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1.
Erscheinungsdatum:
08.05.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nachfahren gesucht
Zwischenüberschrift:
Wer war der Soldat Georg Niemann? / Gebeine in Litauen entdeckt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Rund
5,
2
Millionen
deutsche
Soldaten
sind
im
Zweiten
Weltkrieg
gefallen.
Viele
gelten
noch
heute
als
vermisst.
So
auch
der
Osnabrücker
Georg
Niemann
–
bis
jetzt.
Denn
seine
Gebeine
wurden
in
Litauen
entdeckt,
wie
Dieter
Bockelmann
vom
Reservistenverband
durch
einen
Zufall
erfahren
hat.
Der
Osnabrücker
sucht
nun
Niemanns
Nachfahren.
Bockelmann
engagiert
sich
im
Volksbund
Deutsche
Kriegsgräberfürsorge.
Mitte
Mai
reist
er
mit
einer
kleinen
Gruppe
nach
Litauen,
um
dort
die
Gräber
zu
pflegen.
Bei
einer
Vorbesprechung
für
den
anstehenden
Einsatz
hat
er
erstmals
von
Georg
Niemann
erfahren.
„
Das
war
reiner
Zufall,
dass
ich
als
Osnabrücker
in
eine
Gegend
fahre,
wo
ein
gefallener
Soldat
aus
Osnabrück
gefunden
wurde″,
sagt
der
76-
Jährige.
Ein
Ansprechpartner
vor
Ort
informierte
Bockelmann
über
den
Fund
vor
knapp
sieben
Jahren.
Damals
waren
die
Überreste
von
zwei
Toten
in
einem
kleinen
Waldstück
am
Stadtrand
von
Kaunas
entdeckt
worden,
genauere
Umstände
sind
nicht
bekannt.
Bei
einem
lag
eine
Grabflasche
mit
einem
vergilbten,
löchrigen
Zettel,
auf
dem
die
Daten
des
Soldaten
aus
Osnabrück
standen:
Georg
Niemann,
geboren
am
19.
März
1925
in
Osnabrück,
gefallen
am
27.
Juli
1944.
Er
wurde
nur
19
Jahre
alt.
„
Das
hat
mich
natürlich
neugierig
gemacht″,
berichtet
Bockelmann.
Seitdem
versucht
er,
Informationen
über
den
gefallenen
Soldaten
zu
bekommen
und
dessen
Nachfahren
zu
finden
–
bisher
allerdings
mit
mäßigem
Erfolg.
Aus
Datenschutzgründen
geben
die
Behörden
ihm
und
auch
dem
Volksbund
Deutsche
Kriegsgräberfürsorge
keine
Auskunft.
Dem
Volksbund
ist
lediglich
bekannt,
dass
Niemann
als
Oberschütze
im
Zweiten
Weltkrieg
im
Einsatz
war.
Seit
dem
27.
Juli
1944
–
also
dem
jetzt
bestätigten
Todestag
–
gilt
er
offiziell
als
vermisst.
Als
Vermisstenort
gibt
der
Volksbund
Taurokiemi
an.
Wahrscheinlich
ist
Taurakiemis
gemeint,
ein
kleiner
Ort
in
der
Nähe
der
Fundstelle
in
Kaunas.
Bockelmann
will
nun
mehr
herausfinden:
„
Es
wäre
sehr
schön,
wenn
wir
Angehörige
finden
würden.″
Bockelmann
geht
davon
aus,
dass
die
Nachfahren
noch
gar
nichts
über
den
Fund
der
Überreste
wissen,
da
Niemann
nach
seinen
Informationen
immer
noch
als
vermisst
gilt.
Er
konnte
auch
noch
nicht
herausfinden,
was
mit
den
Gebeinen
der
beiden
Toten
passiert
ist.
In
der
Regel
werden
sie
geborgen
und
bis
zu
einer
Beisetzung
in
Särgen
auf
einem
Zentralfriedhof
aufbewahrt.
„
Trauer
braucht
einen
Ort″,
sagt
der
76-
Jährige.
„
Wenn
man
weiß,
wo
jemand
begraben
liegt,
kann
man
abschließen.″
Es
gebe
immer
noch
viele
Vermisste,
deren
Angehörigen
in
Ungewissheit
lebten.
Aber
es
werden
auch
immer
wieder
Gräber
gefunden.
So
wurde
vor
ein
paar
Jahren
in
Polen
beim
Bau
einer
Siedlung
ein
Massengrab
mit
über
3000
Kriegstoten
entdeckt.
Sie
wurden
geborgen
und
auf
einen
Zentralfriedhof
umgebettet.
„
Kriegstote
haben
ein
dauerhaftes
Liegerecht″,
erklärt
Bockelmann.
Seit
seiner
Pensionierung
hat
sich
der
ehemalige
Berufssoldat
„
der
Arbeit
des
Volksbundes
verschrieben″,
wie
er
selbst
sagt.
Er
ist
viel
unterwegs,
war
schon
mehrmals
in
Rumänien,
Frankreich
und
Italien,
um
Kriegsgräber
zu
pflegen.
Der
Einsatz
in
Litauen
ist
bereits
sein
13.,
ein
Ende
ist
nicht
in
Sicht.
Seine
Frau
habe
mal
gefragt,
ob
er
nicht
langsam
aufhören
wolle,
aber
das
könne
er
noch
nicht,
denn:
„
Die
Arbeit
liegt
mir
am
Herzen.
Sie
ist
wichtig,
um
Kriegsgräberstätten
zu
erhalten,
als
Mahnmal
für
den
Frieden.
In
meinen
Augen
ist
das
echte
Friedensarbeit.″
Auch
in
Osnabrück
kümmert
sich
Bockelmann
mit
einer
Arbeitsgemeinschaft
des
Reservistenverbandes
um
das
Kriegsgräberfeld
des
Ersten
Weltkriegs
auf
dem
ehemaligen
Johannisfriedhof.
So
etwas
wie
jetzt
in
Litauen
hat
der
76-
Jährige
aber
bisher
noch
nicht
erlebt.
„
Es
ist
das
erste
Mal,
dass
ich
damit
konfrontiert
werde,
dass
ein
Osnabrücker
gefunden
wurde,
dass
man
einen
Namen
hat
und
einen
Ort,
aus
dem
man
selber
kommt.″
Mitte
Mai
wird
sich
Bockelmann
vor
Ort
in
Kaunas
ein
Bild
machen
und
weitere
Erkundigungen
anstellen.
Er
hofft,
bis
dahin
Georg
Niemanns
Nachfahren
gefunden
zu
haben.
„
Das
ist
mir
eine
Herzensangelegenheit,
dass
das
geklärt
wird″,
so
Bockelmann.
Er
sei
guter
Dinge,
dass
er
Erfolg
hat.
Für
die
Angehörigen
sei
es
wichtig
zu
wissen,
was
passiert
ist.
„
Und
für
mich
wäre
es
zudem
ein
Beweis,
dass
die
Arbeit,
die
wir
leisten,
nach
wie
vor
wichtig
ist
und
dazu
beiträgt,
unsere
Geschichte
aufzuarbeiten
–
auch
mehr
als
70
Jahre
nach
Kriegsende.″
Wer
Infos
zu
Georg
Niemann
hat,
kann
sich
unter
Telefon
0541
124978,
0170
7322165
oder
per
E-
Mail
dibriboos@
t-
online.de
bei
Dieter
Bockelmann
melden.
Bildtexte:
Dieter
Bockelmann
zeigt
ein
Foto,
das
die
Fundstelle
am
Stadtrand
von
Kaunas
zeigt.
Das
Stück
Papier
mit
den
Lebensdaten
von
Georg
Niemann
steckte
in
einer
sogenannten
Grabflasche,
die
zusammen
mit
der
Leiche
beerdigt
wurde.
Fotos:
Gert
Westdörp,
Dieter
Bockelmann
Autor:
Lea Becker