
parken″,
heiße
es
dann
oft
zur
Begründung,
berichtet
Tammen.
Eine
„
Katastrophe″
sei
das.
Schließlich
könne
er
seine
Kunden
„
nicht
umerziehen
und
sagen:
Kommt
doch
mit
dem
Bus!
″
Wer
von
weit
her
anreise,
nehme
eben
meist
das
eigene
Auto.
„
Parkplätze
vor
der
Tür
sind
uns
deshalb
sehr
wichtig.″
Ein
weiteres
Ärgernis
aus
Sicht
des
Klavierhauses:
die
neue,
rot
markierte
Fahrradspur
an
der
Ecke
Lyrastraße,
wo
sich
Schaufenster
und
Seiteneingänge
des
Geschäfts
befinden.
„
Wir
dürfen
da
jetzt
nicht
mehr
be-
und
entladen″,
klagt
der
Chef.
Sondergenehmigung?
Fehlanzeige.
Leider
sei
es
auch
hinterm
Haus
für
Last-
und
Lieferwagen
„
oft
viel
zu
eng″,
um
die
sperrigen,
zentnerschweren
Musikinstrumente
von
der
Seminarstraße
aus
schnell
und
unkompliziert
anzuliefern
bzw.
abzutransportieren.
Überhaupt
der
Platzmangel:
Damit
habe
Rohlfing
bereits
in
der
gut
einen
Kilometer
entfernten
Schepelerstraße
zu
kämpfen,
wo
sich
seit
1992
die
Klavierbau-
Meisterwerkstatt
befindet
–
das
wichtigste
Standbein
der
Firma.
Doch
ein
Ende
der
Probleme
scheint
nah.
Am
14.
September
schließt
Deutschlands
ältestes
Klavierhaus
am
Neumarkt
–
um
nur
eine
Woche
später
am
nördlichen
Stadtrand
neu
zu
eröffnen.
Und
zwar
im
früheren
„
Manor
House″
an
der
Bramscher
Straße
251:
einem
üppig
bemessenen,
geradezu
herrschaftlich
wirkenden
Gebäude,
in
dem
bislang
englische
Stilmöbel
verkauft
wurden.
Dort
kann
Rohlfing
endlich
alle
Geschäftsbereiche
unter
ein
Dach
bringen.
vor
dem
Haus:
Parkplätze
für
mindestens
25
Autos.
Von
der
guten
Verkehrsanbindung
durch
B
68
und
A
1
ganz
zu
schweigen.
„
Es
ist,
man
muss
es
so
deutlich
sagen,
eine
Flucht″,
bringt
Tammen
die
Sache
auf
den
Punkt.
Für
Rohlfing
in
der
Innenstadt
sei
es
„
kurz
vor
zwölf″
gewesen,
der
Absprung
gelinge
„
gerade
rechtzeitig″.
Nun
könne
er
nächstes
Jahr
mit
Mitte
60
beruhigt
in
Rente
gehen
und
Sohn
Andreas,
einem
von
vier
Klavierbaumeistern
in
der
Familie,
ein
Geschäft
mit
Perspektive
übergeben.
Bildtexte:
Als
Reaktion
auf
die
Entwicklung
am
Neumarkt
verlagern
Rohlfing-
Geschäftsführer
Wilfried
Tammen
und
sein
Sohn
Andreas
das
traditionsreiche
Klavierhaus
nach
Haste.
Unter
dem
Dach
des
früheren
„
Manor
House″
in
Haste
fasst
Rohlfing
Werkstatt
und
Verkauf
zusammen.
Fotos:
Gert
Westdörp
Kommentar
Gefahr
fürs
Geschäft
In
seiner
bald
230-
jährigen
Firmengeschichte
hat
das
Klavierhaus
Rohlfing
schon
viele
Krisen
gemeistert,
ja
sogar
Kriege
überstanden.
Und
mit
etwas
Glück
und
Geschick
wird
es
auch
jener
gegenwärtigen
Bedrohung
entkommen,
die
einerseits
der
boomende
Onlinehandel
darstellt,
andererseits
die
politisch
gewollte
Entwicklung
im
Zentrum.
Die
Voraussetzungen
für
eine
erfolgreiche
Zukunft
des
Traditionsunternehmens
scheinen
jedenfalls
optimal
–
nach
dem
Umzug
an
den
Stadtrand.
Denn
am
neuen
Standort
in
Haste
findet
Rohlfing
alles
vor,
was
es
braucht:
ein
repräsentatives
Gebäude,
gelegen
an
einer
der
wichtigsten
Ein-
und
Ausfallstraßen
Osnabrücks
und
mit
so
viel
Platz,
dass
Werkstatt
und
Verkauf
nicht
länger
getrennt
bleiben
müssen.
Außerdem
kann
das
für
seine
große
Handwerkskunst
und
exzellente
Beratung
weit
und
breit
bekannte
Geschäft
seinen
Kunden
dort
verlässlich
das
bieten,
worauf
es
selbst
nicht
verzichten
will:
Platz
für
Autos
direkt
vor
der
Ladentür.
E-
Mail:
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sebastian Stricker