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1.
Erscheinungsdatum:
27.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie der Nahverkehr besser werden soll
Baier macht den Nahverkehrstest
Zwischenüberschrift:
Landratskandidat will fünf Millionen Euro für ein attraktiveres Busangebot investieren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
von
SPD,
UWG
und
Linke
unterstützte
Landratskandidat
Horst
Baier
hat
bei
einer
Fahrt
mit
Bus
und
Bahn
aus
Eggermühlen
im
Nordkreis
zum
Kreishaus
nach
Osnabrück
die
Schwächen
des
Nahverkehrs
offengelegt
und
erklärt,
welche
Lösungen
er
anbietet.
Osnabrück
Bei
einer
anderthalbstündigen
Fahrt
mit
Bus
und
Bahn
aus
Eggermühlen
im
Nordkreis
zum
Kreishaus
nach
Osnabrück
zeigt
der
von
SPD,
UWG
und
Linker
unterstützte
Landratskandidat
Horst
Baier
die
Schwächen
des
Nahverkehrs
auf
und
erläutert,
wie
er
als
Landrat
das
Bus-
und
Bahnangebot
attraktiver
machen
will.
An
der
Dorfkirche
der
idyllischen
2000-
Seelen-
Gemeinde
Eggermühlen
steigt
der
Bersenbrücker
Samtgemeindebürgermeister
Horst
Baier
(SPD)
in
einen
Kleinbus
und
löst
ein
Ticket.
Sein
Versuch,
ein
direktes
Ticket
bis
zum
Ziel
am
Kreishaus
zu
bekommen,
scheitert.
Er
bezahlt
12,
30
Euro
für
die
beiden
Fahrscheine
für
den
Bus
zum
Bersenbrücker
Bahnhof
und
die
Nordwestbahn
nach
Osnabrück.
„
Ich
kann
nur
bis
zum
Osnabrücker
Hauptbahnhof
lösen
und
muss
dann
ein
neues
Ticket
bis
zum
Kreishaus
kaufen″,
beschreibt
er
das
erste
Hindernis
auf
der
rund
50
Kilometer
langen
Fahrt
mit
dem
Nahverkehr
zum
Verwaltungssitz
des
Landkreises.
Warum
startet
Baier
den
Nahverkehrstest
in
Eggermühlen?
Die
Fahrt
startet
in
Eggermühlen,
weil
es
die
nördlichste
Gemeinde
in
der
Samtgemeinde
Bersenbrück
ist.
Baier
will
damit
exemplarisch
zeigen,
„
dass
es
viele
kleinere
Gemeinden
und
Ortsteile
wie
Eggermühlen,
Gehrde,
Bippen,
Icker
oder
Menslage
gibt,
die
sehr
schlecht
durch
Nahverkehr
erschlossen
sind
und
aus
denen
man
aktuell
sehr
lange
braucht,
um
mit
Bus
und
Bahn
in
die
Stadt
Osnabrück
zu
kommen″.
Er
hätte
auch
eine
vergleichbar
große
Gemeinde
im
Nordkreis
wie
Gehrde
als
Startpunkt
seiner
Reise
auswählen
können,
doch
er
erläutert:
„
In
Gehrde
gibt
es
nur
morgens
und
mittags
in
Schulzeiten
einen
Schulbus.
Am
späteren
Nachmittag
und
am
Wochenende
gibt
es
gar
keinen
normalen
Linienverkehr
mehr.″
Es
könne
nicht
sein,
dass
der
Geldbeutel
der
Gemeinde
darüber
entscheidet,
wer
wie
viel
Nahverkehr
im
Landkreis
hat.
„
Das
ist
aktuell
aber
leider
der
Fall.
Als
Landrat
würde
ich
mich
dafür
einsetzen,
das
zu
ändern″,
ärgert
er
sich
auf
der
Busfahrt
mit
zwei
weiteren
Reisenden
zum
ersten
Umstieg
in
der
knapp
8000
Einwohner
großen
Nachbargemeinde
Ankum.
In
der
neu
geschaffenen
Schnellbuslinie
nach
Bersenbrück
beschreibt
er
den
öffentlichen
Nahverkehr
nach
Osnabrück
als
extrem
wichtig:
„
Die
Bahnverbindung
müsste
eigentlich
ertüchtigt
werden
und
langfristig
im
Halbstundentakt
fahren.
Dann
braucht
man
entsprechende
Zubringer-
Buslinien,
die
nicht
überall
halten.″
Zudem
kämpft
der
Samtgemeindebürgermeister
darum,
dass
Alfhausen
an
einen
Bahnhof
in
Bramsche
angeschlossen
wird,
und
verweist
darauf,
dass
die
finanziellen
Mittel
aufgebracht
wurden,
um
eine
Busanbindung
an
den
Niedersachsenpark
zu
realisieren.
Auch
das
Angebot
in
den
Abendstunden
und
an
Wochenenden
sei
ausgedehnt
worden.
Der
56-
Jährige
erklärt:
„
Es
sind
kleine
Schritte,
die
man
von
Jahr
zu
Jahr
anpacken
muss,
um
den
Nahverkehr
insgesamt
zu
verbessern,
denn
es
ist
ein
sehr
kompliziertes
System,
das
im
Nordkreis
eigentlich
nur
auf
den
Schülerverkehr
ausgerichtet
ist.″
Der
Linienverkehr
sei
eine
ganz
andere
finanzielle
Dimension.
„
Der
Landkreis
hat
bislang
immer
gesagt,
dass
er
nur
den
Schülerverkehr
als
Grundgerüst
bezahlt.
Alles,
was
darüber
hinausgeht,
müssen
die
Gemeinden
bezahlen″,
sagt
Baier.
Da
gebe
es
reiche
Gemeinden,
die
das
können,
und
andere,
die
dazu
finanziell
nicht
in
der
Lage
sind.
Ein
kleines
Dorf
wie
Gehrde
etwa
müsse
180
000
Euro
im
Jahr
bezahlen,
um
einen
richtigen,
stündlich
angebotenen
Nahverkehr
zu
bekommen.
„
Das
ist
für
eine
so
kleine
Gemeinde
nicht
bezahlbar″,
kritisiert
Baier,
der
als
unabhängiger
Landratskandidat
antritt,
und
fordert:
„
Der
Landkreis
müsste
den
Nahverkehr
auch
für
die
Gemeinden
mitfinanzieren,
die
sich
das
finanziell
nicht
leisten
können.
Sonst
bleibt
es
bei
ungleichen
Lebensverhältnissen
im
Landkreis
beim
Nahverkehr.″
Es
brauche
einen
Nahverkehr-
Fördertopf
auf
Ebene
des
Landkreises,
um
solche
Gemeinden
zu
unterstützen,
damit
diese
überhaupt
erst
einmal
einen
nennenswerten
Anschluss
an
den
Nahverkehr
bekommen.
Wie
sollen
kleine
Gemeinden
bessere
Busverbindungen
bekommen?
„
Momentan
gibt
der
Landkreis
rund
20
Millionen
Euro
für
den
Schülerverkehr
aus.
Zudem
gibt
es
vom
Land
Niedersachsen
noch
einmal
700
000
Euro
zur
Verbesserung
des
Nahverkehrs″,
rechnet
Baier
vor
und
betont:
„
Wenn
man
da
insgesamt
noch
einmal
fünf
Millionen
Euro
drauflegen
würde,
die
anteilig
von
den
Gemeinden
und
dem
Landkreis
finanziert
werden,
dann
könnte
man
schon
eine
deutliche
Verbesserung
des
Verkehrsangebotes
erreichen,
um
alle
Gemeinden
zumindest
im
Stundentakt
an
Bahnhöfe
oder
Schnellbuslinien
anzubinden.″
Gut
eine
Stunde
nach
der
Abfahrt
in
Eggermühlen
erreicht
Baier
mit
der
Nordwestbahn
den
Osnabrücker
Hauptbahnhof,
um
von
dort
mit
dem
Bus
weiter
zum
Kreishaus
am
Schölerberg
zu
fahren.
Der
Sozialdemokrat
beklagt:
„
Jetzt
muss
ich
erst
einmal
wieder
eine
neue
Fahrkarte
kaufen.″
Mittlerweile
ist
es
sein
drittes
Ticket.
Warum
würde
ein
Verbundticket
den
Nahverkehr
attraktiver
machen?
In
der
Buslinie
21
gen
Kreishaus
weist
er
darauf
hin,
dass
in
der
Samtgemeinde
Bersenbrück
bereits
neu
eingeführt
worden
sei,
dass
man
im
Bus
aus
dem
Nordkreis
schon
ein
Ticket
für
den
Zug
kaufen
kann.
Auf
der
Rückfahrt
vom
Kreishaus
wird
sich
später
herausstellen,
dass
das
in
einem
Osnabrücker
Bus
gen
Bersenbrück
nicht
möglich
ist.
Weiterhin
bestehe
das
Problem,
dass
es
keine
Ermäßigung
gebe,
sodass
für
den
Hin-
und
Rückweg
aus
Eggermühlen
zum
Osnabrücker
Kreishaus
rund
30
Euro
für
die
Bus-
und
Bahntickets
anfallen.
Er
fordert:
„
Der
nächste
Schritt
muss
zwingend
ein
Verbundticket
sein,
mit
dem
man
einen
Fahrschein
für
Bus
und
Bahn
zu
jedem
Ort
im
Landkreis
kaufen
kann.″
Darüber
hinaus
sei
auch
schon
einmal
im
Gespräch
gewesen,
dass
der
Landkreis
ein
entsprechendes
Ticket
für
Bus
und
Bahn
rabattiert.
Diese
„
sinnvolle
Subventionierung
für
ein
solches
Angebot″
sei
aber
leider
immer
noch
nicht
umgesetzt
worden.
Wie
könnte
ein
attraktiverer
Nahverkehr
zur
Lösung
der
Verkehrsprobleme
in
Osnabrück
beitragen?
Baier
weist
zudem
darauf
hin,
dass
täglich
50
000
bis
60
000
Einpendler
aus
dem
Landkreis
in
die
Stadt
Osnabrück
fahren.
Diese
würden
auch
zu
den
Verkehrsproblemen
wie
etwa
langen
Staus
beitragen,
weil
aus
dem
Landkreis
relativ
wenig
leistungsfähige
Bus-
und
Bahnverbindungen
existieren.
Baier
sieht
eine
Lösung
darin,
in
Stadt
und
Landkreis
mehr
gemeinschaftlich
zu
denken:
„
Ich
habe
den
Eindruck,
dass
der
Schwerpunkt
der
Anstrengungen
für
die
Verbesserung
des
Nahverkehrs
bei
der
Stadt
liegt
und
der
Landkreis
weniger
im
Fokus
ist.
Das
würde
ich
ändern.″
Die
Planungsgesellschaft
Nahverkehr
Osnabrück
müsse
personell
besser
aufgestellt
werden
und
unabhängiger
von
einzelnen
Verkehrsanbietern
arbeiten.
Zudem
müssten
die
kreisangehörigen
Gemeinden
mehr
Mitspracherechte
bekommen,
um
eigene
Ideen
einzubringen.
Als
er
nach
knapp
anderthalb
Stunden,
drei
Fahrscheinen
und
drei
Umstiegen
endlich
am
Kreishaus
angelangt,
resümiert
Baier:
„
Ich
würde
mich
als
Landrat
dafür
einsetzen,
dass
dem
öffentlichen
Nahverkehr
ein
höherer
Stellenwert
zukommt.″
So
werde
das
Leben
im
ländlichen
Raum
auch
dauerhaft
attraktiv
bleiben.
Bildtext:
Landratskandidat
Horst
Baier
will
sich
dafür
einsetzen,
schneller
mit
Bus
und
Bahn
aus
dem
Landkreis
nach
Osnabrück
zu
kommen.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Jean-Charles Fays