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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Erinnerungstafel für die britische Garnison
Zwischenüberschrift:
Auf ehemaligem Kasernengelände aufgestellt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Vor zehn Jahren verließen die letzten britischen Armeeangehörigen die Garnison Osnabrück. In Würdigung ihres Beitrags für die friedliche Entwicklung Nachkriegsdeutschlands und den Schutz auch unserer Heimatregion stellte die Friedensstadt Osnabrück jetzt eine Erinnerungstafel auf.

Osnabrück Die Tafel steht am Rad- und Fußweg inmitten des Grünzugs, der das 31, 5 Hektar große Gelände der ehemaligen Winkelhausen-Kaserne (bis 1945) beziehungsweise der britischen Roberts Barracks (1947– 2008) auf der Netter Heide von Nord nach Süd durchzieht. Der Text der Erinnerungstafel ist sachlich-kühl verfasst. Er ordnet die britische Ära ohne besondere Heraushebung in die zeitliche Abfolge der Nutzungen ein, die von den Flugpionieren über das Wehrmachts-Infanterieregiment 37 bis hin zum Dienstleistungs-, Gewerbe- und Logistikstandort reicht.

Anders der scheidende Bürgermeister Burkhard Jasper (CDU), der zur Enthüllungszeremonie fast auf den Tag genau zehn Jahre nach der offiziellen Auflösung der Garnison am 31. März 2009 den Dank der Stadt an die Briten ausdrückte. Diese seien von Besatzern und Befreiern zu Freunden geworden.

Sehr persönlich schilderte er die vielen guten Begegnungen, die er in offizieller Mission etwa bei den Freedom of the City″-Paraden, bei deutsch-britischen Weihnachtsgottesdiensten oder bei Jahresempfängen mit Menschen von der Insel gehabt habe. Als bemerkenswert stellte Jasper heraus, dass bei all dem militärischen Tschingderassabum auf öffentlichen Plätzen nie jemand protestiert hätte: Offensichtlich erkannten auch kritische Mitbürger, was wir an unseren Briten hatten.″

Die Geschichte der besonderen Beziehung Osnabrücks zum Vereinigten Königreich hätte ja schon im 17. Jahrhundert begonnen, als Georg I. als Sohn des Osnabrücker Fürstbischofs Ernst August schließlich britische Königswürden erlangte. Alt-Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip erinnerte daran, dass zahlreiche Mitglieder des britischen Königshauses immer mal wieder in Osnabrück weilten, oftmals unbemerkt von der hiesigen Presse. Sie kamen auf Regimentsbesuch, weil viele Royals Ehrenobristen einer bestimmten Einheit waren.

Die Enthüllung der Gedenktafel nahm Jasper gemeinsam mit dem ehemaligen britischen Soldaten Peter Doyle vor, der eine deutsche Frau hat und dadurch in Osnabrück hängen geblieben″ sei. Er bekleidet jetzt die Rolle eines Parade-Marschalls der Royal British Legion Osnabrück″, die eigentlich ein Wohltätigkeitsverein ist und sich um ehemalige Soldaten kümmert, aber auch eine Marching Band″ aus einigen in Osnabrück verbliebenen britischen Militärmusikern aufgestellt hat. Ein Dudelsackspieler der Band intonierte die Europa-Hymne. Das fand Jasper besonders schön. Er erblickte darin ein aufmunterndes Zeichen, dass die Kontakte zu den Briten auch nach einem Brexit freundschaftlich und eng bleiben werden.

Bildtexte:
Zur Erinnerung an den Osnabrücker Brexit″ vor fast genau zehn Jahren trafen sich Angehörige der Royal British Legion″ mit Vertretern der Stadt, darunter der scheidende Bürgermeister Burkhard Jasper. '
Diese Tafel erinnert fortan an die Garnison.
Fotos:
Hermann Pentermann
Autor:
Joachim Dierks


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