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1.
Erscheinungsdatum:
20.11.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Eine Rose für Röschen Wertheim
Zwischenüberschrift:
Entrechtet, enteignet, ermordet
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Dem
Hass
auf
die
Juden
folgte
mehr
und
mehr
die
Gewalt.
Röschen
Wertheim
musste
erdulden,
wie
die
Nationalsozialisten
ihr
das
Geschäft
nahmen,
die
Wohnung,
die
Heimat
–
und
schließlich
das
Leben.
Sie
wurde
nach
Riga
ins
Konzentrationslager
verschleppt
und
ermordet.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
die
Osnabrückerin
vor
ihrem
ehemaligen
Haus
an
der
Martinistraße
28.
Nur
wenige
Spuren
geben
Hinweise
auf
das
Leben
von
Röschen
Wertheim.
Sie
wurde
1871
in
Ostfriesland
unter
ihrem
Mädchennamen
Stein
geboren.
Viele
Jahre
später:
Als
ihr
Mann
Simon
1925
in
Münster
gestorben
war,
übernahm
sie
mit
ihrem
Sohn
Alfred
und
ihrem
Bruder
Gustav
Stein
das
Kaufhaus
„
S.
Wertheim″
an
der
Großen
Straße
80/
81
in
Osnabrück.
Röschen
Wertheim
hatte
einen
weiteren
Sohn:
Paul
ließ
sich
1933
und
1934
im
französischen
Metz
zum
Landwirt
ausbilden,
zog
1935
ins
niederländische
Heurenberg
und
emigrierte
später
nach
Palästina
–
alles
Indizien
dafür,
dass
er
zumindest
ahnte,
in
welcher
Gefahr
sich
die
Juden
in
Deutschland
befanden.
Bereits
1920
hatte
die
NSDAP
die
Verdrängung
der
Juden
aus
dem
Wirtschaftsleben
gefordert.
Und
schon
zur
Zeit
der
Weimarer
Republik
kam
es
zu
Gewalttaten
der
SA
gegenüber
Juden.
Als
die
Nationalsozialisten
1933
die
Macht
übernahmen,
hatte
deren
Propaganda
bereits
gewirkt.
Die
Gewalt
gegenüber
Juden
nahm
zu.
Flankiert
von
neuen
Gesetzen,
wurden
ihnen
die
Bürgerrechte
entzogen
und
das
Eigentum
weggenommen.
Im
November
1935
verlor
Röschen
Wertheim
ihre
wirtschaftliche
Existenz.
Die
Nationalsozialisten
nahmen
ihr
das
Kaufhaus
und
bezeichneten
die
Enteignung
als
„
Arisierung″.
Im
Dezember
1938
wurde
sie
auch
noch
aus
ihrem
Haus
an
der
Martinistraße
28
vertrieben
–
und
damit
erneut
enteignet.
Die
Jüdin
zog
in
dieser
Not
zu
ihrer
Tochter
Edith
Herzfeld
nach
Hamburg.
Doch
auch
dort
ließ
das
Schreckensregime
sie
nicht
in
Ruhe.
Das
Wort
„
Entjudung″
machte
die
Runde.
Im
Dezember
1941
verschleppten
die
Nazis
sie
nach
Riga,
um
sie
zu
ermorden.
Der
Rassenwahn
war
im
Schatten
des
Zweiten
Weltkrieges
eskaliert.
Wann
Röschen
Wertheim
ums
Leben
kam,
ist
nicht
bekannt,
möglicherweise
an
den
Tagen
um
ihren
64.
Geburtstag.
Die
Paten
des
Stolpersteins
für
Röschen
Wertheim
sind
Helma
und
Hartmut
Beyer.
Zur
Verlegung
an
der
Martinistraße
28
hatten
sie
eine
kleine
Rose
aus
ihrem
Garten
mitgebracht
und
legten
dieses
Röschen
auf
die
kleine
Messingtafel.
Bildtext:
Verlorene
Heimat:
Die
Nationalsozialisten
nahmen
Röschen
Wertheim
die
Wohnung
an
der
Martinistraße
28,
verschleppten
sie
nach
Riga
und
ermordeten
sie.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Stolpersteine
–
Gedenken
an
NS-
Opfer
Die
Messingtafeln
in
den
Gehwegen
heißen
Stolpersteine.
Sie
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohnoder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
inzwischen
rund
600
Kommunen
angeschlossen
haben:
Außer
in
Deutschland
gibt
es
weitere
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Tschechien,
Polen,
den
Niederlanden
und
in
der
Ukraine.
Den
Stolperstein
für
Röschen
Wertheim
hat
Gunter
Demnig
jetzt
während
einer
Zeremonie
in
den
Bürgersteig
an
der
Martinistraße
28
eingesetzt.
Für
künftige
Verlegungen
nimmt
das
Büro
für
Friedenskultur
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
das
Schicksal
von
NSOpfern
entgegen.
Kontakt
unter
der
Telefonnummer
05
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Autor:
Jann Weber
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