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1.
Erscheinungsdatum:
13.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Rheiner Landstraße: Bald geht′s los
Nach den Sommerferien die Vollsperrung
Zwischenüberschrift:
Rheiner Landstraße als wandernde Baustelle / Anwohner müssen vier Monate anderswo parken
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Regenkanäle,
die
demnächst
in
der
Rheiner
Landstraße
verbaut
werden,
sind
mannshoch
und
tonnenschwer.
Irgendwo
müssen
Material
und
Geräte
gelagert
werden,
wenn
die
Arbeiten
in
der
Tiefe
stattfinden.
Und
deshalb
halten
es
die
Baustellenplaner
für
abwegig,
den
Autoverkehr
während
der
Kanalsanierung
durch
die
Straße
zu
leiten.
In
den
Sommerferien
wollen
die
Stadtwerke
die
Baustelle
einrichten,
wenig
später
soll
es
zur
Vollsperrung
kommen.
Auf
die
Anwohner
kommen
erhebliche
Unannehmlichkeiten
zu,
und
die
Autofahrer
können
sich
schon
mal
auf
Umwege
einstellen.
Der
Zeitplan
für
den
Ausbau
steht
jetzt
fest.
Ein
ausgeklügeltes
System
soll
dafür
sorgen,
dass
die
Anwohner
nicht
länger
als
vier
Monate
von
einer
Baustelle
vor
dem
Haus
beeinträchtigt
werden.
Osnabrück
Mit
Beginn
der
Sommerferien
fällt
der
Startschuss
für
die
Bauarbeiten
in
der
Rheiner
Landstraße.
Die
Vollsperrung
folgt
dann
in
der
zweiten
Augusthälfte.
Auf
dem
750
Meter
langen
Abschnitt
zwischen
Rückertstraße
und
Mozartstraße
wollen
die
Stadtwerke
sämtliche
Kanäle
und
Leitungen
erneuern.
23
Monate
Vollsperrung
–
diese
Ansage
sorgt
für
Unruhe
in
der
Weststadt
und
am
Westerberg.
Denn
der
Verkehr
wird
während
dieser
Zeit
durch
die
benachbarten
Wohnviertel
geleitet.
Stadteinwärts
geht
es
über
die
Straße
„
In
der
Barlage″,
stadtauswärts
durch
die
Wilhelmstraße.
Beide
Parallelverbindungen
werden
für
die
Dauer
der
Bauarbeiten
zu
Einbahnstraßen
erklärt.
Über
den
westlichen
Abschnitt
der
Wilhelmstraße
–
bisher
eine
Sackgasse
–
können
Rettungsfahrzeuge,
Feuerwehr
und
Busse
zum
Klinikum
gelangen.
Deren
Fahrer
erhalten
einen
Sender,
mit
dem
sich
eine
Schranke
öffnen
lässt,
die
am
Finkenhügel
allerdings
noch
installiert
werden
muss.
Damit
will
die
Stadt
verhindern,
dass
die
Abkürzung
von
anderen
Autofahrern
missbraucht
wird.
Gravierende
Einschränkungen
kommen
auf
die
Anwohner
der
Rheiner
Landstraße
zu,
die
direkt
von
den
Bauarbeiten
betroffen
sind.
Sie
können
ihre
Grundstücke
zwar
jederzeit
zu
Fuß
oder
mit
dem
Rad
erreichen,
nicht
aber
mit
dem
Auto,
wie
Mike
Bohne,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Geodaten
und
Verkehrsanlagen,
betont.
Drei
oder
vier
Monate
lang
müssen
die
fahrbaren
Untersätze
außerhalb
der
„
heißen
Zone″
geparkt
werden.
Die
Suche
nach
einem
geeigneten
Standort
dürfte
noch
erschwert
werden,
weil
wegen
der
Umleitungsstrecken
Parkplätze
wegfallen.
Immerhin
soll
das
Parken
in
der
Barlage
und
teilweise
auch
in
der
Wilhelmstraße
erlaubt
werden.
Die
Planer
von
Stadt
und
Stadtwerken
haben
große
Anstrengungen
investiert,
um
die
Vollsperrung
auf
knapp
zwei
Jahre
und
die
konkreten
Einschränkungen
der
Anwohner
auf
jeweils
vier
Monate
zu
begrenzen.
Bohne
spricht
von
einer
Wanderbaustelle,
die
sich
von
der
Rückertstraße
aus
nach
Westen
bewegt.
Vier
Kolonnen
sollen
in
zwei
parallelen
Abschnitten
arbeiten,
in
der
warmen
Jahreszeit
sogar
in
anderthalb
Schichten
von
7
bis
19
Uhr.
Um
die
Belastung
der
Anwohner
so
gering
wie
möglich
zu
halten,
sollen
die
einzelnen
Bauabschnitte
nicht
länger
als
120
Meter
werden.
Für
den
Ausbau
der
Rheiner
Landstraße
hatten
die
Planer
zunächst
drei
Jahre
veranschlagt.
Wegen
der
erwarteten
Einschränkungen
wurden
auch
Alternativen
geprüft,
etwa
ein
Tunnelverfahren,
wie
es
in
der
Lotter
Straße
angewendet
wurde.
Probleme
mit
dem
hohen
Grundwasserspiegel
und
die
hohen
Kosten
ließen
die
Stadtwerke
aber
schon
bald
von
diesem
Vorschlag
abrücken.
Auch
die
Idee
von
einer
einspurigen
Verkehrsführung
während
der
Bauarbeiten
wurde
verworfen.
Zum
einen
wegen
der
Bäume,
die
einer
Fahrspur
weichen
müssten,
zum
anderen,
weil
der
Platz
für
Baufahrzeuge
und
Materialien
fehlen
würde.
Gas-
,
Wasser,
Elektro-
und
Telekommunikationsleitungen
sollen
erneuert
werden,
statt
des
bisherigen
Trennsystems
wird
es
in
Zukunft
getrennte
Kanäle
für
Schmutz-
und
Regenwasser
geben.
Die
Betonröhren
für
das
Regenwasser
sind
mannshoch,
mit
einem
Innendurchmesser
von
1,
60
Metern.
Für
die
Stadt
hat
der
Ausbau
der
Rheiner
Landstraße
eine
hohe
Priorität.
Die
vorhandenen
Kanäle
sind
stellenweise
brüchig,
zudem
behindern
Sedimentablagerungen
und
eingewachsene
Baumwurzeln
den
Durchfluss.
Eine
wesentliche
Rolls
spielt
aber
auch,
dass
sie
für
zusätzliche
Schmutz-
und
Regenwasserfrachten
vom
Finkenhügel
nicht
ausreichend
dimensioniert
sind.
Dort,
auf
der
nicht
mehr
benötigten
Trasse
für
die
Westumgehung,
plant
die
Stadt
zwei
Baugebiete.
Sie
sind
Bestandteil
des
Programms,
mit
dem
3000
neue
Wohnungen
geschaffen
werden
sollen.
Bildtexte:
Kanalrohre
mit
1,
60
Meter
Innendurchmesser
werden
unter
der
Rheiner
Landstraße
verlegt.
Wer
damit
hantiert,
braucht
viel
Platz.
UMLEITUNGSVERKEHR:
stadtauswärts
über
die
Wilhelmstraße,
stadteinwärts
durch
die
Barlage.
Fotos:
imago/
biky
Kommentar
Schimpfen
hilft
nicht
Ja,
sind
die
denn
wahnsinnig
geworden?
So
reagieren
viele
Menschen,
wenn
sie
hören,
dass
eine
Baustelle
für
zwei
Jahre
oder
länger
ihr
Leben
verändern
wird.
Schmutzige
Füße,
Staub
und
Lärm,
Umleitungen
für
den
Autoverkehr
–
muss
man
sich
das
bieten
lassen?
Betroffenheit
lähmt
den
Blick.
Aber
solche
Unannehmlichkeiten
sind
der
Preis
für
die
vielen
angenehmen
Dinge,
die
wir
tagein,
tagaus
in
Anspruch
nehmen.
Wir
fragen
nicht
nach,
wie
das
T-
Shirt
in
Bangladesch
oder
das
Smartphone
in
China
produziert
wird.
Für
uns
ist
es
selbstverständlich,
dass
der
Pizzabote
nach
30
Minuten
an
der
Tür
klingelt
und
der
Spielfilm
ruckelfrei
in
Full-
HD-
Auflösung
über
den
Flatscreen
läuft.
In
unserem
Alltag
ist
es
überhaupt
kein
Thema
mehr,
wie
sauberes
Trinkwasser
zu
uns
gelangt
und
wie
es
nach
Gebrauch
geruch-
und
geräuschlos
entsorgt
wird.
In
dieser
arbeitsteiligen
Welt
bedarf
es
schon
einer
Störung,
um
zu
realisieren,
wie
reibungslos
die
Dinge
um
uns
herum
funktionieren.
Und
wenn
es
dann
zu
einer
Unterbrechung
der
Routine
kommt
wie
demnächst
an
der
Rheiner
Landstraße,
dann
könnte
das
ja
mal
ein
Anlass
sein,
über
die
Vorzüge
nachzudenken,
die
wir
genießen.
Statt
auf
die
zu
schimpfen,
die
sich
abmühen,
die
unangenehmen
Begleiterscheinungen
auf
ein
Mindestmaß
zu
begrenzen.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert