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1.
Erscheinungsdatum:
04.04.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
110 000 Euro für Holzdeck-Reparatur
110 000-Euro-Reparatur oder Abriss?
Zwischenüberschrift:
Zukunft der maroden Holzdecks am Rosenplatz offen / Griesert warnt vor Zusatzkosten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Seit
Jahren
sind
die
Holzpodeste
am
Rosenplatz
abgängig.
Die
Stadt
will
für
110
000
Euro
das
marode
Holz
durch
Kunststoff
ersetzen
–
doch
einige
Ratsfraktionen
sind
für
einen
Abbau.
Oberbürgermeister
Griesert
warnt,
dass
der
noch
teurer
werden
könnte.
110000
Euro
soll
die
Erneuerung
der
seit
Jahren
maroden
Holzdecks
am
Rosenplatz
kosten.
„
Das
ist
Nonsens″,
wetterte
jetzt
FDP-
Fraktionssprecher
Thomas
Thiele
im
Finanzausschuss.
„
Wir
sollten
den
ganzen
Scheiß
dort
abreißen,
Schluss,
aus,
fertig.″
Aber
möglicherweise
käme
die
Stadt
ein
solcher
Abriss
sogar
noch
teurer.
Osnabrück
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
erinnerte
nämlich
daran,
dass
die
Neugestaltung
des
gesamten
Rosenplatzes
mit
Fördermitteln
finanziert
wurde
–
auch
die
verrottenden
Holzpodeste.
„
Ich
vermute:
Wenn
wir
die
einfach
zurückbauen,
werden
wir
Fördermittel
zurückzahlen
müssen.″
Und
nicht
nur
das:
Dann
lägen
wohl
auch
noch
Versorgungsleitungen
frei,
die
momentan
von
den
Holzdecks
abgedeckt
seien.
„
Unterm
Strich
ist
die
Verwaltungsvorlage
das
günstigere
Übel″,
argumentierte
Griesert.
Besagte
Vorlage
sieht
vor,
die
maroden
Beläge
für
110
000
Euro
zu
erneuern,
indem
der
Holzbelag
durch
Kunststoff
ersetzt
wird.
2011
wurde
der
Rosenplatz
im
Zuge
des
Förderprogramms
„
Soziale
Stadt″
umgebaut,
und
zwar
nach
den
Plänen
eines
Architektenteams,
das
einen
von
der
Stadt
ausgelobten
Gestaltungswettbewerb
gewonnen
hatte.
Die
Podeste
aus
Stahlrahmen
mit
sogenanntem
Thermoholz
sollten
zur
Belebung
des
Platzes
beitragen.
Als
Sonnendeck,
Bühne
oder
Café-
Terrasse
könnten
die
hölzernen
Inseln
genutzt
werden,
hieß
es
damals.
Das
sogenannte
Thermoholz
soll
laut
Hersteller
eigentlich
nahezu
genauso
witterungs-
und
schädlingsbeständig
wie
Tropenholz
sein.
Im
Sommer
2012
war
der
Platz
fertig,
schon
kurz
darauf
zeigten
sich
erste
Schäden,
vor
allem
im
Rampenbereich
splitterte
das
Holz
oder
brach
ab.
Im
Rahmen
der
Gewährleistung
ließ
die
Stadt
Teile
der
Decks
mehrmals
erneuern,
aber
2016
waren
sie
so
kaputt,
dass
die
Verwaltung
sie
zunächst
für
mehrere
Monate
einzäunen
ließ
–
und
unter
anderem
Skateboardfahrer
für
die
Schäden
verantwortlich
machte.
2017
ließ
die
Stadt
dann
sämtliche
Decks
mit
einem
Restpostenmaterial
aus
thermisch
behandeltem
Holz
ausbessern
–
für
rund
13
000
Euro.
Auf
den
Kosten
blieb
Osnabrück
sitzen,
weil
der
Hersteller,
den
die
Stadt
eigentlich
in
Regress
hatte
nehmen
wollen,
zwischenzeitlich
Insolvenz
angemeldet
hatte.
Dann
kam
der
heiße
Sommer
2018
–
und
gab
den
Podesten
endgültig
den
Rest.
So
schreibt
die
Verwaltung:
„
Das
Thermoholz
zersplittert
und
zerkrümelt
regelrecht.″
Nun
stehen
auf
einem
Podest
ein
paar
Baken,
ein
anderes
ist
von
rot-
weißen
Sperrelementen
umgeben.
Kunststoffrecyclingbohlen
sollen
es
nun
richten
–
wenn
es
nach
der
Stadtverwaltung
geht.
Doch
beschließen
muss
den
110
000
Euro
teuren
Austausch
der
Rat.
Und
nicht
nur
Thomas
Thiele
von
der
FDP
schüttelte
im
Finanzausschuss
jetzt
den
Kopf
und
forderte
einen
Abriss
der
Podeste.
Auch
der
scheidende
Bürgermeister
Burkhard
Jasper
(CDU)
sprach
sich
dafür
aus,
die
Decks
abzubauen
und
anders
zu
gestalten,
anstatt
dort
noch
mehr
Geld
in
die
Hand
zu
nehmen,
während
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
einer
weiteren
Nutzung
der
Podeste,
vor
allem
durch
Skater,
durchaus
etwas
abgewinnen
konnte.
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
kritisierte
Grieserts
Warnung,
die
Stadt
müsse
bei
einen
Abbau
eventuell
Fördermittel
zurückzahlen,
als
„
sehr
vage″.
„
Das
möchten
wir
genau
wissen″,
forderte
er
vom
OB.
„
Es
kann
die
Stadt
Osnabrück
niemand
zwingen,
diese
Beläge
zu
erneuern,
auch
kein
Fördermittelgeber.″
Und
dann
wählte
auch
Brickwedde
scharfe
Worte:
„
Für
diesen
Schiet
wollen
wir
kein
Geld
ausgeben.″
Grünen-
Fraktionschef
Volker
Bajus
konnte
sich
indessen
nicht
den
Kommentar
verkneifen,
dass
die
Planungen
für
die
Rosenplatz-
Neugestaltung
seinerzeit
unter
Grieserts
Regie
gemacht
wurden,
der
damals
noch
Stadtbaurat
war.
Die
Posse
um
die
Holzdecks
ist
also
noch
lange
nicht
beendet.
Eine
Beschlussempfehlung
an
den
Rat
gab
der
Finanzausschuss
nicht
ab.
Das
Thema
wird
geschoben,
bis
die
Verwaltung
Alternativen
für
die
110
000
Euro
teure
Erneuerung
der
Holzdecks
vorlegt.
Die
rotten
derweil
weiter
vor
sich
hin.
Bildtext:
„
Das
Thermoholz
zersplittert
und
zerkrümelt
regelrecht″:
Die
Absperrung
am
Rosenplatz
wird
wohl
noch
eine
ganze
Weile
weiterbestehen.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Fauler
Zauber
Nahezu
unempfindlich
gegen
natürliche
Einflüsse
sollte
es
sein,
jenes
wärmebehandelte
Spezialholz,
aus
dem
die
Podeste
am
Rosenplatz
gezimmert
sind.
Hart
genug,
um
Wind
und
Wetter
hartnäckig
zu
trotzen,
außerdem
konstant
abweisend
gegenüber
allerlei
Schädlingen
und
Pilzen.
Tatsächlich
entpuppen
sich
die
Thermoholz-
Decks
als
fauler
Zauber:
Nie
hielt
das
Material,
was
die
Stadt
sich
2011
bei
der
Umgestaltung
des
Quartiers
davon
versprochen
hat.
Anstatt
als
schicke,
bequeme
Stadtmöbel
zur
Belebung
dieser
vom
Straßenverkehr
dominierten
Ecke
beizutragen,
faulten,
splitterten
und
brachen
die
rampenartigen
Teile
an
allen
Ecken
und
Enden
–
und
waren
nach
lächerlich
kurzer
Zeit
so
kaputt,
dass
sie
aus
Sicherheitsgründen
vorübergehend
gesperrt
werden
mussten.
Keine
sieben
Jahre
nach
dem
Einbau
steht
der
Rat
nun
vor
einer
mutmaßlich
teuren
Entscheidung:
Entweder
110
000
Euro
für
Ersatzbretter
aus
Plastik
ausgeben
–
oder
sämtliche
Podeste
entfernen
lassen
und
damit
unter
anderem
eine
Rückzahlung
von
Fördermitteln
riskieren,
die
bei
ihrer
Anschaffung
geflossen
waren.
Schade
und
auch
leichtfertig,
dass
der
Oberbürgermeister
seine
eindringliche
Warnung
vor
dem
Abriss
im
Finanzausschuss
nicht
mit
Fakten
und
Zahlen
begründete.
So
ist
keine
echte
Vergleichbarkeit
der
Handlungsoptionen
gegeben.
Und
die
Chance
auf
eine
rasche
Lösung
des
Problems
vertan.
E-
Mail:
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sandra Dorn, Sebastian Stricker