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1.
Erscheinungsdatum:
12.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Auf Schienen schnell von A nach B
Zwischenüberschrift:
Bürgerdialog „Verkehrswende″ diskutiert über Vor- und Nachteile einer Stadtbahn
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
war
ja
mal
eine
interessante
Kombination:
Eine
Nostalgie-
Bummelfahrt
mit
der
alten
Osnabrücker
Straßenbahn
auf
Schwarz-
Weiß-
Dias,
dicht
gefolgt
von
Bildern
futuristisch
anmutender
moderner
Stadtbahnzüge
in
europäischen
Städten.
Thomas
Polewsky
hatte
im
Rahmen
des
11.
Bürgerdialogs
„
Verkehrswende″
als
Sprecher
der
Stadtbahninitiative
und
Mitglied
des
Klimabeirats
zu
Bilderschau
und
Diskussion
in
den
Ratssitzungssaal
eingeladen.
Unter
der
Überschrift
„
Früher
war
mehr
Straßenbahn…
und
morgen?
″
versuchte
er
einen
Brückenschlag
zwischen
der
ersten
Osnabrücker
Straßenbahn,
die
zwischen
1906
und
1960
fuhr,
und
den
aktuellen
Bestrebungen
nach
einer
Neuauflage
des
urbanen
Schienenverkehrs
in
Form
einer
Stadtbahn.
Für
den
ersten
Teil
sorgte
der
Osnabrücker
Verkehrshistoriker
Alfred
Spühr,
Autor
des
(im
Buchhandel
vergriffenen)
Standardwerks
„
Die
Osnabrücker
Straßenbahn″.
Anhand
seiner
Dias
verfolgten
die
etwa
50
Zuhörer
den
Streckenverlauf
der
drei
früheren
Linien
vom
Hauptbahnhof
bis
zum
Heger
Friedhof,
von
Haste
bis
zum
Schölerberg
und
vom
Martiniplatz
bis
in
den
Schinkel.
Dabei
wurde
eine
Erbkrankheit
deutlich:
Überwiegend
hatte
die
Straßenbahn
keinen
eigenen
Gleiskörper
zur
Verfügung,
sondern
musste
sich
im
Straßenraum
mehr
schlecht
als
recht
gegen
den
Individualverkehr
behaupten.
Der
hohen
Akzeptanz
der
Straßenbahn
in
der
Bevölkerung
tat
das
jedoch
keinen
Abbruch.
Es
gab
schließlich
kaum
Alternativen.Klimaschutz-
Ziele
Heute
ist
das
anders,
verdeutlichte
Stadtbahn-
Aktivist
Polewsky.
Derzeit
nehme
der
ÖPNV
nur
acht
Prozent
aller
Verkehre
in
der
Stadt
auf,
während
der
Anteil
des
motorisierten
Individualverkehrs
bei
48
Prozent
liege.
Das
Verhältnis
müsse
genau
umgedreht
werden,
wenn
die
Stadt
ihre
Klimaschutzziele
erreichen
wolle:
Im
Masterplan
„
100
Prozent
Klimaschutz″
seien
Senkungen
der
Kohlendioxid-
Emissionen
um
95
Prozent
und
des
Energieverbrauchs
um
50
Prozent
bis
2050
vereinbart.
Wenn
so
weitergemacht
werde
wie
bisher,
seien
diese
Ziele
aber
frühestens
2080
zu
erreichen,
kritisierte
Polewsky.
Das
sei
viel
zu
spät
für
einen
effektiven
regionalen
Beitrag
zur
Begrenzung
der
Erderwärmung.
Wie
motiviert
man
nun
mehr
Menschen,
auf
das
ÖPNV-
Angebot
umzusteigen,
und
mit
welchen
„
Gefäßen″
lassen
sich
die
dann
notwendigen
Kapazitätssteigerungen
schaffen?
Die
Antwort
der
Stadtbahninitiative
ist
klar:
nur
mit
einer
modernen
Stadtbahn,
die
bewusst
nicht
mehr
Straßenbahn
genannt
wird,
weil
sie
vorzugsweise
nicht
im
Straßenraum,
sondern
auf
eigenem
Gleiskörper
unterwegs
ist.
Beispiele
aus
größenmäßig
ähnlichen
europäischen
Städten
wie
Freiburg,
Würzburg,
Grenoble,
Straßburg,
Angers,
Montpellier
oder
Orleans
würden
eindeutig
den
„
Schienenbonus″
belegen,
dass
nämlich
die
ÖPNV-
Nutzung
bei
der
Einführung
von
Stadtbahnen
signifikant
ansteige.
Außerdem
bewirkten
Stadtbahnen
einen
Imagegewinn
im
Wettbewerb
um
Firmen
und
Arbeitskräfte
sowie
städtebauliche
Fortschritte.
Den
letzten
Punkt
unterstrich
Alfred
Spühr
am
Beispiel
Heilbronns:
Die
Stadtbahn
habe
dort
die
zuvor
verkümmernde
Innenstadt
„
gerettet″.Öffentliche
Förderung
In
der
Diskussion
kamen,
wenig
verwunderlich,
die
Kosten
zur
Sprache.
Rolf
Brinkmann
bezifferte
sie
mit
zehn
Millionen
Euro
pro
Kilometer,
bei
einer
zehn
Kilometer
langen
Stammstrecke
also
auf
100
Millionen
zuzüglich
50
Millionen
für
das
rollende
Material,
Depot
und
Werkstätten.
Öffentliche
Förderungen
seien
bis
zu
90
Prozent
möglich,
sodass
in
dem
Fall
„
nur″
15
Millionen
für
das
„
Startpaket″
als
Eigenanteil
der
Stadt
verblieben
–
angesichts
einer
Theatersanierung
von
80
Millionen
Euro
dürfe
das
doch
nun
wirklich
kein
Totschlag-
Argument
sein,
hieß
es.
Andere
Fragen
betrafen
die
Steigungen
im
Straßennetz
wie
etwa
am
Schinkelberg
(Polewsky:
kein
Problem,
stärkere
Motoren
nehmen)
,
zu
niedrige
Brücken
(kein
Problem:
nur
in
drei
Fällen
müsste
der
Fahrweg
der
Bahn
um
20
Zentimeter
eingelassen
werden)
oder
das
Verhältnis
zwischen
Stadtbahn
und
Busnetz
(kein
Problem:
beide
Systeme
bedürfen
einander
als
gegenseitige
Ergänzung)
.
Ein
Bürger
sprach
die
ungelösten
Verbindungsprobleme
mit
den
„
Kragengemeinden″
rings
um
Osnabrück
an,
ein
anderer
die
seiner
Meinung
nach
verpasste
Chance
des
Park-
and-
ride-
Systems,
ein
dritter
Gefahren
für
Radfahrer,
wenn
sie
in
den
Schienen
hängen
bleiben
könnten.
Polewskys
Fazit
lautete,
dass
der
vorhandene
Verkehrsraum
in
der
Stadt
neu
aufgeteilt
werden
müsse
–
mit
Gewinnen
für
die
zukunftsfähigen
Verkehre
Fuß,
Rad
und
ÖPNV.
Diesem
Ansatz
widersprach
niemand.
Polewsky
forderte,
dass
„
endlich″
unvoreingenommen
geprüft
werden
müsse,
wo
in
Osnabrück
Stadtbahntrassen
möglich
seien
und
wie
ihr
volkswirtschaftlicher
Nutzen
im
Vergleich
zu
ihren
Kosten
aussehe.
Und
das
möglichst
sofort,
denn:
„
Uns
läuft
die
Zeit
weg.
Der
Planungsvorlauf
für
eine
Stadtbahn
beträgt
mindestens
zehn
Jahre.″
Bildtext:
Stau
in
der
Hasestraße
in
den
1950er-
Jahren
–
und
die
Straßenbahn
steckt
mittendrin.
Deshalb
sind
die
Verfechter
einer
Neuauflage
des
Schienenverkehrs
sicher:
ÖPNV
wird
nur
angenommen,
wenn
er
flott
vorankommt
–
und
dafür
braucht
eine
mögliche
Stadtbahn
einen
eigenen
Verkehrsweg.
Foto:
NOZ-
Archiv
Autor:
Joachim Dierks