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1.
Erscheinungsdatum:
26.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was tun gegen illegale Müllkippen?
Höchststand bei illegalen Müllkippen
Zwischenüberschrift:
Wie die Stadt den Tätern auf die Spur kommen könnte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Altreifen,
Elektroschrott,
Holzlack
oder
einfacher
Hausmüll:
Tagtäglich
finden
Mitarbeiter
der
Stadtverwaltung
und
des
Osnabrücker
Servicebetriebs
(OSB)
im
Stadtgebiet
kubikmeterweise
Abfälle.
Vor
allem
Altglascontainerstandorte
sind
betroffen,
aber
auch
schlecht
einsehbare
Orte.
Im
vergangenen
Jahr
haben
sich
die
Fälle
illegaler
Müllablagerungen
sogar
auf
einen
neuen
Höchstwert
begeben.
Die
Aufklärungsquote
ist
dagegen
verschwindend
gering.
Um
des
Problems
Herr
zu
werden,
soll
die
Einstellung
von
Müllsheriffs
in
Kürze
auf
die
politische
Tagesordnung
in
Osnabrück
rücken.
Als
Teil
eines
Gesamtpakets
könnten
die
Abfalldetektive
eine
abschreckende
Wirkung
auf
Müllsünder
haben
und
dabei
helfen,
den
Tätern
besser
auf
die
Spur
zu
kommen.
Osnabrück
Es
war
einer
der
krassesten
Fälle,
vielleicht
einer
der
dreistesten
–
aber
mit
Sicherheit
kein
Einzelfall:
Im
Juni
2017
entluden
Täter
am
Dodesheider
Containerplatz
„
Am
Zuschlag″
Kubikmeter
Müll.
Autoreifen,
Möbel,
sogar
Lacke
und
Öle
legten
die
Verursacher
neben
den
Glascontainern
ab
und
machten
sich
von
dannen.
Seinerzeit
vermutete
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
,
dass
die
Täter
sogar
mit
einem
Lkw
vorfuhren,
um
ihre
Fracht
abzuladen.
Später
konnte
der
OSB
gemeinsam
mit
der
Polizei
die
Verursacher
des
Müllbergs
ermitteln.
Immer
häufiger
entsorgen
Privatpersonen,
aber
auch
Gewerbetreibende
ihren
Abfall
neben
Glascontainern,
im
Wald
oder
an
anderen
Orten
in
der
Stadt.
Für
Detlev
Schnier
sind
illegale
Müllkippen
dieser
Art
alles
andere
als
eine
Seltenheit.
Der
Abteilungsleiter
Abfallwirtschaft
beim
OSB
spricht
vielmehr
von
einem
Problem,
das
es
seit
langer
Zeit
gebe.
Dennoch
lassen
die
Zahlen
aufhorchen,
die
Schnier
gemeinsam
mit
seinem
Kollegen
Heiko
Brosig
vom
städtischen
Fachbereich
Umwelt
und
Klimaschutz
gesammelt
hat.
So
ordnete
Letzterer
im
Jahr
2017
in
1028
Fällen
die
Beseitigung
von
illegalen
Müllablagerungen
an.
In
den
Jahren
zuvor
lag
die
Zahl
jeweils
knapp
unter
der
1000er-
Marke,
2013
waren
es
905
Fälle.
Das
ist
jedoch
nicht
alles:
In
dieser
Statistik
nicht
erfasst
sind
die
Einsätze,
die
laut
Schnier
„
das
täglich
Brot″
der
OSB-
Mitarbeiter
sind.
Sage
und
schreibe
rund
8000-
mal
pro
Jahr
räumen
sie
kleine,
mittlere
und
große
Müllansammlungen.
Den
Steuerzahler
kostet
das
insgesamt
einen
mittleren
sechsstelligen
Betrag,
wie
Schnier
betont.
An
jedem
Tag
fährt
der
OSB
rund
20
bis
50
bekannte
Standorte
im
Stadtgebiet
ab
–
weil
die
Mitarbeiter
wissen,
wo
sich
regelmäßig
der
Müll
sammelt.
Zum
Großteil
sind
es
Altglascontainer-
Standorte,
die
als
illegaler
Abladeplatz
zweckentfremdet
werden
und
die
Brosig
als
Hotspots
bezeichnet.
In
der
Stadt
ist
das
Problem
übrigens
allgegenwärtig,
besondere
räumliche
Schwerpunkte
gibt
es
nicht.
„
Wo
sich
die
Verursacher
sicher
und
unbeobachtet
fühlen,
dort
laden
sie
ihren
Müll
ab″,
sagt
Schnier.
Das
gebe
es
sowohl
in
Schinkel
als
auch
in
der
Dodesheide
oder
im
westlichen
Stadtgebiet.Problem
verlagert
sich
Einige
Standorte
muss
der
OSB
bis
zu
dreimal
in
der
Woche
reinigen,
weil
sonst
ein
Effekt
einsetzt,
den
die
Abfall-
Experten
nur
zu
gut
kennen:
Wo
schon
Müll
liegt,
kommt
schnell
weiterer
hinzu.
Vereinzelt
greifen
Maßnahmen
wie
bei
einem
Hotspot
im
westlichen
Stadtgebiet,
an
dem
die
Stadt
an
der
Zufahrt
Poller
gesetzt
hat.
Doch
oft
verlagert
sich
das
Abkippen
von
Müll
dann
an
einen
anderen
Standort
oder
sogar
in
Waldbereiche,
an
denen
eine
Bergung
der
Abfälle
noch
kostenintensiver
ist.
Zwar
sind
es
offenbar
hauptsächlich
Privathaushalte,
die
ihren
Müll
widerrechtlich
entsorgen.
Doch
Schnier
hat
beobachtet,
dass
auch
Gewerbe-
und
Gastronomiebetriebe
zunehmend
Abfälle
in
den
öffentlichen
Raum
kippen.
Dementsprechend
sei
in
den
illegalen
Müllkippen
ein
Sammelsurium
aus
unterschiedlichen
Gegenständen
zu
finden:
Zu
dem
normalen
Hausmüll
kommt
Elektroschrott,
Altreifen,
Lacke
und
Sperrmüll.
Mehr
und
mehr
laden
auch
Gastronomiebetriebe
ihre
Hinterlassenschaften
in
der
Umwelt
ab.
Grundsätzlich
kümmert
sich
der
OSB
selbst
um
die
Entsorgung
des
Mülls,
bei
größeren
Mengen
problematischer
Stoffe
wie
asbesthaltiger
Materialien
werden
jedoch
externe
Unternehmen
beauftragt
–
zusätzliche
Kosten,
die
letztlich
der
Gebührenzahler
aufbringen
muss.
Brosig
und
Schnier
machen
keinen
Hehl
daraus,
dass
die
Aufklärungsquote
der
Verschmutzungen
verschwindend
gering
ist.
Oft
reichen
nicht
einmal
die
hinterlassenen
Spuren
wie
beispielsweise
Briefverkehr
aus,
um
eine
rechtssichere
Beweisführung
auf
die
Beine
zu
stellen.
Mit
der
Frage,
wie
dem
Problem
beizukommen
ist,
beschäftigen
sich
die
beiden
Fachleute
daher
schon
länger.
Eine
Möglichkeit
könnten
sogenannte
Müllsheriffs
sein,
wie
es
sie
schon
in
einigen
Städten
Deutschlands
gibt.
Ihre
Aufgabe
wäre
es,
in
Randzeiten
und
vor
allem
abends
an
den
Hotspots
auf
Spurensuche
zu
gehen,
Verursacher
auf
frischer
Tat
zu
ertappen
und
vor
Ort
Beweise
zu
sichern,
die
eine
Verfolgung
der
Täter
ermöglichen.
Freilich:
Die
Erfahrungswerte
aus
anderen
Kommunen
zeigen,
dass
die
Einrichtung
einer
solchen
Instanz
nicht
kostendeckend
ist.
Heißt:
Die
eingenommenen
Bußgelder
decken
eben
nicht
die
entstehenden
Kosten.
„
Das
wäre
ein
gesellschaftlicher
Invest
und
würde
auch
nach
außen
hin
kommunizieren,
dass
die
Stadt
etwas
gegen
die
illegalen
Müllkippen
unternimmt″,
sagt
Brosig.
Das
Modell
der
Müllsheriffs
will
der
OSB
zeitnah
auf
die
Agenda
der
zuständigen
Ausschüsse
setzen.Gesamtpaket
Schnier
und
Brosig
sehen
die
Müllsheriffs
als
Teil
mehrerer
möglicher
Maßnahmen,
die
sowohl
abschrecken
als
auch
das
Bewusstsein
der
Menschen
schärfen
sollen.
In
diesem
Paket
sei
auch
eine
verstärkte
Öffentlichkeitsarbeit
denkbar
sowie
die
Ausweitung
der
regelmäßigen
Reinigungsmaßnahmen.
Die
in
diesem
Kontext
immer
wieder
geforderte
Kameraüberwachung
von
Hotspots
sehen
Schnier
und
Brosig
dagegen
als
nicht
zielführend
an.
Zu
groß
wäre
der
Aufwand
bei
rund
140
Altglascontainern
und
anderen
Standorten
in
der
Stadt.
Zudem
würden
die
Bilder
weitaus
nicht
in
jedem
Fall
eindeutige
Hinweise
auf
die
Täter
wie
zum
Beispiel
Autokennzeichen
liefern.
Bildtexte:
Vor
knapp
zwei
Jahren
wurden
an
einem
Containerstandort
in
der
Dodesheide
Kubikmeter
Müll
abgeladen.
Illegale
Müllkippen
wie
diese
sind
leider
keine
Seltenheit.
In
den
Müllkippen
finden
sich
Altreifen
und
Lacke
ebenso..
...
Wie
auch
ganz
normaler
Hausmüll.
Fotos:
Michael
Gründel,
OSB
Kommentar
Höchstgradig
asozial
Man
muss
das
Kind
beim
Namen
nennen:
Wer
seinen
Müll
aus
welchen
Gründen
auch
immer
illegal
am
Glascontainer,
im
Wald
oder
sonstwo
entsorgt,
handelt
höchstgradig
asozial.
Denn
für
die
Bequemlichkeit
oder
Dreistigkeit
Einzelner
muss
letztlich
die
Allgemeinheit
geradestehen.
Wilde
Müllkippen
sind
außerdem
nicht
nur
eine
Gefahr
für
die
Umwelt,
sondern
auch
für
spielende
Kinder.
Was
tun
also
gegen
die
zunehmende
Verschmutzung?
Eine
Möglichkeit
wäre
es,
die
Sperrmüllabfuhr
wieder
kostenlos
anzubieten.
Doch
das
löst
das
Problem
nur
zum
Teil,
denn
beispielsweise
Altöl
und
ausrangierte
Reifen
würden
auch
dann
noch
illegal
entsorgt
werden.
Außerdem
widerspricht
diese
Möglichkeit
dem
Gedanken,
dass
der
Verursacher
die
Zeche
zahlen
soll.
Klar,
es
ist
illusorisch
zu
denken,
Müllsheriffs
könnten
das
Problem
illegaler
Müllkippen
gänzlich
lösen.
Und
aller
Voraussicht
nach
kostet
das
Vorhaben
mehr,
als
durch
Bußgelder
wieder
reinkommt.
Doch
kann
das
ernsthaft
ein
Argument
sein,
nichts
gegen
das
massenhafte
Abladen
von
Abfällen
in
der
Landschaft
zu
tun?
Fakt
ist,
dass
angesichts
der
steigenden
Fallzahlen
etwas
passieren
muss.
Die
Einrichtung
der
Müllsheriffs
wäre
zumindest
ein
Signal,
dass
die
Stadt
den
Tätern
auf
der
Spur
ist.
Einfach
nichts
zu
tun
käme
jedoch
einer
Einladung
gleich:
Bitte
macht
weiter,
wir
räumen
euren
Müll
schon
weg.
s.philipp@
noz.de
Autor:
Sebastian Philipp