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1.
Erscheinungsdatum:
25.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Aus Sandkühler wird ELSI
Zwischenüberschrift:
Vor zehn Jahren nahm das Uni-Institut die Arbeit auf
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Wo
einst
schwere
Eichenmöbel
auf
Kundschaft
warteten,
steht
heute
andere
gewichtige
Ware
in
Reih
und
Glied:
an
die
100
000
Bände
in
der
Bibliothek
des
Instituts
für
Europäische
Rechtswissenschaft.
Vor
zehn
Jahren,
am
23.
April
2009,
weihte
Ministerpräsident
Christian
Wulff
das
Institut
feierlich
ein.
Der
europaweit
eingeführte
Kurzname
des
Instituts
ist
ELSI
(European
Legal
Studies
Institute)
.
Die
von
den
Juraprofessoren
Christian
von
Bar
und
Jens-
Peter
Schneider
gegründete
Einrichtung
gehört
zur
Rechtswissenschaftlichen
Fakultät
der
Universität
Osnabrück.
60
Professoren
und
wissenschaftliche
Mitarbeiter
befassen
sich
mit
Vergleichen
der
europäischen
Rechtssysteme
und
arbeiten
am
großen
Zukunftsprojekt
eines
harmonisierten
Europäischen
Zivilgesetzbuchs.Europaweites
Netzwerk
1981
begann
Christian
von
Bar
als
Ein-
Mann-
Unternehmung
mit
einer
300
Bände
umfassenden
„
Fachbibliothek″
die
Arbeit
an
seinem
Lebensthema.
Es
gelang
ihm,
ein
Netzwerk
mit
ähnlich
motivierten
Rechtswissenschaftlern
aus
anderen
europäischen
Ländern
aufzubauen
und
den
Sitz
der
Steuerungsgruppe
nach
Osnabrück
zu
holen.
Rechtsangleichung
und
Rechtsvereinheitlichung
im
Privatrecht
wie
auch
auf
Gebieten
des
öffentlichen
Rechts
innerhalb
der
wachsenden
Europäischen
Union
wurden
zum
Top-
Thema
auf
allen
politischen
Ebenen.
Zur
internationalen
wissenschaftlichen
Anerkennung
kam
der
politische
Rückenwind.
Aus
der
alten
Villa
am
Heger-
Tor-
Wall,
wo
ELSI
zuvor
residierte,
konnte
zum
großen
Sprung
in
das
neue
Institutsgebäude
an
der
Süsterstraße
28
ausgeholt
werden.
Der
niedersächsische
Wissenschaftsminister
Lutz
Stratmann
(CDU)
überbrachte
2005
die
Finanzierungszusage
über
7,
5
Millionen
Euro,
die
Land
und
Bund
sich
teilten.
Als
Standort
in
kurzer
Entfernung
zu
anderen
Einrichtungen
der
juristischen
Fakultät
in
der
Innenstadt
war
das
ehemalige
Möbelkaufhaus
Sandkühler
an
der
Süsterstraße/
Ecke
Kommenderiestraße
auserkoren
worden.
Es
stand
seit
Ende
1998
leer.
Eine
mögliche
Weiternutzung
als
„
Künstlerhaus″
mit
Ateliers
und
Ausstellungsflächen
für
regionale
Künstler,
Gastronomie
und
Kino
war
2001
von
der
Galeristin
Anette
Röhr
angeregt
worden,
aber
mangels
eines
finanziellen
Traggerüsts
nicht
zustande
gekommen,
nachdem
die
Stadt
nicht
mehr
als
eine
ideelle
Unterstützung
zusagen
konnte.
2005
erwarb
das
Land
Niedersachsen
über
den
Landesliegenschaftsfonds
die
Immobilie.
In
eineinhalbjähriger
Bauzeit
gestalteten
die
Bauhandwerker
das
Möbelhaus
nach
einem
Entwurf
der
Architekten
KSP
Engel
und
Zimmermann
aus
Braunschweig
zu
einem
modernen
Instituts-
und
Bibliothekskomplex
um.
Außenwände,
Decken
und
tragende
Säulen
blieben
stehen,
der
entkernte
Bau
wurde
sodann
„
fast
wie
bei
einem
Neubau″
energetisch
aufgerüstet.
Unterschiedliche
Entstehungsphasen
zeichneten
sich
in
dem
Sandkühler-
Bau
in
nicht
niveaugleichen
Geschossübergängen
ab.
Die
Planer
machten
aus
der
Not
eine
Tugend,
setzten
einen
Lichthof
über
alle
Geschosse
zwischen
die
Bauteile
und
verbanden
sie
über
drei
sogenannte
Galeriebrücken.
Der
neue
Fahrstuhl
hält
auf
jeder
Etage
gleich
zweimal,
je
nachdem,
ob
der
Besucher
rechts
oder
links
aussteigen
will.
Der
Lichthof
trennt
den
östlichen
Bibliotheksteil
vom
westlichen
Teil,
der
drei
Hörsäle,
einen
Seminar-
und
Multimediaraum
sowie
die
Institutsbüros
beherbergt.
Blickfänger
in
der
Bibliotheksfassade
sind
die
dunkelroten
Ausbuchtungen.
Ihnen
kommt
nicht
nur
eine
dekorative
Funktion
zu,
sondern
sie
bieten
mit
integrierten
„
Anlesetischen″
bei
seitlichem
Lichteinfall
unkonventionelle
Arbeitsstehplätze.
Der
Geschäftsführer
des
Traditionsmöbelhauses
Franz
Sandkühler
musste
im
Juli
1998
den
Gang
zum
Insolvenzrichter
antreten,
nachdem
ein
Vergleichsverfahren
gescheitert
war.
Er
machte
zu
großzügige
Betriebsrenten,
die
in
besseren
Zeiten
als
freiwillige
soziale
Leistungen
zugesagt
worden
waren,
für
die
wirtschaftlichen
Schwierigkeiten
verantwortlich.
39
aktuelle
Mitarbeiter
hätten
die
Renten
für
63
Ruheständler
erwirtschaften
müssen,
das
sei
nicht
mehr
aufzufangen
gewesen.
Andere
Stimmen
sprachen
von
einem
„
stehengebliebenen″
Sortiment,
das
eher
den
konservativen
Geschmack
angesprochen
hätte,
und
von
Standortnachteilen
im
Wettbewerb
mit
SB-
Möbelhäusern
und
ihren
großen
Parkplätzen
auf
der
grünen
Wiese
im
Umland.Fokus
auf
Innenstadt
Nachteile
der
Innenstadtlage
hatte
Sandkühler
1974
durch
den
Bau
eines
Zentrallagers
mit
Ausstellungsflächen
in
Georgsmarienhütte-
Harderberg
auszugleichen
versucht,
setzte
in
erster
Linie
aber
auf
das
seit
1901
bestehende
Stammhaus
in
der
Süsterstraße.
Noch
1983
hatte
man
die
Ausstellungsfläche
auf
8000
Quadratmeter
hinter
25
großen
Schaufenstern
erweitert
und
die
neuen
Abteilungen
„
Küchenstudio″,
„
Orientschau″
und
„
Junges
Wohnen″
eröffnet,
um
als
„
Kompletteinrichtungshaus″
bestehen
zu
können.
Man
investiere
bewusst
in
das
Stammhaus
und
nicht
auf
der
grünen
Wiese,
damit
die
Innenstadt
„
ihre
Anziehungskraft
als
Einkaufszone″
behalte.
Sandkühlers
Kräfte
reichten
offensichtlich
nicht
aus,
diese
Wunschvorstellung
gegen
den
Branchentrend
durchzusetzen.
Nichts
zu
tun
mit
den
Sandkühlers
an
der
Süsterstraße
hat
übrigens
das
frühere
„
Möbel-
und
Stilhaus″
Karl
Sandkühler
an
der
Johannisstraße
80/
81.
„
Ein
Ahnenforscher
aus
der
Familie
meines
verstorbenen
Mannes
hat
die
Familiengeschichte
bis
ins
17.
Jahrhundert
zurückverfolgt
und
keine
Verbindung
zu
der
anderen
Linie
festgestellt″,
sagt
Irmgard
Sandkühler.
2002
gaben
ihr
Mann
und
sie
den
Möbelhandel
in
geordneter
Weise
auf.
Heute
ist
dort
an
das
Möbelgeschäft
Wurm
vermietet.
Bildtexte:
Das
Möbelkaufhaus
Sandkühler
nach
der
Insolvenzeröffnung
im
Jahr
1998.
Vor
zehn
Jahren
wurde
hier
ELSI,
das
Institut
für
Europäische
Rechtswissenschaft,
eingerichtet.
Das
Eckhaus
Sandkühler
war
nach
Kriegsende
ein
Trümmerhaufen.
Fotos:
Archiv/
Michael
Hehmann,
Joachim
Dierks,
Liesel
Städing,
Archiv
Manfred
Külker
Autor:
Joachim Dierks