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1.
Erscheinungsdatum:
20.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Weiter Streit ums Grundwasser
Gülle im Überfluss
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Im
Streit
um
den
Grundwasserschutz
in
Deutschland
kommen
aus
Niedersachsen
keine
guten
Zahlen:
Berechnungen
der
Landwirtschaftskammer
zeigen,
dass
wohl
weiterhin
zu
viel
Dünger
auf
den
Äckern
landet
–
weit
mehr,
als
Pflanzen
zur
Düngung
gebraucht
hätten.
Osnabrück
In
Niedersachsen
fällt
weiter
zu
viel
Gülle
an.
Das
zeigen
aktuelle
Zahlen
der
Landwirtschaftskammer.
Der
Überschuss
ist
brisant,
schließlich
hat
die
EU
Deutschland
verdonnert,
das
Grundwasser
besser
vor
Nitrat-
Belastungen
zu
schützen.
Hauptverursacher:
Dünger
aus
der
Landwirtschaft.
Am
Mittwoch
werden
sich
viele
Kameraobjektive
auf
Agrarministerin
Barbara
Otte-
Kinast
richten.
Dann
will
sie
den
Nährstoffbericht
2017/
2018
vorstellen.
Schon
in
den
Vorjahren
hatten
die
Ministerin
und
ihr
Vorgänger
Christian
Meyer
dabei
wenig
Gutes
zu
verkünden.
In
diesem
Jahr
ist
der
Druck
besonders
groß:
Die
EU-
Kommission
drängt
Deutschland
zu
einem
besseren
Grundwasserschutz.
Viele
Messstellen
hierzulande
überschreiten
Nitrat-
Grenzwerte.
Es
drohen
hohe
Strafzahlungen.
Niedersachsen
gehört
zu
denjenigen
Bundesländern,
in
denen
die
Probleme
besonders
groß
sind.
Probleme
heißt
in
diesem
Fall:
In
der
Landwirtschaft
fallen
zu
viel
Gülle
und
Gärreste
und
damit
Stickstoff
an.
Mehr
jedenfalls,
als
Kulturpflanzen
wie
Weizen
oder
Mais
auf
den
Äckern
brauchen.Gefahr
für
Gesundheit
Zu
viel
Dünger
ist
im
Zweifelsfall
schlecht
für
Umwelt
und
Menschen.
Der
Stickstoff
stellt
in
Form
von
Nitrat
eine
potenzielle
Gefahr
für
die
Gesundheit
dar.
Im
Nährstoffbericht
listen
die
Experten
der
Landwirtschaftskammer
Jahr
für
Jahr
auf,
wie
viel
Stickstoff
zu
viel
anfällt.
Vorab
veröffentlichte
Zahlen,
die
unserer
Redaktion
vorliegen,
zeigen:
Im
Bereich
der
Tierhaltung
waren
es
im
Berichtsjahr
2017/
2018
etwa
274
000
Tonnen
Stickstoff
und
damit
nur
minimal
weniger
als
2016/
2017.
Hinzu
kamen
60
000
Tonnen
Stickstoff
quasi
als
Abfallprodukte
aus
Biogasanlagen.
Am
Ende
der
Kammer-
Rechnung
steht
ein
Überschuss
von
rund
50
000
Tonnen
Stickstoff.
Für
das
komplette
Bundesland
Niedersachsen
wohlgemerkt.
Das
sind
etwa
18
000
Tonnen
weniger
als
im
Vorjahr.
Der
Rückgang
hängt
offenbar
vor
allem
damit
zusammen,
dass
die
Landwirte
wesentlich
weniger
künstlich
hergestellten
Mineraldünger
auf
die
Äcker
ausbrachten.
Nach
den
Berechnungen
der
Kammer
sank
die
Menge
um
23
000
auf
nun
noch
271
000
Tonnen.
Das
Ministerium
wollte
sich
zu
den
Zahlen
zunächst
nicht
im
Detail
äußern
und
verwies
auf
die
Veranstaltung
am
kommenden
Mittwoch.
Die
Grünen
im
Landtag
schlossen
aus
den
Berechnungen,
dass
die
Landesregierung
„
wirksame
Maßnahmen
zum
Wasserschutz
verschlafen
hat″,
so
die
agrarpolitische
Sprecherin
Miriam
Staudte.
Die
Landesregierung
müsse
Gebiete
mit
besonders
scharfen
Auflagen
für
den
Gewässerschutz
benennen.
Staudte
knüpft
an
eine
Forderung
der
EU-
Kommission
an,
die
viele
Landwirte
erzürnt
hatte:
Brüssel
hatte
gefordert,
dort,
wo
die
Nitrat-
Grenzwerte
im
Grundwasser
nicht
eingehalten
werden,
die
Düngung
pauschal
um
20
Prozent
zurückzufahren.
Dies
sorgte
für
großen
Protest.
Vor
zwei
Wochen
versammelten
sich
Tausende
Landwirte
in
Münster,
um
gegen
eine
erneute
Verschärfung
der
Düngeregeln
zu
protestieren.
Die
Düngeverordnung
war
nämlich
erst
2017
erheblich
verschärft
worden
–
allerdings
nicht
ausreichend,
wie
die
EU-
Kommission
befindet.
Westfalen
und
die
Region
Weser-
Ems
in
Niedersachsen
gelten
dabei
als
Problemzonen.
Hier
ist
die
Tierhaltung
besonders
intensiv.
Beim
letzten
Düngebericht
waren
es
mit
den
Landkreisen
Emsland,
Grafschaft
Bentheim,
Leer,
Ammerland,
Cloppenburg
und
Vechta
auch
überwiegend
Gebiete
aus
Weser-
Ems,
die
als
Problemregionen
in
Niedersachsen
identifiziert
wurden.
Hier
liegen
auch
viele
der
Nitrat-
Messstellen,
die
Grenzwerte
überschreiten.
Branchenkenner
bezweifeln,
dass
sich
im
aktuellen
Düngebericht
daran
etwas
geändert
hat.
Obwohl
der
Stickstoffüberschuss
insgesamt
zurückgegangen
ist.
Nach
Ansicht
von
Niedersachsens
Bauernpräsident
Albert
Schulte
to
Brinke
belegt
dieser
Rückgang,
dass
sich
die
Agrarbranche
in
Bewegung
gesetzt
habe.
„
Aber
richtig
ist
auch,
dass
das
noch
nicht
reicht″,
so
Schulte
to
Brinke.
Schulte
to
Brinke
sieht
noch
Möglichkeiten,
den
Stickstoff-
Überschuss
weiter
zu
reduzieren:
„
In
den
niedersächsischen
Ackerbau-
Regionen
herrscht
aufgrund
der
hohen
Bürokratiehürden
immer
noch
Zurückhaltung,
Gülle
aus
West-
Niedersachsen
aufzunehmen.″
Politik
und
Verwaltung
müssten
hier
ansetzen.
Im
östlichen
Landesteil
gibt
es
vergleichsweise
wenig
Tierhaltung.
Dementsprechend
wenig
natürlicher
Dünger
fällt
hier
auch
an.
Landwirte
setzen
häufig
auf
mineralische
Alternativen,
die
industriell
hergestellt
werden.Strafzahlungen
drohen
Die
deutsche
Politik
berät
derweil
weiter,
wie
sie
die
EU-
Kommission
überzeugen
kann.
Hält
die
nämlich
weiter
daran
fest,
dass
die
Bundesrepublik
zu
wenig
für
den
Grundwasserschutz
tut,
drohen
Strafzahlungen
von
860
000
Euro
pro
Tag.
Aus
dem
Bundeslandwirtschaftsministerium
hieß
es
auf
Nachfrage,
es
liefen
noch
entsprechende
Gespräche
zwischen
Bund
und
Ländern.
Noch
gebe
es
keine
weiterführenden
Ergebnisse.
Martin
Hofstetter,
Agrarexperte
bei
der
Umweltschutzorganisation
Greenpeace,
sagt:
„
Die
Politik
sollte
die
Chance
nutzten
und
jetzt
endlich
Maßnahmen
ergreifen,
die
das
Problem
der
Grundwasserverschmutzung
aus
der
Landwirtschaft
auch
wirklich
löst,
statt
weiter
herumzudoktern
oder
gar
ein
Moratorium
zu
fordern.″
Unionspolitiker,
aber
auch
Bauernvertreter
hatten
zuvor
gefordert,
dass
zunächst
die
Auswirkungen
der
Düngereform
abgewartet
werden
sollten,
bevor
die
Regeln
erneut
reformiert
werden.
Hofstetter
sagte:
„
Die
Dünge-
Vorschriften
im
benachbarten
Ausland,
ob
Dänemark
oder
Niederlande,
sind
in
vielen
Punkten
strenger
als
bei
uns.″
Bildtext:
Zu
viel
des
Guten:
Gülle
und
Gärreste
belasten
das
Grundwasser.
Der
aktuelle
Nährstoffbericht
gibt
keine
Entwarnung.
Foto:
dpa/
Patrick
Pleul
Autor:
Dirk Fisser