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1.
Erscheinungsdatum:
29.03.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrück erzielt Rekordgewinn
Warum hat Osnabrück plötzlich so viel Geld?
Zwischenüberschrift:
Überraschendes Ergebnis 2018: Überschuss wächst von zwei auf 30 Millionen Euro
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Stadt
Osnabrück
hat
im
vergangenen
Jahr
einen
Rekordüberschuss
erzielt.
Unterm
Strich
steht
ein
Plus
von
rund
30
Millionen
Euro.
Kalkuliert
hatte
Finanzchef
Thomas
Fillep
ursprünglich
mit
einem
winzigen
Überschuss
von
1,
8
Millionen
Euro.
Möglich
wurde
das
überraschend
gute
Ergebnis
durch
die
gute
Wirtschaftslage,
wie
Fillep
und
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
am
Donnerstag
erklärten.
Die
Gewerbesteuereinnahmen
sind
stabil,
stark
gestiegen
sind
die
Einnahmen
aus
dem
Finanzaugleich
des
Landes
und
aus
der
Vergnügungsteuer.
Auf
der
anderen
Seite
gingen
2018
die
Ausgaben
im
Sozialbereich
spürbar
zurück.
Fillep
und
Griesert
mahnten
die
Politik,
trotz
der
guten
Zahlen
weiter
sparsam
zu
wirtschaften,
ohne
die
Investitionen
zu
vernachlässigen.
Stellen
Sie
sich
vor,
Sie
schauen
in
Ihre
Kontoauszüge
und
stellen
verblüfft
fest:
Es
ist
ja
viel
mehr
Geld
auf
dem
Konto
als
gedacht.
So
ergeht
es
zurzeit
der
Stadt
Osnabrück.
Osnabrück
Die
Friedensstadt
hat
das
vergangene
Jahr
mit
einem
Rekordergebnis
abgeschlossen.
Geplant
hatte
Finanzchef
Thomas
Fillep
mit
einem
kleinen
Überschuss
von
1,
8
Millionen
Euro.
Unterm
Strich
steht
nun
ein
Plus
von
sagenhaften
29,
5
Millionen
Euro
–
das
Sechzehnfache.
Woher
kommt
Osnabrücks
plötzlicher
Reichtum?
Fillep
und
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
baten
am
Donnerstag
eigens
zu
einer
Pressekonferenz
ins
Rathaus,
um
Hintergründe
zu
erklären
und
zur
fortgesetzten
Sparsamkeit
zu
mahnen.
Die
Medieninformation
trug
den
Titel:
„
Die
Kunst,
zu
bremsen
und
Gas
zu
geben,
ohne
ins
Schleudern
zu
kommen.″Kontrollierte
Offensive
Griesert
und
Fillep
stecken
in
einem
Dilemma.
Natürlich
wollen
sie
der
Öffentlichkeit
gern
das
Rekordergebnis
präsentieren.
Sie
wollen
aber
zugleich
verhindern,
dass
die
glänzenden
Zahlen
neue
Begehrlichkeiten
in
der
Politik
wecken.
Griesert
bemühte
Trainer-
Ikone
Otto
Rehhagel,
der
die
„
kontrollierte
Offensive″
predigte:
„
Wir
wollen
weiter
kontrolliertes
Wachstum″,
sagte
Griesert.
Im
Klartext:
Die
Stadt
nutzt
den
Überschuss
vor
allem
für
Schuldenabbau
und
Investitionen,
nicht
aber
für
neue
Aufgaben,
die
dauerhaft
Folgekosten
nach
sich
zögen.
„
Wir
leben
immer
noch
auf
Kredit″,
betonte
Fillep.
„
Es
geht
uns
besser,
aber
nicht
gut″,
ergänzte
Volker
Hänsler,
Leiter
des
Fachbereichs
Finanzen.
In
der
Tat
hat
die
Stadt
in
den
schlechten
Zeiten
ihr
Girokonto
massiv
überzogen.
Das
ist
wie
zu
Hause:
Wenn
das
Einkommen
zum
Ende
des
Monats
verbraucht
ist,
gerät
das
Girokonto
ins
Minus.
Zu
Spitzenzeiten
überzog
die
Stadt
das
laufende
Konto
bis
zum
Anschlag.
Zeitweise
musste
der
Kreditrahmen
sogar
auf
über
170
Millionen
erhöht
werden,
um
die
Gehälter
überweisen
zu
können.
Inzwischen
ist
das
Minus
auf
dem
Girokonto
auf
88
Millionen
Euro
gesunken.
Eigentlich
wären
es
sogar
nur
60
Millionen,
aber
eine
interne
25-
Millionen-
Umschichtung,
die
mit
Rücklagen
für
das
Klärwerk
zu
tun
haben,
wirkt
sich
an
dieser
Stelle
buchhalterisch
aus.
Griesert
hat
das
Ziel
ausgegeben,
bis
2021/
2022
das
Girokonto
auszugleichen.
Alle
öffentlichen
Haushalte
profitieren
zurzeit
von
der
guten
Wirtschaftslage.
Osnabrück
profitiert
vor
allem
über
den
Umweg
des
Finanzausgleichs.
Dabei
schüttet
das
Land
Schlüsselzuweisungen
an
die
Kommen
aus,
deren
Höhe
von
den
Steuereinnahmen
des
Landes
sowie
der
Einwohnerzahl
und
Finanzkraft
der
jeweiligen
Kommune
abhängig
sind.
Osnabrück
erhielt
2018
sieben
Millionen
mehr
als
geplant
(100
Mio.
statt
93
Mio.
Euro)
.
Zusätzlich
überwies
das
Land
Niedersachsen
eine
Bedarfszuweisung
von
fünf
Millionen
Euro,
die
nur
finanzschwachen
Kommunen
als
Extrahilfe
gewährt
wird.
Die
Einnahmen
aus
der
Vergnügungssteuer
(die
vor
allem
Spielhallen
zahlen)
liegen
mit
sieben
Millionen
deutlich
über
dem
geplanten
Ansatz
von
zwei
Millionen
Euro.
Außerdem
löste
die
Stadt
Rückstellungen
auf,
die
sie
in
Zusammenhang
mit
der
Rückzahlung
der
Schweizer-
Franken-
Kredite
gebildet
hatte.
Die
Verluste
aus
den
Fremdwährungskrediten
fallen
nicht
so
hoch
aus
wie
einst
befürchtet.
Auf
der
anderen
Seite
sanken
2018
die
Ausgaben
für
Sozialleistungen
um
gut
14
Millionen
Euro.
Allein
die
Kosten
für
Unterkunft
blieben
um
sieben
Millionen
unter
dem
geplanten
Wert.So
viel
wie
nie
zuvor
Die
Stadt
ist
(ohne
Tochtergesellschaften)
mit
229
Millionen
Euro
verschuldet.
Darin
enthalten
sind
das
überzogene
Girokonto
(88,
4
Millionen
Euro)
und
die
langfristigen
Kredite
im
Umfang
von
140,
7
Millionen
Euro
zur
Finanzierung
von
Investitionen
(zum
Beispiel
für
den
Neubau
von
Schulen
oder
Straßen)
.
Insgesamt
hat
Osnabrück
im
vergangenen
Jahr
593
Millionen
Euro
eingenommen
und
563
Millionen
Euro
ausgegeben.
So
viel
wie
nie
zuvor.
Kommentar
Gleichzeitig
Gas
geben
und
bremsen
Der
Osnabrücker
Haushaltsplan
ist
gut
800
Seiten
stark,
vollgestopft
mit
Zahlen.
Um
zu
verstehen,
wohin
die
Finanzpolitik
steuert,
bedarf
es
nur
der
Kenntnis
dreier
Zahlen.
Wie
hoch
ist
der
Jahresüberschuss
(oder
gibt
es
ein
Defizit?
),
wie
hoch
sind
die
Investitionen,
und
werden
neue
Schulden
gemacht?
Für
alle
drei
Indikatoren
gilt
zurzeit
in
Osnabrück:
Daumen
hoch!
In
diesem
Jahrtausend
ist
es
der
Stadt
erst
fünfmal
gelungen,
ein
Jahr
mit
einem
Überschuss
zu
beenden
–
darunter
in
den
letzten
drei
Jahren.
Die
Wende
scheint
also
geschafft.
Überschuss
bedeutet:
Die
Stadt
kann
aus
dem
laufenden
Geschäft
Mittel
für
Investitionen
erwirtschaften
und
damit
ihr
Vermögen
mehren.
Geschafft
hat
das
die
Stadt
auch,
weil
sie
gewachsen
ist.
Mehr
Einwohner
bedeuten
mehr
Schlüsselzuweisungen.
Die
gute
Finanzlage
erlaubt
es,
dass
die
Stadt
den
Investitionsstau
auflöst.
Allein
80
Millionen
Euro
werden
bis
2022
in
die
Schulen
gesteckt.
Und
trotz
der
hohen
Investitionen
kann
die
Stadt
Schulden
tilgen.
Die
Politik
darf
nun
nicht
der
Versuchung
erliegen,
neue
Strukturen
zu
schaffen,
die
Folgekosten
erzeugen.
Anders
gesagt:
investive
Ausgaben
–
ja,
mehr
konsumtive
Ausgaben
–
nein.
Oder
mit
den
Worten
von
Fillep
und
Griesert:
Gas
geben
und
bremsen,
ohne
ins
Schleudern
zu
geraten.
Das
ist
kein
Schlingerkurs,
sondern
kluge
Finanzpolitik.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs