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1.
Erscheinungsdatum:
13.11.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Eine Verwaltung im Dienst des Rassenwahn
Zwischenüberschrift:
Stolperstein in der Martinistraße – Luise Brammer musste sterben, weil es das Regime entschieden hatt
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Ihr
Tod
wurde
am
Schreibtisch
des
Verwaltungsgebäudes
am
Tiergarten
4
in
Berlin
beschlossen.
Luise
Brammer
musste
sterben,
weil
sie
eine
Zeit
lang
in
der
Provinzial-
Heil-
und
-
Pflegeanstalt
am
Gertrudenberg
in
Osnabrück
gelebt
hatte.
Damit
fiel
sie
durch
das
Raster
der
nationalsozialistischen
Ideologie.
Ob
sie
tatsächlich
psychisch
krank
war,
ist
nicht
überliefert.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
dort
an
die
Ermordete,
wo
sie
zuletzt
gelebt
hat:
an
der
Martinistraße
43
Luise
Brammer
stammte
aus
Ibbenbüren
und
heiratete
den
Kraftfahrer
Detlef
Brammer,
der
von
Kiel
nach
Osnabrück
gezogen
war.
Weshalb
Luise
Brammer
1932
im
Alter
von
50
Jahren
in
die
Provinzial-
Heil-
und
-
Pflegeanstalt
am
Gertrudenberg
aufgenommen
wurde,
ist
nicht
bekannt.
Ihr
Mann
wohnte
bis
zum
Krieg
in
der
gemeinsamen
Wohnung
an
der
Martinistraße.
Später
verliert
sich
seine
Spur.
Es
fanden
sich
weder
Zeitzeugen
noch
Dokumente,
die
darüber
Auskunft
geben
konnten,
wie
es
Luise
Brammer
in
der
Anstalt
erging.
Doch
während
sie
dort
lebte,
braute
sich
Unheil
zusammen.
Die
Nationalsozialisten
hatten
mit
ihrer
Willkürherrschaft
begonnen.
Zu
ihrer
Ideologie
gehörte
es,
Menschenleben
in
„
wert″
und
„
unwert″
einzuteilen.
Adolf
Hitler
ließ
sechs
Tötungsanstalten
für
Patienten
bauen,
er
erteilte
eine
„
Tötungsermächtigung″
und
initiierte
die
T4-
Aktion
–
benannt
nach
der
Adresse
Tiergarten
4
in
Berlin.
Dort
organisierte
die
Verwaltung
die
Ermordung
von
Anstaltspatienten.
Staatsbedienstete
erfassten
die
Namen,
Ärzte
entschieden
nach
Aktenlage.
So
setzten
die
Nationalsozialisten
ihre
Vorstellungen
von
„
Rassenhygiene″
um
und
bezeichneten
den
Massenmord
als
Euthanasie
–
Sterbehilfe.
Am
24.
April
1941
mussten
Luise
Brammer
und
weitere
Patienten
in
einen
Bus
steigen.
Die
Nationalsozialisten
sprachen
von
„
Verlegung″
nach
Eichberg,
einer
Zwischenstation
auf
dem
Weg
in
die
Tötungsanstalt
im
hessischen
Hadamar.
Dorthin
wurden
die
Patienten
aus
Osnabrück
im
Juni
1941
verschleppt
und
in
Gaskammern
geführt,
die
als
Duschräume
getarnt
waren.
Die
Nationalsozialisten
erstickten
sie
mit
Kohlenmonoxid
und
verbrannten
die
Leichen.
Die
Angehörigen
erhielten
Briefe,
die
als
Todesursache
verschiedene
Krankheiten
nannten.
Auf
Wunsch
sandten
sie
Urnen
nach
Hause,
doch
die
Asche
darin
war
nicht
die
der
Ermordeten.
Die
Nationalsozialisten
brachten
etwa
200
000
Menschen
um,
die
psychisch
krank
oder
geistig
behindert
waren.
Luise
Brammer
war
59
Jahre
alt,
als
sie
sterben
musste.
Das
Mordmotiv
lautete
Rassenwahn.
Bildtext:
Stolperstein:
An
der
Martinistraße
43
lebte
Luise
Brammer
mit
ihrem
Mann,
bevor
sie
zum
Gertrudenberg
ging
und
später
ermordet
wurde.
Fotos:
Klaus
Lindeman
Stolperstein
Der
Erfinder
ist
ein
Künstler
aus
Köln:
Gunter
Demnig.
Stolpersteine
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Demnigs
Projekt
haben
sich
inzwischen
rund
600
Kommunen
angeschlossen:
außer
in
Deutschland
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Tschechien,
Polen,
den
Niederlanden
und
der
Ukraine.
Pate
des
Stolpersteins
für
Luise
Brammer
an
der
Martinistraße
43
ist
Heiko
Mitlewski.
Für
künftige
Verlegungen
nimmt
das
Büro
für
Friedenskultur
Hinweise
von
Zeitzeugen
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
3
23-
22
87.
Autor:
Jann Weber
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