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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Museum für Hans Calmeyer auf der Zielgeraden
Zwischenüberschrift:
Reaktionen auf Millionenzuschuss
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Während die CDU das geplante Judenretter-Museum in Osnabrück als deutsch-niederländisches Zukunftsprojekt für die junge Generation″ feiert, pocht die Hans-Calmeyer-Initiative auf eine Ausstellung mit internationaler Strahlkraft″ zu der sie jede Menge beitragen könne. Reaktionen auf den Millionensegen aus Berlin.

Eine Vision wird endlich Realität″: Mit diesen Worten kommentiert CDU-Fraktionsvorsitzender Fritz Brickwedde die Zusage des Bundes, sich mit 1, 7 Millionen Euro am Aufbau des Hans-Calmeyer-Hauses zu beteiligen einem Museum, das an den größten Judenretter des Dritten Reiches, den Schindler von Osnabrück″ erinnern soll. Fünf Jahre politischer Einsatz auf verschiedenen Ebenen hätten zu dem großen Erfolg″ geführt.Kampf gegen Widerstände

Inspiriert von der Osnabrücker Hans-Calmeyer-Initiative, habe die Rats-CDU das Vorhaben seit 2014 unermüdlich und gegen Widerstände in der Kulturverwaltung vorangetrieben. Mit dem Förderbescheid aus Berlin gehe das Projekt jetzt auf die Zielgerade, heißt es in einer Mitteilung. Dank des Zuschusses könne die bald 120 Jahre alte Villa Schlikker am Heger-Tor-Wall einst Nazi-Hauptquartier grundlegend saniert werden, bevor sie eine noch zu konzipierende, jugendgerechte Dauerausstellung zum Leben und Wirken Calmeyers (1903–1972) aufnimmt.

Weil er als hoher NS-Verwaltungsbeamter nachweislich knapp 2700 Juden höchstwahrscheinlich sogar wesentlich mehr das Leben rettete, zählt die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Hans Calmeyer seit 1992 zu den Gerechten unter den Völkern″. Der Rechtsanwalt aus Osnabrück war im Zweiten Weltkrieg in Den Haag für das Judenreferat″ zuständig. Dort ließ er sich unter größter Gefahr von den Verfolgten absichtlich betrügen, bescheinigte ihnen auf Basis gefälschter Dokumente recht verlässlich eine unverdächtige Abstammung und bewahrte sie so vor der Deportation in Vernichtungslager.

Vor diesem Hintergrund sei das Calmeyer-Haus in Osnabrück auch für unsere niederländischen Nachbarn von hohem Interesse″, sagte Brickwedde. In dem neuen Zentrum werde es nicht nur um die Person Calmeyer, sondern auch um Demokratie, Zivilcourage und Frieden gehen ein deutsch-niederländisches Zukunftsprojekt für die junge Generation″.

Die Hans-Calmeyer-Initiative (HCI) zeigte sich in einer Mitteilung erfreut darüber, dass der Bund die Bedeutung dieses Projektes erkannt″ und finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt habe. Nun komme es darauf an, das komplexe Thema im Calmeyer-Haus für die Öffentlichkeit transparent, verständlich und multimedial zu präsentieren″, so Vorsitzender Ralf Steiner.

Die Initiative bietet der Stadt dabei ausdrücklich ihre Mitarbeit an. Sie verfüge über die erforderlichen umfangreichen Kompetenzen und Materialien″, um das Calmeyer-Haus entsprechend dem Ratsbeschluss von Dezember 2017 zu einem Zentrum der Erinnerungskultur mit bundesweiter, ja internationaler Strahlkraft″ zu entwickeln.
Autor:
Sebastian Stricker


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