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1.
Erscheinungsdatum:
06.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bedarf an Kita-Plätzen steigt weiter
Wohin mit dem Kind?
Zwischenüberschrift:
Wie die Stadt plant und warum das oft nicht aufgeht
Diskussion im Bürgerforum: Eltern in Hellern warten auf Kita-Plätze
Artikel:
Originaltext:
Schon
jetzt
kommt
die
Stadt
mit
dem
Ausbau
des
Kita-
Platzangebots
nicht
hinterher.
Neben
Schwierigkeiten
bei
der
Umsetzung
von
Bauvorhaben
erschweren
drei
Faktoren
die
Planungen
zusätzlich.
Osnabrück
Mehr
als
1000
zusätzliche
Betreuungsplätze
hat
die
Stadt
seit
2011
geschaffen.
Auf
Grundlage
von
Prognosen
sind
bis
2023
190
weitere
Krippenplätze
nötig
und
394
Kindergartenplätze.
Das
sind
die
Schwierigkeiten
dabei:
Flexible
Einschulung:
Bei
141
Kindern,
die
in
der
Zeit
zwischen
dem
1.
Juli
und
30.
September
ihren
sechsten
Geburtstag
feiern,
haben
die
Eltern
den
Kitas
Ende
Januar
2019
gemeldet,
dass
sie
ihr
Kind
erst
im
nächsten
Jahr
zur
Schule
schicken
wollen.
Sprich:
Diese
Flexi-
Kinder
bleiben
möglicherweise
im
Kindergarten,
und
ihre
Plätze
werden
nicht
frei
für
jüngere.
Endgültig
entscheiden
müssen
sich
die
Eltern
aber
erst
bis
zum
1.
Mai.
Und
so
lange
bleibt
offen,
wie
viele
Plätze
vielleicht
doch
noch
frei
werden.
Die
Verwaltung
plant
derzeit
mit
der
Hälfte.
Inklusion:
Für
Kinder
mit
Handicap
oder
Entwicklungsverzögerung
gibt
es
in
Osnabrück
immer
mehr
Möglichkeiten,
zusammen
mit
Mädchen
und
Jungen
ohne
Behinderung
betreut
zu
werden.
142
Plätze
in
sogenannten
integrativen
Gruppen
gab
es
2014,
2018
waren
es
schon
183.
Das
gemeinsame
Spielen
hat
für
alle
Kinder
etliche
Vorteile,
für
die
Stadt
allerdings
rechnerisch
einen
Nachteil:
Statt
25
Kindern
dürfen
in
einer
integrativen
Kindergartengruppe
nur
18
Kinder
betreut
werden,
bei
den
kleineren
Krippenkindern
wird
die
Gruppengröße
pro
Integrationskind
um
einen
Platz
reduziert
–
und
so
fehlen
der
Stadt
305
Betreuungsplätze.
Dass
die
Inklusion
am
Kindergarten
eine
gute
Sache
ist,
stellt
niemand
im
zuständigen
Fachbereich
für
Kinder,
Jugendliche
und
Familien
infrage.
Aber
wenn
das
dazu
führt,
dass
die
Stadt
Geld
in
die
Schaffung
weiterer
Kindergartenplätze
stecken
muss,
müsste
das
Land
Niedersachsen
eigentlich
einen
Investitionskostenzuschuss
geben,
findet
Fachbereichsleiter
Hermann
Schwab.
Denn:
Geld
gibt
es
derzeit
nur
für
die
Schaffung
weiterer
Krippenplätze.
Personalmangel:
Immer
häufiger
kommt
es
vor,
dass
Osnabrücker
Kindertagesstätten
die
Betreuung
einschränken
müssen.
Vor
allem
kurzfristige
Ausfälle
von
Erziehern
durch
Krankheit
können
kaum
noch
kompensiert
werden.
Die
Eltern
bekommen
den
Personalmangel
also
direkt
zu
spüren.
Allein
an
den
acht
städtischen
Kitas
sind
derzeit
sieben
Stellen
unbesetzt
–
alle
befristet.
Die
Stadt
argumentiert
bei
den
Befristungen
mit
sogenannten
Sachgründen
wie
Elternzeit
oder
befristeten
Förderprogrammen.
Ole
Spitzer,
selbst
Erzieher,
Verdi-
Mitglied
und
Personalrat
der
Stadt,
sieht
das
anders:
„
Das
hat
mit
Sachgründen
nichts
zu
tun,
das
ist
Ermessensspielraum.″
Auch
tariflich
nutze
die
Stadt
ihre
Handlungsspielräume
nicht
aus.
„
Die
Stadt
könnte
mehr
zahlen″,
so
Spitzer.
Im
ersten
Jahr
verdienen
Vollzeit-
Erzieher
nach
vierjähriger
Ausbildung,
für
die
sie
Schulgeld
zahlen
mussten,
2300
Euro
brutto.
Nach
25
Berufsjahren
sind
700
Euro
brutto
mehr
drin
–
das
war′s.
Vor
der
Sitzung
des
Jugendhilfeausschusses
am
Mittwoch
machten
Ole
Spitzer,
weitere
Verdi-
Mitglieder
und
Vertreter
mehrerer
Kitas
auf
die
schlechten
Arbeitsbedingungen
aufmerksam.
„
Es
sind
größtenteils
Idealisten,
die
den
Beruf
ergreifen″,
so
Spitzer.
Bildtext:
In
Hellern
wird
die
Stadt
in
den
frei
werdenden
Containern
der
Grundschule
Hellern
Notfallplätze
schaffen.
Foto:
Jörn
Martens
Die
Eckdaten
Krippenplätze:
Seit
2012
plant
die
Stadt,
für
60
Prozent
der
unter
Dreijährigen
Betreuungsplätze
vorzuhalten.
2018
nahmen
schon
58
Prozent
der
Krippenkinder
eine
Betreuung
in
Anspruch.
Es
könne
sein,
dass
es
in
diesem
Jahr
mehr
als
60
Prozent
sein
werden,
sagt
Fachbereichsleiter
Hermann
Schwab.
Auf
Basis
der
Planungsquote
findet
der
Ausbau
statt
–
und
im
Laufe
dieses
Jahres
wird
der
Rat
wohl
darüber
abstimmen,
die
Quote
zu
erhöhen
und
noch
mehr
Geld
in
die
Hand
zu
nehmen.
Kindergartenplätze:
Bei
den
über
Dreijährigen
strebt
die
Stadt
eine
100-
prozentige
Versorgung
an.
Die
Nachfrage
ist
da.
„
Heute
nehmen
schon
90
Prozent
der
Dreijährigen
eine
Betreuung
in
Anspruch″,
sagt
Schwab.
„
Das
war
vor
einigen
Jahren
noch
ganz
anders,
da
waren
wir
bei
40
bis
50
Prozent.″
Ganztag:
Die
durchschnittliche
Betreuungsdauer
ist
auch
2018
weiter
gestiegen,
und
zwar
auf
7,
7
Stunden
täglich.
2009
waren
es
6
Stunden.
Osnabrück
In
Hellern
haben
sich
viele
Paare
nicht
an
frühere
Prognosen
gehalten:
Der
Kindersegen
übersteigt
das
Platzangebot
in
den
Kindertagesstätten
Martin
und
St.
Wiho.
Ausweichmöglichkeiten
in
benachbarten
Stadtteilen
sind
rar.
Eltern
diskutierten
im
Bürgerforum
mit
der
Verwaltung.
Der
Platzmangel
hat
Folgen
für
Familien,
die
kaum
noch
dem
traditionellen
Rollenbild
mit
dem
Vater
als
Geldverdiener
und
der
Mutter
als
Hausfrau
folgen
wollen
oder
können.
Es
geht
um
die
Vereinbarkeit
von
Familie
und
Beruf.
Nach
Zählung
der
Verwaltung
sind
laut
Fachdienstleiter
Marcus
Luttmer
in
Hellern
52
Kinder
noch
ohne
Platz
in
einer
Kita.
Doch
einige
Eltern
befürchten,
dass
es
mehr
sind:
So
sei
nicht
klar,
ob
alle
Familien,
die
bisher
leer
ausgegangen
sind,
tatsächlich
am
Ball
bleiben
und
sich
bemerkbar
machen.
Wie
viele
Kinder
tatsächlich
unversorgt
bleiben,
dürfte
sich
im
Laufe
der
kommenden
Wochen
zeigen.
Aber
jenseits
der
Zahlen
geht
es
um
die
Auswirkungen
auf
die
Familien.
Fünf
Mütter
hatten
das
Thema
für
die
Tagesordnung
angemeldet.
Sie
machten
klar,
wie
dringlich
das
Thema
für
sie
ist.
Eine
von
ihnen
ist
Jacqueline
Hamilton.
Sie
appellierte
an
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert:
„
Sie
müssen
verstehen,
dass
wir
Eltern
Angst
haben.″
Für
viele
gehe
es
um
die
berufliche
Zukunft.
„
Wir
leben
in
Ungewissheit.
Manche
haben
einen
Platz
bekommen,
andere
warten
und
wissen
nicht,
woran
sie
sind.″
Griesert
antwortete:
„
Ich
verstehe
Sie.″
Nora
Stach
betrachtete
die
Situation
auch
aus
einer
anderen
Perspektive:
„
Hunderte
Mütter
werden
dem
Arbeitsmarkt
in
Osnabrück
unfreiwillig
nicht
zur
Verfügung
stehen!
″
Ein
Vater
stellte
fest,
dass
auch
mit
einem
Platz
in
der
Kita
das
Problem
noch
nicht
ganz
gelöst
sei:
Bei
einer
Betreuungszeit
von
vier
Stunden
am
Tag
–
darauf
besteht
in
Niedersachsen
der
Rechtsanspruch
–
könne
er
netto
nur
drei
Stunden
arbeiten
gehen.
„
Was
nicht
immer
zufriedenstellend
ist″,
ergänzte
Griesert.
Die
Auswirkungen
verschiedener
Art
seien
ihm
bekannt,
bis
hin
zu
einem
Zusammenhang
mit
dem
Fachkräftemangel.
„
Wir
versuchen,
so
weit
wie
möglich
eine
Betreuung
jenseits
der
vier
Stunden
anzubieten.″
Was
den
Planern
und
den
Familien
etwas
Druck
nehmen
dürfte,
ist
der
Neubau
der
Grundschule
Hellern,
denn
nach
den
Sommerferien
benötigen
die
Schüler
und
die
Lehrer
nicht
mehr
die
Container
auf
dem
Gelände
an
der
Großen
Schulstraße.
Dann
will
die
Stadt
sie
als
Provisorien
für
Kindertagesstätten
nutzen.
Im
Bürgerforum
sagte
die
CDU-
Politikerin
Anette
Meyer
zu
Strohen:
„
Das
ist
ein
großes
Glück
für
den
Übergang.″
Sie
plädierte
dafür,
„
die
Container
da
stehen
zu
lassen,
wo
sie
sind″,
denn
dort
seien
sie
ja
bereits
an
Wasser
und
Strom
angeschlossen.
Das
Ende
der
Sitzung
war
nicht
das
Ende
des
Themas.
Nach
dem
Bürgerforum
beschrieb
Jacqueline
Hamilton
ihre
Situation.
Sie
weiß
nicht,
ob
es
für
ihr
Kind
einen
Platz
in
einer
Kita
geben
wird
–
und:
„
Wann
kann
ich
meinem
Arbeitgeber
sagen,
wann
ich
wiederkomme?
″
Gunda
Meyer
zu
Venne
berichtete,
dass
Familien
in
solchen
Situationen
in
finanzielle
Bedrängnis
geraten
können.
Und
Nora
Stach
befürchtet,
dass
sie
mit
ihren
zwei
Kindern
ihr
Studium
nicht
fortsetzen
kann.
Margaret
Kather
brachte
die
Entwicklung
für
die
Kinder
ins
Spiel:
„
Es
geht
auch
um
die
sozialen
Kontakte.
Wenn
Kinder
drei
Jahre
alt
sind,
müssen
sie
auch
mit
anderen
spielen.″
Autor:
Sandra Dorn, Jann Weber