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1.
Erscheinungsdatum:
15.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Flatauer-Haus steht zum Verkauf
Zwischenüberschrift:
Angebotsfrist für geschichtsträchtiges Gebäude an der Herderstraße läuft ab
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Nachdem
der
Osnabrücker
Rat
entschieden
hatte,
das
frühere
Haus
eines
in
Auschwitz
ermordeten
jüdischen
Ehepaars
an
der
Herderstraße
nicht
zu
kaufen,
wird
es
nun
auf
dem
freien
Immobilienmarkt
angeboten.
Wer
es
haben
möchte,
sollte
sich
beeilen.
Wie
unsere
Redaktion
aus
gut
informierten
Kreisen
erfuhr,
können
sich
Kaufinteressenten
bis
Mittwochmittag,
24.
April,
bei
dem
von
den
Erben
des
Hauses
eingesetzten
Immobilienmakler
melden
und
ihr
Gebot
abgeben.
Seitens
des
Maklers
wird
diese
Frist
weder
bestätigt
noch
dementiert.
Die
Konsequenz:
Die
Stadt
Osnabrück
wird
das
Haus
rein
zeitlich
nicht
mehr
kaufen
können.
Über
den
von
der
SPD-
Fraktion
gestellten
Antrag,
Neuverhandlungen
mit
der
Eigentümerin
aufzunehmen,
wird
erst
eine
Woche
später,
am
30.
April,
entschieden,
wenn
Rat
und
Verwaltungsausschuss
das
nächste
Mal
tagen.
Sechs
Tage
zu
spät
für
ein
Kaufangebot.Haus
seit
15
Jahren
leer
Das
Haus
an
der
Herder-
straße
steht
seit
mehr
als
15
Jahren
leer.
Einst
gebaut
von
der
jüdischen
Unternehmerfamilie
Flatauer,
musste
diese
es
1938
auf
Druck
der
Nazis
zu
einem
Spottpreis
verkaufen.
Von
den
neuen
Besitzern
wurde
das
Haus
als
Mieteinnahmequelle
genutzt,
in
den
vergangenen
Jahren
jedoch
stark
vernachlässigt.
Nach
dem
Tod
der
Besitzerin
im
Herbst
boten
ihre
Erben
der
Stadt
den
Ankauf
der
Immobilie
für
rund
340
000
Euro
an.
Doch
der
Rat
stimmte
am
12.
März
dagegen.
Die
knappe
Entscheidung
gegen
den
Kauf
des
Hauses
hat
in
der
Stadt
für
Unmut
gesorgt.
Neben
den
Fraktionen
von
SPD
und
Grünen
hatten
sowohl
der
Bürgerverein
Katharinenviertel
wie
auch
die
Nussbaum-
Gesellschaft
ihr
Unverständnis
kundgetan.
Auch
Osnabrücker
Künstler
befürchten
den
Abriss
des
Hauses:
Bei
einer
Aktion
am
Haus
hatte
Manfred
Blieffert
Drucke
vom
Haus
angefertigt,
um
so
auf
das
Schicksal
der
Familie
Flatauer
hinzuweisen.
„
Diese
Menschen
waren
hier
zu
Hause.
Dieser
Ort
ist
Teil
der
Osnabrücker
Geschichte
–
allein,
weil
hier
in
der
Reichspogromnacht
die
jüdischen
Frauen
und
Kinder
des
Viertels
zusammengetrieben
wurden.″
Künstlerin
Imelda
Többen
befestigte
derweil
eine
von
ihr
entworfene
Friedensfahne
am
Haus
Herderstraße
22.
„
Die
Fahne
entstand
mit
anderen
für
die
Ausstellung
über
,
350
Jahre
Westfälischer
Friede′
am
FMO
1998.″
Zwei
dieser
Fahnen
sollen
am
22.
Mai
um
18
Uhr
im
,
Martini
50′
in
der
Martinistraße
50
versteigert
werden.
„
Das
Geld
will
ich
der
Stadt
spenden,
wenn
diese
sich
für
den
Erhalt
des
Hauses
starkmacht.″
Und
wenn
das
Haus
dann
schon
einen
anderen
Besitzer
gefunden
haben
sollte?
„
Dann
spende
ich
es
der
jüdischen
Gemeinde
Osnabrück″,
sagt
Többen.Pläne
für
„
Kulturdreieck″
Dabei
gibt
es
Pläne
für
das
Haus:
Reinhart
Richter,
ehemaliger
Kulturdezernent
der
Stadt
Osnabrück,
hat
für
den
Bürgerverein
ein
Konzept
für
ein
„
Kulturdreieck
Jüdische
Kultur
und
Geschichte″
entworfen.
Dieses
verbindet
das
Nussbaum-
Haus
mit
dem
Standort
der
im
Jahr
1938
niedergebrannten
Synagoge
in
der
Rolandstraße
und
dem
Haus
Herderstraße
22.
Richter
kommt
in
dem
Plan
auf
Kosten
von
rund
800
000
Euro
–
inklusive
Kauf,
Sanierung
und
Rückbau.
Im
Erdgeschoss
und
im
oberen
Geschoss
könnten
dann
eine
Ausstellungsfläche
über
die
„
Geschichte
der
Juden
in
Osnabrück″
und
ein
koscheres
Restaurant
entstehen,
das
gleichzeitig
als
Caterer
des
Museumsquartiers
dienen
könnte.
Der
Rest
des
Hauses
könnte
vermietet
werden
–
auch,
um
die
Betriebskosten
zu
erwirtschaften.
„
Es
ist
nur
ein
Entwurf,
aber
für
Osnabrück
als
Friedensstadt
wäre
eine
solche
Stätte
eine
lohnende
Investition,
die
überregionale
Ausstrahlung
nach
sich
ziehen
würde″,
sagt
Manfred
Haubrock,
Vorsitzender
des
Bürgervereins
Katharinenviertel.
Der
Bürgerverein
plant
zudem
eine
Info-
Veranstaltung,
um
gemeinsam
über
den
aktuellen
Stand
rund
um
das
Haus
an
der
Herderstraße
22
zu
beraten.
Knackpunkt
ist
das
Datum:
Der
Infoabend
im
Café
„
Herr
von
Butterkeks″
findet
am
26.
April
um
19
Uhr
statt
–
also
zwei
Tage,
nachdem
die
Frist
zum
Kauf
des
Hauses
abgelaufen
ist.
„
So
kurzfristig
können
wir
ihn
nicht
mehr
verschieben″,
sagt
Haubrock.
An
dem
Abend
soll
trotzdem
über
das
Haus
und
seine
Bedeutung
in
der
Stadt
und
seine
mögliche
Zukunft
diskutiert
werden.
Eingeladen
sind
neben
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
auch
die
Ratsfraktionen,
die
Nussbaum-
Gesellschaft,
Calmeyer-
Inititive,
Remarque-
Gesellschaft
und
jüdische
Gemeinde.
An
dem
Abend
wird
auch
der
Verein
für
Baukultur
eine
Stellungnahme
abgeben.
„
Das
Haus
Herderstraße
22
liegt
dem
Verein
besonders
nahe″,
sagt
Vorstandsmitglied
Dirk
Manzke.
Der
Professor
für
Städtebau
an
der
Hochschule
Osnabrück
hat
viele
Fragen.
Zum
Beispiel:
Was
sagt
das
bisher
nur
beiläufig
erwähnte
Baugutachten
tatsächlich
aus?
Manzke:
„
Aus
humaner,
historischer
und
baulich-
fachlicher
Sicht
fordern
wir
den
Stadtrat
dazu
auf,
seine
Entscheidung
zu
korrigieren.″
Bildtext:
Dieses
heruntergekommene
Haus
an
der
Herderstraße
22
wurde
einst
von
der
jüdischen
Unternehmerfamilie
Flatauer
gebaut.
1938
mussten
sie
es
auf
Druck
der
Nazis
zu
einem
Spottpreis
verkaufen.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Corinna Berghahn
Themenlisten:
L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
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