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1.
Erscheinungsdatum:
08.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Modelle einer kommunalen Wohnungsgesellschaft
Zwischenüberschrift:
Gemeinsame rot-rot-grüne Fraktionssitzung im Vorfeld des Bürgerentscheids zum Thema „Bezahlbarer Wohnraum″
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Grüne
Karten
und
rote
Stifte
,
um
Fragen
zu
notieren
–
nicht
nur
symbolisch
machten
die
Ratsfraktionen
von
SPD,
Grünen
und
Linken
in
einer
öffentlichen,
gemeinsamen
Sitzung
deutlich,
dass
sie
in
der
Frage
einer
kommunalen
Wohnungsgesellschaft
an
einem
Strang
ziehen.
Dass
diese
drei
Ratsparteien
lieber
heute
als
morgen
eine
Wohnungsgesellschaft
in
städtischer
Regie
gründen
wollen,
ist
kein
Geheimnis,
und
von
einer
gemeinsamen
Fraktionssitzung
wäre
nicht
viel
Neues
zu
erwarten
gewesen,
wenn
nicht
zwei
Gäste
eingeladen
gewesen
wären,
die
aus
eigener
Erfahrung
über
das
Wesen
einer
kommunalen
Wohnungsgesellschaft
berichten
konnten:
Horst
Baier,
Bürgermeister
der
Samtgemeinde
Bersenbrück
und
bis
März
2012
Finanzvorstand
der
Stadt
Osnabrück,
führt
die
noch
junge
Hasewohnbau
GmbH
&
Co.
KG
Bersenbrück,
während
Christian
Jaeger
die
nunmehr
90
Jahre
alte
Wohn-
und
Stadtbau
Münster
GmbH
als
Geschäftsführer
leitet.
Baier
hat
geschafft,
was
Politik
und
Verwaltung
in
Osnabrück
noch
vor
sich
haben,
sollte
der
Bürgerentscheid
zur
Gründung
einer
kommunalen
Wohnungsgesellschaft
am
26.
Mai
von
den
Osnabrückern
positiv
beschieden
werden.
Er
hat
die
Hasewohnbau
mit
der
Ratsmehrheit
aus
SPD,
Grünen,
UWG,
FDP
und
BLA
gegen
die
Stimmen
der
CDU
im
September
2016
ins
Leben
gerufen.
Drei
Jahre
später
befinden
sich
laut
Baier
zehn
Bauprojekte
mit
etwa
100
Wohnungen
in
der
Umsetzung.Synergieeffekte
nutzen
Was
hat
die
Samtgemeinde
2016
zur
Gründung
bewogen?
Baier
nennt
den
Mangel
an
kleinen
und
günstigen
Wohnungen,
ein
prognostiziertes
Bevölkerungswachstum
von
über
zehn
Prozent,
die
überwiegend
hochpreisigen
Wohnungen
privater
Investoren,
aber
auch
den
gegen
null
gehenden
Einfluss
der
Gemeinde
auf
die
Geschäftspolitik
der
Baugenossenschaft
des
Landkreises
Osnabrück.
Als
Sozialdemokrat
spricht
sich
Baier
zwar
nicht
generell
gegen
den
Genossenschaftsgedanken
aus,
gibt
aber
zu
bedenken,
dass
eine
Kommune
bei
dieser
Gesellschaftsform
den
eigenen
Handlungsspielraum
stark
eingrenzt.
Und
die
Kosten?
Die
habe
man
gering
halten
können,
weil
er
als
Samtgemeindebürgermeister
nebenamtlich
auch
die
Geschäftsführung
der
Wohnungsgesellschaft
übernommen
habe.
Außerdem
wurde
die
kaufmännische
Betriebsführung
an
die
ebenfalls
kommunale
Haseenergie
GmbH
per
kaufmännischen
Dienstleistervertrag
übertragen.
Der
Personalbestand
belaufe
sich
neben
dem
Geschäftsführer
auf
zweieinhalb
weitere
Stellen.
Die
Samtgemeinde
habe
sechs
Wohnimmobilien
als
Sacheinlage
in
die
Gesellschaft
eingebracht,
das
Stammkapital
bezifferte
Baier
mit
300
000
Euro.
Die
Gemeinde
stellt
zudem
einen
Liqiuiditätskredit
von
500
000
Euro.
Baier
ließ
keinen
Zweifel
offen,
dass
die
Neugründung
einer
Wohnungsgesellschaft
in
den
ersten
fünf
bis
zehn
Jahren
ein
Zuschussgeschäft
sein
muss.
„
Eine
Wohnungsgesellschaft
ist
wirtschaftlich
zu
betreiben,
allerdings
mit
Anfangsverlusten.″
Das
zugeführte
Eigenkapital
sieht
Baier
nicht
als
verloren.
Es
schaffe
gleichzeitig
Vermögenswerte,
die
zum
Beispiel
durch
Tilgungszuschüsse
bei
Finanzierungen
durch
die
landeseigene
N-
Bank
in
relativ
kurzer
Zeit
zu
realisieren
seien.
Und
was
ist
mit
den
Mietpreisen?
Baier
sieht
die
Tragfähigkeit
der
Gesellschaft
bei
durchschnittlichen
Mieten
in
Höhe
von
7,
50
Euro
pro
Quadratmeter
im
frei
finanzierten
Bereich
und
5,
60
Euro
im
geförderten
Bereich,
also
jenen
Wohnungen
mit
Mietpreisbindung.
Während
Baier
mit
einem
ersten
Überschuss
im
frei
finanzierten
Wohnbau
nach
acht
bis
zehn
Jahren
rechnet,
glaubt
er
im
geförderten
Bereich
an
einen
ersten
Überschuss
in
zwölf
bis
dreizehn
Jahren.
Eine
Konkurrenz
zu
privaten
Investoren
sieht
Baier
in
der
Hasewohnbau
nicht.
Im
Gegenteil:
Es
sei
festzustellen,
dass
die
Ankündigung
einer
kommunalen
Gesellschaft
die
Aktivitäten
der
Privaten
angeregt
und
gesteigert
habe.
Wie
Baier,
so
sieht
auch
Christian
Jaeger
von
der
Wohn+
Stadtbau
Münster
für
die
Anfangsjahre
einer
kommunalen
Wohnungsgesellschaft
keine
Gewinne.
Auch
in
Münster
seien
die
Ausschüttungen
von
zwei
Millionen
Euro
auf
500
000
Euro
zurückgefahren
worden.
Nicht
zuletzt,
um
200
bis
300
bezahlbare
Wohnungen
jährlich
fertigzustellen.
Generell
sei
für
den
erfolgreichen
Betrieb
einer
städtischen
Wohnungsgesellschaft
eine
große
Finanzdisziplin
erforderlich.
Das
Angebot
müsse
„
gut
austariert″
sein,
damit
eine
kommunale
Wohnungsgesellschaft
auf
Dauer
kein
Zuschussgeschäft
werde.
Hinter
die
Frage,
ob
eine
kommunale
Gesellschaft
eine
mietpreisdämpfende
Wirkung
habe,
macht
Jaeger
ein
deutliches
Fragezeichen.
Mit
ihren
6600
Wohnungen
bei
160
000
Wohnungen
in
Münster
insgesamt
komme
der
Wohn-
und
Stadtbau
hier
sicherlich
nur
eine
begrenzte
Wirkung
zu.
„
Der
große
Effekt
ist
die
Versorgung
von
Personen,
die
Schwierigkeiten
im
ersten
Wohnungsmarkt
haben″,
unterstrich
Jaeger
die
eigentliche
Bedeutung
eines
kommunalen
Wohnungsunternehmens.
Seine
Gesellschaft
baue
nicht
nur
sozial
gebundenen
Wohnraum.
Es
entstünden
auch
Eigentumswohnungen,
deren
Erlöse
die
finanzielle
Grundlage
für
das
Engagement
im
niedrigen
Mietpreissegment
bildeten.
Neben
den
positiven
Auswirkungen
einer
städtischen
Gesellschaft
bei
der
Schaffung
von
bezahlbarem
Wohnraum
sieht
Jaeger
für
die
Kommune
aber
auch
noch
weitere
Handlungsfelder:
weniger
baurechtliche
Auflagen,
mehr
Geschosse
und
den
Kampf
gegen
Leerstände.
Aber
auch
eine
Überarbeitung
der
Stellplatzsatzung
nannte
Jaeger.
„
Man
kann
Stadtentwicklung
nicht
vom
Auto
her
denken.″
Bildtext:
Behzahlbarer
Wohnraum
ist
knapp
in
Osnabrück.
Bie
Bürger
der
Stadt
entscheiden
am
26.
Mai
über
die
Gründung
einer
kommunalen
Wohnungsgesellschaft.
Foto:
imago
images/
Martin
Müller